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Schaumlöscher für Feuerlöschzwecke, bei dem pulverförmige Chemikalien
durch einen ständig zufließenden Wasserstrom aufgelöst werden. Es ist bekannt, zur
Erzeugung eines Schaumes für Feuerlöschzwecke entweder zwei chemische Flüssigkeiten,
von denen der einen schaumbildende Stoffe zugesetzt sind, aufeinander zur Einwirkung
zu bringen oder feste, z. B-. pulverförmige Chemikalien zu verwenden, welche durch
Zuführung von Wasser aufgelöst werden und infolge Beimischung schaumbildender Stoffe
den Löschschaum entstehen lassen. Bei Schaumlöschern der letztgenannten Art werden
bisher die Kammern zur Aufnahme der Chemikalien hintereinandergeschaltet, derart,
daß das zur Lösung dienende Druckwasser zuerst die eine Chemikalienkammer durchströmt,
die in dieser vorhandenen Chemikalien auflöst, worauf die so entstandene Lösung
in die zweite Kammer übertritt, in der dann die Mischung unter Schaumbildung vor
sich geht.
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Schaumlöscher dieser Art haben den Nachteil, daß nicht mit Sicherheit
das richtige Gemisch erreicht werden kann. .Die Aufnahmefähigkeit des Wassers an
Chemikalien und die Lösungsgeschwindigkeit hängt nämlich außerordentlich von der
Temperatur des Wassers ab. Infolge der bei den Schaumlöschern zur Verwendung gelangenden
Chemikalien nimmt die Sättigungsgeschwindigkeit mit steigender oder fallender Temperatur
oft so stark zu oder ab, daß gegen übliche Verhältnisse, welche für die Bauart der
Löscher allgemein zugrunde gelegt werden, die Wirkungsweise stark beeinträchtigt
wird.
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Zudem muß angestrebt werden, daß jede Schaumlöschanlage sowohl für
Spritz- als auch für Gießzwecke verwendet werden kann. Während man für Spritzzwecke
im allgemeinen einen besonders zähen Schaum verlangt, muß der Schaum zum Ablöschen
großer brennender Flüssigkeitsflächen leichtflüssiger sein, damit er sich schneller
verteilt und sich auch durch Öffnungen hindurchzwängen kann.
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Infolge der Veränderung der Sättigungsgeschwindigkeit bei steigender
und fallender Temperatur und infolge der Temperaturverminderung, die beim Auflösen
der Salzkristalle im Wasser eintritt, ist bei den bereits bestehenden Löschern mit
fester Füllung in den seltensten Fällen zu erreichen, daß für die Bildung des Schaumes
eine bestimmte Menge saurer Chemikallen einer bestimmten Menge basischer Chemikalien
entspricht.
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Des ferneren ist durch bisherige Schaumlöscher dieser Art bedingt,
. daß die Schaummasse im fertigen Zustande ausfließt, und daß daher die Rohrleitungen
entsprechend groß bemessen sein müssen, um diese Schaummassen aufzunehmen. Der Reibungswiderstand
der Schaummassen in den Rohrleitungen ist verhältnismäßig groß, wobei der Enddruck
am Austrittsende der Leitung gegenüber dem Druck, der bei der Mischung entsteht,
beträchtlich vermindert wird. Die Folge kann daher sein, daß bei langen Rohrleitungen
die Wirksamkeit des Schaumlöschers in Frage gestellt wird.
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Von diesen bekannten Schaumlöschern, die mit festen Ausgangsstoffen
arbeiten, unterscheidet sich der Gegenstand der Erfindung dadurch, daß jedes der
festen Chemikalien für sich aufgelöst wird. Die Chemikalienbehälter werden also
nicht mehr hintereinandergeschaltet, so daA zur Auflösung des zweiten Ausgangsstoffes
bereits die Lösung des ersten Ausgangsstoffes Verwendung findet; vielmehr sind die
beiden Chemikalienkammern parallel geschaltet, so daß ihnen das zur Lösung bestimmte
Wasser je in einem besonderen Strom zugeleitet wird.
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Die Chemikalienbehälter können in der bei Verwendung von vornherein
gelöster Chemikalien bekannten Weise als einfache Kammern oder als Doppelkammern
ausgeführt werden; in letzterem Fall besteht die bekannte Möglichkeit, während des
Betriebes jeweils den einen oder anderen Teil des Doppelbehälters wieder auffüllen
zu können. Die Löschanlage ist in diesem Fall bei einem länger währenden Brande
dauernd betriebsbereit.
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Die Erfindung bietet den Vorteil, daß man mit Sicherheit die gewünschten
Sättigungsgrade und die von der Temperatur abhängigen erforderlichen Mischungsverhältnisse
der chemischen Lösungen erreichen kann. Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht
darin, daß nach Abstellung der Anlage die Lösung unverändert gebrauchsfertig bleibt,
so daß die Notwendigkeit entfällt, den ganzen Behälter zu entleeren und zu reinigen.
Die angesetzten wäßrigen Lösungen können ebenfalls für spätere Zwecke aufbewahrt
werden.
