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Presse mit ununterbrochen umlaufender Formtrommel zur Herstellung
von Tongefäßen mit geschlossenem Boden. Gegenstand der Erfindung ist eine Presse
mit einer ohne Unterbrechung umlaufenden Formtrommel, insbesondere zur Herstellung
von solchen Tongefäßen, wie Krügen u. dgl., welche einen geschlossenen Boden und
einen sich anschließenden Mantelteil besitzen.
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Ältere Pressen zur Erzeugung solcher Tonwaren besitzen schwere hin
und her gehende Maschinenteile, welche die Leistung in der Zeiteinheit begrenzen
und zudem die Verwendung sehr kräftiget Maschinenteile bedingen.
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Ferner fallen bei den älteren Pressen die erzeugten Gegenstände ungleichmäßig
aus, weil früher die zur Herstellung je eines Gegenstandes bestimmte Materialmenge
von einem Rohmaterialstrang abgeschnitten wurde, der an der Außenseite härter ist
als in der Mitte.
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Die Erfindung beruht auf dem Gedanken, zunächst eine den Bedarf für
das fertige Stück übersteigende Tonmenge in den Formzylinder einzuführen und dann
den Materialüberschuß durch Herauspressen wieder zu entfernen, derart, daß die Entstehung
von undichten Stellen in den anzufertigenden Gegenständen mit Sicherheit ausgeschlossen
wird. Bei der den Gegenstand der Erfindung bildenden Maschine wird eine an sich
bekannte, ohne Unterbrechung ruckweise arbeitende Formtrommel angewandt, welche
eine größere Anzahl von Formzylindern trägt, von denen jeder bei der ersten Drehlage
der Trommel mit der bildsamen Masse gefüllt wird. Das Wesen der Erfindung besteht
nun darin, daß diese mit Überschuß eingefüllte bildsame Masse in ihrem Zylinder
bei der zweiten Drehlage der Trommel zusammengepreßt und dabei ein Bodenteil nebst
einer dicken Ringwand vorgeformt wird, worauf bei der dritten Drehlage der Trommel-
diese dicke Ringwand mittels eines Tauchkolbens durch einen Ringspalt zwischen dem
offenen Ende und einem Kern des Formzylinders heräusgepreßt und zugleich in den
verhältnismäßig dünnen Mantelteil des anzufertigenden Gefäßes umgestaltet wird.
Die erläuterte Arbeitsweise ermöglicht es, während des Ganges der Maschine eine
veränderte Wandlänge des anzufertigenden Gefäßes einzustellen. Auf der Zeichnung
ist Abb. i die eine Seitenansicht einer der Erfindung entsprechend gestalteten Presse,
Abb. 2 die zugehörige Oberansicht, Abb. 3 der Längsschnitt nach der Linie 3-3 der
Abb. 2, Abb. q. der Schnitt nach der Linie 4-4 der Abb. 3, Abb. 5 der Schnitt nach
der Linie 5-5 der Abb. q. in vergrößertem Maßstäbe, Abb. 6 ein Teil der Abb. 3 in
größerem Maßstäbe, Abb. 7 der entsprechende Teil der Abb. q., ebenfalls in größerem
Maßstäbe, Abb. 8 eine Ansicht der Abschneidevorrichtung, Abb. 9 eine Einzelheit
der Abb. 6 bei veränderter Stellung der Teile, Abb. io die Wiederholung eines Teiles
der Abb.8 in größerem Maßstäbe, teilweise im Schnitt, um die inneren Teile erkennbar
zu machen, Abb. ii der Längsschnitt nach der Linie ii-ii der Abb. io, Abb. 12 der
Querschnitt nach der Linie 12-i2 der Abb. io, Abb. 13 die Seitenansicht einer Anzeigevorrichtung,
Abb. 13a die Seitenansicht einer abgeänderten Form der Anzeigevorrichtung, Abb.
14 die Oberansicht eines nachgiebigen Anschlags, teilweise mit wagerechtem Schnitt,
Abb. 15 die Vorderansicht auf eine abgeänderte Ausführungsform des Antriebs.
