DE44648C - Ziel- und Schufsscheibe mit beweglichem Unteranker - Google Patents

Ziel- und Schufsscheibe mit beweglichem Unteranker

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DE44648C
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Germany
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DENDAT44648D
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J. A. MUSTROPH, in Firma: A. MUSTROPH in Berlin SW., Friedrichstr. 37a
Publication of DE44648C publication Critical patent/DE44648C/de
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Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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Classifications

    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F41WEAPONS
    • F41JTARGETS; TARGET RANGES; BULLET CATCHERS
    • F41J7/00Movable targets which are stationary when fired at
    • F41J7/06Bobbing targets, i.e. targets intermittently or unexpectedly appearing

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Aiming, Guidance, Guns With A Light Source, Armor, Camouflage, And Targets (AREA)
  • Telescopes (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 42: Instrumente.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 14. April 1888 ab.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Scheibe, bei der aufser dem aufgezeichneten Unteranker bezw. dem festen Zielpunkte (unter Zielpunkt' ist der Punkt zu verstehen, auf dem der Schütze abkommen mufs) noch ein beweglicher angeordnet ist, welcher allmälig von dem unteren Rande der Scheibe aus hochgehend den festen Zielpunkt deckt, in dieser Stellung kurze Zeit verbleibt, dann aber schnell wieder zurückfällt.
Der Zweck, dem der Erfindungsgegenstand dient, ist, dem Schützen ein vorschriftsmäfsiges Zielen und rechtzeitiges Abkommen zu lehren und hierdurch die Treffsicherheit zu erhöhen.
Zur Erzielung eines guten Schufsergebnisses ist es erforderlich, dafs der Schütze mit dem Gewehr von unten nach oben langsam bis zu dem Punkte geht, auf dem er abkommen mufs. Ist dieser Punkt erreicht, den beim militairischen Schiefsen der Unteranker darstellt, so mufs der Schütze auch sofort feuern und nicht etwa nun erst dem Gewehr die richtige Lage geben. Geschieht letzteres oder geht der Schütze direct auf den Punkt zum Abkommen, so ist die ruhige Lage des Gewehres schwer festzuhalten und der Schufs wird fast immer zu hoch oder zu kurz sitzen. Wird der Schütze dagegen während der Uebungszeit daran gewöhnt, ruhig senkrecht von unten nach oben bis an den Zielpunkt zu gehen, auf dem er abkommen soll, und dort angekommen, sofort ruhig abzuziehen, so wird er nicht allein stets gut schiefsen, sondern auch im Stande sein, schnell und sicher zu schiefsen.
Auf beiliegender Zeichnung ist nun die neue Scheibe in verschiedenen Ausführungsformen dargestellt, und zwar zeigen die Fig. 1 bis 3 eine militairischen Zwecken dienende Zielscheibe in der vorderen, oberen und Seitenansicht. Die Fig. 4 bis 6 sind Ausführungsformen dieser Scheibe zum Schiefsen mit scharfen Patronen, während die Fig. 7 und 8 einige Einzelheiten zeigen.
Die Scheibe A bildet die vordere Wand eines Uhrgehäuses B und trägt in ihrem unteren Theile einen Schlitz a, Fig. 1, der von dem festen Zielpunkt b bis zur Scheibenunterkante reicht. In diesem Schlitz α kann der bewegliche Unteranker C auf- und niedergeschoben werden.
Zu diesem Zwecke ist der bewegliche Unteranker C mit dem Schieber D, welcher hinter der Scheibe A liegt und hier entsprechend geführt ist, fest verbunden, während dieser Schieber D durch seinen Anschlag (Stange) c zeitweilig mit dem Hebestift d des Rades E in Berührung gelangt. Dieses Rad E wird durch ein Uhrwerk F derart in Drehung versetzt, dafs der Hebestift d in geeigneten Zeitabschnitten unter die Stange c des Schiebers D greift, diese mit dem Unteranker C langsam in die Höhe schiebt, von der Stange c aber wieder abgleitet, wenn der Unteranker C den Zielpunkt gedeckt hat. Das Uhrwerk ist so beschaffen, dafs dies Heben des Unterankers in der Zeit erfolgt, welche erfahrungsgemäß zum richtigen Zielen erforderlich und demnach auch vorgeschrieben ist.
Bei Benutzung der vorbeschriebenen Zielscheibe wird zuerst das Uhrwerk aufgezogen, der Mann schlägt an, während der Unteranker C seine tiefste Stellung, also am Unterrande der Scheibe inne hält, und folgt mit
