DE445397C

DE445397C - Rueckhaltventil fuer Druckluftbremsen

Info

Publication number: DE445397C
Application number: DEW71644D
Authority: DE
Original assignee: Westinghouse Bremsen GmbH
Current assignee: Westinghouse Bremsen GmbH
Priority date: 1925-02-24
Filing date: 1926-02-05
Publication date: 1927-06-11
Also published as: FR610700A; GB248318A; US1569075A

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
11. JUNI 1927

REICH S PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 2Of GRUPPE

(W'71644 Ujüof)

Westinghouse-Bremsen-Gesellschaft m. b. H. in Hannover.

Rückhaltventil für Druckluftbremsen. Patentiert im Deutschen Reiche vom 5. Februar 1926 ab.

Die Priorität der Anmeldung in den Vereinigten Staaten von Amerika vom 24. Februar 1925

ist in Anspruch genommen.

Die Erfindung bezieht sich auf Druckluftbremsen und im besonderen auf ein Ventil zum Zurückhalten des Druckes im Bremszylinder.

Es ist bei Druckluftbremseinrichtungen üblich, ein Rückhaltventil anzuwenden, welches dazu bestimmt ist, einen vorher bestimmten Druckgrad im Bremszylinder aufrechtzuerhalten, so daß die Bremsen nicht völlig gelöst werden während des Zeitabschnittes, in welchem der Zugleitungsdruck zum Zwecke der Wieder-

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auffüllung des Bremssystems vermehrt wird. Die bekannten Rückhaltventile waren dazu bestimmt, die verschiedenen Grade des Bremszylinderdruckes entsprechend ihrer Einstellung aufrechtzuerhalten.

Man hat nun gefunden, daß bei besonderer Beschaffenheit der Fahrbahn, z. B. bei Steigungen, eine zu große Verminderung der Geschwindigkeit eintreten kann, wenn die üblichen ίο Rückhaltventile benutzt werden. Anderseits kann es vorkommen, daß die Zuggeschwjndigkeit infolge vollständiger Lösung der Bremsen, besonders auf Gefällestrecken, zu groß wird.

Um diese Mißstände zu beseitigen, hat man bereits Rückhaltventile gebaut, die je nach den in Betracht kommenden Verhältnissen ein verschieden schnelles Entweichen der Druckluft aus dem Bremszylinder ermöglichten. Ein Nachteil dieser bekannten Rückhaltventile liegt jedoch darin, daß die in das Rückhaltventil eintretende Druckluft sofort unter den Rückschlagventilkegel trifft und erst nach Durchgang durch dieses Rückschlagventil eine enge Öffnung zwecks Drosselung passiert. Die vorliegende Erfindung will ein möglichst sanftes, verzögertes Lösen der Bremsen erreichen. Zu diesem Zwecke muß die vom Bremszylinder kommende Druckluft zunächst durch eine enge Bohrung hindurchtreten und .30 gelangt dann, nachdem sie also gedrosselt ist, zum Rückschlagventil, wo eine weitere Drosselung stattfindet, und schließlich ins Freie.

In einer anderen Stellung des Hahnkükens im Rückhaltventil kann die vom Bremszylinder kommende Druckluft direkt ins Freie gelangen, ohne daß sie vorher gedrosselt wird.

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel im Schnitt dargestellt.

ι ist das Gehäuse des Rückhaltventils, 2 eine Kammer oder ein Kanal, der mit der Außenluft durch den Kanal 3 in Verbindung steht. 4 ist ein Ventilkörper, der die Verbindung zwischen dem Gehäusehohlraum 5 und der Kammer oder dem Kanal 2 regelt. Dieser Ventilkörper steht auf der einen Seite unter dem Einfluß einer Druckfeder 6, die von einer mit dem. Gehäuse 1 verschraubten Kappe 7 aufgenommen wird.

Das Gehäuse 1 enthält ferner ein Hahnküken oder einen Drehschieber 8 mit Durchlaßkanal9 und Stellhebel bzw. Handgriff 10. Die Kammer 5 ist durch einen verhältnismäßig engen Kanal 11 auf der Seite des Drucklufteintritts mit dem Gehäusehohlraum 12 verbunden. Dieser Hohlraum 12 ist an den Auslaßkanal des das Anziehen der Bremsen veranlassenden Ventils, etwa des üblichen Dreiwegesteuerventils, angeschlossen. ■ ■ - ■

Für den Hahn 8 sind zwei verschieden wirkende Stellungen vorgesehen, nämlich die Ausläßstellung und die Hochdruckstellung.

In der in der Zeichnung dargestellten Auslaßstellung des Hahnes 8 verbindet die Hahnbohrung 9 die Kammer 12 und damit die Auslaßleitung des Bremsventils unmittelbar mit der Außenluft durch die Öffnung 13. Es kann also Druckluft vom Bremszylinder ohne weiteres ins Freie strömen und dadurch die Bremse schnell gelöst werden.

Bei der Hochdruckstellung des Hahnes 8 befindet sich die Hahnbohrung in verdeckter bzw. abgeschlossener Lage. Die Druckluft vom Bremszylinder ist also gezwungen, aus der Kammer 12 durch die enge Bohrung 11 in die Kammer 5 zu strömen. Wenn der Druck im Bremszylinder genügend groß ist, den Druck der Feder 6 zu überwinden, wird der Ventilkörper 4 angehoben, so daß die Druckluft zur Kammer 2 strömt und dann durch die enge Bohrung 3 und die Auslaßöffnung 13 ins Freie gelangt.

Der Druck der Ventilfeder 6 läßt sich veränderlich gestalten. Man kann die Feder auswechseln oder auch einstellbar machen. In den meisten Fällen wird es zweckmäßig sein, eine verhältnismäßig schwache Feder zu wählen (z. B. 5 kg). Die lichte Weite der engen Kanäle 3, 11 wird so gewählt, daß genügend Zeit für die Füllung des Bremssystems zur Verfugung steht.

Claims

Patentansprüche:

1. Druckluftbremse mit Rückhaltventil zur Aufrechterhaltung eines vorher bestimmten Pressungsgrades im Bremszylinder, bei der das Rückhaltventil durch ein von Hand gesteuertes Küken ein- oder ausgeschaltet werden kann und in einer bestimmten Stellung des Kükens der Druckluft durch eine enge Öffnung der Ausfluß gestattet wird, dadurch gekennzeichnet, daß 100. die enge Öffnung (11) auf der Seite des Drucklufteintritts (12) und derart angeordnet ist, daß in einer bestimmten Stellung des Kükens (8) die Druckluft durch die enge Öffnung (11) und durch das Rückhaltventil (4) ins Freie entweichen kann.

2. Ausführungsform der Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in einer anderen Stellung des Kükens (8) ein ungehemmter Austritt der Druckluft vom Bremszylinder ins Freie ermöglicht wird, wobei die enge Öffnung (11) und das Rückhaltventil (4) nicht von der Druckluft durchflossen werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen,