DE447138C - Verfahren und Vorrichtung zum Abscheiden von Kohlenstoff aus Schwefelkohlenstoff oder aehnlichen Verbindungen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Abscheiden von Kohlenstoff aus Schwefelkohlenstoff oder aehnlichen Verbindungen

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DE447138C
DE447138C DEL65488D DEL0065488D DE447138C DE 447138 C DE447138 C DE 447138C DE L65488 D DEL65488 D DE L65488D DE L0065488 D DEL0065488 D DE L0065488D DE 447138 C DE447138 C DE 447138C
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  • Verfahren und Vorrichtung zum Abscheiden von Kohlenstoff aus .Schwefelkohlenstoff oder ähnlichen Verbindungen. Durch Zersetzung von Schwefelkohlenstoff bei hoher Temperatur kann man Kohlenstoff in reinster Form erhalten, wie er für gewisse Zwecke, insbesondere zur Erzeugung der Fäden von elektrischen Glühlampen, gebraucht wird. Führt man die Zersetzung so durch, daß man Schwefelkohlenstoffdämpfe durch ein glühendes Porzellan- oder Quarzrohr leitet, so besteht die Gefahr, daß sich der bei der Zersetzung bildende Schwefel mit der Kieselsäure des Materials, aus dem das Rohr besteht, zu Siliziumsulfid verbindet, das sich wieder leicht zersetzt und Kieselsäure abgibt, die den abgeschiedenen Kohlenstoff verunreinigt.
  • Zweck der vorliegenden Erfindung ist es, diese schädliche Nebenreaktion und damit auch jede Verunreinigung des abgeschiedenen Kohlenstoffes zu verhindern, und dies kann so geschehen, daß man vor allem trachtet, die Zersetzungsprodukte des Schwefelkohlenstoffdampfes schon innerhalb des Zersetzungsgefäßes so rasch wie möglich räumlich voneinander zu trennen und die erwähnten Nebenreaktionen entweder durch geeignete Wahl des Materials des Zersetzungsgefäßes oder durch besondere physikalische Maßnahmen auszuschließen.
  • Vor allem kann man innerhalb des Zersetzungsgefäßes ein Temperaturgefälle schaffeil, indem man Teile dieses Gefäßes oder seines Innenraumes auf die Zersetzungstemperatur erhitzt und andere Teile entsprechend weit abkühlt, jedoch zweckmäßig nicht bis zu jener Temperatur hinunter, bei der schon eine Kondensation der Schwefelkohlenstoffdämpfe stattfinden würde. Der Kohlenstoff, der sich infolge der Zersetzung der Dämpfe abscheidet, lagert sich dann an den heißesten Stellen des Gefäßes ab, während die anderen Zersetzungsprodukte, also der Schwefel, zu den Stellen niedrigerer Temperatur wandert. Wenn dort auch irgendwelche neue Verbindungen durch Reaktion des Schwefels mit dem Material des Gefäßes entstehen sollten, so würde infolge der dort herrschenden niedrigeren Temperatur keine Zersetzung dieser Verbindungen eintreten, wodurch der abgeschiedene Kohlenstoff verunreinigt werden könnte, was schon aus dem Grunde ausgeschlossen wäre, weil der abgeschiedene Kohlenstoff sich an einer ganz anderen Stelle des Zersetzungsgefäßes abgelagert hat.
  • Die Abkühlung kann bis zu einer Temperatur geführt werden, bei der sich der Schwefel niederschlägt.
  • Um die räumliche Trennung der Zersetzungsprodukte voneinander zu fördern, kann man innerhalb -des Zersetzungsgefäßes auch ein Druckgefälle erzeugen, und zwar etwa durch Einblasen eines inerten Gases von der einen Seite des Gefäßes her, wodurch die Schwefeldämpfe durch einen Abzug des Gefäßes aus diesem hinausgetrieben werden; man kann aber auch die Schwefeldämpfe zur Erzeugung des Druckgefälles absaugen, und in beiden Fällen wird durch dieses Druckgefälle die Zersetzung selbst gefördert.
  • Zur Erzeugung eines Temperaturgefälles innerhalb des Zersetzungsgefäßes kann man im Innern des Gefäßes einen -oder mehrere Heizkörper, vorzugsweise mit elektrischer Beheizung, anordnen und die Außenwandungen des Gefäßes ganz oder zum Teil abkühlen. Der Kohlenstoff wird sich dann an den Heizkörpern oder in deren Bereich ablagern, während die Schwefeldämpfe zu den abgekühlten Wandungen hinziehen, wo sie gegebenenfalls auch niedergeschlagen werden. Man kann aber das Temperaturgefälle auch entlang eines das Zersetzungsgefäß bildenden Rohres erzeugen, indem man etwa den einen Teil des Rohres auf die Zersetzungstemperatur erhitzt und einen anderen Teil des Rohres entsprechend weit abkühlt.
