DE4446011C2 - Anorganische Formmasse enthaltend Blähglas, Verfahren zu seiner Herstellung und Verwendung - Google Patents
Anorganische Formmasse enthaltend Blähglas, Verfahren zu seiner Herstellung und VerwendungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine anorganische Formmasse aus
Tonerdezement, Elektrofilterasche und Blähglas sowie
ein Verfahren zur Herstellung dieser
Formkörper und die Verwendung dieser
Formmasse als Dämm- und Baustoff.
Die derzeitigen Dämmstoffe haben unterschiedliche
Nachteile. Die organischen Schaumstoffe wie z. B.
Polyurethan weisen eine geringe
Temperaturbeständigkeit auf, sind weitgehend brennbar,
bilden beim Brand zumeist giftige Gase und sind als
Sondermüll zu entsorgen. Die übrigen organischen
Dämmstoffe bestehend aus Papier, Holz, Wolle oder
dergleichen haben eine geringe Temperaturbeständigkeit
und sind relativ leicht brennbar.
Die nächste Kategorie, die Faserstoffe aus Glas oder
Steinwolle sowie keramischer Wolle, steht in Verdacht,
krebserregend zu sein, und ist als Sondermüll zu
entsorgen. Schließlich gibt es noch einige qualitativ
hochwertige Dämmstoffe wie Schaumglas,
Calzium-Silizium und Vermiculit-Material, die jedoch
recht teuer sind.
DE 35 24 115 A1 betrifft einen Leichtbaustoff aus mineralischen
Baustoffen, bestehend aus herkömmlichen Baustoffen, zum Beispiel
Gips, Mörtel usw., und Mikrohohlglaskugeln zur Verringerung der
Dichte bei gleichzeitiger Verbesserung der Festigkeit, Wärme
dämmung, des Brand- und Schallschutzes. Der Leichtbaustoff kann
insbesondere für den Hausbau verwendet werden, z. B. Isolierputz,
bei Gipskartonplatten oder als Verkleidungselemente. In
der medizinischen Anwendung ist bei Gipsverbänden eine
Reduzierung der Dichte durch Einlagerung von Mikrohohlglaskugeln
und Gewebe gegeben.
In der DE 40 40 180 A1 wird ein Verfahren zur Herstellung von
feinporigem Schaum aus im wesentlichen anorganischen Bestand
teilen beschrieben. Die Formmasse enthält neben den an sich
bekannten Komponenten - steinbildender Feststoff, - Härter, -
schaumbildender Zusatz, einen Zusatz von Oberflächen-aktiven,
amphiphilen Substanzen zur Verbesserung der Porenstruktur und
der Festigkeit. Als steinbildende Komponente wird insbesondere
ein reaktiver Feststoff aus verschiedenen Materialien
eingesetzt.