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Ein auf dem Boden befestigtes rahmenartiges Grundgestell 13 trägt
eine Antriebswelle 14 mit Fest- und Losscheibe 15, 15' (Abb. 2) und mit einem Kegelrad
16, das ein auf einer Querwelle 18 sitzendes Kegelrad 17 antreibt. Ein auf der Welle
18 sitzendes Zahnrad ig überträgt seine Bewegung auf ein auf der Welle zoa sitzendes
Zahnrad 2o. Die Welle 2oa (Abb. i) trägt auf der dem Zahnrad 2o gegenüberliegenden
Maschinenseite ein Zahnrad 20b, das mit einem auf einer Muffe 21 (Abb. q.) sitzenden
Zahnrad 2oc (Abb. 2) kämmt. Die Muffe 21 läuft in einem an einem Rahmenständer 22
(Abb.4)
vorgesehenen Lager. Ein zweiter Ständer trägt eine gleichartige Muffe 23 (Abb.4).
Die beiden Muffen enden zwischen den Ständern in Scheiben 24, die einander mit Abstand
gegenüberliegen und je einen Absatz 24a aufweisen (Abb. 4.).
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Zwischen den abgesetzten Scheiben befindet sich ein Tragkörper 25
(Abb. 4). Die beiden Scheiben und der Tragkörper sind durch Querwalzen 26 (Abb.
3 und 5) verbunden.
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Zwischen den in den Ständern 22 und 23 gelagerten Hülsen 29, die in
einander gegenüberliegende Scheiben 28 enden, liegt der Preßkopf 27.
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Auf dem vortretenden Ende der Muffe 23 sitzt ein Zahnrad 3o, das mit
einem gleich großen Zahnrad 31 auf der Muffe 29 kämmt.
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Innerhalb jeder Muffe 21 und 23 befindet sich eine exzentrisch ausgeführte
Büchse 32, die die ruhende Welle 33 (Abb. 5) aufnimmt.- Diese besitzt auf ihrem
mittleren Stück eine scheibenartige Verstärkung 34 und beiderseits daneben je eine
Lauffläche 35. Auf der Verstärkung 34 befindet sich ein mit einer Kurvenfläche versehener
Ring 34a, weiterhin Nocken genannt.
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Der Tragkörper 25 ist in Ausbohrungen 36 mit beispielsweise sechs
untereinander gleichen Zylindern und Kolben zum Formen und Ausstoßen versehen. Innerhalb
der Ausbohrungen verbleibt ein kräftiger Kern 37. In die Ausbohrung 36 ragt ein
Stutzen 38, den ein zylindrischer Bolzen 39 durchsetzt, dessen zu einem Gewindezapfen
ausgestaltetes unteres Ende in einen Block 40 (Abb. 7) eingeschraubt ist. Der Block
besitzt rechteckigen Querschnitt und ist in einer entsprechend gestalteten Führungsöffnung
des Kernes 37 verschiebbar. Die Führung ist nach der Kernmitte hin offen. Jeder
Block ist länger als breit (Abb. 6 und 7). Die Länge stimmt mit der des Nockens
3V überein. Zu beiden Seiten des Gewindezapfens befindet sich je eine Tasche 41,
in die eine Feder 42 eingesetzt ist. Das eine Ende des Blockes besitzt eine ein
wenig gegenüber dem Halbmesser geneigte Fläche 42a, an die sich eine stark geneigte
Fläche 43 anschließt.
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Die eine Hälfte der Umfläche des Nockens 347 ist rund, während die
andere Hälfte im Halbmesser fortgesetzt kleiner wird. An der Übergangsstelle ist
eine Rolle 44 untergebracht.
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Außen endet der Bolzen 39 in einen Kolben 45, über den ein Gewindezapfen
46 vorsteht. In der Längsrichtung des Balzens 39 sind Luftkanäle 47 vorgesehen,
an die sich Querkanäle 48 anschließen, die über dem Stutzen 38 münden. Auf dem Zapfen
46 ist eine Kappe 49 (Abb. 7) aufschiebbar, die für gewöhnlich die Kanäle 47 absperrt.
Ein einwärts gerichteter Flansch 50 der Kappe 49 umgibt den Kolben 45 mit Zwischenraum.
In diesem Zwischenraum befindet sich ein Zylinder 51, der etwas länger ist, als
der Kolben 45. Auf dem äußeren Ende des Zylinders 51 ist die Kappe 49 z. B. durch
Verschraubung befestigt. Das innere Ende des Zylinders weist einen nach innen und
außen übergreifenden Flansch 52 auf, um sich auf dem Bolzen 39 zu führen und innerhalb
eines konzentrisch zum Zylinder 51 und zum Bolzen 39 angeordneten Ringkolbens
54 abzudichten.
