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Hänge-, Abspann- oder Stützisolator mit Bestandteil aus Holz. Elektrische
Hänge- oder Abspannisolatoren werden bekanntlich auf Zug beansprucht, und es wird
daher bei Ausbildung des Isolatorkörpers aus Porzellan oder anderem keramischen
Stoff nach Formen des Isolatarkörpers gesucht, welche die Zugbeanspruchung am günstigsten
übertragen können. Man bildete daher solche auf Zug beanspruchte Isolatoren als
Knüppel aus und, falls hierdurch die gewünschte Festigkeit nichterreicht werden
konnte, verstärkte man sie durch Vorkehrung von Holzknüppeln oder Stäben im Innern
einer Höhlung des Porzellankörpers. Man hat weiter versucht, .elektrische Isolatoren
aus Holz allein herzustellen, da gutes Holz größere Zugfestigkeit als Porzellan
besitzt und auch im vollkommen trockenen Zustand vorzügliche Isolationseigenschaften
besitzt. Hier trat die Schwierigkeit auf, daß der Holzisolator nicht nur Feuchtigkeit
aus der Umgebung aufnimmt und hierdurch seine Isolationseigenschaft verliert, sondern
daß auch bei einem Überschlag die Außenschicht des Holzes von dem elektrischen Funken
angegriffen und verkohlt wird, wodurch sich eine leitende Verbindung zwischen den
Elektroden am Holzkörper ausbildete und den Isolator alsbald unbrauchbar machte.
Um sowohl den Feuchtigkeitszutritt als auch das Verkohlen des Isolators an seiner
Außenfläche zu verhindern, ging man dazu über, den Holzkörper mit einer Hülle zu
versehen, deren einziger Zweck es ist, zu verhindern, daß der elektrische Funke
bei einem Überschlag an den Holzkörper herankommt; manchmal sollte diese Hülle auch
den Zutritt von Feuchtigkeit zu dem Holzkörper verhindern. Ferner hat man andere
Wege vorgeschlagen, um diesen Schutz des Holzkörpers sowohl gegen atmosphärische
Einflüsse als auch den überschlagsfunken zu sichern.
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Gleichgültig aber, ob es sich um Isolatoren handelt, die nur einen
Holzbestandteil aufweisen, wie beispielsweise bei den her er-'wähnten Isolatoren
mit Holzkern und äußerer Schutzhülle (sogenannte Verbundisolatoren) oder um Isolatoren
aus Holz allein, ist es wesentlich, diese Holzbestandteile des Isolators mit den
Elektroden, das sind also den Beschlägen aus Metall, richtig zu verbinden. Bisher
geschah dies in der Weise, daß man 'den Holzbestandteil an seinen Enden mit einem
Gewinde versah, das in die Metallfassung oder in die Porzellanhülle eingeschraubt
wurde, oder daß man den Holzbestandteil an seinen Enden in einer nach außen kegelförmigen
erweiterten Fassung hielt und sein Ende durch Aufspreizen festlegte. Das Gewindeschneiden
in Holz hat jedoch problematischen Wert, da hierdurch die Holzfasern verletzt werden,
und aus gleichem Grunde bewährt sich auch das Aufspreizen der Enden des Holzbestandteiles
nicht sonderlich.
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Zur Verbindung von Isolatorkörpern aus Porzellan hat man nun bereits
vorgeschlagen, einen flüssigen Bleieinguß zu verwenden, durch den das oder die irgendwie
verdickten, beispielsweise kegelförmigen Enden in der
Metallkappe
festgelegt wurden. An Stelle eines Bleieingusses körnte man natürlich auch irgendeine
andere Metallegierung verwenden.
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Die Erfindung besteht nun darin, da.ß man den Holzbestandteil eines
Isolators mit mindestens einem verdickten Ende versieht und durch Metallausguß mit
der Fassung :entsprechender Form verbindet. Es hat sich herausgestellt, daß bei
Anwendung flüssigen Bleies oder einer Bleilegierung auch dann, wenn diese beim Einführen
eine Temperatur von etwa 4oo° C hat, ein Ankohlen oder Verbren-' nen des Holzes
an der Verbindungsstellenicht stattfindet. Offenbar erkaltet der Einguß durch die
Wärmeabfuhr durch die Metallfassung so rasch, daß irgendein schädigender Angriff
auf die Berührungsfläche mit dem Holz nicht stattfindet. Will: man Metalle oder
Legierungen anwenden, die eine höh2xe Schmelztemperatur besitzen, so kann man in
einfachster Weise einen Schutz .des Endes des Holzbestandteiles vorsehen, indem
man beispielsweise pulverisiertes Kaolin oder eine andere Tonerde in dünner Schicht
zum Anhaften an dem Holzende bringt, beispielsweise das Holzende mit einem Klebemittel
bestreicht, und hierauf das pulverisierte Kaolin usw. aufbringt, und auch- hierdurch
-wird ein An= griff des Holzendes durch das heiße Metall wirksam verhindert. Man
kann aber auch ein schnelles Erkalten des Metalls dadurch fördern, daß man in den
Zwischenräumen zwischen den verdickten oder sonst geeig: net gestalteten Enden des
Holzbestandteiles und der Metallfassung kleine Stücke .aus Metall einbringt, das
vorzugsweise !gleich, aber auch verschieden mit dem Metalleinguß sein kann, derart
also die Menge des schmelzflüssig einzubringenden Verbindungsmetalls verringert,
somit die durch dieses eingeführte Wärme verringert, ferner aber auch die Abkühlung
des heißen Metalls beschleunigt, da es nun seine Wärme auch an die metallischen
Einlagen abgeben muß. Nach dem Erkalten bildet dann der Einguß mit den Metalleinlagen
ein einziges Verbindungsistück. Derartige Hilfsmittel können auch dann verwendet
werden, wenn man das Ende eines Holzbestandteiles reicht mit einer Metallfassung,
sondern etwa mit einem Zwischenstück aus Porzellan oder anderem keramischen Stoff
verbinden will, also irgendeine der bekannten Ausführungen von Verbundisolatoren
schaffen will. Auch hier muß betont werden, daß diese Mittel zur Herabminderung
der Wärmekapazität des Metalleingusses für die Verbindung von Porzellankörpern mit
Metallfassungen an sich wohl bekannt sind, niemals aber der Vorschlag auftauchte
oder in die Praxis übergeführt wurde, daß man den Hol.zbestandteil in gleicher Weise
mit einer Metallfassung oder einem Porzellankörper verbinden solle.
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Die durch die Erfindung erzielten Vorteile bestehen also darin, daß
das Gewindeschneiden oder Aufspreizen, allgemein also das Verletzen der Fasern des
Holzes gerade an der am stärksten beanspruchten Verbindungsstelle, vermieden wird
und daB ferner durch den Metalleinguß die ;größtmögliche Gleichmäßigkeit der Übertragung
der Beanspruchungen, seien es Zug- oder Druckbeanspruchumgen, ersteres bei Hänge-
oder Abspannisolatoren, letzteres bei Stützisolatoren, auf die gesamte Fläche des
hierzu bestimmten Teiles des Holzbestandteiles des Isolators erfolgt. Ein -solcher
Isolator besitzt daher ganz erhebliche größere Festigkeit als alle bisher bekannten
Isolatoren mit Holzbestandteil, während seine Herstellung andererseits die denkbar
:einfachste ist.