Die DE 40 36 427 A1 betrifft ein Baustoffgemisch mit einem
hydraulischen Bindemittel, das insbesondere zur Herstellung
einer Tragschicht im Tief- und Straßenbau geeignet ist. Das
Baustoffgemisch besteht aus einem aus gebrauchten Baustoffen
gewonnenen Vorsiebmaterial, Steinkohlenflugasche und einem
hydraulischen Bindemittel, wobei das Gewichtsverhältnis des
Vorsiebmaterials zu der Steinkohlenflugasche vorzugsweise etwa
2 : 1 beträgt und der Gehalt des hydraulischen Bindemittels,
bezogen auf das Baustoffgemisch vorzugsweise etwa 6 bis 8 Gew.-%
ausmacht, bei einem Herstellungswassergehalt von vorzugsweise 10
bis 20 Gew.-%.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine
anorganische Formmasse zur Verfügung zu stellen, die
zur Weiterverarbeitung in Formkörpern, insbesondere
Dämmplatten, oder auch zum Verspritzen, z. B. an Wände,
geeignet ist, und die sich zum einen durch
Unbrennbarkeit, hohe Temperaturbeständigkeit von
mindestens 1000°C und Beständigkeit gegen Wasser und
wäßrige Laugen auszeichnet und zum anderen aus einem
Material besteht, das gesundheitlich unbedenklich ist
und bedeutende ökologische Vorteile aufweist, da es
zum Teil aus recyceltem Glas und zum Teil aus
Kohleaschen hergestellt wird; im übrigen kann die
anorganische Masse problemlos als Bauschutt entsorgt
werden.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine
anorganische Formmasse, die 10 bis 50 Gew.-%
Tonerdezement, enthaltend 15 bis 45 Gew. -% CaO und 30
bis 85 Gew.-% Al₂O₃, 5 bis 30 Gew.-%
Elektrofilterasche aus Kohlekraftwerken sowie 20 bis
60 Gew.-% Blähglas als Füllstoff enthält.
Das erfindungsgemäß verwendete Blähglas wird aus
recyceltem Glas hergestellt. Dazu wird das Altglas
staubfein vermahlen und bei etwa 1000°C aufgebläht.
Die besonderen Kennzeichen sind relativ hohe
Festigkeit bei geringen Rohdichten, die zwischen 0,27
und 0,64 g/cm³ liegen. Die Körnung reicht von 0,25 bis
16 mm.
Da Altglas in großen Mengen - mit steigender Tendenz -
zur Verfügung steht, kommt der Verwendung des
erfindungsgemäßen Blähglases eine hohe ökologische
Bedeutung zu.
Um bei der erfindungsgemäßen Formmasse hohe Dämmwerte
bzw. eine geringe Wärmeleitfähigkeit zu erreichen,
wird die Körnung des Blähglases möglichst grob, der
Anteil des Blähglases in der Formmasse hoch und der
Anteil der wasserhaltigen bindenden Bestandteile
entsprechend niedrig gehalten. Im einzelnen ergeben
sich Körnungen von 1-8 mm mit Schwerpunkt bei der
Fraktion 4-8 min. Die Rohdichten der Blähglaskörper
liegen hier im Bereich von 0,3 bis 0,4 g/cm³. Der
Gehalt des Blähglases liegt bevorzugt bei 35 bis 45
Gew.-% und der wasserhaltigen bindenden Bestandteile
entsprechend bei 55 bis 65 Gew.-%. Mit dieser
Zusammensetzung ergibt sich bei der erfindungsgemäßen
Formmasse in ausgetrocknetem Zustand eine Dichte von
etwa 0,35 bis 0,4 g/cm³.
Die erfindungsgemäße Formmasse eignet sich auch in
beschränktem Maße als Baustoff, z. B. zur Herstellung
von Rolladenkästen. Dabei steht nicht der Grad der
Isolierfähigkeit sondern die Stabilität im
Vordergrund. Entsprechend sieht die Zusammensetzung
der erfindungsgemäßen Formmasse aus: Körnungen von 0,5
bis 4 mm, bevorzugt 1 bis 2 mm, Anteil des Blähglases
an der Masse von bevorzugt 30 bis 40 Gew.-%, besonders bevorzugt 35
Gew.-%, und Anteil der wäßrigen bindenden
Bestandteile von 60 bis 70 Gew.-%. Es ergibt sich eine
Dichte der ausgetrockneten Formmasse von ca. 0,45
g/cm³.
Die erfindungsgemäße Formmasse kann neben dem Blähglas
noch weitere Füllstoffe enthalten. Als Füllstoffe
kommen anorganische Stoffe wie beispielsweise Aschen,
Schlacken oder feine Glaskugeln, sogenannte "Spheres",
die vorwiegend in englischen Kohlekraftwerken
entstehen, wenn glühende Filterasche ins Wasser
gebracht wird, in Frage.
Das Bindematerial der erfindungsgemäßen Formmasse
stellt ein Gemisch aus Tonerdezement,
Elektrofilterasche aus Kohlekraftwerken und Wasser
dar. Die einzelnen Komponenten werden miteinander zu
einer Schlämme vermischt, zu der das Blähglas als
Füllmaterial zugegeben wird. Die Formmasse härtet mit
der Zeit aus, wobei das Wasser verdunstet. Der
Härtungsvorgang ist in seiner zeitlichen Hinsicht in
etwa mit der von Betonen vergleichbar.