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Den Ringkolben 54 umgibt ein zweiter Ringkolben 55, der dicht in der
Bohrung 36 des Tragkörpers 25 sitzt. An einander gegenüberliegenden Stellen weist
der Kolben 54 seitliche Ansätze 56 (Abb. 7) auf, die durch Schlitze 57 des Kolbens
55 ragen. Jeder Ansatz 56 ist durch je eine Schraube 58 mit je einem Block 59 verbunden,
auf welchen der Kolben 55 ruht. Die Blöcke 59 erstrecken sich von den Kolbenansätzen
56 nach außen und sind den Schlitzen 6o des Tragkörpers 25 angepaßt. Die unteren
Blockenden sind zur Aufnahme einer Rolle 61 gegabelt, die auf den Kurvenflächen
35 umläuft. Außen ist die Bohrung 36 durch einen beispielsweise eingeschraubten
Ring 6r2 (Abb. 7) abgeschlossen, der um die Kappe 49 herum einen Ringspalt 62 frei
läßt, durch dessen Weite die Wanddicke des zu formenden Gefäßes bestimmt wird. Radial
einwärts schließt sich an den Ringspalt 62 ein über den Kolben 54 und 55 befindlicher
weiterer Ringraum 63 an, der die zum Formen dienende Tonfüllung aufnimmt.
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Der Ring 61, und die Kappe 49 sind gegen anders geformte und gebogene
gleichartige Stücke auswechselbar. Die eine der Begrenzungsflächen der Mündung des
Ringes Eia kann gerippt oder genutet sein, damit das zu formende Gefäß an seiner
Außenseite Rippen oder Furchen erhält.
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In Taschen 64 (Abb. 7) des Blockes 59 ist je eine Feder 65 untergebracht,
die sich innen mit einer Hülse 66 gegen den Tragkörper 25 stützt.
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Beim Umlaufen des Tragkörpers gelangt jeder Zylinder zuerst in die
Lage A (Abb. 6), wo er aus einem Vorratskasten 67 (Abb. 3) eine Füllung aus Ton
o. dgl. erhält. An den Kasten 67 (Abb. 3) schließt sich ein Trichter 68 an, der
in eine nach dem Tragkörper hin offene sektorartige Kammer 69 mündet. Eine mit messerartigen
Schaufeln 71 versehene Förderwelle 7o zerschneidet den Ton und drückt ihn in den
Trichter 68, aus dem er mittels einer Schnecke 72 herausgepreßt wird. Die Messerwelle
70 wird durch ein Stirnrädergetriebe 73, 74 von der Hauptwelle 14 aus angetrieben.
Da der Ton sich ohne Unterbrechung vorwärts bewegt und auch der Tragkörper 25 ohne
Unterbrechung läuft, erhält die Füllkammer 69 eine solche Umfangslänge, daß, wenn
ein gefüllter Zylinder die Kammer verläßt, das Füllen des nächsten Zylinders schon
begonnen hat. Dadurch werden besondere Widerstände vermieden, die sich ergeben würden,
wenn bei fortgesetzter Drehung
der Förderschnecke die Vorwärtsbewegung
des Tones in der Zeit zwischen dem Fertigfüllen eines voranlaufenden Zylinders und
dem Beginn des Füllens des nächsten Zylinders gehemmt wäre.
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Die obere Begrenzungswand 75 der Füllkammer 69 ragt in den Raum zwischen
dem Tragkörper 25 und dem ebenfalls umlaufenden Druckkörper 27 und ist mit einem
Absperrorgan 76 und einem Abstreichmesser 77 versehen, das zum Glätten der in je
einen Zylinder gebrachten Tonfüllung dient. - Dabei hat die Tonfüllung außen noch
das bei 78 in Abb. 3 angedeutete zylindrische Profil. Der eingefüllte Tonüberschuß
wird bei der nächsten Verfahrensstufe benutzt. Die Kammer 69 wird stets vollständig!gefüllt
erhalten. Bei Zuführung von zu viel Ton wird die Absperrvorrichtung 76 mittels des
Hebelarms 79, der durch ein Schraubenspindelgetriebe 8o von außen her verstellbar
ist, auf passende Drosselwirkung eingestellt. Mittels dieser Einrichtung kann die
Größe der zu formenden Gefäße verändert werden, indem nach entsprechender Einstellung
der Absperrvorrichtung 76 die Tonmenge, die der Zylinder aufnimmt, sich ändert.
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In der Stufe B wird die Tonfüllung von dem Druckkörper 27 zusammengepreßt.
Der Druckkörper 27 läuft mit der nämlichen Geschwindigkeit um wie der Tragkörper
25 und trägt ebenso viele Druckstücke 81, als Formzylinder vorhanden sind.
