DE10123523B4 - Verfahren und Vorrichtung zum Anhaften eines streifenförmigen Deckmaterials an Werkstückoberflächen von fortlaufend bewegten platten- oder leistenförmigen Werkstücken - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Anhaften eines streifenförmigen Deckmaterials an Werkstückoberflächen von fortlaufend bewegten platten- oder leistenförmigen Werkstücken Download PDF

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Abstract

Verfahren zum Anhaften eines streifenförmigen Deckmaterials (2) an Werkstückoberflächen (4a) von platten- oder leistenförmigen Werkstücken (4), umfassend folgende Schritte:
a) Fortbewegen eines jeweiligen Werkstückes (4) in einer vorbestimmten Durchlaufrichtung (D) entlang einer Durchlaufstrecke (6),
b) Anbringen (10) eines Haftmittels auf die Werkstückoberfläche (4a) und/oder das Deckmaterial (2),
c) Schlupffreies Transportieren (20) des Deckmaterials (2) bis zu einer ersten, an der Durchlaufstrecke (6) befindlichen, vorbestimmten ersten Parkposition (P1) und Zwischenparken des Deckmaterials (2) an der ersten Parkposition (P1),
d) Zusammenführen des an der ersten Parkposition (P1) wartenden Deckmaterials (2) mit der Werkstückoberfläche (4a) des fortbewegten Werkstückes (4) und Andrücken (12) des Deckmaterials (2) an die Werkstückoberfläche (4a), wodurch das Deckmaterial (2) von dem Werkstück (4) mitgenommen, auf Durchlaufgeschwindigkeit des Werkstückes (4) gebracht und an die Werkstückoberfläche (4a) angehaftet wird.

Description

  • TECHNISCHES GEBIET
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Anhaften, insbesondere Ankleben oder Anleimen, eines streifenförmigen Deckmaterials an Werkstückoberflächen von fortlaufend bewegten platten- oder leistenförmigen Werkstücken.
  • STAND DER TECHNIK
  • Es sind Verfahren und Vorrichtungen zum Anhaften eines streifenförmigen Deckmaterials an Werkstückoberflächen von platten- oder leistenförmigen Werkstücken bekannt, bei denen das Deckmaterial in einer Anfangsphase des Verfahrens zunächst manuell in eine Einzugseinrichtung und eine zu einer Andruckeinrichtung führende Zuführstrecke eingeführt und zu einem vorbestimmten Streckenpunkt in die Nähe des Wirkungsbereichs der Andruckeinrichtung gebracht werden muss. Hierzu ist es erforderlich, eine Schutzhaube, welche der Einzugseinrichtung nachgeschaltete Vorrichtungskomponenten abdeckt, zu öffnen und anschließend wieder zu verschließen. Diese Art und Weise der Bereitstellung des Deckmaterials ist daher recht zeitaufwendig und mühsam.
  • Im laufenden Betrieb der Vorrichtung werden die zu bearbeitenden Werkstücke in einer vorbestimmten Durchlaufrichtung entlang einer Durchlaufstrecke fortbewegt und ein Haftmittel wird auf die mit dem Deckmaterial zu versehende Werkstückoberfläche aufgebracht. Ferner wird das bereitgestellte Deckmaterial mittels einer an einem Anfangsbereich der Zuführstrecke befindlichen, manuell zu aktivierenden Deckmaterial-Transporteinrichtung, die mit einer angetriebenen Transportrolle und einer oder mehreren nicht angetriebenen Gegendruckrollen ausgestattet ist, zu der Andruckeinrichtung transportiert. An der Andruckeinrichtung wird das Deckmaterial auf die Werkstückoberfläche angedrückt und an diese angehaftet. Sobald Deckmaterialbereiche an der Werkstückoberfläche angehaftet sind, übernehmen Zugkräfte des sich weiter fortbewegenden Werkstückes und der bereits teilweise daran anhaftender Bereiche des Deckmaterials die weitere Deckmaterialzuführung und die Deckmaterial-Transporteinrichtung wird abgeschaltet.
  • Nach dem vollständigen Anhaften am Werkstück wird das restliche Deckmaterial mittels einer der Andruckeinrichtung unmittelbar vorgeschalteten Deckmaterial-Trenneinrichtung mit Überstand hinter dem Werkstück abgetrennt und ein Stück weiter vortransportiert. Für nachfolgende Werkstücke beginnt der Transport des Deckmaterials zu der Andruckeinrichtung dann ausgehend von dieser Position.
  • Der Deckmaterialtransport bzw. die Deckmaterialzuführung zu der Andruckeinrichtung erfolgt bei den vorbekannten Verfahren und Vorrichtungen mittels der Deckmaterial-Transporteinrichtung annähernd synchron mit der Fortbewegungsgeschwindigkeit des Werkstückes. Das heißt, die Rotationsgeschwindigkeit der Transport- und Gegendruckrollen der Deckmaterial-Transporteinrichtung ist so gewählt, dass deren Umfangsgeschwindigkeit im Wesentlichen der Fortbewegungsgeschwindigkeit des Werkstückes entspricht. Bei einer Veränderung der Werkstück-Durchlaufgeschwindigkeit muss ergo stets auch die Deckmaterial-Transportgeschwindigkeit neu angepasst werden. Bei dieser Art des Deckmaterialtransportes und bei dieser Art von Deckmaterial-Transporteinrichtung tritt zudem ein undefinierbarer, unkontrollierbarer Schlupf auf; dieser Schlupf variiert zudem in Abhängigkeit des jeweils verwendeten Deckmaterials. Dies beeinträchtigt die Zuführungsgenauigkeit sowie die Wiederholgenauigkeit, insbesondere die Wiederholgenauigkeit eines erforderlichen Kantenüberstandes des Deckmaterials, jedoch erheblich. Auch hat es sich gezeigt, dass bei einem solchen Deckmaterialtransport Instabilitäten des Deckmaterials auftreten, was wiederum der Wiederholgenauigkeit oder sogar der erzielbaren Qualität der Deckmaterialbefestigung an der Werkstückoberfläche entgegen steht. Die besagten Instabilitäten sind bei dünnen Deckmaterialien besonders ausgeprägt.
  • Eine Kantenanleimmaschine mit einer mit Schlupf arbeitenden Transporteinrichtung ist beispielsweise auch in DE-GM 75 17 104 offenbart.
  • Darüber hinaus offenbart die Druckschrift DE 199 17 741 A1 eine Vorrichtung zum Anhaften eines Kantenstreifens an Oberflächen von fortlaufend bewegten platten- oder leistenförmigen Werkstücken, bei der eine Schiebeeinheit den Kantenstreifen in eine Position vorschiebt, von welcher aus diese an dem Werkstück angehaftet wird. Das Positionieren des Kantenstreifens erfolgt dabei mit Hilfe eines Anschlages, der weggeschwenkt werden muss, sobald der Kantenstreifen mit dem Werkstück verbunden werden soll.
  • DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe beziehungsweise das technische Problem zugrunde, bei einem Verfahren und einer Vorrichtung zum Anhaften eines streifenförmigen Deckmaterials an Werkstückoberflächen von fortlaufend bewegten Platten- oder leistenförmigen Werkstücken das Bearbeitungsergebnis zu verbessern und in diesem Zusammenhang den Deckmaterial-Transport und hierbei insbesondere die Zuführungsgenauigkeit sowie Wiederholgenauigkeit zu optimieren.
