DE4490532C1 - Verfahren, Anlage und Vorrichtung zum Kaschieren von Bogen - Google Patents
Verfahren, Anlage und Vorrichtung zum Kaschieren von BogenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Anlage zum
Kaschieren von Bogen mit einem Kaschierwalzenpaar
gekennzeichnet durch Vereinigen einer - von insbesondere
einem Anleger - zugeführten Bogenfolge mit einer dünnen,
zuvor mit insbesondere strahlen-härtbarem Kleber
beschichteten Folie zu einem Laminat; Feststellen des
effektiven Verarbeitungstempos (IG) und entsprechnedes
Steuern der Zufuhr- bzw. Anlegerleistung (As); Glattes,
aber möglichst zugfreies Zuführen der Folie zu den
Kaschierwalzen und Kaschieren der Folie mit einer im
wesentlichen identischen Führungsgeschwindigkeit von
Bogen und Folie.
Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur
Herstellung von Laminaten, bestehend aus einer dünnen
Folie sowie Einzelbogen, wobei die Verbindung des
Laminates aus insbesondere strahlen-härtbarem Kleber
besteht, welche ein Kaschierwerk mit Folienwalze und
Bogenwalze, ferner Bogen- und Folienzuführungen aufweist,
zur Durchführung des Verfahrens.
Die Bogen werden im Falle von Kaschieranlagen mit einer
dünnen Folie, welche zuvor mit Kleber beschichtet wurde,
zu einem Laminat vereinigt. Die relativ dünne Folie aus
Kunststoffmaterial wird von einer Rolle endlos abge
nommen. Die Einzelbögen werden von einem Stapel ent
nommen. Beide zusammen werden dem Kaschierwerk zugeführt.
Um eine Verschmutzung der Walzen im Kaschierwerk zu ver
hindern, überlappt man häufig die einzelnen, aufeinander
folgenden Bogen im Randbereich. Sie werden über- oder
unterschuppt mit der Folie überzogen. Aber auch ein Ka
schieren der einzelnen Bogen, Stoss an Stoss ist denkbar.
Nach dem Kaschieren sind die Einzelbögen durch die Folie
miteinander verbunden. Vor der Weiterverarbeitung in ei
nem nachgeschalteten Arbeitsprozess muss das Laminat
wiederum zu einzelnen Laminatbogen vereinzelt werden.
Die Schwierigkeiten die hierbei auftreten, ist die Ge
nauigkeit der Bogenfolge zum Beispiel der Über- bezie
hungsweise Unterschuppung besonders im Hinblick auf das
Trennen der Laminate in Laminatabschnitte. Die Verarbei
tungsgeschwindigkeit der bekannten Anlagen, bei konven
tionellen Klebern, muss unterhalb von zum Beispiel 40
Metern pro Minute liegen, da sonst eine erhebliche Zunahme
von Betriebsstörungen auftreten. 60 Meter pro Minute
wurde bisher für das Kaschieren gleichsam als "Verar
beitungs-Schallgrenze" angenommen. Bei der Anwendung von
UV- oder zum Beispiel ESH-polimerisierbaren beziehungs
weise härtbaren Klebern muss nicht im eigentlichen Sinne
der Kleber getrocknet, sondern viel mehr gehärtet werden,
was nur eine Zeitspanne von Bruchteilen einer Sekunde in
Anspruch nimmt. Unmittelbar nach der Härtung können die
UV-kaschierten Bögen ohne Qualitätsverlust zum Beispiel
auf einem Stapel aufgeschichtet werden. Von der Natur des
strahlen-härtbaren Klebers aus gesehen, ist die Kleber
festigung und die Kaschierung nicht mehr der Hauptfaktor,
der die Verarbeitungsgeschwindigkeit begrenzt. Die Be
grenzung liegt vielmehr in der störungsfreien Bereit
stellung der Bogen in einer genauen Bogenfolge und dann
dem genauen Schneiden.
Der Erfindung wurde deshalb die Aufgabe gestellt, Verfah
ren, Vorrichtung und eine Anlage zu verbessern, insbeson
dere in Bezug auf die Betriebssicherheit und die Qualität
des Endproduktes auch bei höchsten Verarbeitungsgeschwin
digkeiten, so dass zum Beispiel strahlen-härtbare Lamina
te auch für höchste Ansprüche im Sinne von "Kunstkaschier
ung" mit grosser Verarbeitungsgeschwindigkeit herstell
bar sind. Ferner sollte mit den üblichen Bogenlängen die
Herstellung einer frei wählbaren Bogenfolge für die höch
sten Geschwindigkeiten ohne Schäden an dem Bogen zum
Beispiel durch die Ausrichtstation möglich sein.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch gekenn
zeichnet, dass das Laminat nach dem Kaschieren
kontinuierlich an einer Schneidstation vorbei geführt und
mit thermischen Schneidmitteln, insbesondere einem
thermischen Schneidmesser, nass geschnitten wird.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung ist dadurch gekenn
zeichnet, dass sowohl die Folienwalze wie die Bogenwalze
Antriebsmittel aufweisen, denen jeweils eine Steuer/
Regeleinrichtung zugeordnet ist für eine im wesentlichen
identische Führungsgeschwindigkeit für Folie und Bogen,
wobei die Foliezuführung für eine geringstmögliche
Zugkraft ausgebildet ist.
Entgegen dem gängigen Entwicklungsdenken, das teils fast
nur noch auf elektronische Steuerung und Regelung setzt,
haben sich mit der erfindungsgemässen Lösung, mit
Einschluss von mechanischen Steuer-Mitteln, überraschen
de Vorteile für die Beherrschung einer Anlage insbeson
dere für die Ausrichtung der Bogen ergeben. Jeder Bogen
kann mit einfachsten Mitteln von einer Anleger-Geschwin
digkeit auf die Anlagegeschwindigkeit beschleunigt wer
den. Selbst bei höchsten Leistungen ist es möglich, eine
präzise Über- beziehungsweise Unterschuppung oder eine
Stoss an Stoss-Anordnung herzustellen. Es können unkom
plizierte, betriebssichere, mechanische Mittel für die
Steuerung der Bogenfolge verwendet werden. Die Rechner
mittel lassen andererseits ein kurzfristiges Ändern der
Anlagegeschwindigkeit, ein Berücksichtigen jeder belie
bigen Bogenlänge sowie ein wählbares Mass für die Über-
oder Unterschuppung Stoss an Stoss oder mit Abstand-
Anordnung zu. Es muss dafür gesorgt werden, dass die
einmal eingestellte Bogenfolge bis zu einer notwendigen
Wiederauflösung erhalten bleibt.