Der erfindungsgemäß verwendete Tonerdezement wird
bevorzugt im Hochtemperaturbereich zwischen 1000 und
2000°C verwendet, wo er zusammen mit stark
Al₂O₃-haltigen Zuschlagstoffen wie beispielsweise
Schamotten zu Beton verarbeitet wird. Die besonderen
Eigenschaften des Tonerdezementes neben seiner hohen
Temperaturbeständigkeit sind eine rasche Erhärtung und
hohe Festigkeiten.
Der erfindungsgemäß verwendete Tonerdezement weist
folgende Hauptbestandteile auf: 15 bis 45 Gew.-% CaO,
bevorzugt 35 bis 40 Gew.-%, 30 bis 85 Gew.-% Al₂O₃,
bevorzugt 35 bis 40 Gew.-%, gegebenenfalls 0,4 bis 6 Gew.-% SiO₂,
bevorzugt 3 bis 5 Gew.-%, gegebenenfalls 0,1 bis 20 Gew.-% Fe₂O₃,
bevorzugt 15 bis 18 Gew.-%. Die Rohdichte liegt bei
1,15 g/cm³, die spezifische Oberfläche bei 2850 bis
3450 cm²/g.
Die erfindungsgemäß verwendete Elektrofilterasche aus
Kohlekraftwerken besteht im wesentlichen aus kleinen
glasigen Kügelchen mit einer spezifischen Oberfläche
von 2500 bis 4000 cm²/g. Die Hauptbestandteile sind
42 bis 53 Gew.-% SiO₂, 26 bis 34 Gew.-% Al₂O₃ und 5
bis 10 Gew. -% Fe₂O₃. Dieses Material wird schon seit
geraumer Zeit als Betonzuschlagstoff verwendet. In der
Kombination mit Tonerdezement ergibt sich ein gut
reagierendes Material, das sich als Binder für die
erfindungsgemäße Formmasse hervorragend eignet. Es
ergeben sich ausreichende Festigkeiten für die
Verwendung als Dämmstoff und für bestimmte Baustoffe
wie beispielsweise Rolladenkästen. Die
Temperaturbeständigkeit der erfindungsgemäßen
Formmasse liegt bei maximal 1000°C. Sie ist
vollständig anorganisch und damit unbrennbar und weist
eine Beständigkeit gegen Wasser und wäßrige Laugen
auf.
Neben der Tatsache, daß die erfindungsgemäße Formmasse
recyceltes Glas enthält, sind noch folgende besonderen
ökologischen Aspekte hervorzuheben. Die
erfindungsgemäß verwendete Elektrofilterasche ist ein
Abfallprodukt aus Kohlekraftwerken. Die Formmasse kann
nach ihrer Verwendung problemlos als Bauschutt
entsorgt und auch zum Teil recycelt werden. Im übrigen
ist die erfindungsgemäße Formmasse faserfrei und
dürfte damit außerhalb des Verdachtes der
Krebserregung liegen. Schließlich ist zu der
eigentlichen Herstellung der erfindungsgemäßen
Formmasse bzw. des Dämmstoffes keine gesonderte
Energiezuführung notwendig.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist
das Verfahren zur Herstellung einer anorganischen
Formmasse, die Tonerdezement, Elektrofilterasche aus
Kohlekraftwerken, Wasser sowie 20 bis 60 Gew.-%
Blähglas als Füllstoff enthält, wobei der
Tonerdezement, die Elektrofilterasche und das Wasser
vermischt werden, und diesem Gemisch das Blähglas und
gegebenenfalls weitere Additive zugesetzt werden.