  • In jedem Falle empfiehlt es sich, die Stellen höchster Temperatur, wo sich der Kohlenstoff ablagern soll, aus Materialien herzustellen oder mindestens mit solchen Materialien zu verkleiden, die mit Schwefel nicht oder nur schwer in chemische Wechselwirkung treten. Als solche Materialien kommen gewisse Metalle oder Metallverbindungen, wie z. B. Platin oder Kohle, in Betracht. Insbesondere bei Verwendung von Kohle kann man völlig sicher sein, daß eine Verunreinigung des sich darauf ablagernden Kohlenstoffes nicht eintritt.
  • Man kann auch an den Stellen höchster Temperatur in dem Zersetzungsgefäß besondere Einbauten anordnen, die aus Materialien bestehen oder mit solchen verkleidet sind, die mit Schwefel nicht oder nur schwer in chemische Wechselwirkung treten. Werden zur Erhitzung, wie bereits erwähnt, im Innern des Zersetzungsgefäßes Heizkörper angeordnet, so können diese als elektrisch beheizte Kohlekörper ausgebildet werden die dann gleichzeitig zur Erzeugung der Zersetzungstemperatur und als Träger für den abzulagernden Kohlenstoff: dienen. Solche Kohlekörper können entweder direkt durch eingeleiteten elektrischen Strom oder auch durch Induktion erhitzt werden.
  • Die Zeichnung zeigt als Beispiele zwei Ausführungsformen einer Vorrichtung gemäß vorliegender Erfindung.
  • Bei der Ausführungsform nach Abb. i wird das Zersetzungsgefäß aus einem an beiden Enden geschlossenen Rohr i, aus einem hitzebeständigen Material, z. B. Porzellan oder Quarz, gebildet, das innen mit einem Futter :2 aus einem mit Schwefel nicht reagierenden Material, wie Platin oder Kohle, ausgekleidet ist. Dieses Rohr i wird in achsialer Richtung von einem Kohlenstab 3 durchzogen, dessen Enden mit den Stromzuführungen 4., 5 verbunden sind, und der infolgedessen als Widerstandsheizkörper wirken kann. Das Rohr i ist von einem Mantel 6 aus einem die Wärme gut leitenden Material umgeben, in dem eine Rohrschlange 7 einge= bettet ist, durch die ein Kühlmittel fließt, das den Mantel 6 kühl hält und damit auch eine Kühlwirkung auf die Wandungen des Rohres ausübt.
  • In das Zersetzungsgefäß i mündet ein Rohr 8, das von einem Behälter 9 herkommt, der die Schwefelkohlenstoffdämpfe enthält, und auf der gegenüberliegenden Seite des Zersetzungsgefäßes i zweigt das Abzugsrohr io ab, durch das die Schwefeldämpfe entweichen, nachdem der Kohlenstoff der durch das Rohr 8 in das Zersetzungsgefäß i gelangenden Schwefelkohlenstoffdämpfe sich an dem elektrisch erhitzten Kohlenstab 3 abgesetzt hat und die Schwefeldämpfe zunächst gegen die abgekühlten Wandungen des Rohres i hingezogen worden sind. Um das Austreiben der Schwefeldämpfe zu beschleunigen, kann durch ein Rohr i i aus einem Gefäß 1a ein inertes Gas unter Druck in das Zersetzungsgefäß i eingeblasen werden; und dieses Gas wird dann mit den von ihm verdrängten Schwefeldämpfen durch Rohr io entweichen.
  • -Das Temperaturgefälle im Zersetzungsgefäß wird also dadurch erzeugt, daß der Kohlenstab 3 elektrisch hoch erhitzt wird, während die Wandungen des Rohres gleichzeitig abgekühlt werden, und das Druckgefälle wird durch das Einleiten eines inerten Gases durch Rohr ii hervorgerufen.
  • Während bei der geschilderten Ausführungsform .der zu erhitzenden Kohlekörper 3, auf den sich der Kohlenstoff ablagern soll, direkt elektrisch geheizt wird, zeigt Abb. #, eine Ausführungsform, bei der der zu erhitzende, im Innern des Zersetzungsgefäßes angeordnete Körper, also etwa gleichfalls ein Kohlekörper, nicht direkt, sondern durch elektrische Induktion erhitzt wird, während im übrigen das Wesen der Vorrichtung unverändert bleibt.