  • Diese Aufgabe wird gelöst durch ein erfindungsgemäßes Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
  • Dieses Verfahren zum Anhaften eines streifenförmigen Deckmaterials an Werkstückoberflächen von platten- oder leistenförmigen Werkstücken, umfasst folgende Schritte, jedoch nicht zwingenderweise in der gegebenen Reihenfolge:
    • a) Fortbewegen eines jeweiligen Werkstückes in einer vorbestimmten Durchlaufrichtung entlang einer Durchlaufstrecke,
    • b) Anbringen eines Haftmittels auf die Werkstückoberfläche und/oder das Deckmaterial,
    • c) Schlupffreies Transportieren des Deckmaterials bis zu einer ersten, an der Durchlaufstrecke befindlichen, vorbestimmten Parkposition und Zwischenparken des Deckmaterials an der ersten Parkposition, und
    • d) Zusammenführen des an der ersten Parkposition wartenden Deckmaterials mit der Werkstückoberfläche des fortbewegten Werkstückes und Andrücken des Deckmaterials an die Werkstückoberfläche, wodurch das Deckmaterial von dem Werkstück mitgenommen, auf Durchlaufgeschwindigkeit des Werkstückes gebracht und an die Werkstückoberfläche angehaftet wird.
  • Unter einem Deckmaterial sind im Sinne der Erfindung zum Beispiel streifenförmige Deckmaterialien wie Kantenbänder, Kantenstreifen, Kantenleisten, Furnierstreifen, Umleimer oder dergleichen, aber auch großflächigere plattenförmige oder folienartige Materialien zu verstehen. Als Haftmittel sind insbesondere Klebstoffe bzw. Leime bevorzugt.
  • Die Erfinder des vorliegenden Anmeldungsgegenstandes haben erkannt, dass ein im Wesentlichen auf die Durchlaufgeschwindigkeit des Werkstückes abgestimmtes synchrones Zuführen des Deckmaterials sowie der dabei auftretende Schlupf, der aus der Bauweise der Deckmaterial-Transporteinrichtung, insbesondere aus den infolge der angetriebenen und nicht angetriebenen Rollen resultierenden überlagerten Bewegungen, aus der Trägheit des zu transportierenden, zunächst in Ruhe befindlichen Deckmaterials und der nicht angetriebenen Gegendruckrollen, und auch aus einer mangelnden Fixierung des Deckmaterials während des Transportes resultiert, der Positionierungsgenauigkeit des Deckmaterials und einer hohen Wiederholgenauigkeit abträglich sind. Ferner haben die Erfinder erkannt, dass auch die für das Aktivieren der konventionellen, mit Schlupf arbeitenden Deckmaterial-Transporteinrichtung erforderlichen Ansteuerungszeiten, zum Beispiel zum Ein- und Ausrücken der Gegendruckrollen, die Wiederholgenauigkeit und das Bearbeitungsergebnis nachteilig beeinflussen.
  • Aus diesem Grund beschreitet die vorliegende Erfindung einen gänzlich anderen technischen Weg.
  • Im Gegensatz zum Stand der Technik wird bei der Erfindung das anzubringende Deckmaterial schlupffrei zu einer ersten, an der Durchlaufstrecke befindlichen, vorbestimmten Parkposition transportiert und dort erst einmal zwischengeparkt. Das Deckmaterial wartet also gewissermaßen stationär auf das Eintreffen des Werkstückes. Wenn das Werkstück dann in den Bereich der ersten Parkposition einläuft und das wartende Deckmaterial mit der Werkstückoberfläche zusammengeführt und an die Werkstückoberfläche angedrückt wird, wird das Deckmaterial
    aus dem Stand heraus von dem Werkstück mitgenommen, auf die Durchlaufgeschwindigkeit beschleunigt und an die Werkstückoberfläche angehaftet.
  • Diese Vorgehensweise hat diverse Vorteile.
  • Da der Transport des Werkstückes in die erste Parkposition schlupffrei erfolgt, kann diese Position unabhängig von der jeweiligen Beschaffenheit des Deckmaterials mit einer hohen Positionierungsgenauigkeit und Widerholungsgenauigkeit angefahren werden. So lassen sich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren Deckmaterialien unterschiedlichster Dicke oder Stärke, die von Bruchteilen eines Millimeters bis zu mehreren Millimetern reichen kann, Deckmaterialien mit unterschiedlichen Oberflächenstrukturen und Oberflächenrauhigkeiten, Härten, Elastizitäten usw. zuverlässigst bearbeiten. Bei konventionellen Verfahren würden aufgrund der unterschiedlichen Deckmaterialeigenschaften hingegen bei gleicher Umdrehungszahl der Transport- und Gegendruckrollen völlig unterschiedliche Vorschübe entstehen, die auf den undefinierbaren Schlupf beim Deckmaterialtransport zurückzuführen sind. Dieser Nachteil wird mit dem erfindungsgemäßen Konzept vollkommen ausgeschaltet. Das Deckmaterial wird stets präzise zugeführt.
  • Aufgrund des schlupffreien Deckmaterialtransports existieren anders als bei konventionellen Verfahren auch keine nachteiligen überlagerten Bewegungen. Zudem hat es sich herausgestallt, dass der schlupffreie Deckmaterialtransport zu einer Stabilisierung des Deckmaterials in der Transportphase beiträgt und/oder eine temporäre Fixierung des Deckmaterials in der Transportphase ermöglicht.
  • Weil das Deckmaterial bereits (vergleichsweise lange, oder mit anderen Worten: rechtzeitig) vor dem Eintreffen des Werkstückes in die erste Parkposition gebracht wird und dort auf das Eintreffen des Werkstückes wartet, entfallen auch jegliche, sich auf die Positionierungsgenauigkeit und Wiederholgenauigkeit auswirkenden nachteiligen Einflüsse, die beim Stand der Technik durch Ansteuerungszeiten der synchron arbeitenden Deckmaterial-Transporteinrichtung bedingt sind. Durch das Parken und Warten des Deckmaterials an der ersten Parkposition entfallen nicht nur die Notwendigkeit einer synchronen Deckmaterialzuführung und alle damit verbundenen Nachteile, das Verfahren kann auch ohne eine Veränderung der ersten Parkposition und der Art und Weise der Deckmaterialzuführung mit unterschiedlichen Werkstück-Durchlaufgeschwindigkeiten arbeiten. Wenn einmal ein bestimmter Bezugspunkt an der ersten Parkposition und/oder an der Durchlaufstrecke feststeht, bleibt dieser unabhängig von der Werkstück-Durchlaufgeschwindigkeiten zwangsläufig erhalten. Langwierige und umständliche Einrichtungsarbeiten bei einer Veränderung der Durchlaufgeschwindigkeit und/oder einer Änderung des verwendeten Deckmaterials sind daher nicht notwendig.
  • Auch die Tatsache, dass das Deckmaterial an der ersten Parkposition aus dem Stand heraus von dem Werkstück mitgenommen, auf die Durchlaufgeschwindigkeit beschleunigt und an die Werkstückoberfläche angehaftet wird, beeinträchtigt das Produktionsergebnis in keiner Weise. Zwar tritt bei diesem Vorgang anfänglich ein geringer Schlupf zwischen dem Deckmaterial und der Werkstückoberfläche auf, jedoch ist dies im vorliegenden Verfahrensabschnitt gänzlich unschädlich, das dieser Schlupf zum Einen durch das nahezu gleichzeitig erfolgende, recht massive Andrücken des Deckmaterials an die Werkstückoberfläche erstaunlich gering ist, und zum Anderen durch die vorangegangene präzise Anordnung des Deckmaterials an der ersten Parkposition sehr genau vorauskalkulierbar ist. Dies trägt ebenfalls zu einer im Vergleich zu konventionellen Verfahren stark verbesserten Reproduzierbarkeit bei.