Im einzelnen läßt sich zu dem Herstellungsverfahren
bemerken, daß zuerst die Trockenkomponenten
Tonerdezement und Elektrofilterasche einige Minuten
gut vermischt werden und sodann das Wasser zugegeben
wird, wodurch eine Schlämme entsteht. Danach wird das
Blähglas zugegeben und die Formmasse solange gemischt
bis alle Blähglaskugeln von der Schlämme umhüllt sind.
Das Gemisch wird dann in einen Behälter bzw. eine Form
gegossen bzw. gespritzt, wo es aushärtet.
Die Viskosität der Formmasse kann durch die Erhöhung
der Wassermenge reduziert werden. Da eine erhöhte
Menge Wasser den Härtungsprozeß und meist auch die
Endhärte negativ beeinflußt, werden zur Erhöhung der
Fließfähigkeit der Formmasse bevorzugt Verflüssiger in
Form von Tensiden zugegeben.
Für gewisse Fälle, wenn z. B. ein schnelles Entleeren
von Formen gewünscht wird, wird der Masse ein
Härtungsbeschleuniger auf Wasserglasbasis in der
Größenordnung von 0,5 bis 1 Gew.-% der Mischung
zugegeben.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist
ein Formkörper, der durch Ausformen aus einer
anorganischen Formmasse, die Tonerdezement,
Elektrofilterasche und 20 bis 60 Gew.-% Blähglas als
Füllstoff enthält und anschließendem Härten dieser
Formmasse hergestellt wird.
Das Herstellen der Formkörper geschieht bevorzugt
durch Ausgießen der Formmasse in einen Behälter bzw.
in eine Form. Es ist auch möglich, die Formmasse aus
dem Mischbehälter mit Hilfe von Luft herauszublasen
und so Behälter und Formen zu füllen. Außerdem kann
die Formmasse auch durch Blasen an Decken, Wände und
Pfeiler gebracht werden. Dadurch lassen sich in
handwerklich einfacher Form Isolierschichten
herstellen. Im übrigen ist es möglich, auch mehrere
Lagen übereinander zu spritzen.
Beim Spritzen der Formmasse an Decken und Wände werden
bevorzugt tixotrope Additive wie Bentonite verwendet.
Damit wird das Ablaufen der Formmasse verhindert.
Soweit es erforderlich ist, kann die Oberfläche der
ausgehärteten Formmasse noch bearbeitet werden, z. B.
durch Sägen, Schleifen, Fräsen, Bohren. Im übrigen ist
es möglich, defekte Stellen einfach mit der Formmasse
auszubessern.
Es ist möglich, den erfindungsgemäß erstellten
Formkörper relativ groß herzustellen und anschließend
daraus durch Sägen Dämmplatten herzustellen. Außerdem
ist es möglich, aus dem Formkörper geometrisch
komplizierte Teile durch Drehen und Fräsen zu
erstellen.
Die erfindungsgemäße Elektrofilterasche aus
Kohlekraftwerken hat einen relativ geringen Anteil an
Al₂O₃, größenordnungsgemäßig von 30 Gew.-%, was den
Erweichungspunkt der ausgehärteten Formmasse niedrig
hält. Tritt jedoch an die Stelle von
Elektrofilterasche Schamottemehl mit höherem Al₂O₃
Gehalt, größenordnungsmäßig von 30 bis 50 Gew.-%, so
kann der Schmelzpunkt der ausgehärteten Formmasse auf
ca. 1150°C erhöht werden.
Somit ist ein weiterer Gegenstand der vorliegenden
Erfindung eine anorganische Formmasse, die 10 bis 50
Gew.-% Tonerdezement, enthaltend 15 bis 45 Gew.-% CaO
und 30 bis 85 Gew.-% Al₂O₃, 5 bis 40 Gew.-%
Schamottemehl, enthaltend 30 bis 50 Gew.-%, bevorzugt
40 bis 45 Gew.-% Al₂O₃ sowie 20 bis 60 Gew.-% Blähglas
als Füllstoff enthält.
Die Erfindung wird durch folgende Beispiele im
einzelnen dargestellt.