Die Erfindung gestattet ferner eine ganze Anzahl beson
ders vorteilhafter Ausgestaltungen. Bevorzugt weisen die
mechanischen Mittel Bogentransportmittel auf, die in
Funktion des Verarbeitungstempo sowie Bogenfassmittel die
in Funktion der Anlegerleistung gesteuert werden. Die Bo
gentransportmittel werden vorteilhafterweise in Abhän
gigkeit von dem anschliessenden Bogenzuführband und die
Bogenfassmittel von dem vorangehenden Anleger her
angetrieben. Bevorzugt werden die Bogen von einer
Zuführgeschwindigkeit über die mechanischen Mittel sanft
auf das Verarbeitungstempo beschleunigt. Auf diese Weise
kann der Bogen auch bei höchster Verarbeitungs
geschwindigkeit ohne Kratz, Reib- oder Druckspuren
präzise in die gewünschte Bogenfolge gebracht werden.
Eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens zur Erzeugung
einer präzisen Bogenfolge, zum Beispiel einer Über- oder
Unterschuppung oder einer mit Abstand oder Stoss an Stoss-
Folge und Weitertransport derselben mit wählbarem
Verarbeitungstempo, ist dadurch gekennzeichnet, dass die
zum Beispiel mit grosser Schuppung kontinuierlich
zugeführten Bogen über einer Beschleunigungswalze mit
Führungsrollen mit weniger als 4 g vorzugsweise weniger
als 2 g beschleunigt werden. Vorteilhaft ist es dabei,
wenn die Bogen über weniger als die halbe Bogenlänge sanft
beschleunigt werden, dazu wird vorgeschlagen, dass der
jeweils nachfolgende Bogen durch einen Anschlag gestopt
und Beschleunigungswalze mit Führungsrollen während der
Stopzeit auseinander gerückt sind. Eine überraschend
einfache Lösung ergibt sich, wenn die Ein- und Ausrückung
über mechanische Mittel vom Anleger her gesteuert wird,
und die Beschleunigungswalze mit dem Bogen zusammen, über
mechanische Antriebs-Mittel, von der Verarbeitungsanlage
von Null auf die Verarbeitungsgeschwindigkeit beschleu
nigt werden. Die Beschleunigungsstrecke kann in einem
Bereich liegen der von 0,1-10 vorzugsweise von 2-6 mal
länger ist, als die Über- beziehungsweise Unterschuppung.
Die Bogenfolge-Erzeugungs-Vorrichtung weist
Antriebsmittel auf, die von der Anlegerseite wie der
Verarbeitungsprozessseite gesteuert beziehungsweise an
getrieben werden. Ferner ist der Bogenfolge-Erzeugungs-
Vorrichtung eine Beschleunigungswalze, welche vorzugs
weise verarbeitungsprozessseitig antreibbar ist, zuge
ordnet. Vollständig koordiniert arbeiten mit der Be
schleunigungswalze ein- und ausrückbare Führungsrollen
sowie ein steuerbarer Anschlag, wobei die Ein- und Aus
rückung und der Anschlag vorzugsweise von den Antriebs
mitteln des Anlegers steuerbar sind. Gemäss einem wei
teren Ausgestaltungsgedanken wird die Beschleunigungs
walze über eine steuerbare Rutschkupplung angetrieben.
Bevorzugt wird die Rutschkupplung so ausgebildet, dass
gegenüber einer mittleren Schiebebüchse, in gegengleicher
Anordnung, eine Beschleunigungs- und eine Bremskupplung
angeordnet ist. Die Rutschkupplung wird über mechanische
Mittel betätigt, wobei beide Funktionen für sich optimal
einstellbar sind, einerseits für eine sanfte Beschleu
nigung und anderseits für eine rasche Verzögerung,
beziehungsweise für die Abbremsung der Beschleuni
gungswalzen in einer definierbaren Position, in beiden
Fällen durch entsprechende Auswahl der Kupplungsbeläge
und Einstellung der wirksamen Federkräfte.
Die Erzeugung einer Bogenfolge gemäss der neuen Lösung kann
sehr vorteilhaft, als erste Station für die Herstellung
von Laminatbogen mittels Kaschieren, ganz besonders vor
teilhaft für das Kaschieren mit strahlen-härtbaren Kle
bern, zum Beispiel UV-Klebern, eingesetzt werden. In der
Folge werden nun eine entsprechende Gesamt-Anlage sowie
einige Ausführungsbeispiele erläutert. Die Kaschier-
Walzung erfolgt durch zwei angetriebene Kaschierwalzen
oder eine Bänderkombination, wobei die Kaschierwalzen auf
das Ziel einer im wesentlichen identischen Führungsge
schwindigkeit von Bogen und Folie geregelt werden. Die
dünne Roh-Folie wird von einer Rolle abgezogen und der
Kleber über eine Auftragwalze nass aufgetragen. An
schliessend wird die Folie glatt aber möglichst zugfrei
der Kaschierwalze zugeführt und der Bogen kaschiert. Die
Roh-Folienrolle wird vor den Kaschierwalzen so positio
niert, dass der Abzug der Folie und die Führung bis zu dem
Kleberauftragswerk über eine Anpresswalze erfolgt. Die
mit Nasskleber beschichtete Folie wird danach über eine
Zugausgleichsrolle in das Kaschierwalzenpaar geführt.
Dabei wird die Zugausgleichsrolle bevorzugt als Messrolle
ausgebildet, welche eine wichtige Funktion für die
Minimierung der Zugkräfte auf die Folie zwischen
Auftragswerk und Kaschierwalzenpaar hat.