  • Basierend auf diesen Vorteilen eröffnet das erfindungsgemäße Verfahren zudem noch weitere positive Möglichkeit, die weiter unten noch erläutert sind.
  • Zusammenfassend wird mit dem erfindungsgemäßen Verfahren der Deckmaterial-Transport und hierbei insbesondere die Zuführungsgenauigkeit und Wiederholgenauigkeit erheblich verbessert, was eine hohe Reproduzierbarkeit und qualitativ hochwertige Endprodukte auch in unterschiedlichsten Fertigungssituationen gewährleistet.
  • Weitere bevorzugte und vorteilhafte Ausführungsmerkmale des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Gegenstand der Unteransprüche 2 bis 11.
  • Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird ferner gelöst durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 12.
  • Diese Vorrichtung zum Anhaften eines streifenförmigen Deckmaterials an Werkstückoberflächen von fortlaufend bewegten platten- oder leistenförmigen Werkstücken, umfasst:
    eine Durchlaufstrecke, auf der die jeweiligen Werkstücke in einer vorbestimmten Durchlaufrichtung fortbewegbar sind;
    eine Haftmittel-Auftragseinrichtung zum Auftragen von Haftmittel auf die Werkstückoberfläche und/oder das Deckmaterial;
    eine an der Durchlaufstrecke angeordnete Andruckeinrichtung zum Andrücken und Anhaften des Deckmaterials an die Werkstückoberfläche;
    eine Deckmaterial-Zuführstrecke, auf der das Deckmaterial zur Andruckeinrichtung bewegbar ist;
    einen in der Deckmaterial-Zuführstrecke und an der Durchlaufstrecke und in unmittelbarer Nähe der Andruckeinrichtung befindlichen ersten Deckmaterial-Parkabschnitt, welcher der Andruckeinrichtung unmittelbar vorgeschaltet ist;
    eine dem ersten Deckmaterial-Parkabschnitt vorgeschaltete, schlupffrei arbeitende erste Deckmaterial-Transporteinrichtung, die einen mit der Deckmaterial-Zuführstrecke gemeinsamen Transportabschnitt besitzt, welcher zu dem ersten Deckmaterial-Parkabschnitt führt.
  • "Schlupffrei arbeitend" bedeutet, dass zwischen einem Transportelement der Transporteinrichtung, welches die Transportbewegung des Deckmaterials bewirkt, und dem Deckmaterial während des Transportes keine Relativbewegung auftritt. Im Falle einer übersetzungsfreien linearen Bewegung des Transportelementes würde das Deckmaterial also genau so weit wie das Transportelement fortbewegt werden.
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung besitzt im Wesentlichen die gleichen Vorteile wie das erfindungsgemäße Verfahren. Darüber hinaus kann die erfindungsgemäße Vorrichtung recht kompakt ausgebildet und mit relativ einfachen konstruktiven und steuerungs- oder kontrolltechnischen Mitteln realisiert werden. Ferner lassen sich konventionelle gattungsgemäße Vorrichtungen mit einem vergleichsweise geringem Aufwand zu einer erfindungsgemäßen Vorrichtungen umrüsten.
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht zudem eine flexiblere Anpassung an unterschiedlichste und variierende Fertigungssituationen bei hoher Produktqualität und gesteigerter Wirtschaftlichkeit.
  • Weitere bevorzugte und vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind Gegenstand der Unteransprüche 13 bis 25.
  • Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung mit zusätzlichen Ausgestaltungsdetails und weiteren Vorteilen ist nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben und erläutert.
  • KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
  • Es zeigt:
  • 1 eine schematische Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung, die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet ist,
  • 2 eine schematische Draufsicht auf eine Deckmaterial Einzugseinrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
  • 3 eine schematische Draufsicht auf eine Deckmaterial-Transporteinrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung, und
  • 4 eine schematische Draufsicht auf eine Deckmaterial-Leiteinrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
  • DARSTELLUNG EINES BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELS
  • In der nachfolgenden Beschreibung und in den Figuren werden zur Vermeidung von Wiederholungen gleiche Bauteile und Komponenten auch mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet, sofern keine weitere Differenzierung erforderlich ist.
  • In der 1 ist eine schematische Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Anhaften eines streifenförmigen Deckmaterials 2 an Werkstückoberflächen von fortlaufend bewegten platten- oder leistenförmigen Werkstücken 4 dargestellt.
  • Für das vorliegende Ausführungsbeispiel wird angenommen, dass es sich bei dem Deckmaterial um ein Kantenband 2 mit einer Dicke von ca. 3 Millimetern handelt. Dieses Kantenband 2 soll an die in der 1 nach unten weisende Seitenkante 4a eines jeweiligen Werkstückes 4 angehaftet, d. h. angeleimt werden. Die Vorderkante des Werkstückes 4 ist mit dem Bezugszeichen 4b und die Hinterkante mit dem Bezugszeichen 4c gekennzeichnet. Die Vorrichtung besitzt eine Durchlaufstrecke 6, auf der die jeweiligen Werkstücke 4 in einer vorbestimmten Durchlaufrichtung D fortbewegbar sind. Die Strecke, auf der sich die zu bearbeitende Seitenkante 4a des Werkstückes 4 beim Durchlauf bewegt (Nullkantenlinie), ist in der Zeichnung durch eine dünne gestrichelte Linie 8 angedeutet. Ferner umfasst die Vorrichtung eine an der Durchlaufstrecke angeordnete Beleimeinrichtung 10 zum Auftragen von Leim auf die Seitenkante 4a (grundsätzlich ist es natürlich auch möglich, Leim auf das Kantenband 2 aufzutragen) sowie eine ebenfalls an der Durchlaufstrecke 6 angeordnete und der Beleimeinrichtung 10 nachgeschaltete Andruckeinrichtung 12 (hier: eine Druckrolle 12) zum Andrücken und Anhaften des Kantenbandes 2 an die mit Leim versehene Seitenkante 4a.
  • Wie in der 1 des Weiteren erkennbar, umfasst die Vorrichtung eine sich in einem spitzen Winkel zur Druckrolle 12 hin erstreckende Kantenband-Zuführstrecke, auf der das Kantenband 2 ausgehend von einem Kantenbandmagazin 14 zu der Druckrolle 12 bewegbar bzw. transportierbar ist. Kurz vor dem Ende der Zuführstrecke, d. h. der Druckrolle 12 vorgeschaltet, ist eine Kantenband-Trenneinrichtung 16 (hier: eine Kappschere 16) angeordnet, die mit einem unmittelbar vorgeschalteten Gegendruckelement 18 mit Kantenband-Rücklaufsperre 22 kombiniert ist. Derjenige Endabschnitt der Zuführstrecke, der direkt an die Durchlaufstrecke 6 angrenzt und in unmittelbarer Nähe der Druckrolle 12 liegt, ist als erster Kantenband-Parkabschnitt ausgestaltet, dessen vorderes Ende nachfolgend kurz als Mitnahmestellung P1 bezeichnet wird. Die Mitnahmestellung P1 ist der Druckrolle 12 bzw. deren Wirkungsbereich also unmittelbar vorgeschaltet. Wie aus der Zeichnung ebenfalls ersichtlich, ist an der Zuführstrecke 6 eine der Mitnahmestellung P1 und der Kappschere 16 vorgeschaltete Kantenband-Transporteinrichtung 20 (erste Deckmaterial-Transporteinrichtung) angeordnet. Sie besitzt einen mit der Zuführstrecke gemeinsamen Transportabschnitt, welcher zu der Mitnahmestellung P1 führt. Bei dieser Kantenband-Transporteinrichtung 20 handelt es sich um eine schlupffrei arbeitende, d. h. das Kantenband 2 schlupffrei transportierende Einrichtung, wie nachfolgend noch genauer beschrieben wird.
