DE45019C - Neuerung an Petroleumkraftmaschinen - Google Patents
Neuerung an PetroleumkraftmaschinenInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die nachstehend beschriebene Erfindung bezieht sich auf einen Petroleummotor und bezweckt
eine Verbesserung in der Functions- und Wirkungsweise der Carburatoren, in welchen
das treibende Agens des Motors aus der Vermischung von Petroleum und Luft hergestellt
wird. Ein solcher Motor ist im Patent No. 36054 gekennzeichnet.
Die Geschwindigkeit des Kolbens eines Gasmotors ändert sich, wie bekannt, sehr leicht,
und bei der durch Patent No. 36054 gekennzeichneten Anordnung würde infolge dessen
auch die Depression im Carburator variiren. Nun ist zum Erzeugen einer guten, mit Kohlenwasserstoff
reich geschwängerten Luft eine ganz bestimmte Depression, ζ. Β. ]/]0 Atmosphäre,
nöthig; bei anderer Depression tritt ein unregelmäfsiges Functioniren ein. Wollte man
demnach den Carburator des Patentes No. 36054 direct mit dem Cylinder verbinden, so würde
man beispielsweise leicht folgende Depression erhalten: V8, V9, V19, Vn etc->
8anz nach d^
Zu- bezw. Abnahme' der Geschwindigkeit des Kolbens. Um die beregten, mit diesen verschiedenen
Depressionen verbundenen Uebelstände zu beseitigen, ist ein Regulator vorgesehen,
dessen Zweck es ist, den Zutritt der Luft sofort nach Inbetriebsetzen der Maschine
genau nach der Geschwindigkeit des Motors derart zu regeln, dafs eine ganz bestimmte Depression
im Carburator erzielt wird.
Dieser Regulator ist in Fig. 4 und 5 in gröfserem Mafsstabe zur Darstellung gebracht.
Er besteht aus einem metallischen Gehäuse, welches die beiden Ventile G und G1 besitzt
und drei Räume D Di und A bildet. Der unterste Raum Z)1 ist in Verbindung mit dem
Carburator durch die Rohrleitung E; der obere Raum D steht durch Rohrleitung F mit der
äufseren Luft in Verbindung und der mittlere Raum A communicirt mit dem Cylinder. Die
Ventilsitze B B] werden durch zwei konische,
gerade oder cylindrische Ventile GG1, Fig. 4
und 5, welche durch einen Centrifugalregulator vermittelst der Stange H beeinflufst werden,
derart verschlossen, dafs die eine der Passagen bei G G1 geöffnet, während die andere verschlossen
ist. Beim Ingangsetzen des Motors verschliefst das Ventil G fast vollständig die
Oeffnung b, während für das Ventil G1 bei B1
eine Verbindung mit dem Raum D1 offen ist. Je nach der Geschwindigkeit des Motors hebt
sich nun die Stange H und die beiden Ventile heben sich, so dafs sie den Durchgang bei B
vergrölsern, denjenigen bei B1 verkleinern. Hieraus resultirt, dafs die Aspirationsgeschwindigkeit
in dem· Carburator vollkommen gleich bleibt, da mit vergröfserter Kolbengeschwindigkeit
die Durchgangsöffnung nach dem Carburator verringert wird. Es kann somit die Geschwindigkeit
des Motors keinen Einflufs auf die Zusammensetzung des Kohlenwasserstoffgemenges
haben.
Der Regulator ist derart berechnet, dafs der Motor bei seiner Maximalgeschwindigkeit das
Ventil G1 fast vollkommen geschlossen hält, so dafs ein geringer Zuwachs an Kraft genügt,
um den Motor ganz zum Stillstand zu bringen. Dieser Regulator wirkt vollkommen unabhängig
von der Bedienungsmannschaft.
Das Rohr E communicirt mit dem oberen Theil des Carburators, durch welchen das Ge-
misch von Petroleum und Kohlenwasserstoff abzieht, in der Weise, dafs aus dem Regulator
das Gemisch über die Ventile / hindurch in die Cylinder abgeführt wird (s. Fig. ι und 2).