Zweckmässigerweise werden die unverarbeiteten Bogen auf
der einen Endseite einer Anlage gelagert, im wesentlichen
horizontal über die Verfahrensstrasse zu der anderen End
seite der Anlage geführt und die Folienbeleimung und Zu
führung oberhalb der Verfahrensstrasse angeordnet. Die
Zuführung der Folie erfolgt von oben nach unten auf die
Bogen derart, dass Folie und Bogen zugfrei und mit der
Umlaufgeschwindigkeit der beiden Kaschierwalzen zuge
führt werden. Die Anlage weist ein Kaschierwerk mit Fo
lienwalze und Bogenwalze, ferner eine Bogen- und Folien
zuführung auf, und ist dadurch gekennzeichnet, dass so
wohl die Folienwalze wie die Bogenwalze steuer- und/oder
regelbare Antriebsmittel aufweist, welche für eine im we
sentlichen identische Führungsgeschwindigkeit für Folie
und Bogen ausgebildet sind. Besonders bevorzugt wird die
Folienwalze als Regelleitwalze ausgebildet, von welcher
aus die Hauptfunktionen der ganzen Anlage koordiniert
werden. Ganz besonders bevorzugt wird dafür, von einem
Inkrementalgeber der Folienwalze, beziehungsweise des
Antriebssystems der Folienwalze, ausgegangen, der einen
Basissteuerparamter für alle Zuführdienste sowie eine
Schneidstation abgibt.
Bei einer weiteren Ausgestaltung wird die Folie nach dem
Leimauftrag über eine, vorzugsweise wegfreie Zug-Mess
walze geführt, mit minimaler Kraft straff geführt, durch
entsprechende Regelung der Auftragswalzendrehzahl auf die
Verarbeitungsgeschwindigkeit gebracht. Die Mengen-
Dosierung für den Kleberauftrag auf die Folie wird über
eine Dosierwalze und eine Auftragswalze mit Überschuss
vordosiert und erst über eine zweite einstellbare Ab
nahmeeinrichtung auf die gewünschte Kleberauftragsmenge
eingestellt. Der Kleberüberschuss kann durch eine unab
hängig in der Drehzahl einstellbare Verteilwalze ab
genommen werden. Die Zugspannung der beleimten Folie wird
auf der Abgangsseite der Beleimung geregelt. Die Folie
wird dazu nach dem Kleberauftrag über eine Messwalze
geführt, welche über eine wegfreie Kraftmessung die
Zuführgeschwindigkeit der Folie zu der Beleimung regelt.
Bevorzugt wird in Abhängigkeit des Kraftmesswertes der
Messwalze die Umlaufgeschwindigkeit der Auftragswalze
und/oder der Dosierwalze geregelt.
Gemäss einem weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsgedan
ken zum Trennen eines Laminates bestehend aus einer
bahnförmigen, mit Kleber beschichteten Folie und aus,
durch die beschichtete Folie miteinander verbundenen Ein
zelbogen, wird das Laminat von einem Kaschierwerk konti
nuierlich an eine Schneidstation vorbeigeführt. Dabei
wird die Schneidstation zwischen dem Kaschierwerk und
einer anschliessenden Laminatverfestigungsstation ange
ordnet und die Folie, mit einem thermischen Schneidmesser
nass geschnitten. Das Schneidwerk wird während dem
Schnitt mit etwa gleicher Geschwindigkeit wie das Laminat
geführt und auf das Laminat zu und weg bewegt. Es konnten
auch bei extrem hoher Schneidkadenz saubere Schnitte
dadurch erreicht werden, dass das Laminat für den
Folienschnitt über eine nachgibige Auflage, vorzugsweise
über ein am Anfang und am Ende des Schneidbereiches auf
liegende und mit gleicher Geschwindigkeit wie das Laminat
mitlaufendes Endlosband, abgestützt wird. Das Endlosband
kann als Saugband ausgebildet werden, so dass das Laminat
über den Schneidbereich durch die Saughaftung durch
gezogen wird. Das Schneidwerk wird als vorzugsweise krei
sendes Messerwerk ausgebildet, wobei eine Regelung der
Umlaufgeschwindigkeit über Rechnermittel erfolgt, der
art, dass für jeden Schnitt das Messerwerk als ein
Schneidzyklus auf die Geschwindigkeit des Laminates be
schleunigt, während dem Schnitt mit dem Laminat etwa mit
gleicher Geschwindigkeit mitbewegt und danach auf eine
tiefere Geschwindigkeit verzögert wird. Ganz besonders
zweckmässig ist es, wenn in dem Bereich der tieferen
Geschwindigkeit das Messerwerk einen O-Punkt beziehungs
weise Eichpunkt zur Bewegungskontrolle durchfährt als
Ausgangspunkt für die Errechnung des nächsten Zyklus. Das
Messerwerk weist bevorzugt nur ein thermisches Schneid
messer auf. Jeder Schneidzyklus kann einer vollen Um
drehung des Messerwerkes entsprechen. Die O-Position wird
dazu im oberen Bewegungsviertel des Drehkreises gewählt.
Die Folienwalze der Kaschierwalzen beziehungsweise deren
Antrieb wird bevorzugt als Steuerleitwalze ausgebildet,
von welcher aus beziehungsweise von deren Antrieb aus,
über einen entsprechenden Inkrementalgeber die Kleberauf
tragung und/oder eine Schneidstation und/oder ein Anleger
über einen Rechner steuer- oder regelbar ist.
Die Erfindung betrifft ferner eine Anlage zum Kaschieren
für die Herstellung eines strahlenhärtbaren Laminates,
bestehend aus einer dünnen Folie sowie Einzelbogen, zur
Durchführung des Verfahrens, und ist gekennzeichnet durch
eine steuerbare Bogenfolge-Erzeugungsvorrichtung, ein
Auftragwerk zum Auftragen von strahlenhärtbarem Kleber,
insbesondere UV-Kleber, auf die Folie, mit einem die
Zugkraft regelbaren Folienzuführwerk, ein Kaschier
walzenpaar mit Antriebsmitteln für eine im wesentlichen
identische Führungsgeschwindigkeit beider Walzen, eine
Nassschneidstation mit einem, bezüglich Umlaufgeschwin
digkeit steuerbaren Messerwerk und anschliessender
Härtestation, sowie Steuer-/Rechnermitteln, über welche
die Verarbeitungsgeschwindigkeit sowie die Bogenlänge
wählbar sind.
In der Folge wird nun die Erfindung an Hand von mehreren
Ausführungsbeispielen mit weiteren Einzelheiten
erläutert.