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Der Druckkörper 27 (Abb. 5 und 6) enthält eine kräftige schwere Scheibe
27a mit einer Mittelöffnung. Außen und innen befinden sich je sechs Paare von halbkreisförmigen
Ausnehmungen 82 und 83, in denen entsprechend gestaltete innere Schwingen 84 und
äußere Schwingen 85 gelagert sind. Die beiden Arbeitsflächen der Scheibe 27a sind
mit je einer Ringrippe 86 versehen, die in eine entsprechend gestaltete Ringnut
der mit der Hülse 29 (Abb. i, 5 und 7) verbundenen Scheiben 28 paßt. Die Scheibe
27 und die Scheiben 28 sind zwischen den Druckgestängen durch Querbolzen 87 verbunden.
Die äußeren Schwingen 85 sind mit je einer Schwinge 84 durch zwei Koppelstangen
88 verbunden, die sich in Ausnehmungen 89 bewegen. Die Schwingen besitzen
rechteckigen Querschnitt; die äußeren Enden der Schwingen sind durch eine Preßkappe
81 abgedeckt. Die Innenseite jeder Kappe ist flach, hingegen die Außenseite in der
Mitte erhöht, um als Form für den abgesetzten Gefäßboden zu dienen. Die Ausnehmungen
für die inneren Schwingen 84. reichen etwas über einen Halbkreis hinaus. Die inneren
Schwingen besitzen an ihrem einen Ende eine Nase go, welche mit der Begrenzungsfläche
gi eines innerhalb der Mittelöffnung der Scheibe 27 befindlichen, auf einer festen
Achse 93 festgekeilten Kurvenstücks 92 zusammenwirkt (Abb.4 und 6). Die Hülsen
9,9 (Abb. q.) laufen in geteilten Lagern 94, deren Deckel 96 durch Federn
95 belastet sind, die sich gegen Scheiben 9611 stützen.
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Die freien Enden der Achsen 33 und 93 sind durch Stangen 99 verbunden,
die mit Augen Zoo und ioi über je.ein Achsende greifen. Muttern Zog hindern achsiale
Verschiebung der Achsen. Das Auge ioi ist genau aufgepaßt ; hingegen ist das Auge
Zoo mit einem Langloch versehen, um der Achse 93 das Ausweichen nach oben zu erlauben,
falls der Druck zwischen dem Druckkopf und dem Druckkörper zu groß wird. Auf die
Welle 93 ist i ein @ Exzenterring 103 gekeilt, der sich innerhalb des Langlochs
befindet, wobei über dem Exzenter Spiel frei bleibt, um das Ausweichen der Achse
93 zuzulassen.
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In jeder Hülse 23 ist eine Büchse 32 vorgesehen, innerhalb der exzentrisch
die Achse 33 liegt. In Gewindebohrungen io5 eingreifende Feststellschrauben io6,
die durch eine Stange 99 und einen sichelförmigen Stützkörper io7 hindurchgehen,
sichern die Exzenterbüchse in ihrer Lage und hindern zugleich die Drehung der Büchsen
32. Für gewöhnlich ist der Abstand der Achse 93 von der Welle 33 unveränderlich;
bei übermäßigem Druck geben jedoch die Federn 95 nach. .
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Bei Annäherung an die Drucklage hat die Preßkappe 81 bereits ihre
tangentiale Einstellung erreicht, bei welcher ihr vorderes Ende nur wenig über den
Druckkopf 27 vorsteht, mehr hingegen ihr hinteres Ende. In der dieser tangentialen
Lage der Preßkappe entsprechenden Lage werden die Bestandteile des Preßkopfes durch
den zylindrischen Teil der Kurvenscheibe 92 erhalten. Bei der weiteren Bewegung
nach der Mittelebene hin (Abb. 9) gleitet die Nase go am abgeflachten Kurvenstück
gi entlang, wodurch sich die Preßkappe 81 so zur Achse des Formzylinders einstellt,
daß sie letzteren verschließt, noch bevor der Durchgang durch die Mittelebene erfolgt.
Bei Erreichung der Totlage ist die Führungsstange 39 durch die Kurvenscheibe
3qa nach außen gedrückt und der Ton im Zylinder unter hohen Druck gesetzt, um ihn
zu verdichten und gleichzeitig den Gefäßboden zubilden. Falls ein im Ton befindlicher
Fremdkörper erhöhten Druck verursacht, weicht der Preßkopf entgegen seiner Federbelastung
aus. Jede von den inneren Schwingen kann mittels eines Stahlstifts 84q gelagert
sein.