dem Gewehr dem langsam hochsteigenden Unteranker, wobei er gleichzeitig auf richtige Lage von Korn und Visir achtet. Hat dann der Unteranker C den Zielpunkt gedeckt, der auf der Scheibe dem Schützen kenntlich angezeigt ist, so zieht er ab und wird, im Falle er nicht gekantet und falsch Korn genommen hat, stets einen guten Treffer erhalten. Zieht der Schütze dagegen nicht ab, sobald der Unteranker den Zielpunkt gedeckt hat, so hat er den richtigen Augenblick verpafst, der Unteranker fällt nieder, um das Spiel von neuem zu beginnen. Zieht der Schütze dennoch ab, so zeigt dies dem Controlirenden an, dafs der Schufs nicht vorschriftsmäßig abgegeben ist. Der Beaufsichtigende hat also eine scharfe und bestimmte Controle über die regelrechte Ausführung der Zielübung, und da der beim Hochgehen frei werdende Schlitz α der i Scheibe die Stelle eines Diopters vertritt, so ; kann er gleichzeitig die richtige Gewehrlage des Zielenden prüfen.
Soll die Zielscheibe gleichzeitig als Schufsscheibe für das Zielgewehr dienen, so wird der Uhrmechanismus B vortheilhaft unter der Scheibe A angebracht, Fig. 4 und 5.
Der Unteranker C ist ebenfalls an dem Schieber D befestigt, wobei aber letzterer, um einer Verletzung durch die einschlagenden Kugeln möglichst wenig ausgesetzt zu sein. seine Führung im Uhrgehäuse erhält, also nur vom Unteranker C bis zur Oberkante des Gehäuses JB freiliegt. Um bei dieser Vorrichtung die gewöhnlichen Scheiben benutzen zu können, kann der den Unteranker C tragende Schieber D vor der Scheibe A angeordnet werden, so dafs einfach eine der gebräuchlichen Scheiben, hinter dem beweglichen Unteranker aufgestellt, die Anwendung der neuen Zielmethode ermöglicht.
Bei dem Schiefsen mit dem Zielgewehr, bei dem bekanntlich nur ganz kleine Kugeln verschossen werden und auch meistens kleinere Scheiben zur Anwendung kommen, ist es nicht erforderlich, den Schieber D gegen aufschlagende Geschosse besonders zu schützen, da derselbe von Eisen oder Stahl ausgeführt, auch bei nur geringer Stärke die nothwendige Widerstands-
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fähigkeit besitzt. Bei Verwendung des Kriegsgewehres dagegen werden aufschlagende Ge schosse den Schieber sehr bald zerstören, wenn er nicht eine bedeutende Stärke erhält. Da bei der in diesem Falle erforderlichen Stärke auch ein starkes Uhrwerk verwendet werden müfste, welches den schweren Schieber zu heben im Stande ist, hierdurch aber wieder die Kosten der ganzen Vorrichtung bedeutend erhöht würden, so giebt man dem Schieber vortheilhali den in Fig. 7 dargestellten Querschnitt. Die Schneide des Schiebers D zeigt nach vorn, so dafs auftreffende Geschosse abgleiten und nicht mit voller Kraft wirken können. Der Schieber D kann nun bei grofser Dauerhaftigkeit verhältniismüfsig schwach und leicht gehalten werden. Der Unteranker C besteht dann aus Holz oder Pappe, so dafs die Kugeln hindurchdringen und die entstandenen Löcher in gebräuchlicher Weise verklebt werden können.
Bei dauernden Anlagen ist die Verwendung eines Federuhrwerkes der schädlichen Witterungseinflüsse wegen unthunlich; man wird hier vortheilhaft den in Fig. 6 angedeuteten, durch Gewicht bethätigten Mechanismus anwenden.
Am Fufs des Walles, an dem die Scheibe A zu stehen kommt, ist ein Kasten B' eingegraben, der in seinem Innern den Schieber D und die Antriebsscheibe E' birgt. Schieber D und Scheibe E' tragen wieder Hebestift d und Stange c.
Die Scheibe E' ist als Seilscheibe ausgebildet und das Seil derselben führt zu der Anzeigerhütte über eine mit Gewicht belastete Rolle. Das Gewicht versetzt dann die Scheibe E' in Drehung und hebt den Unteranker C Der Anzeiger windet das Gewicht wieder hoch, sobald es abgelaufen ist. Für nicht militairische Zwecke kann der bewegliche Unteranker durch jeden beliebig anders gestalteten Zielpunkt ersetzt werden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Eine Ziel- und Schufsscheibe, gekennzeichnet durch die Anordnung eines beweglichen Unterankers (C) in bezw. vor der Scheibe, zum Zwecke, dem Schützen das langsame Inszielgehen und das rechtzeitige Abkommen zu lehren.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
DENDAT44648D Ziel- und Schufsscheibe mit beweglichem Unteranker Expired - Lifetime DE44648C (de)

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