Es zeigen:
die Fig. 1 schematisch die Herstellung eines Lami
nates und daraus Laminatabschnitte;
die Fig. 2 beziehungsweise 2a-2d zeigen verschie
dene Stadien der Bogenausrichtung;
die Fig. 3 die Steuerungsanordnung für die Bogenaus
richtung;
die Fig. 4 ein Querschnitt X-X der Fig. 3;
die Fig. 5 zeigt eine mechanische Beschleunigungs-
und Bremskupplung in grösserem Massstab;
die Fig. 6 zeigt eine gesamte Laminieranlage in zwei
Teilen;
die Fig. 7 schematisch eine Schneidstation;
die Fig. 8 den Geschwindigkeitsverlauf des Schneid
messers über dem Weg.
In der Folge wird nun auf die Fig. 1 Bezug genommen. Die
Fig. 1 zeigt rein schematisch den Vorgang des Kaschierens
einzelner Bogen mit einer Folie 1 in einem Kaschierwerk
15. Die Folie 1 wird als endlose Bahn von einer Roh
folienrolle 3 abgezogen und dabei auf einer Seite mit ei
nem flüssigen Kleber beschichtet. Der Kleber wird über ein
Auftragswerk 4 aufgetragen und verteilt. Es kann sich
dabei um einen UV-polymerisierbaren Kleber handeln. Die
mit Kleber beschichtete Folie 1 wird anschliessend den
Kaschierwalzen 7 zugeführt. Die Einzelbogen 2 werden von
einem Bogenstapel 6 entnommen und mit Hilfe eines Bo
genanlegers 45 in Pfeilrichtung (VA, V1) hintereinander
ebenfalls in den Walzenspalt der Kaschierwalzen 7 ein
geführt. Das in den Kaschierwalzen gebildete endlose La
minat 8 wird mit dem Schneidmesser 10 der Schneidstation 9
in Laminatabschnitte 16 getrennt, wobei lediglich die
Folie 1 durchgeschnitten wird. Die Laminatabschnitte 16
gelangen dann auf eine Transportvorrichtung 11, auf
welcher sie eine Härtestation 12 durchlaufen, und der
Kleber durch UV-Strahlen ausgehärtet wird. Anschliessend
werden die Laminatabschnitte 16 auf einen Laminatstapel
13 gelegt (Fig. 6). Die Kaschierwalzen 7 bestehen aus
einer oberen Folienwalze oder Mutterwalze 19 sowie einer
unteren Bogenwalze oder Gegendruckwalze 20.
Die Schneidstation 9 weist auf der Folienseite ein thermi
sches Schneidmesser 10 auf, das an einem Messerbalken be
festigt ist und sich über die gesamte Breite des Lamina
tes 8 erstreckt. Der Messerbalken dreht sich in Pfeilrich
tung d, also gleichsinnig zur Vorschubrichtung des Lami
nates 8. Das Schneidmesser beschreibt dabei eine Umlauf
bahn. Das Schneidmesser 10 besteht vorzugsweise aus einem
elektrischen Draht oder aus einem feinen Metallstreifen,
der durch elektrischen Wiederstand aufgeheizt werden
kann. Nach der Schneidstation 9 ist im Vorschubbereich des
Laminates 8 eine Lichtschranke oder irgend ein anderer
geeigneter Messgeber 17 angeordnet, mit dessen Hilfe die
Vorderkante eines Laminatabschnitts ermittelt werden
kann. Durch eine etwas erhöhte Geschwindigkeit an der
Transportvorrichtung 11 ist dafür gesorgt, dass die ge
trennten Laminatabschnitte 16 sofort abgezogen werden und
dass dadurch zwischen den einzelnen Laminatabschnitten 16
ein Zwischenraum entsteht. Die Geschwindigkeit des La
minates 8 wird beispielsweise über einen Inkre
mentalgeber 18 am Kaschierwalzenpaar 7 ermittelt. Auf
grund der ermittelten Werte aus den Gebern 17 und 18 und in
Abhängigkeit der vorher in die Steuervorrichtung eingege
benen Bogenlägen wird jeweils der nächstfolgende Schneid
vorgang gesteuert beziehungsweise geregelt.
Erfindungsgemäss wird angestrebt, dass die Folie für die
Kaschierung ohne Schubkräfte und möglichst zugfrei, damit
aber auch möglichst spannungsfrei zum Laminat verbunden
wird. Viele Versuche haben gezeigt, dass ein, beim nassen
Schneiden entstehender und abstehender Abrissrand sich
sofort ablegt und die Kleberverbindung, nach der Aus
härtung, an der betreffenden Stelle der übrigen
Verbindung ebenbürtig ist.
Selbstverständlich könnte die Anlage auch für andere
Klebverbindungen ausgestaltet sein. Dabei könnten lö
sungsmittelhaltige Kleber, Dispersionskleber oder gar
vorbeschichtete Folien eingesetzt werden. Je nach Art des
ein gesetzten Klebers würde eventuell die Aushärtestation
12 (Fig. 6) nach der Schneidstation 9 wegfallen und an
deren Stelle könnte ein Trockner vor die Kaschierwalzen 7
treten. Die Schneidstation 9 könnte auch nach der Aushär
testation angeordnet sein. Das erfindungsgemässe Verfah
ren erlaubt es jedoch, das Trennen der Folie unmittelbar
nach dem Verlassen des Kaschierwalzenpaares nass durchzu
führen. In bestimmten Fällen ist es vorteilhaft, das Lami
nat 8 zunächst auf eine Rolle aufzuwickeln und die Rolle zu
einem späteren Zeitpunkt in einer separaten Vorrichtung
zu Einzelabschnitten 16 aufzuteilen.
Die Rohfolie 1 wird von einer antriebslosen, jedoch mit
einer leichten Rückhaltekraft bewirkenden Brems
einrichtung von der Rohfolienrolle 3 abgezogen. Dabei
ergibt sich eine variierende Zugkraft "Z", welche von
einer Auftragswalze 31 sowie einer daran andrückbaren An
presswalze 32 erzeugt wird. Von dem Inkrementalgeber 18
der Folienwalze 19 wird die Auftragwalze 31 gesteuert.