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Nach dem Verlassen der Totlage verbleibt der Verschluß der Form bestehen,
bis die Nase go die abgeflachte Stelle der Kurvenscheibe 92 verläßt, wobei die Preßkappe
wieder ihre frühere Lage einnimmt.
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Beim Schließen gelangen zuerst die Vorderkanten der Form und der Preßkappe
(Abb. 9) miteinander in Berührung, worauf letztere sich schließen (Abb. g). Der
dabei verdrängte Überschuß
an Ton wird nach hinten ausgeworfen.
Dort gelangt er auf das zugeschärfte Ende der oberen Abschlußwand 75 der Kammer
69 und gelangt durch eine Öffnung 77 des Abstreicheisens und eine Rinne io8 nach
dem Vorratskasten 67 zurück.
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Wenn der Zylinder 36 samt seiner zusammengepreßten Füllung über die
Lage B (Abb. 6) hinaus gelangt, wird die Außenfläche des geformten Tongefäßes durch
ein federndes Messer lio (Abb. 3) abgestrichen, das an seinem vorderen Ende iii
mit einem festen Trog 112 verbunden ist. Die abgenommene Tonmenge sammelt sich im
Trog und wird durch eine mit dem Trog verbundene Rinne 113 entfernt.
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Unter der Einwirkung der Kurvenflächen 34' und 35 befinden sich die
exzentrischen Kolben 54, 55, 45, 51 und die Kappe 49 in ihrer hintersten Lage. Sobald
das vordere Ende der Kappenöffnung 61T über die untere Wand des Füllrumpfes 68 hinweg
gelangt ist, tritt Ton in den Zylinder ein, was zum Zurückschieben der Kolben benutzt
werden kann. Auch die Federn 42 und 65 können für diesen Zweck verwendet werden.
Nach dem Füllen geht der Zylinder unter dem Abstreichmesser 77 vorbei. Beim Übergang
in die Lage B wird durch den Nocken 34't die Kappe 49 nach außen bewegt und dadurch
der Ton zusammengepreßt. Beim Auswärtsdrücken des Blockes 40 wird auch der Flansch
52 der Hülse 51 und Kappe der Kolben 54 mitgenommen, hingegen dem Kolben 55 keine
Bewegung erteilt, weil der Ansatz 56 auf dem Kolben 53 sich noch nicht durch die
volle Länge der Schlitze 57 im Kolben 55 bewegt hat; hingegen werden durch Schrauben58
die Blöcke 59 nebst den Rollen 61 nach außen mitgenommen, und die Federn 42 und
65 werden zusammengedrückt. Die Schlitze 57 reichen bis zur oberen Fläche der Blöcke
59 nach unten. In dieser der stärksten Druckwirkung entsprechenden Lage sind die
Kolben 54 und 55 nicht durch die Rollen 61 unterstützt, weil diese von den Kurvenflächen
35 abgehoben sind. Zur Schaffung einer Unterstützung wird das Ende jeder Hülse 32
zweckmäßig mit einem Vorsprung 113t virsehen (Abb. 4, 5 und 7), der die untere Kantenfläche
der inneren Schwinge der Rollengabel unterfaßt, wenn der Zylinder die Lage B einnimmt.
Der Ansatz muß kräftig genug sein, um die vorhandenen Beanspruchungen aufzunehmen.
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Nach dem Verlassen der Lage B werden der Bolzen 39 und der Kolben
45 in ihrer äußeren Lage erhalten. Der Fuß 42T des Blockes 4o gleitet auf den höheren
zylindrischen Teil "des Nockens 34a. In der Lage D (Abb. 6) sind y die Rollen 61
mit dem Nocken 35 in Berührung. In der Lage C bewegt sich der Kolben 54 nach außen
(Abb.6). Durch den unterhalb des Flansches 5o der Kappe 49 eindringenden Ton wird
die Hülse 51 gegenüber dem Kolben 45 bewegt, also die Kappe 49 vom Zapfen 46 abgezogen,
wodurch die Öffnung in der Kappe und die Mündungen der Luftkanäle frei werden, so
daß atmosphärische Luft unter den geformten Gefäßboden gelangt. In der Lage D geht
die Kappe 49 über den Ring 61T ein wenig vor, da sie die Ausstoßvorrichtung des
Formzylinders bildet; der Tonring im Ringspalt 62 hält den Gefäßboden mit der noch
im -Formzylinder befindlichen Tonmasse in Verbindung. Dieser Tonring bildet den
Anfang der runden Gefäßseitenwände. Indem der Kolben 54 veranlaßt wird, an der Auswärtsbewegung
der Kappe 49 teilzunehmen, wird der Gefahr vorgebeugt, daß der Gefäßboden sich von
der übrigen Tonmasse trennt; denn die zum Füllen des Ringspalts 62 erforderliche
Tonmenge wird von der Tonmenge entnommen, die durch den Kolben 53, 54 verdrängt
wird.