Carburator und Ventilgehäuse sind von der im Patent No. 36054 beschriebenen Form.
Eine weitere Verbesserung besteht darin, dafs die Luft, welche zum Mitfortreifsen des
Petroleumdampfes vor seinem Eintritt in den Cylinder erwärmt wird, die in den Cylinder
angesaugte Luft und auch die Luft, welche in den Carburator tritt, vorher durch die abziehende
Wärme und die Verbrennungsgase dadurch erhitzt, dafs man die Luft in ein Rohr ι leitet, welches das Abzugsrohr 2 für
die Verbrennungsgase, Fig. 1 und 3, umgiebt und so einen Zwischenraum bildet, durch welchen
die Luft hindurchstreicht. Die erwärmte Luft tritt durch die Rohrleitung F nach dem
Regulator.
Um zu verhüten, dafs das Petroleum in dem Carburator an den Wänden entlang läuft und
nicht verdunstet, ist derselbe mit Rippen versehen, durch welche die Heizfläche vergröfsert
wird.
Schliefslich ist eine besondere Lampe angeordnet, welche das Benutzen des Carburators
gleich beim Inbetriebstellen der Maschine gestattet.
Wie im Patent No. 36054 angegeben ist, ist es beim Inbetriebsetzen des Motors nöthig,
letzteren mit leichten Kohlenwasserstoffen zu speisen, und zwar so lange, bis sich der Carburator
genügend erwärmt hat, um eine Verflüchtigung des Petroleums zu bewirken. Um nun gleich von vornherein mit Petroleum ar-.
beiten zu können, ordnet der Erfinder eine besondere Anwärmevorrichtung an, wie sie in
Fig. 7 im Schnitt und Grundrifs zur Darstellung gekommen ist. Unter dem Carburator
sind zwei Schlangen χ und y angebracht, von denen diejenige χ nach oben in ein Wassergefäfs,
diejenige y in ein offenes Petroleumgefäfs mündet, während beide unten in einen
Ring V übergehen.
Dicht unterhalb des Wasser- bezw. Petroleumgefäfses
sind die Rohrleitungen absperrbar. Der Ring V bildet einen Brenner, der nach
oben mit vielen Schlitzlöchern versehen ist. Unterhalb desselben ist eine Schale W aufgestellt,
in welche ein mit Petroleum getränkter Docht eingelegt und entzündet wird. Die Schlangen χ und y werden dadurch erwärmt,
so dafs das ausfliefsende Wasser und das Petroleum in Gestalt von trockenen Dämpfen aus
dem Brenner austreten und ebensowohl den Carburator K als auch die Schlangen erwärmen.
Dadurch ist das Arbeiten des Gasmotors mit Petroleum beim Beginn ermöglicht.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Ein Petroleummotor, bei welchem zwecks Erzielens einer gleichmäfsigen Depression im Carburator die von einem Centrifugalregulator beeinflufsten Ventile GG1 in dem mit dem Cylinder und dem Carburator in Verbindung stehenden Ventilgehäuse angeordnet sind, derart, dafs bei zunehmender Geschwindigkeit des Petroleummotors der Raum nach der Aufsenluft mehr geöffnet, nach dem Carburator mehr geschlossen wird; bei welchem Petroleummotor ferner der Carburatorhelm im Innern Rippen besitzt, um das Absetzen von Petroleumtropfen zu verhindern, und bei welchem der Carburator beim Inbetriebsetzen des Motors durch Flammen aus dem Brennring V erhitzt wird, welcher durch Schlangenrohre xy mit Wasser- und Petroleumgefäfsen in Verbindung steht und gleichzeitig die Schlangenrohre xy erhitzt.Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE45019C true DE45019C (de) |
Family
ID=320210
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| DENDAT45019D Expired - Lifetime DE45019C (de) | Neuerung an Petroleumkraftmaschinen |
Country Status (1)
| Country | Link |
|---|---|
| DE (1) | DE45019C (de) |
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