Damit die mit Kleber versehene Folie 1 auf eine minimale
Spannkraft Ks einstellbar ist, umschliesst die Folie eine
Messwalze 33, welche die Drehzahl der Auftragwalze 31
übersteuert beziehungsweise auf die gewünschte Umfangs
geschwindigkeit auf Grund eines gewünschten Spannungs
messwertes regelt. Ein Bogenzuführband 34 ist ebenfalls
auf die wirksame Umfangsgeschwindigkeit der Folienwalze
19 angetrieben, so dass Bogen und Folie mit der selben
Geschwindigkeit in das Kaschierwalzenpaar 7 geführt
werden. Die Folie 1 weist dabei nur gerade eine so grosse
Spannung auf, damit die Folie straff gespannt ist, aber
nicht gezogen wird. Die Kaschierwalzen 7 weisen eine an
sich bekannte Lagerung auf, damit sich der Achsabstand mit
entsprechend kleinen Kräften für die dickere Schuppen
partie kurzfristig vergrössern kann. Die wesentlich
langsamer umlaufende Dosierwalze 51 (ein Pfeil) richtet
sich sowohl nach der gewünschten Geschwindigkeit der
Folie 1 wie auch nach der je gewünschten Schichtdicke des
Kleberauftrages. Da die Auftragswalze 31 schneller dreht
(2 Pfeile) als die Dosierwalze 51 bleibt der Kleberfilm
auf der Auftragswalze 31. Die Kleberfilmdicke wird aber
bewusst grösser gewählt als die gewünschte Auftragsdicke
auf der Folie 1. Der Kleberüberschuss kann entweder durch
ein einstellbares Rakel oder eine unabhängig in der
Drehzahl einstellbare Verteilwalze 53 abgenommen werden.
Bei der einstellbaren Rakel erfolgt dies durch die
Spaltdicke, bei der Verteilwalze durch Variiern der
Drehzahl und/oder des Dosierabstandes. Je nach
Aufgabenstellung können bei allen Walzen Reinigungsrakel
zum Beispiel auch für die seitliche Begrenzung des
Kleberauftrages eingesetzt werden. Wichtig ist jedoch,
dass das Geschwindigkeitsverhältnis der Auftragswalze 31
zu der Dosierwalze 51 unabhängig einstellbar ist, ebenso
der Anpressdruck beziehungsweise der Dosierspalt zwischen
der Auftragswalze 31 und der Verteilwalze 53. Als weiteren
wichtigen Punkt für eine optimale Kleberauftragung hat es
sich ferner erwiesen, dass unabhängig der "Kleberwalzen"
(der Auftragswalze 31, der Dosierwalze 51 sowie der
Verteilwalze 53) die Anpresswalze 32 Mittel aufweist zur
unabhängigen Anpressung der Anpresswalze 32 auf die
Auftragswalze 31. Die Anpresswalze 32 wird vorzugsweise
nicht motorisch angetrieben. Auf diese Weise kann jede
Teilfunktion unabhängig optimiert werden. Die Messwalze
33 wird vorzugsweise auf wegfreien Kraftmesslagern 55
gelagert. Es ist dazu eine Regeleinrichtung vorgesehen,
welche rechnerunterstützt über Rechnermittel C2 die Um
drehungsgeschwindigkeit der Auftragswalze 31 auf eine be
stimmte vorwählbare Spannkraft Ks von zum Beispiel eini
gen hundert Gramm regelt, damit die Folie zugfrei in die
Kaschierung geführt werden kann. Vom Rechner C2 können
ebenfalls die übrigen Steuerbefehle abgegeben werden, zum
Beispiel für eine Kleberdosier- und Auftragstation.
Die Fig. 1 zeigt die steuertechnische Koordination der
Hauptfunktionen insbesondere des Anlegers 45 bezie
hungsweise der Sequenz As, der Auslagegeschwindigkeit V1
beziehungsweise des Kaschierwerkes 15 und der
Schneidstation 9, welche in dem gezeigten Beispiel über 2
Rechner C1 und C2 erfolgt. Der Rechner C1 hat als eine
Hauptfunktion die präzise Ermittlung der Sequenz As der
Zubringerleistung des Anlegers 45. Das entsprechende
Steuersignal ist mit JG S2 angegeben. Die Sequenz As
ergibt sich dabei als Funktion von Verarbeitungstempo
(V1), der Bogenlänge L, des Masses der Über-
beziehungsweise Unterschuppung X beziehungsweise eines
allfälligen Folge-Abstandes von Bogen zu Bogen. Da alle
diese Werte exakt messbare, beziehungsweise festlegbare
physikalische Grössen sind, bieten dazu elektronische
Rechnermittel (E-C) ganz besondere Vorteile. Anderseits
hat es sich aber gezeigt, dass das eigentliche "Handling"
der Bogen erfindungsgemäss mit rein mechanischen Mitteln
wesentlich wirtschaftlicher durchführbar ist.
Ausgehend von den rechnersteuerbaren Grundgrössen:
- - das Verarbeitungstempo (V1) sowie
- - die Anlegersequenz (As)
wird der Rest mit überraschend einfachen mechanischen
Mitteln M-M "erledigt".
Es ist möglich, den Rechner C2 als Hauptrechner zu
verwenden und zum Beispiel in dem Bereich des Ablegers
anzuordnen. C2 ist damit auch Eingabestation für die
Anlage. C1 kann auf derselben Komfortstufe aufgebaut sein,
als zweiten Hauptrechner oder als untergeordneter
Rechner. Wesentlich ist die Koordination. Es kann aber
auch nur ein einziger Rechner verwendet werden.
Die Fig. 6 zeigt eine vollständige Anlage für das Ka
schieren von Einzelbogen, in zwei Hälften dargestellt.
Die rohen Bogen 2 werden von einem Bogenstapel 6 durch
einen Anleger 45 einer Ausrichtstation 46 übergeben, von
welcher die Bögen in gewünschten Über- beziehungsweise
Unterschuppung, dann einer Reinigungsbürste 47 und
anschliessend einem Press- und Reinigungskalander 48 zum
Pressglätten der Bögen 2 zugeführt werden. Anschliessend
an die Kaschierstation 15 folgt die Schneidstation 9, zur
Leimverfestigung 12, und anschliessend die Kühlstation 41
für die gehärteten Bögen, befindet sich ein Ableger 49, in
dem die fertigen Bogen zu einem Laminatstapel 13
aufgeschichtet werden.