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Bei der Bewegung von D nach E wird der Kolben 54 in seiner Stellung
belassen, ferner die Kappe 49 in ihrer Lage, weil der Flansch 52 der Hülse 5i sich
gegen die Hinterfläche des Kolbens 45 legt. Nunmehr beginnt das Ausstoßen. Der Gefäßboden
trennt sich von. der Kappe 49. Da die Kanäle 47 geöffnet sind und auf beiden Seiten
des Gefäßbodens atmosphärischer Druck herrscht, besteht nicht die Gefahr, daß der
Gefäßboden durch einseitigen Luftüberdruck sich einsenkt. Die radialen Kanäle 48
erhalten genügend Luft von den Einlässen 48T her (Abb. 4).
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Bei der Weiterbewegung des Kolbens 54 nehmen die hinteren Ansätze
56 den Kolben 55 mit (Abb. 7), bis die Lage E erreicht ist, bei welcher die ausgestoßene
Tonmenge zur Vollendung des Gefäßbodens genügt.
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Zum Unterstützen des Gefäßes während des Ausstoßens wird auf den Tragkörper,
sobald das Gefäß die Lage C verlassen hat, eine Schiene gebracht, deren Einzelheiten
in Abb. 4 dargestellt sind.
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Auf jeder von den beiden Scheiben 24, zwischen denen der Tragkörper
25 angeordnet ist, ist eine Reihe von sechs Grundplatten 114 angebracht. Je zwei
paarweise angeordnete Platten entsprechen einem Formzylinder. Die Grundplatten werden
vom Gewindezapfen 115 erfaßt, die durch die kräftigen Flansche 116 der Scheiben
24 radial nach außen gehen. Jeder Zapfen ist mit Schraubengewinde versehen und wird
durch Muttern in seiner Lage gehalten (Abb. 4). Auf dem inneren Zapfenende ist eine
Spiralfeder 117 befestigt, deren äußeres Ende mit der Scheibe 24 in Verbindung steht.
Das innere Ende jedes Zapfens ist in die Platte 114 eingeschraubt (Abb. 4 und ii).
Auf der Grundplatte ist eine Deckplatte iig angebracht, deren Seitenwände eine Art
Gehäuse mit offenen Enden bilden. Darin befinden sich, auf Zapfen
12i
gelagert, zwei einander überkreuzende Hebel 12o (Abb. io bis i2). Die Zapfen 12i
sind in der Platte 114 beispielsweise durch Einschrauben befestigt.
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Die hinteren Enden i22 der Hebel i2o berühren auf entgegengesetzten
Seiten einen auf einem festen Zapfen 124 gelagerten Antriebshebel 123, dessen hinteres
Ende mit einer Nase 125 -versehen ist, bei deren Bewegung die hinteren Hebelenden
entgegen im Gehäuse sitzenden Blattfedern 126 aus- oder gegeneinander getrieben
werden. Die freien Hebelenden greifen in ihrer Grundstellung in Wandeinschnitte
127 ein und tragen hervorragende Stifte 128, die an hinteren Ansätzen 129 zweier
segmentartiger Messer 13o befestigt sind. Jedes Messer erstreckt sich ungefähr über
einen Viertelkreis. Das vordere Ende 131 der Grundplatte 114 ist ausgeschnitten,
um die Ansätze 12g aufzunehmen. Die Deckelplatte iig trägt auf ihrer Vorderseite
mittels eines Winkelstücks 132 einen Zylinderquadranten 133, der sich mit seinem
einen Ende dicht an das quadrantenförmige Messer anlegt, das mit dessen Lage zusammenfällt.
Der Zylinderquadrant besitzt ungefähr die Länge des herzustellenden Gefäßes.