Ferner liegt ein Vorteil der Erfindung darin, daß durch
eine besondere Einrichtung es ermöglicht werden kann, den beigefügten Chemikalien
Stoffe zuzusetzen, die entweder einen zähen oder einen leichtflüssigen Schaum ergeben.
Durch Einschaltung geeigneter Vorrichtungen ist es ermöglicht, ein und denselben
Apparat für Spritz- und Gießzwecke zu verwenden.
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Der Erfindungsgegenstand ist-auf der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel
veranschaulicht.
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Abb. i zeigt die Draufsicht, Abb. 2 die Vorderansicht.
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Druckwasser wird durch eine Leitung a zugeleitet. Ein Ventil b schließt
die Leitung ab. Letztere verzweigt sich in die Rohre c und d. Jedes dieser Rohre
gabelt sich bei der dargestellten Ausführungsform in c', c" bzw. d', d".
In
jedes der Rohre c', c", d' und d" ist wiederum ein Ventil eingebaut;
diese vier Rohre münden je in einen Behälter A1, A2, B1, B2. Die Behälter A', A
2 sind mit den gleichen Chemikalien gefüllt, ebenso die Behälter B1, B2. Den Chemikalien
in A 1 bzw. A 2 oder den Chemikalien in B1 bzw. B2 sind in an sich bekannter Weise
schaumbildende Stoffe beigemischt Von den Ventilen der Leitungen c', c" ist während
des Betriebes immer nur eines offen; dasselbe gilt für die Abschlußmittel der Leitungen
d', d". Dadurch wird, wie bereits erwähnt, die Möglichkeit geschaffen, während des
Betriebes wechselweise einen der Doppelbehälter wieder mit frischen Chemikalien
aufzufüllen.
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Die in den Behältern A 1 bzw. A 2 und B1 bzw. BZ erzeugten Lösungen
treten durch Kanäle f' bzw. f" oder g' bzw. g" aus. Auch diese Kanäle
sind durch Hähne, Ventile o. dgl. einzeln absperrbar. Die Kanäle f', f" vereinigen
sich in einer Leitung f und die Kanäle g', g" in einer Leitung g. Die Leitungen
f und g führen die Lösungen bis zur Verwendungsstelle, wo sie in einer Mischkammer
münden, innerhalb deren der Löschschaum- erzeugt wird.
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Bei Inbetriebnahme derAnlagebrauchtnur das Absperrmittel b geöffnet
zu werden. Von den Absperrmitteln der Rohre c', c", d', d", f', f",
g', g"
kann von vornherein jeweils die Hälfte der zu einem Doppelbehälter gehörigen Behälter
geöffnet und die andere Hälfte geschlossen werden; die Umschaltung- erfolgt erst
während des Betriebs. Zur Beschleunigung der Umschaltung können die zu einem Doppelbehälter
oder die zu den beiden Doppelbehältern gehörigen Abschlußmittel der letztgenannten
Leitungen so miteinander gekuppelt werden, daß wechselweise die Hälfte geöffnet
und geschlossen wird.
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Um den Inhalt jedes der Behälter in möglichst kurzer Zeit zur Lösung
zu bringen, kann in ihm eine Düse oder eine andere Vorrichtung vorgesehen werden,
mittels deren der Behälterinhalt vollkommen aufgewühlt und umgewälzt wird; hierdurch
werden die Chemikalien so weit gelöst, bis das Wasser mit ihnen gesättigt ist.
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An den Austrittsenden der Behälter können Sieb-, Filter- oder entsprechende
andere Einrichtungen vorgesehen sein, die ein Mitreißen von nicht gelösten Chemikalien
verhindern.
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Für jeden der Doppelbehälter kann eine Umgehungsleitung
h, h' angeordnet sein, welche von dem Zuleitungsrohr a vor dem Ventil
b abzweigt und in die Leitungen f bzw. g mündet. Die Bedeutung der Umgehungsleitung
besteht darin, daß, wenn ganz leichtflüssiger Schaum benötigt wird, eine entsprechende
Zusatzmenge von Wasser den gesättigten Lösungen hinzugefügt werden kann. Die Umgehungsleitung
hat weiterhin die Bedeutung, daß, wenn nicht mit Chemikalien gearbeitet werden soll,
oder wenn diese aufgebraucht sind, mit reinem Wasser gelöscht werden kann, ohne
dieses durch die Behälter treiben zu müssen. In jede der Umgehungsleitungen
h, h' ist wiederum ein Abschlußmittel eingebaut.
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Statt der Doppelbehälter A1, A2 bzw. B1, B2 können selbstverständlich
auch einfache Behälter angeordnet werden; in diesem Fall münden die Leitungen
c, d unmittelbar in die beiden Behälter, während die Lösungen aus letzteren
unmittelbar in die Leitungen f und g übertreten.
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Statt der Doppelbehälter können auch mehrfache Behälter parallel zueinander
geschaltet sein.
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Zur Beschleunigung der Auflösung der Chemikalien kann in jede der
Kammern oder in einzelne derselben ein Rührwerk eingebaut werden, das in bekannter
Weise von dem Druckwasser, bevor dieses zu den Chemikalien gelangt, in Tätigkeit
gesetzt wird.