Die Fig. 2a-2d zeigen verschiedene Phasen der Aus
richtstation 46. Ein Herzstück der Ausrichtstation 46 ist
eine Beschleunigungswalze 70 mit ein- und ausrückbaren
Klemmrollen 71, sowie einem steuerbaren Anschlag 72. Die
Bogen 2 werden mit grosser Unterschuppung über ein För
derband 45' vom Anleger 45 zugeführt und gleiten ungehin
dert mit der Zufördergeschwindigkeit VA über die
Beschleunigungswalze 70 (Fig. 2a). Die Zuführgeschwin
digkeit VA ist dabei wesentlich tiefer als die
Anlagegeschwindigkeit V1. Die Ausrichtstation 46 hat drei
Hauptaufgaben:
Erstens muss jeder Bogen von seiner ursprünglichen Ge
schwindigkeit VA auf die Anlagegeschwindigkeit V1 be
schleunigt werden. Zweitens muss zum Beispiel eine prä
zise Über- beziehungsweise Unterschuppung oder eine Stoss
an Stoss-Anordnung hergestellt werden. Drittens sollen
unkomplizierte, betriebssichere Mittel verwendbar sein.
Dabei dürfen an den Bögen keinerlei Press-, Klemm- oder
Reibspuren gemacht werden, da diese sonst die Qualität des
Laminates in Frage stellen.
Ein ganz besonderes Erschwernis liegt darin, dass a)
die Anlagegeschwindigkeit V1 sich nach den Kriterien des
Kaschierens richtet und b) die Bögen jedes beliebigen
Längenmasses L haben können und c) das Mass der Über- oder
Unterschuppung oder gegebenenfalls ein Abstand wählbar
sein soll. Die von der Ausrichtstation eingestellte
Bogenfolge muss bis zu der Kaschierstation 15 unverändert
bleiben.
In den Fig. 2a-2d ist ein volles Taktspiel darge
stellt. In der Fig. 2a bleibt der Anschlag 72 in Stop
position bis sich eine bestimmte Unterschuppung X von
Bogen 2-2 zu 2-3 einstellt. Die Beschleunigungswalze ist
zu diesem Zeitpunkt über eine Bremskupplung arretiert
(ST). Dann wird der Anschlag 72 ausgeklappt: in der
Zwischenzeit verkleinert sich die Unterschuppung XBA, als
Anfang der Beschleunigung des Bogens 2-3 (Fig. 2b). Die
Klemmrollen 71 werden eingerückt und auf die Beschleuni
gungswalzen 70 leicht angedrückt, gleichzeitig wird ein
Beschleunigungs-Antrieb eingeschaltet und der bis dahin
stillstehende Bogen 2-3 so lange beschleunigt (VB), bis
der Bogen 2-3 die identische Geschwindigkeit (V1) hat, wie
der Bogen 2-2. Gemäss der Fig. 2c fördert nun die
Beschleunigungswalze 70 den Bogen 2-3 bis der Bogen 2-3
von einem Führungswalzenpaar 73 erfasst worden ist. Die
Fig. 2c zeigt das Ende der Beschleunigung und gleich
zeitig den Zustand der vorgewählten Über- beziehungsweise
Unterschuppung Xü, welche von diesem Zeitpunkt an unver
ändert erhalten bleibt.
Die Beschleunigungswalze bewegt sich nun gleich schnell,
wie V1. Die Fig. 2d zeigt die Position, in der der Bogen 2-
3 voll unter der Kontrolle des Führungswalzenpaares 73
ist, so dass nun die Klemmrollen 71 ausrücken und die Be
schleunigungswalzen abgebremst werden können. Der nächste
Bogen 2-4 fährt bereits auf den Anschlag 72 zu, der in der
Zwischenzeit wieder in die Stopposition gefahren ist. Der
Vorgang wiederholt sich nun entsprechend Fig. 2a.
In der Fig. 3 sind die Steuergrundfunktionen der Aus
richtstation 46 dargestellt. Ein Rechner C1 ist an einen
Inkrementalgeber JG der nachfolgenden Verarbeitungsanla
ge angeschlossen, wobei schematisch nicht dargestellte
Antriebsmittel 74 ein Zuführband 34' mit der Geschwin
digkeit V1 der Verarbeitungsanlage antreibbar ist. Die
Beschleunigungswalze 70 mit einem mechanischen Übertrieb,
Mittellinie 80 mit den verarbeitungssprozessseitigen
Antrieben 74 direkt verbindbar. Anderseits ist der
Anschlag 72, ein Kupplungshebel 91 sowie eine Ein- und
Ausrückmechanik 82 für die Führungsrollen 71, direkt über
entsprechende Übertriebsmittel 83 von einer Antriebs
einheit 84 des Anlegers 45 beziehungsweise anlegerseitig
steuerbar. Für alle drei Steuerfunktionen ist eine
gemeinsame Steuerwelle 85 vorgesehen, an welcher
entsprechend den drei Funktionen drei Kurvenscheiben 86,
87 und 88 angeordnet sind. Die Kurvenscheibe 86 ist in
einem direkten Eingriff mit einer Abgreifrolle 89, einem
Hebelgelenk 90 sowie einem Kupplungshebel 91 für die
Kupplung 81. Die Kurvenscheibe 87 steuert über einen Hebel
92 sowie eine Verbindungsstange 93 die Ein- und
Ausrückmechanik 82. Die dritte Kurvenscheibe 88 steuert
über einen Hebel 94 einen Dreharm 95 des Anschlages 72.
In der Fig. 4 ist die Ausrichtstation gemäss der Fig. 3
teilweise als Schnitt und teilweise als Ansicht gemäss
Pfeil X-X dargestellt, wobei die Kupplung 81 im Schnitt
dargestellt ist. Über den Kupplungshebel 91 wird eine
Schiebebüchse 95 horizontal verschoben und kann auf die
linke Seite an die Beschleunigungskupplung 96 gepresst
werden. Damit wird der mechanische Übertrieb 80 in
Eingriff mit der Beschleunigungswalze 70 gebracht. Durch
entsprechende Wahl des Rutschkupplungsbelages, der
Hebelkräfte ein Einfederweg 99 sowie der Vorspannung
beziehungsweise der Charakteristik eines Federsystems 97
wird eine sanfte Beschleunigung für die Beschleuni
gungswalze und damit für die Bogen erzeugt, dadurch, dass
über einem wählbaren Umlaufweg eine schleifende
Übertragung gewählt wird. Damit die Bewegung der Bogen
vollständig unter Kontrolle gehalten bleiben, weist die
Kupplung eine Gegenhälfte auf, welche als Bremskupplung
98 ausgebildet ist und in Koordination mit den übrigen
Bewegungen im rechten Zeitpunkt die Beschleunigungswalze
70 still setzt. Durch Einstellen der entsprechenden
Federkraft einer Einstellfeder 97' für die Bremskupplung
kann auch hier die Verzögerungszeit eingestellt werden.