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Sind zwei von den beschriebenen Gefäßen (Abb. 8) mit ihren Schwenkzapfen
115 auf den Flanschen 116 gelagert, und ist die Mittellinie des Formzylinders in
die Ebene gelangt, welche durch die beiden Schwenkzapfenmittellinien gelegt werden
kann, so haben die Spiralfedern 117 das Bestreben, jedes Gehäuse in die mit gestrichelten
Linien in Abb. 8 bezeichnete Innenlage zu schwenken, so daß die beiden symmetrisch
angeordneten und gestalteten Stützquadranten 133 sich über die untere Formzylinderhälfte.
erstrecken (Abb.3) und das Gefäß nach dem Ausstoßen aufnehmen, wobei sich gleichzeitig
die Messer um die noch freie Umfangshälfte des Gefäßes legen. Bei Erreichen der
Lage E (Abb. 6) wird das Ausstoßen beendigt, und das Gefäß hängt vom Formzylinder
herunter. In diesem Augenblick treffen die Nasen 125 mit je einem festen Anschlag
134 zusammen (Abb. io). Dann dreht sich der Hebel 123 um seine Achse 124, und das
zugehörige Quadrantenmesser 13o bewegt sich radial einwärts durch den Tonring, wobei
das Gefäß schweben bleibt. Um das Messer zum Schneiden zu bringen, wird der Hebelanschlag
größer gewählt, als nötig sein würde, um die einander gegenüberliegenden Messerkanten
129 zusammenstoßen zu lassen. Dieser Bewegungsüberschuß bringt die beiden Messer
zusammen vorwärts, so daß sie eine kurze Schneidbewegung ausführen, bei welcher
die :Messerzapfen 128 im ausgeschnittenen Teil 131 der Grundplatte 114 gleiten.
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Die Anschläge 134 sind in Schlitzen 135 der Platte 136 einstellbar
(Abb. 3 und 14). Die Platte 136 wird an ihrem einen Ende von einem auf einer Leiste
138 des festen Maschinenrahmens liegenden Gelenkzapfen 137 getragen und an ihrem
anderen Ende von einer mit einer festen Leiste 140z gehaltenen Feder 139 unterstützt.
Durch diese Einrichtung sind die beiden Anschläge 134 nachgiebig gemacht, so daß
sie den von der anzutreibenden Nase 125 herkommenden Stoß aufzunehmen vermögen.
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Das fertig abgeschnittene geformte Gefäß fällt auf das obere Trum
eines endlosen Förderbands 40, dessen Antriebsscheibe 14i (Abb. 1) auf einer festen
Welle 142 unterhalb des Formenträgers 25 lose drehbar angeordnet ist. Die Welle
42 ist in Lagern 143 gehalten, die in Schlitzen 144 des Unterrahmens 13 verschiebbar
sind. Jedes Lager kann eine nicht drehbare Mutter 145 enthalten, die von einer Einstellschraube
146 durchsetzt wird, welche mit einem Handrad 147 versehen und in einem Einschnitt
eines Rahmenansatzes 148 achsial unverschiebbar gelagert ist, derart, daß bei der
Drehung des Handrads die Mutter 145 und das Lager 143 der Höhe nach eingestellt
werden.
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Auf eine Fortsetzung der Nabe der Scheibe 141 ist ein Kettenrad 151
gekeilt, das von der Welle 20z (Abb. i) so durch Vermittlung einer Zwischenwelle
153 und zweier Kettengetriebe 155, 154, 152, 151 angetrieben wird. Das Vorhandensein
der Zwischenwelle macht es möglich, die Walzenwelle i42 zu heben und zu senken,
um die Lage des Förderbands der Länge der anzufertigenden Gefäße anzupassen.
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Um die Länge, d.h. Höhe des anzufertigenden Gefäßes verändern zu können,
wird das Förderband für den Augenblick eingestellt, in welchem das Ausstoßen beginnt.
Die die Ausstoßnocken 35 tragende Welle 33 ist durch ein Schraubengetriebe 156,
152 an ihrem einen Ende einstellbar, wodurch die Nocken 35 vorgerückt oder zurückgestellt
werden. An dieser Verstellung nimmt die ringförmige Kurvenscheibe 34z Anteil. Die
Einstellschnecke 157 läuft im Lager 158 und wird von der Vorderseite der Maschine
her durch ein Handrad 159 bewegt (Abb. z). Als Anzeigevorrichtung für die Einstellung
trägt die Welle 33 einen mittels einer Unterlagscheibe und Schraube 16o gehaltenen
Zeiger i61(Abb.4), der auf einer festen Teilung 162 (Abb. 13) einspielt. Gemäß Abb.13
sind zwei Teilungen vorgesehen, und zwar die eine für das größte und die andere
für das kleinste zu formende Gefäß.
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Mit der Anzeigevorrichtung für das Ausstoßen ist eine feste, mit einer
Teilung versehene Platte 165 verbunden, die verwendet wird, wenn toter Gang zwischen
dem Bestandteil der Einrichtung vorhanden ist. Ergibt sich aus dem Erzeugnis, daß
eine Abnutzung eingetreten ist, so wird die Berichtigungsplatte 165 entsprechend
eingestellt und dann die Teilung 162 um den entsprechenden Betrag gegenüber ihrer
früheren Einstellung vorgerückt.
Nachdem der Formzylinder die Lage
E verlassen hat, läuft der Block 4o auf dem exzentrischen Stück des Umfangs der
Kurvenscheibe 34a, so daß er lediglich sich einwärts bewegt (Abb. 6). Bei Erreichung
der Lage F bewegen sich das offene Zylinderende und die Kappe 49 an einer beliebigen
Schmierwalze 166 (Abb. 3) vorbei, die sich dem Tragkopf entgegenbewegt und den Zweck
hat, die Kappe rein zu halten und mit Öl zu versehen. Die Walze 166 ist zweckmäßig
mit Textilstoff und Gummi bezogen. Sie wird von einer Welle 167 getragen, die in
einem verschiebbaren Lager 168 läuft. Das Lager ist durch eine um eine Stange 171
gewickelte Schraubenfeder 17o belastet, wodurch die Walze sowohl mit den flachen
als auch mit den bogenförmigen Stellen des Tragkopfes in Berührung bleibt.
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Die `Falze ist in einem Gefäß 172. untergebracht, das zweckmäßig vom
Vorratskasten 67 getragen wird. Das Gefäß enthält ungefähr so viel Schmiermaterial,
als die Höhe seiner Vorderwand 173 zuläßt (Abb. 3).
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Die Welle 167 wird durch ein Zahnrädervorgelege 174, 175 von der Welle
2oa aus angetrieben. Die Verzahnung ist so eingerichtet, daß die Einschmierwalze
entgegen der Feder 17o ausweichen kann, ohne daß der Antrieb unterbrochen wird.
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In gleicher Weise werden die Preßplatten 81 auf dem Preßkopf durch
die Walzen 176 poliert und geölt. Die Welle 177 dieser Walzen- läuft in einem um
eine Welle 179 schwenkbaren Rahmen 178. Auf der Welle 179 sitzt eine in einem Gefäß
18o umlaufende Walze i8z, die das im Gefäß enthaltene Schmiermittel auf die Walze
176 überträgt. In einen Ansatz 182 des Rahmens 178 greift eine Führungsstange 183
ein, die von einer Anpreßfeder 184 umgeben ist. Die Welle 179 trägt ein Antriebsrad
185 (Abb. 2), welches in das mit dem Preßkopf verbundene Rad 31 eingreift. Bei Annäherung
des Formzylinders an die Lage F treffen die je ein Gefäß stützenden Zylinderquadranten
133 mit der Wandung 173 des Gefäßes 172 zusammen und werden durch diese auseinandergedrückt;
dann drehen sie das Gehäuse, an dem sie befestigt sind, auf seinen Schwenkzapfen
128 um go°, wobei die Spiralfedern 117 gespannt werden. Nunmehr liegt das Gehäuse
mit seiner Längsrichtung tangential zum Umfang des Tragkopfes. Diese Lage behalten
die beiden Gehäusehälften, indem sie an der Außenfläche der Scheiben 24 entlänggleiten,
bei, bis sie die Lage e erreichen, worauf sie, nachdem sie am Trog 112 vorbeigegangen
sind, durch die Spiralfedern 117 wieder in die Bereitschaftslage für die nächste
Ausstoßung zurückgebracht werden.
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Beim Übergang aus der Lage F in die Lage A kommen die Rollen 61 (Abb
.7) von den Kurvenflächen 35 frei. Dann legen sich die Kappe 49 und der Ringkolben
5i auf den inneren Kolben 45, wodurch die Luftkanäle 47 abgesperrt werden.
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Durch die beschriebene kniehebelartige Preßwirkung wird der Gefäßboden
vollkommen gleichmäßig geformt, und auch die Seitenwände werden gleichmäßig, weil
der Ausstoßdruck fortfällt. Trotzdem ist übermäßiger Druck innerhalb der Maschine
durch Einschalten nachgiebiger Teile ausgeschlossen.
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Der Tragkopf und der Preßkopf können gemäß Abb. 15 mittels zweier
Schneckenräder zig mit einer dazwischen angeordneten Schnecke igi angetrieben werden.