  • Ein weiterer Endabschnitt der Zuführstrecke, welcher dem ersten Parkabschnitt bzw. der Mitnahmestellung P1 vorgeschaltet ist, ist als zweiter Kantenband-Parkabschnitt ausgestaltet und liegt sowohl im Bereich des Transportabschnitts der schlupffreien Kantenband-Transporteinrichtung 20 als auch in der Nähe der Kappschere 16. Das vordere Ende des zweiten Kantenband-Parkabschnitts wird nachfolgend als Bereitstellung P2 bezeichnet werden. Im vorliegende Ausführungsbeispiel fällt die Bereitstellung P2 genau mit der Trennposition der Kappschere 16 zusammen.
  • Wie bereits zuvor angedeutet, ist der Kappschere 16 und damit auch der Bereitstellung P2 das Gegendruckelement 18 mit der Kantenband-Rücklaufsperre 22 unmittelbar vorgeschaltet.
  • Dem zweiten Kantenband-Parkabschnitts bzw. der Bereitstellung P2 ist ein Bereich der Zuführstrecke vorgeschaltet, der als Kantenband-Übernahmeabschnitt ausgestaltet ist. Das vordere Ende des Übernahmeabschnitts wird nachfolgend kurz als Grundstellung P3 bezeichnet werden. Wie aus der Zeichnung ersichtlich, liegt der Übernahmeabschnitt bzw. die Grundstellung P3 teilweise im Bereich des Transportabschnitts der Kantenband-Transporteinrichtung 20.
  • Aus der 1 geht überdies hervor, dass der Kantenband-Transporteinrichtung 20 eine an einem Anfangsbereich der Zuführstrecke angeordnete Kantenband-Einzugseinrichtung (zweite Deckmaterial-Transporteinrichtung 24; nachfolgend kurz Kantenbandeinzug 24 genannt) vorgeschaltet ist. der Kantenbandeinzug 24 umfasst einen Einzugsstreckenendabschnitt, der in den Übernahmeabschnitt mündet und zur Grundstellung P3 führt. Folglich überlappt sich ein Einzugsstreckenendabschnitt mit einem Transportstreckenanfangsabschnitt der Kantenband-Transporteinrichtung 20. Der Kantenbandeinzug 24 ist eine mit Schlupf arbeitende Transporteinrichtung.
  • In einem Teilabschnitt der Zuführstrecke, der zwischen dem Kantenbandeinzug 24 und der Kantenband-Transporteinrichtung 20 liegt, also der Kantenband-Transporteinrichtung 20 vorgeschaltet, ist eine verstellbare Kantenband-Leiteinrichtung 26 (nachfolgend kurz Leiteinrichtung 26 genannt) angeordnet.
  • Die Vorrichtung umfasst ferner eine nicht dargestellte Kontrolleinrichtung, welche eine Datenverarbeitungseinrichtung, Steuer- und/oder Regeleinrichtungen und Bedienelemente sowie mehrere Sensoreinrichtung umfasst. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Kontrolleinrichtung ausgerüstet mit einem Sensor 27 zum Erfassen einer Kantenbandposition, d. h. hier einer Vorderkante des Kantenbandes) im Übernahmeabschnitt bzw. an der Grundstellung P3. Dieser Sensor 27 wird nachfolgend kurz Kantenbandsensor 27 genannt. Er ist an einem Gestellabschnitt des Gegendruckelements 18 befestigt. Ferner umfasst die Kontrolleinrichtung einen Sensor zum Erfassen einer Werkstückposition auf der Durchlaufstrecke 6. Dieser Sensor ist im vorliegenden Fall mit einem Drehgeber ausgestattet, welcher einen den Positionen P1 und P2 vorgeschalteten Streckenpunkt VK und einen an der Position P2 liegenden Streckenpunkt HK der Durchlaufstrecke 6 erfasst. Anstelle eines einzelnen Drehgebers könnten natürlich auch mehrere Sensoren verwendet werden, die an den jeweiligen Streckenpunkten VK, HK positioniert sind.
  • Grundsätzlich kann die Kontrolleinrichtung auch noch über einen Sensor zum Erfassen einer Kantenbandposition im ersten Parkabschnitt und über einen Sensor zum Erfassen einer Kantenbandposition im zweiten Parkabschnitt sowie weitere Zusatzsensoren verfügen. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind sie jedoch nicht erforderlich. Die Kontrolleinrichtung ist ferner funktional mit der Kappschere 16, der schlupffreien Kantenband-Transporteinrichtung 20, dem Gegendruckelement 18 mit der Kantenband-Rücklaufsperre 22, dem Kantenbandeinzug 24 und der Leiteinrichtung 26 gekoppelt. In bestimmten Anwendungsfällen kann auch eine Koppelung mit einer Werkstück-Transporteinrichtung der Durchlaufstrecke 6 vorliegen.
  • Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind die sich unmittelbar an den Kantenbandeinzug 24 anschließenden Vorrichtungskomponenten, ähnlich wie bei einer konventionellen Vorrichtung, durch eine der besseren Übersichtlichkeit halber nicht dargestellte Schutzhabe abgedeckt.
  • 2 zeigt im weiteren Detail eine schematische Draufsicht auf den Kantenbandeinzug 24 der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Dieser Kantenbandeinzug 24 umfasst im Wesentlichen eine pneumatisch ein- und ausschwenkbare, angetriebene Transportrolle 28, eine dieser gegenüber liegende linear und pneumatisch ein- und ausrückbare, nicht angetriebene erste Gegenruckrolle 30, eine daneben angeordnete zweite, nicht angetriebene Gegenruckrolle 32, die über eine Rücklaufsperre verfügt, und einen Anschlag 34 für die zweite 32 Gegenruckrolle. Soweit entspricht der Kantenbandeinzug 24 von seiner Konstruktion her einer konventionellen, mit Schlupf arbeitenden Kantenband-Transporteinrichtung. Die Funktion und der Wirkungsbereich des Kantenbandeinzugs 24 ist bei der vorliegenden Erfindung jedoch ein anderer, wie nachfolgend noch zu sehen sein wird.
  • Die Kantenband-Rücklaufsperre 22 (vgl. 1) des Gegendruckelementes 18 besitzt beispielweise eine mit einem Rücklaufsperrelement ausgestattete ein- und ausrückbare Klemmrolle, die mit einer Gegendruckrolle und einem Anschlag zusammenwirkt. Das Gegendruckelement 18 mit der Kantenband-Rücklaufsperre 22 ist über die Kontrolleinrichtung funktional mit der Kantenband-Transporteinrichtung 20 gekoppelt.
  • 3 stellt in einer schematischen Draufsicht die Kantenband-Transporteinrichtung 20 der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit weiteren Einzelheiten dar. Die Kantenband-Transporteinrichtung umfasst im vorliegenden Ausführungsbeispiel einen kolbenstangenlosen Transportzylinder 36, der sich im wesentlichen parallel zur Zuführstrecke erstreckt und einen vorbestimmten, linearen Transporthub besitzt. Der Transportzylinder 36 ist mit Sensoren zum Erfassen einer Anfangsstellung und Endstellung ausgestattet. Es wird an dieser Stelle angemerkt, dass die Anfangs- und Endstellung des Transportzylinders 36 nicht notwendigerweise unveränderbar festgelegt sein muss, sondern in manchen Ausführungsformen, z. B. mit Hilfe der Kontrolleinrichtung, variabel einstellbar sein kann.
  • Der Transportzylinder 36 verfügt ferner über eine quer zu der in 3 durch eine strichpunktierte Linie angedeuteten Zuführstrecke, d. h. in Dickenrichtung des Kantenbandes 2 verstellbare Kantenband-Klemmeinrichtung 38 (eine Kantenband-Festhalteeinrichtung oder -greifeinrichtung wäre ebenso denkbar). Die Klemmeinrichtung 38 ist mit zwei plattenförmigen Klemmleisten 40, 42 ausgestattet, zwischen denen die Zuführstrecke verläuft. Eine (40) der Klemmleisten 40, 42 ist für eine besseren Griff mit einer Gummischicht 44 versehen. Die Klemmleiste 40 ist durch einen Klemmzylinder 46 auf die im vorliegenden Fall stationär angeordnete Klemmleiste 42 zu und von dieser weg bewegbar, wie durch einen Doppelpfeil angedeutet. Grundsätzlich können natürlich auch beide Klemmleisten 40, 42 beweglich ausgebildet sein. Mittels der Klemmleisten 40, 42 ist das Kantenband 2 schlupffrei festklemmbar bzw. festzuhalten und schlupffrei transportierbar, wie nachfolgend noch näher erläutert.
  • An der den Klemmleisten 40, 42 abgewandten Seite des Klemmzylinders 46 ist ein Dickenmesssensor 48 zum Erfassen einer Dicke des zwischen den Klemmleisten 40, 42 einspannbaren Kantenbandes 2 angeordnet. Der Dickenmesssensor 48 besitzt ein mit einem rückseitigen Ende einer Kolbenstange 50 des Klemmzylinders 46 verbundenes Magnetband 52, mit dessen Hilfe bei einer Klemmbewegung des Klemmzylinders 46 (wie durch Doppelpfeile angedeutet) durch berührungslose Abtastung die Dicke des Kantenbandes 2 ermittelt werden kann. Die Dickenmessung ermöglicht beispielsweise eine Kontrolle der Einstellung von Aggregaten, die der erfindungsgemäßen Vorrichtung nachgeschaltet sind. Die gesamte, durch die Klemmleisten 40, 42, den Klemmzylinder 46 und den Dickenmesssensor 48 mit seinem Magnetband 52 gebildete Einheit ist mittels des Transportzylinders 36 entlang der Zuführstrecke hin und her bewegbar.
  • 4 zeigt im weiteren Detail eine schematische Draufsicht auf die Leiteinrichtung 26 der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Wie zu erkennen, umfasst die Leiteinrichtung 26 eine stationär auf einer Seite der Zuführstrecke angeordnete Gegenplatte 54 und eine auf der andere Seite der Zuführstrecke beweglich angeordnete Verstellplatte 56. Ein Verstellmechanismus der Verstellplatte 56 umfasst zwei Hebelelemente 58, 60, die mit einem Hebelende jeweils gelenkig an der Verstellplatte 56 und mit dem anderen Ende gelenkig an einer Lagerplatte oder Grundplatte 62 angreifen und eine Parallelführung bilden. Über einen an einem (58) der Hebelelemente 58, 60 angreifenden Stellzylinder 64, der sich ebenfalls an der Grundplatte 62 abstützt, ist die Verstellplatte 56 parallel zur Gegenplatte 54 auf die Gegenplatte 54 zu und von dieser weg bewegbar.
  • Die Verstellplatte 56 und die Gegenplatte definieren somit einen Kantenband-Durchtrittskanal 66, dessen Durchtrittsbreite B verstellbar ist. Dadurch ist die Leiteinrichtung 26 variabel an unterschiedlichste Kantenbanddicken anpassbar und kann stets eine sichere Kantenbandführung und -stabilisierung gewährleisten. Der Verstellmechanismus der Verstellplatte 56 ist im vorliegenden Beispiel allerdings mit einer der Übersichtlichkeit halber nicht gezeigten Verstellbegrenzung (oder einem Anschlag) ausgestattet, die eine vorbestimmte Durchtritts-Mindestbreite festlegt. Im vorliegenden Fall ist die Durchtritts-Mindestbreite auf ca. 3 mm eingestellt. Diese stellt sicher, das dünne Kantenbänder nur im Durchtrittskanal 66 geleitet aber nicht eingeklemmt werden können.
  • Es wird nun das mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ausführbare erfindungsgemäße Verfahren beschrieben werden.
  • Zunächst einmal ist die Vorrichtung in einen betriebsbereiten Zustand zu bringen und mit dem gewünschten Kantenband 2 zu bestücken.
  • Zu diesem Zweck wird ein freies vorderes Ende des Kantenbandes 2 von dem Kantenbandmagazin 14 zum Kantenbandeinzug 24 geführt und in den Kanteneinzug 24 eingelegt. Durch Drücken einer Startaste der Kontrolleinrichtung werden die Transportrolle 28 und die Gegendruckrollen 30, 32 eingerückt bzw. eingeschwenkt. Etwa gleichzeitig fährt der Stellzylinder 64, der sich zunächst in einer zurückgezogenen Position befindet, aus und schwenkt die Verstellplatte 56 der Leiteinrichtung 26 leicht an das eingelegte Kantenband 2. Die angetriebene Transportrolle 28 transportiert das Kantenband nun in Zusammenwirkung mit den Gegendruckrollen 30, 32 mit Schlupf vorwärts durch die Leiteinrichtung hindurch zu der im Übernahmeabschnitt befindlichen Grundstellung P3 und zwischen die geöffneten Klemmleisten 40, 42 (vgl. 3).
  • Sobald das vordere Ende des Kantenbandes 2 durch den Kantenbandsensor 27 erfasst ist, wird die Transportrolle 28 ausgeschwenkt und somit der Einzug des Kantenbandes 2 gestoppt. Der Kantbandeinzug 24, der mit einer an sich bekannten, mit Schlupf arbeitenden Transporteinrichtung erfolgt, dient im Gegensatz zum vorbekannten Stand der Technik also ausschließlich dazu, das Kantenband 2 in den Wirkungsbereich der schlupffrei arbeitenden Kantenband-Transporteinrichtung 20 zu bringen. Eine weitere Funktion hat der Kantenbandeinzug 24 bei der vorliegenden Erfindung nicht mehr.
  • Im Wesentlichen gleichzeitig mit dem Beenden des Einzugs des Kantenbandes 2 wird der Klemmzylinder 46 aktiviert und das Kantenband 2 fest zwischen den Klemmleisten 40, 42 eingeklemmt und festgehalten. Das Kantenband 2 wird also gewissermaßen mittels der Klemmleisten 40, 42 der Kantenband-Transporteinrichtung 20 in einen neuen Verfahrensabschnitt übernommen. Der Transportzylinder 36 befindet sich in diesem Moment in seiner Anfangsstellung, so dass die Klemmleisten 40, 42 bezogen auf die Darstellung in 1 an einem linken Transportstreckenanfangsabschnitt positioniert sind. Durch Ausfahren des Transportzylinders 36 in seine Endstellung wird das eingeklemmte und schlupffrei festgehaltene Kantenband 2 nun um eine genau definierte Strecke weiter nach rechts zur Bereitstellung P2 transportiert. Da aufgrund der festen Klemmung des Kantenbandes 2 beim Transport kein Schlupf auftritt, wird das Kantenband 2 hierbei sehr präzise positioniert. Nach dem Erreichen der Bereitstellung P2, was durch die Sensoren des Transportzylinder 36 erfasst wird, werden die Klemmleisten 40, 42 geöffnet. Das Kantenband 2 ist somit an der Bereitstellung P2 geparkt.
  • Der kolbenstangenlose Transportzylinder 36 wird nun mit den geöffneten Klemmleisten 40, 42 wieder in die Grundstellung P3 zurückgefahren. Bevor dies jedoch geschieht, wird zum Beispiel mit Hilfe der Sensoren des Transportzylinders 36 bzw. der Kontrolleinrichtung das Gegendruckelement 18 mit der Kantenband-Rücklaufsperre 22 aktiviert, so dass deren Klemmrolle gegen das Kantenband 2 einrückt und dieses temporär festhält bzw. fixiert. Dadurch wird verhindert, dass das Kantenband 2 durch die Rückstellbewegung des Transportzylinders 36 in der Zuführstrecke in Richtung zum Kantenbandmagazin 14 zurückgleitet. Wird durch die Rückstellbewegung eine Belastung auf das Kantenband 2 ausgeübt, was in der Regel allerdings nicht oder nur in einem äußerst geringen Maße der Fall ist, so wird das Kantenband 2 dann nur auf Zug belastet, was auch dünne Kantenbändern problemlos ertragen.
  • Sobald der Transportzylinder 36 mit den geöffneten Klemmleisten 40, 42 die Grundstellung P3 wieder erreicht hat, ist ein erster Transportzyklus des Transportzylinders 36 beendet. An der Grundstellung P3 wird das Kantenband 2 dann erneut mittels der Klemmleisten 40, 42 schlupffrei eingeklemmt und festgehalten. Ferner wird das Gegendruckelement 18 mit der Kantenband-Rücklaufsperre 22 deaktiviert und das Kantenband 2 dadurch wieder freigegeben.
  • Die Vorrichtung ist nun zur Bearbeitung eines oder mehrerer Werkstücke 4 bereit.
  • Da die Zuführung des Kantenbandes 2 bis zur Bereitstellung P2, wie zuvor erläutert, nach dem Einlegen des Kantenbands 2 in den Kantenbandeinzug 24 vollautomatisch erfolgt, ist es anders als bei konventionellen Verfahren und Vorrichtungen nicht erforderlich, die Schutzhaube der Vorrichtung zu öffnen, das Kantenband 2 manuell einzufädeln oder gar zu positionieren und die Schutzhabe dann wieder zu verschließen.
  • Wenn nun das erste Werkstück 4 einer Werkstückserie der Vorrichtung zugeführt und in Durchlaufrichtung D entlang der Durchlaufstrecke 6 bewegt wird, wird mittels der Beleimeinrichtung 10 ein Leim auf die mit dem Kantenband 2 zu versehende Seitenkante 4a des Werkstückes 4 aufgetragen. Anschließend erreicht das Werkstück 4 mit seiner Vorderkante 4b den in einem vorbestimmten Abstand zu der Mitnahmestellung P1 befindlichen Streckenpunkt VK, was durch den Drehgeber erfasst wird. Sobald dies geschehen ist, wird der Transportzylinder 36 aktiviert und das zwischen den Klemmleisten 40, 42 eingeklemmte Kantenband 2 schlupffrei um eine genau definierte Strecke von der Bereitstellung P2 zur Mitnahmestellung P1 und damit in den Wirkungsbereich der Druckrolle 12 transportiert. Dann werden die Klemmleisten 40, 42 geöffnet, und der kolbenstangenlosen Transportzylinder 36 fährt wieder mit den geöffneten Klemmleisten 40, 42 in seine Anfangsstellung und damit zur Grundstellung P3 zurück. Während dieser Rückführungsbewegung ist das Kantenband 2 wiederum durch das Gegendruckelement 18 mit der Kantenband-Rücklaufsperre 22 gegen Zurückgleiten gesichert.
  • Sobald der Transportzylinder 36 mit den geöffneten Klemmleisten die Grundstellung P3 wieder erreicht hat, ist ein zweiter Transportzyklus des Transportzylinder beendet. Die Klemmleisten 40, 42 bleiben in diesem Zustand geöffnet.
  • Das Kantenband 2 ist damit an der Mitnahmestellung P1 zwischengeparkt. Das Kantenband 2 gelangt also an die Mitnahmestellung P1 und wird dort zwischengeparkt, noch bevor die vorauseilende Werkstückvorderkante 4b die Mitnahmestellung P1 erreicht.
  • Wenn das Werkstück 4 mit seiner Vorderkante 4b nun in den Wirkungsbereich der Druckrolle 12 einläuft, wird das an der Mitnahmeposition P1 wartende Kantenband 2 mit der Seitenkante 4a des sich fortbewegenden Werkstückes 4 zusammengeführt und mittels der Druckrolle 12 an die Seitenkante 4a angedrückt, wodurch das Kantenband 2 von dem Werkstück 4 mitgenommen, auf Durchlaufgeschwindigkeit des Werkstückes 4 gebracht und an die Seitenkante 4a angehaftet wird. Unmittelbar nach dem Zusammenführen, d. h. sobald das Kantenband 2 mitgenommen ist und erste Kantenbandbereiche an der Seitenkante 4b anhaften, erfolgt die weitere Zuführung des Kantenbandes 2 durch Zugkräfte des sich weiter fortbewegenden Werkstückes 4 und der bereits teilweise daran anhaftenden Kantenbandbereiche, wodurch das Kantenband 2 von dem Kantenbandmagazin 14 abgezogen wird.
  • Sobald die Hinterkante 4c des Werkstückes 4 den Streckenpunkt HK erreicht, der, wie bereits oben erwähnt, im vorliegenden Fall an der Position P2 liegt, wird mittels der Kontrolleinrichtung die Kappschere 16 aktiviert und das Kantenband 2 abgetrennt. Aufgrund der Ansprechdauer und der gewählten Lage des Streckenpunktes HK erfolgt der Trennschnitt kurz hinter der Werkstückhinterkante 4c, wodurch am Werkstück 4 ein Kantenbandüberstand von bestimmter Länge entsteht. Gleichzeitig mit dem Kappen des Kantenbandes 2 wird die Lage einer neuen Bereitstellung P2 des Kantenbandes 2 wieder eindeutig definiert. Mit anderen Worten, das durch das Kappen erzeugte freie vordere Ende des Kantenbandes 2 befindet sich wieder präzise an der Bereitstellung P2.
  • Die von der Bereitstellung P2 ausgehenden, zuvor für das erste Werkstück 4 beschriebenen Schritte, können sich nun für etwaige nachfolgende Werkstücke wiederholen.
  • Aus den zuvor geschilderten Zusammenhängen ist erkennbar, dass bei dem erfindungsgemäßen Verfahren das Zuführen des Kantenbandes 2 mit Schlupf in die Grundstellung für den weiteren Transport des Kantenbandes 2 in die Bereitstellung P2 bzw. den Transport des Kantenbandes 2 von der Bereitstellung P2 in die Mitnahmestellung P1 und damit für das eigentliche Zusammenführen und Anhaften des Kantenbandes 2 gänzlich unerheblich ist und diese Vorgänge nicht unmittelbar beeinflusst, da die jeweiligen Verfahrensabschnitte funktional vollständig voneinander getrennt sind.
  • Da zudem der schlupffreie Transport des Kantenbandes 2 in die Mitnahmestellung P1 (rechtzeitig) vor dem Eintreffen des Werkstücks 4 an diesen Ort erfolgt und das Kantenband 2 an der Mitnahmestellung P1 zwischenparkt, d. h. stillstehend auf das Eintreffen des Werkstückes wartet, erübrigt sich auch eine synchrone Zuführung des Kantenbandes 2; und sämtliche, mit einem synchronen Zuführen verbundenen Nachteile entfallen. Aufgrund der strikten funktionalen Trennung der jeweiligen Verfahrensabschnitte beeinflussen die Steuerungs- oder Ansprechzeitenzeiten der Kantenbandeinzugs 24 (vgl. 2) auch weder die Wiederholgenauigkeit der Kantenbandpositionierung in der Bereitstellung P2 und der Mitnahmestellung P1 noch die Wiederholgenauigkeit bei der Erzeugung eines Kantenüberstandes an der Vorderkante 4b und/oder an der Hinterkante 4c des Werkstücks 4.