Mit einer Feder 97" wird die Schiebebüchse in einer
Bremsbereitschaltstellung gehalten, auch bei abgeschal
teter Steuerung.
In der Fig. 5 ist die Kupplung gemäss Fig. 4 in grösserem
Massstab nochmals dargestellt.
In der Folge wird nun auf die Fig. 7 und 8 Bezug ge
nommen, welche die Kaschierung des Laminates sowie der Er
zeugung der Laminatabschnitte für ein Nassschneiden der
Folie zeigen. Das Schneidmesser 10 führt bezüglich einer
Drehachse 100 eine Rotationsbewegung aus, wobei der
Wirkkreis des Schneidmessers, das ein an sich bekanntes
thermisches Schneidmesser sein kann, strichpunktiert, mit
einer Kreislinie 101 eingezeichnet ist. Die normale Dreh
richtung ist mit d angegeben, der Durchmesser des Wirk
kreises 101 mit DW. Der Antrieb 102 ist nicht dargestellt,
kann eine an sich bekannte Ausführung sein. Der Antrieb
102 muss für eine sehr präzise und eine extrem wechselnde
Schnelligkeit der Umlaufbewegung des Schneidmessers
ausgelegt und entsprechend von einem Rechner C2 aus steu
erbar sein. Das Laminat bewegt sich von den Kaschierwalzen
7 her horizontal auf einem mit der gleichen Geschwin
digkeit, V1 mitlaufenden Saugband 103, das über drei
Umlenkrollen 104, 104' beziehungsweise 104" mit einer
genügenden Vorspannung e gespannt ist. Ein Ventilatorrad
105 symbolisiert die Funktion eines Unterdruckes für eine
kleine Kammer 106. Dadurch wird das Laminat nicht nur vom
Stützband 103 mitbewegt, sondern gleichzeitig mit einer
entsprechenden Haftkraft des Saugbandes 103 durch die
Schneidstation 9 geführt. Ausserhalb eines Bereiches 107,
in dem der Schneideingriff des Schneidmessers 10 erfolgt,
sind unterhalb des Stützbandes 103 zwei Auflagestellen
108 beziehungsweise 108' angeordnet. Die effektive
Schneidbahn beziehungsweise Kreislinie 101 ist um ein
geringes Mass tiefer, gegenüber der ungestörten Bewe
gungsbahn des Laminates, so dass das Schneidmesser 10 das
Laminat entsprechend nach unten drückt, wobei nicht nur
die Wärmeeinwirkung sondern gleichzeitig auch eine
geringe mechanische Schneidkraft wirkt.
Die Fig. 8 ist ein Beispiel für ein Diagramm für den
Geschwindigkeitsverlauf des Messers über einer Umlauf
bewegung beziehungsweise über einen ganzen Zyklus 1
wiedergegeben. Dabei bedeuten MB Messerbeschleunigung, Ms
Messerschneidkontakt, Mv, Messerverzögerung und MR
Messerruhezone. Das Diagramm, das die Geschwindigkeit
über dem Weg darstellt, zeigt sehr deutlich, wie das
Messer vor dem Schnitt extrem beschleunigt wird (Vm) bis
zu der Geschwindigkeit V1. Danach muss das Messer mit dem
Laminat gleich schnell mitbewegt werden und geht dann in
eine Verzögerungsphase VMth über. Wichtig ist nun auch
hier, dass nicht nur der Geschwindigkeitsverlauf während
einer Umdrehung insbesondere für den Schnitt gesteuert
wird, sondern, dass der Vorgang von einem Inkremental
geber JG besonders vorzugsweise demselben wie für die
Steuerung des Anlegers gesteuert wird, damit die Schneid
folge genau mit der bearbeiteten Bogenlänge überein
stimmt. Auch für das Schneiden treten nun aber im wesent
lichen die selben variablen Parameter auf, es sind dies
insbesondere die Anlagegeschwindigkeit V1 und die
Bogenlänge L. Bevorzugt wird nun der Antrieb über Basis
programme für den Bewegungsverlauf gesteuert, welche für
die je spezifischen Anlagegeschwindigkeiten und
Bogenlängen rechnerisch angepasst werden.
Claims (15)
1. Verfahren zum Kaschieren von Bogen (2) mit einem
Kaschierwalzenpaar (7; 19, 20), gekennzeichnet durch:
- a) Vereinigen einer - von insbesondere einem Anle ger (45) - zugeführten Bogenfolge mit einer dün nen, zuvor mit insbesondere strahlen-härtbarem Kleber beschichteten Folie (1) zu einem Laminat (8),
- b) Feststellen des effektiven Verarbeitungstempos (IG) und entsprechendes Steuern der Zufuhr- bzw. Anlegerleistung (As),
- c) Glattes, aber möglichst zugfreies Zuführen der
Folie (1) zu den Kaschierwalzen (7; 19, 20) und
Kaschieren der Folie (1) mit einer im wesent
lichen identischen Führungsgeschwindigkeit von
Bogen (2) und Folie (1),
wobei - d) das Laminat (8) nach dem Kaschieren kontinuier lich an einer Schneidstation (9) vorbei geführt und mit thermischen Schneidmitteln, insbesondere einem thermischen Schneidmesser (10), naß ge schnitten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß Folie (1) und Bogen (2) zugfrei mit der Umlaufge
schwindigkeit der beiden Kaschierwalzen (7) zugeführt
werden, so daß die Folie (1) für die Kaschierung ohne
Schubkräfte und möglichst zug- und spannungsfrei zum
Laminat (8) verbunden wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein UV-Kleber verwendet wird, und die Strahlen
härtung nach dem Naßschneiden durchgeführt wird, wo
bei das Schneidwerk während des Schnittes mit etwa
gleicher Geschwindigkeit wie das Laminat (8) geführt
und auf das Laminat (8) zu- und wegbewegt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Laminat (8) für den Folienschnitt über eine
nachgebende Auflage, vorzugsweise über ein am Anfang
und am Ende des Schneidbereiches aufliegendes und mit
gleicher Geschwindigkeit wie das Laminat (8) mitlau
fendes Endlosband abgestützt wird, wobei das Endlos
band als Saugband (103) ausgebildet ist, so daß das
Laminat über den Schneidbereich durch die Saughaftung
durchgezogen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schneidwerk als kreisendes Messerwerk (10)
ausgebildet wird, wobei eine Regelung der Umlaufge
schwindigkeit über Rechnermittel (C2) erfolgt, der