  • 13 ist der Kern eines Transformators, dessen primäre, mit Wechselstrom gespeiste Wicklung 1q. ist. Innerhalb des Kernes 13 ist das ringförmige Rohr 15 aus hitzebeständigem :Material angeordnet, das zum Teil von einem die Wärme gut leitenden Mantel 16 bekleidet ist, in dem eine von einem Kühlmittel durchflossene Rohrschlange 17 eingebettet ist. Im Innern des Rohres 15 ist ein ringförmiger Kohlekörper 18 angeordnet, der derart auf Auflagern i9 aufruht, daß er von den Wandungen des Rohres 15 entfernt gehalten wird. Wird die primäre Wicklung 14 erregt, so wirkt der ringförmige Kohlekörper 1,9 als Sekundärwicklung des Transformators und wird durch Induktion erhitzt. Wird dann aus dein Gefäß 2o Schwefelkohlenstoff durch Rohr 21 in das Zersetzungsgefäß i5 eingeleitet, so wird der Dampf zersetzt, wobei der Kohlenstoff sich an dem heißen Kohlekörper 18 ablagert, während die Schwefeldämpfe gegen die gekühlten Wandungen des Zersetzungsgefäßes hin ziehen und durch ein inertes Gas unter Druck, das aus dem Behälter 22 durch Rohr 23 in das Zersetzungsgefäß 15 hineingedrückt wird, durch Rohr 24 hinausgedrängt werden.
  • Der Kern 13 des Transformators ist zerlegbar, nämlich insofern, als der obere Teil abgenommen werden kann, und auch das Zersetzungsgefäß ist zerlegbar aus einzelnen Teilen zusammengesetzt, so daß der Ringkörper i8, auf dem sich der Kohlenstoff absetzen soll, herausgenommen werden kann.
  • Werden die Rohrwandungen bei den beiden Ausführungsformen so weit abgekühlt, daß der Schwefel daran niedergeschlagen wird, so hätte es natürlich keinen Zweck mehr, in dem Zersetzungsgefäß ein Druckgefälle zu erzeugen, «teil ja alsdann der Schwefel nicht mehr aus dem Zersetzungsgefäß ausgetrieben werden könnte. Er müßte dann nach Beendigung einer Zersetzungsperiode von den Gefäßwandungen abgenommen werden, ebenso wie der Kohlenstoff, der sich auf der Kohlenelektrode oder einem anderen in dem Zersetzungsgefäß angeordneten erhitzten Einbau abgelagert hat, von dieser Elektrode oder diesem Einbau abgenommen wird.
  • Wird das Zersetzungsgefäß von außen erhitzt, so daß also seine Wandungen selbst so' heiß werden, daß sich der Kohlenstoff darauf ablagert, so muß besonders darauf geachtet werden, daß die Wandungen des Gefäßes aus einem Material bestehen, das keine Verunreinigung des abgelagerten Kohlenstoffes verursacht, oder zumindest mit einem solchen Material verkleidet werden.
  • Alles was hier über die Zersetzung von Schwefelkohlenstoffdämpfen gesagt worden ist, gilt in entsprechendem Sinne auch von anderen ähnlichen Kohlenstoffverbindungen, wie z. B. Kohlenstofftetrachlorid, Kohlenstoffhexachlorid o. dgl.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Abscheiden von Kohlenstoff aus Schwefelkohlenstoff oder ähnlichen Verbindungen durch Erhitzen bis zur Zersetzung, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des Zersetzungsgefäßes ein Temperaturgefälle geschaffen wird, und zwar von der Zersetzungstemperatur bis zu einer Temperatur, bei der eine Kondensation der Ausgangsverbindung noch nicht stattfindet.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellen niedrigerer Temperatur auf einer Temperatur gehalten ist, bei der sich der Schwefel niederschlägt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Zersetzungsgefäß ein Druckgefälle, etwa durch einseitiges Einblasen eines iner ten Gases oder durch Saugwirkung, erzeugt wird.
  4. 4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Innern des Zersetzungsgefäßes ein vorzugsweise elektrisch betriebener Heizkörper angeordnet ist, während die Wandung ganz oder zum Teil unter dem Einfluß einer Kühlung steht.
  5. 5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wände des Zersetzungsgefäßes wenigstens an den Stellen höchster Temperatur aus Stoffen wie Platin oder Kohle bestehen oder mit solchen Stoffen verkleidet sind, die mit den vom Kohlenstoff verschiedenen Zersetzungsprodukten nicht oder schwer in chemische Wechselwirkung treten.
  6. 6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Zersetzungsgefäß besondere, aus Kohle bestehende oder mit Kohle verkleidete Einbauten angeordnet sind.
  7. 7. Vorrichtung nach Anspruch 4 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Einbauten als elektrisch beheizte Kohlekörper ausgebildet sind.
DEL65488D 1925-04-24 1926-03-30 Verfahren und Vorrichtung zum Abscheiden von Kohlenstoff aus Schwefelkohlenstoff oder aehnlichen Verbindungen Expired DE447138C (de)

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