  • Zur Verdeutlichung wird an dieser Stelle nochmals darauf hingewiesen, das die erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße Verfahren ohne eine Änderung am einmal eingestellten Kantenbandtransport und ohne jegliche Umrüst- und Einstellarbeiten bei unterschiedlichen Durchlaufgeschwindigkeiten arbeiten können. Wenn die Streckenpunkte VK und/oder HK sowie die Bereitstellung P2 und die Grundstellung P1 für eine Bearbeitungsgeschwindigkeit von beispielsweise 20 m/min eingestellt sind, können sie für variable Geschwindigkeiten (z. B. 14–20 m/min) unverändert bleiben. Das Kantenband 2 wartet stets an den Positionen P1 und P2 und wird immer in gleicher Weise weitertransportiert bzw. an dem Werkstück 4 angebracht.
  • Die Erfindung ist nicht auf die obigen Ausführungsbeispiele, die lediglich der allgemeinen Erläuterung des Kerngedankens der Erfindung dienen, beschränkt. Im Rahmen des Schutzumfangs kann die erfindungsgemäße Vorrichtung vielmehr auch andere als die oben beschriebenen Ausgestaltungsformen annehmen. Die Vorrichtung kann hierbei insbesondere Merkmale aufweisen, die eine Kombination aus zwei oder mehreren der jeweiligen Einzelmerkmale der beiliegenden Ansprüche darstellen.
  • Obwohl in dem obigen Beispiel bei dem ersten Werkstück der Werkstückserie das Deckmaterial lediglich hinter dem ersten Werkstück abgetrennt wurde, ist es grundsätzlich ebenso möglich, das Deckmaterial vor dem Zusammenführen mit der Werkstückoberfläche des ersten Werkstückes bzw. vor dem Überführen des Deckmaterials in die erste Parkposition an seinem vorderen freien Ende zu beschneiden. Dieses Beschneiden kann mit der im Ausführungsbeispiel genannten Trenneinrichtung oder aber einer separaten Trenneinrichtung erfolgen.
  • Die Vorrichtung kann zusätzliche Leit- oder Führungselemente für das Deckmaterial umfassen. Auch kann die Kantenband-Rücklaufsperre 22 anstelle mit einer Klemmrolle mit Klemmplatten oder dergleichen ausgestattet sein.
  • Bezugszeichen in den Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen dienen lediglich dem besseren Verständnis der Erfindung und sollen den Schutzumfang nicht einschränken.
  • Es bezeichnen:
  • 2
    Kantenband (Deckmaterial)
    4
    Werkstück
    4a
    Zu bearbeitende Seitenkante von 4
    4b
    Vorderkante von 4
    4c
    Hinterkante von 4
    6
    Durchlaufstrecke
    8
    Nullkantenlinie
    10
    Beleimeinrichtung (Haftmittel-Auftragseinrichtung)
    12
    Druckrolle (Andruckeinrichtung)
    14
    Kantenbandmagazin
    16
    Kappschere (Deckmaterial-Trenneinrichtung)
    18
    Gegendruckelement
    20
    Kantenband-Transporteinrichtung, schlupffrei (Erste Deckmaterial-Transporteinrichtung)
    22
    Kantenband-Rücklaufsperre von 18 (Deckmaterial-Rücklaufsperre)
    24
    Kantenbandeinzug, mit Schlupf (Zweite Deckmaterial-Transporteinrichtung)
    26
    Kantenband-Leiteinrichtung (Deckmaterial-Leiteinrichtung))
    27
    Kantenbandsensor
    28
    Angetriebene Transportrolle von 24
    30
    Erste Gegenruckrolle von 24
    32
    Zweite Gegenruckrolle von 24
    34
    Anschlag von 24
    36
    Kolbenstangenloser Transportzylinder von 20
    38
    Kantenband-Klemmeinrichtung von 20, schlupffrei
    40
    Erste Klemmleiste von 38
    42
    Zweite Klemmleiste von 38
    44
    Gummischicht auf 40
    46
    Klemmzylinder von 38
    48
    Dickenmesssensor
    50
    Kolbenstange von 46
    52
    Magnetband von 48
    54
    Gegenplatte von 26
    56
    Verstellplatte von 26
    58
    Erstes Hebelelement von 26
    60
    Zweites Hebelelement von 26
    62
    Grundplatte von 26
    64
    Stellzylinder von 26
    66
    Kantenband-Durchtrittskanal
    B
    Durchtrittsbreite von 66
    D
    Durchlaufrichtung
    HK
    Streckenpunkt
    P1
    Mitnahmestellung (erster Deckmaterial-Parkabschnitt)
    P2
    Bereitstellung (zweiter Deckmaterial-Parkabschnitt)
    P3
    Grundstellung (Deckmaterial-Übernahmeabschnitt)
    VK
    Streckenpunkt

Claims (25)

  1. Verfahren zum Anhaften eines streifenförmigen Deckmaterials (2) an Werkstückoberflächen (4a) von platten- oder leistenförmigen Werkstücken (4), umfassend folgende Schritte: a) Fortbewegen eines jeweiligen Werkstückes (4) in einer vorbestimmten Durchlaufrichtung (D) entlang einer Durchlaufstrecke (6), b) Anbringen (10) eines Haftmittels auf die Werkstückoberfläche (4a) und/oder das Deckmaterial (2), c) Schlupffreies Transportieren (20) des Deckmaterials (2) bis zu einer ersten, an der Durchlaufstrecke (6) befindlichen, vorbestimmten ersten Parkposition (P1) und Zwischenparken des Deckmaterials (2) an der ersten Parkposition (P1), d) Zusammenführen des an der ersten Parkposition (P1) wartenden Deckmaterials (2) mit der Werkstückoberfläche (4a) des fortbewegten Werkstückes (4) und Andrücken (12) des Deckmaterials (2) an die Werkstückoberfläche (4a), wodurch das Deckmaterial (2) von dem Werkstück (4) mitgenommen, auf Durchlaufgeschwindigkeit des Werkstückes (4) gebracht und an die Werkstückoberfläche (4a) angehaftet wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass – das Deckmaterial (2) vor dem Schritt c) zunächst zu einer der ersten Parkposition (P1) vorgeschalteten zweiten vorbestimmten Parkposition (P2) transportiert und dort zwischengeparkt wird, und dann – das Deckmaterial (2) von der zweiten (P2) in die erste Parkposition (P1) schlupffrei weiter transportiert (20) und dort zwischengeparkt wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Deckmaterial (2) von der zweiten (P2) in die erste Parkposition (P1) transportiert wird, sobald sich das fortbewegende Werkstück (4) in einem vorbestimmten Abstand (VK) zu der ersten Parkposition (P1) befindet.
  4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Deckmaterial (2) in einer Anfangsphase des Verfahrens zunächst zu einer der zweiten Parkposition (P2) vorgeschalteten Übernahmeposition (P3) transportiert, dort übernommen (20; 40, 42) und dann in die zweite Parkposition (P2) weiter transportiert (20) und dort zwischengeparkt wird.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Deckmaterial (2) mit Schlupf in die Übernahmeposition (P3) transportiert (24) wird.
  6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorher genannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Weitertransport (20) des Deckmaterials (2) von der Übernahmeposition (P3) in die zweite Parkposition (P2) schlupffrei erfolgt.
  7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorher genannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das schlupffreies Transportieren (20) des Deckmaterials (2) von der Übernahmeposition (P3) in die zweite Parkposition (P2) und/oder das schlupffreie Weitertransportieren (20) von der zweiten (P2) in die erste Parkposition (P1) zyklisch erfolgt.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Deckmaterial (2) in einem sich an das Erreichen der betreffenden Parkposition (P1, P2) anschließenden Zyklusabschnitt kurzzeitig in seiner aktuellen Position fixiert (18, 22) und danach wieder freigegeben wird.
  9. Verfahren nach einem oder mehreren der vorher genannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Zusammenführen die weitere Zuführung von Deckmaterial (2) durch Zugkräfte des sich weiter fortbewegenden Werkstückes (4) und der bereits teilweise daran anhaftender Bereiche des Deckmaterials (2) erfolgt.
  10. Verfahren nach einem oder mehreren der vorher genannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Deckmaterial (2) nach dem Anhaften an die Werkstückoberfläche (4a) im Bereich der zweiten Parkposition (P2) hinter dem Werkstück (4) abgetrennt (16) wird.
  11. Verfahren nach einem oder mehreren der vorher genannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Deckmaterial (2) auf seinem Transport (20) zu der ersten (P1) und/oder zweiten Parkposition () und/oder seinem Transport (24) zu der Übernahmeposition (P3) abgestützt geleitet (26) wird.
  12. Vorrichtung zum Anhaften eines streifenförmigen Deckmaterials (2) an Werkstückoberflächen (4a) von fortlaufend bewegten platten- oder leistenförmigen Werkstücken (4), umfassend – eine Durchlaufstrecke (6), auf der die jeweiligen Werkstücke (2) in einer vorbestimmten Durchlaufrichtung (D) fortbewegbar sind, – eine Haftmittel-Auftragseinrichtung (10) zum Auftragen von Haftmittel auf die Werkstückoberfläche (4a) und/oder das Deckmaterial (2), – eine an der Durchlaufstrecke (6) angeordnete Andruckeinrichtung (12) zum Andrücken und Anhaften des Deckmaterials (2) an die Werkstückoberfläche (4a), – eine Deckmaterial-Zuführstrecke, auf der das Deckmaterial (2) zur Andruckeinrichtung (12) bewegbar ist, – einen in der Deckmaterial-Zuführstrecke und an der Durchlaufstrecke (6) und in unmittelbarer Nähe der Andruckeinrichtung (12) befindlichen ersten Deckmaterial-Parkabschnitt (P1), welcher der Andruckeinrichtung (12) unmittelbar vorgeschaltet ist, – eine dem ersten Deckmaterial-Parkabschnitt (P1) vorgeschaltete, schlupffrei arbeitende erste Deckmaterial-Transporteinrichtung (20), die einen mit der Deckmaterial-Zuführstrecke gemeinsamen Transportabschnitt besitzt, welcher zu dem ersten Deckmaterial-Parkabschnitt (P1) führt.
  13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass diese einen dem ersten Deckmaterial-Parkabschnitt (P1) vorgeschalteten zweiten Deckmaterial-Parkabschnitt (P2) besitzt, der im Bereich des Transportabschnitts der ersten Deckmaterial-Transporteinrichtung (20) liegt.
  14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass diese einen dem zweiten Deckmaterial-Parkabschnitt (P2) vorgeschalteten Deckmaterial-Übernahmeabschnitt (P3) besitzt, der im Bereich des Transportabschnitts der ersten Deckmaterial-Transporteinrichtung (20) liegt.
  15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die schlupffreie erste Deckmaterial-Transporteinrichtung (20) zyklisch arbeitet.
  16. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Deckmaterial-Transporteinrichtung (20) eine im Wesentlichen in Dickenrichtung des Deckmaterials (2) verstellbare Deckmaterial-Klemmeinrichtung (38; 40, 42) oder Deckmaterial-Festhalteeinrichtung umfasst.
  17. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Deckmaterial-Transporteinrichtung (20) eine Deckmaterial-Dickenmesseinrichtung (48, 52) umfasst.
  18. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 12 bis 17, gekennzeichnet durch diese eine der ersten Deckmaterial-Transporteinrichtung (20) vorgeschaltete zweite Deckmaterial-Transporteinrichtung (24) umfasst, die einen in den Deckmaterial-Übernahmeabschnitt (P3) mündenden Transportstreckenendabschnitt besitzt, der sich mit einem Transportstreckenanfangsabschnitt der ersten Deckmaterial-Transporteinrichtung (20) überlappt.
  19. Vorrichtung nach Anspruch 18, gekennzeichnet durch die zweite Deckmaterial-Transporteinrichtung (24) eine mit Schlupf arbeitende Transporteinrichtung ist.
  20. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 12 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass diese eine einen Teilabschnitt der Zuführstrecke umfassende Deckmaterial-Leiteinrichtung (26) besitzt, welche der ersten Deckmaterial-Transporteinrichtung (20) vorgeschaltet ist und einen Deckmaterial-Durchtrittskanal (66) besitzt, dessen Durchtrittsbreite (B) verstellbar (56, 58, 60, 64) ist.
  21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass der verstellbare Deckmaterial-Durchtrittskanal (66) eine Verstellbegrenzung besitzt, die eine vorbestimmte Durchtritts-Mindestbreite gewährleistet.
  22. Vorrichtung nach einem oder mehren der Ansprüche 12 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass diese eine im Bereich der ersten (P1) und/oder zweiten Parkposition (P2) angeordnete Deckmaterial-Trenneinrichtung (16) umfasst, die der Andruckeinrichtung (12) vorgeschaltet und der ersten Deckmaterial-Transporteinrichtung (20) nachgeschaltet ist.
  23. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 12 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass diese ein Gegendruckelement (18) mit einer Kantenband-Rücklaufsperre (22) besitzt, welches der Deckmaterial-Trenneinrichtung (16) unmittelbar vorgeschaltet ist.
  24. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 12 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass diese eine Kontrolleinrichtung besitzt, die eine Sensoreinrichtung umfasst, die ausgewählt ist aus einer Gruppe von Sensoreinrichtungen, umfassend: – einen Sensor zum Erfassen mindestens einer Position (VK, HK) des Werkstücks (4) oder eines Werkstückbereiches auf der Durchlaufstrecke (6), – einen Sensor zum Erfassen einer Position des Deckmaterials (2) im ersten Deckmaterial-Parkabschnitt (P1), – einen Sensor zum Erfassen einer Position des Deckmaterials (2) im zweiten Deckmaterial-Parkabschnitt (P2), – einen Sensor zum Erfassen einer Position des Deckmaterials (2) im Deckmaterial-Übernahmeabschnitt (P3), – einen Sensor zum Erfassen mindestens einer Position der ersten Deckmaterial-Transporteinrichtung (20).
  25. Vorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontrolleinrichtung funktional mit einer Vorrichtungskomponente gekoppelt ist, die ausgewählt ist aus einer Gruppe von Vorrichtungskomponenten, umfassend: – eine Werkstück-Transporteinrichtung der Werkstück-Durchlaufstrecke (6), – die erste Deckmaterial-Transporteinrichtung (20), – die zweite Deckmaterial-Transporteinrichtung (24), – die verstellbare Deckmaterial-Leiteinrichtung (26), – die Deckmaterial-Trenneinrichtung (16), – das Gegendruckelement (18) mit der Deckmaterial-Rücklaufsperre (22).
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