art, daß für jeden Schnitt das Messerwerk (10) als
ein Schneidzyklus auf die Geschwindigkeit des Lamina
tes (8) beschleunigt, während dem Schnitt mit dem La
minat etwa mit gleicher Geschwindigkeit mitbewegt und
danach auf eine niedrigere Geschwindigkeit verzögert
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Bereich der niedrigeren Geschwindigkeit
das Messerwerk (10) einen 0-Punkt, beziehungsweise
Eichpunkt zur Bewegungskontrolle durchfährt als Aus
gangspunkt für die Errechnung des nächsten Zyklus,
wobei die 0-Position im oberen Bewegungsviertel des
Drehkreises gewählt wird, wenn ein Schneidzyklus ei
ner vollen Umdrehung des Messerwerkes (10) ent
spricht.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das effektive Verarbeitungstempo (IG) festge
stellt, über Rechnermittel (EC/C1) in Abhängigkeit
der Bogenlänge die Sequenz der Anlegerleistung (As)
ermittelt und die Bogenfolge über gesteuerte mechani
sche Mittel (M-M) erzeugt wird, wobei die mechani
schen Mittel (M-M) Bogentransportmittel aufweisen,
die in Funktion des Verarbeitungstempos (JG) sowie
Bogenfaßmittel, die in Funktion der Anlegerleistung
(As) gesteuert werden, wobei die Bogentransportmittel
in Abhängigkeit von dem Bogenzuführband und die Bo
genfaßmittel von dem Anleger (45) her angetrieben
werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bogen (2) von einer
Zuführgeschwindigkeit (VA) über die mechanischen Mit
tel (M-M) sanft auf das Verarbeitungstempo (V1) be
schleunigt werden.
9. Vorrichtung zur Herstellung von Laminaten, bestehend
aus einer dünnen Folie sowie Einzelbogen (2), wobei
die Verbindung des Laminates aus insbesondere strah
len-härtbarem Kleber besteht, welche ein Kaschierwerk
mit Folienwalze (19) und Bogenwalze (20), ferner Bo
gen- und Folienzuführungen aufweist, zur Durchführung
des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß sowohl die Folienwalze (19) wie die Bogenwalze
(20) Antriebsmittel aufweisen, denen jeweils eine
Steuer-/Regeleinrichtung zugeordnet ist für eine im
wesentlichen identische Führungsgeschwindigkeit für
Folie (1) und Bogen (2), wobei die Folienzuführung
für eine geringstmögliche Zugkraft ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Folienzuführung eine Zugausgleichsrolle auf
weist, für die Minimierung der Zugkräfte auf die Fo
lie zwischen einem Auftragswerk (4) und dem Kaschier
walzenpaar (7).
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneidstation (9) zum Trennen des Laminates
(8) ein mit der Geschwindigkeit des Laminates mitbe
wegbares Schneidmesser (10), wobei das Laminat (8)
aus einer bahnförmigen, mit strahlenhärtbarem Kleber
beschichteten Folie (1) und aus - durch die be
schichtete Folie miteinander verbundenen - Ein
zelbogen (2) besteht und von dem Kaschierwerk (15)
kontinuierlich an der Schneidstation (9) vorbeige
führt wird, Rechnermittel und einen Drehzahlregel-
Antrieb des Schneidwerkes aufweist, welches vorzugs
weise als thermisches Schneidmesser (10) mit kreisen
dem Messerwerk ausgebildet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie Rechnermittel (C1) aufweist zum Steuern einer
Bogenfolge von Einzelbogen (2) auf einem Bogenzuführ
band der Bogenzuführung von einem steuerbaren Bo
genanleger (45), wobei die Rechnermittel (C1) in
Funktionsverbindung mit einem Ist-Wert-Aufnehmer des
Verarbeitungstempos (V1) stehen, und eine mechanisch
steuerbare Bogenfolge-Erzeugungs-Vorrichtung (46) so
wohl anlegerseitig wie verarbeitungsprozesseitig An
triebsmittel und eine Beschleunigungswalze (70) auf
weist, welche verarbeitungsprozesseitig antreibbar
ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschleunigungswalze (70) über eine steuerba
re Rutschkupplung (81) antreibbar ist, wobei die
Rutschkupplung (81) vorzugsweise zweifach wirkend,
einerseits für die sanfte Beschleunigung, anderseits
für eine Verzögerung, bzw. für die Abbremsung der Be
schleunigungswalzen (70), ausgebildet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Rutschkupplung (81) auf einer mittleren
Schiebebüchse (95) in gegengleicher Anordnung die Be
schleunigungskupplung (96) bzw. Bremskupplung (98)
angeordnet und die Rutschkupplung (81) vorzugsweise
über mechanische Mittel betätigbar ist, und als steu
erbare Rutschkupplung ausgebildet ist, mit ein
stellbarem Beschleunigungsverhalten für den Antrieb.
15. Anlage zum Kaschieren für die Herstellung eines
strahlenhärtbaren Laminates, bestehend aus einer dün
nen Folie sowie Einzelbogen (2), zur Durchführung des
Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8, insbe
sondere mit einer Vorrichtung nach einem der Ansprü
che 9 bis 14,
gekennzeichnet durch
- a) eine steuerbare Bogenfolge-Erzeugungsvorrich tung,
- b) ein Auftragwerk (4) zum Auftragen von strahlenhärtbarem Kleber, insbesondere UV- Kleber, auf die Folie (1) mit einem die Zugkraft regelbaren Folienzuführwerk,
- c) ein Kaschierwalzenpaar (7; 19, 20) mit Antriebs mitteln für eine im wesentlichen identische Füh rungsgeschwindigkeit beider Walzen (7; 19, 20),
- d) eine Naßschneidstation (9) mit einem, bezüglich Umlaufgeschwindigkeit steuerbaren Messerwerk (10) und anschließender Härtestation (12), sowie
- e) Steuer-/Rechnermitteln, über welche die Ver arbeitungsgeschwindigkeit sowie die Bogenlänge wählbar sind.
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: STEINEMANN TECHNOLOGY AG, ST. GALLEN, CH |
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |