DE447751C - UEberstromausloesevorrichtung - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 23. JULI 1927

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 21 c GRUPPE

V21081 vm\2i<*

Voigt & Haeffner Akt-Ges. in Frankfurt a.M.*).

Überstromauslösevorriclitung. Patentiert im Deutschen Reiche vom 12. März 1926 ab.

Verwendet man kleine Überstrom schalter zum Einbau in Leitungen, die eine hohe Kurzschlußstromstärke führen können, so kann der Fall eintreten, daß diese verhältnismäßig schwachen Apparate bei einem Kurzschluß zerstört werden. Um dies zu vermeiden, sind Anordnungen bekannt geworden, bei denen vor dem Abschalten ein Widerstand parallel zur Unterbrechungsstelle oder in den Stromkreis geschaltet wird, so daß das Abschaltfeuer verringert wird. Die Erfindung zeigt nun einen anderen Weg, um ein Zerstören des Überstromapparates bei Kurzschluß zu. verhindern. Der Überlastungsschalter wird so eingerichtet, daß er bei geringer Überlast die Abschaltung vornehmen kann, tei Kurzschluß aber eine Abschaltung verhindert, so daß durch das Abschmelzen der Hauptsicherung okier durch einen außerdem im Netz befindlichen für größere Auslösestromstärkein bestimmten Überstromschalter der Stromkreis geöffnet wird. Erfindungsgemäß wird dieses dadurch erreicht, daß der Überlastungsschalter zwei bewegliche Anker besitzt, von denen der eine Anker, der eine schwache Rückzugfeder besitzt und mit 'einer Trägheitseän,-richtung versehen ist, bei Überlast die Ab* schaltung bewirkt, während bei Kurzschluß durch vorzeitiges Anziehen des anderen, mit einer stärkeren, sogenannten Kurzschlußfeder ausgerüsteten Ankers, der den ersteren Anker verriegelt, ein Auslösen verhindert wird.

Die Abbildungen zeigen eine mögliche Ausführungsform dieser Neuerung, und zwar Abb. ι den Überlastungsschalter vor dem Ansprechen, Abb. 2 beim Ansprechen durch geringe Überlast, Abb. 3 bei Kurzschluß, α ist der Überstrommagnet mit seinen beiden Ankern b und C. Der Anker b ist zur Auslösung bei Überlast bestimmt. An ihm greift außer der Rückzugfeder d eine Masse ß an, die infolge ihrer Trägheit die Bewegung des Ankers zu hemmen sucht. Außerdem ist ein Hebel/ zur Betätigung der Kontakteg auf" dem Anker δ angebracht. Die Bewegung des Ankers c wird durch die starke Kurzschluß-

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Paul Schneider in Frankfurt a. M.

feder h beeinflußt. Ferner besitzt der Anker ύ eine winkelförmige Verlängerung i, die in einem Anschlag k endet und den Anker b bei Kurzschluß an seiner Bewegung hindert.
Bei gewöhnlicher Überlast wird der Anker b nach einer gewissen Zeit, die durch die Trägheit der Masse bestimmt ist, angezogen, da er mit einer viel schwächeren Federώ ausgerüstet ist als der Anker, c. Durch Schließen

ίο der Kontakte g wird der überlastete Stromkreis abgeschaltet. Bei Kurzschluß aber ist die magnetische Kraft der Auslösespule sehr groß, so daß die Kraft der Kurzschlußfeder h überwunden und der Anker c angezogen wird.

Der Anker b wird trotz der schwächeren Feder d durch die Trägheitseinrichtung noch nicht bewegt und ist im nächsten Augenblick durch den angezogenen Anker c mittels des Anschlages k in seiner Lage festgehalten, so daß eine Auslösung durch diesen Schalter ao nicht stattfinden kann.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCIi:

   Überstromauslösevorrichtung mit einem nur bei Überlastung, nicht aber bei Kurz-Schluß den Stromkreis unterbrechenden elektromagnetischen Schalter und einem vorgeschalteten Kurzschlußschalter oder -sicherung, dadurch gekennzeichnet, daß der Überlastungsschalter (a) zwei Anker (b, c) besitzt, von denen der bei Überlastung die Abschaltung bewirkende eine träge Anker (b) bei Kurzschluß durch vorzeitiges Anziehen des anderen Ankers (c) verriegelt und so sein Ansprechen verhindert wird.

   Ähb.2