72 g Tonerdezement und 48 g Elektrofilterasche werden
mit 4 g Härtungsbeschleuniger ca. 2 Minuten lang gut
vermischt. Dazu werden 104 g Wasser mit 4 Tropfen
Netzmittel gegeben und gemischt. In die Schlämme
werden 100 g Blähglaskugeln der Körnung 2-4 mm und
32 g Blähglaskugeln der Körnung 0,5-1 mm gegeben und
solange gemischt bis ein homogenes Gemisch entstanden
ist. Sodann wird die Masse in eine ca. 0,5 l große,
einfach konfigurierte Form gegossen.
Die Masse ist einerseits feinkörnig genug um die
feinen Konturen der Form auszufüllen, andererseits
ausreichend fließfähig. Durch den relativ hohen Gehalt
an Härtungsbeschleuniger härtet die Masse schnell und
kann nach 25 min. entleert werden.
60 g Tonerdezement und 60 g Schamottemehl werden ca. 2
min. lang gut vermischt. Sodann werden 76 g Wasser
zugegeben und die Masse gemischt. In die Schlämme
werden 100 g Blähglaskugeln der Körnung 2-4 mm
gegeben und solange gemischt bis ein homogenes Gemisch
entstanden ist. Dies wird in ein Gefäß gegossen und
leicht zusammengedrückt.
Die Masse härtet in wenigen Tagen aus. In einem
Silitstab-Kammerofen wird die ausgehärtete Formmasse
auf thermische Belastbarkeit hin untersucht. Es ergibt
sich: 1150°C erste Veränderungen an der Oberfläche
des Musters; 1200°C erste sichtbare Erweichungen;
1250°C Zusammenbruch des Musters.
Es wird ein Modell eines Rolladenkastens im Maßstab
von ca. 1 : 3 gegossen. Zuerst werden 252 g
Tonerdezement, 168 g Elektrofilterasche und 17 g
Härtungsbeschleuniger ca. 3 min. lang vermischt. Dazu
werden 380 g Wasser mit 14 Tropfen Netzmittel gegeben.
Abschließend werden 390 g Blähglas der Körnung 1-2 mm
zugemischt. Die Masse wird in das Modell gegossen.
Die Masse ist einerseits feinkörnig und hat
andererseits einen relativ hohen Anteil an Schlämme.
Daraus resultiert eine relativ hohe Endhärte. Im
übrigen ist die Masse gut fließfähig und füllt die
Form sauber aus. Bedingt durch den hohen Anteil an
Härtungsbeschleuniger kann das Formstück nach 90 min.
entleert werden.
Es wird ein Quader mit einem Rauminhalt von ca. 45 l
erstellt, aus dem später Muster-Dämmplatten gesägt
werden. Die Rezeptur ist 4,1 kg Tonerdezement, 2,7 kg
Elektrofilterasche, 90 g Härtungsbeschleuniger, 5,9 kg
Wasser mit 2 g Netzmittel, 6,3 kg Blähglas der Körnung
4-8 mm, 3,2 kg Blähglas der Körnung l-2 mm. Das
Mischen erfolgt in derselben Weise wie bei den
vorherigen Beispielen.
Da sich bei dem Gießen der relativ leichten Formmasse
aus geringer Höhe verhältnismäßig viel größere
Luftnester in der endgültigen Formmasse einstellen,
die die Isolierfähigkeit ungünstig beeinflussen, wird
die Rohmasse aus einer Höhe von ca. 2 m in das Gefäß
gegossen. Es entsteht ein nahezu luftnesterfreies
Material, das gute Dämmwerte erwarten läßt.
Es wird ein Spritzversuch an einer steilen Wand mit
einer Spritzmaschine gefahren. Die Rezeptur der ca. 100
1 großen Charge ist 8,4 kg Tonerdezement, 5,6 kg
Elektrofilterasche, 420 g Härtungsbeschleuniger, 10,7
kg Wasser, 4,6 g Netzmittel, 11,6 kg Blähglas der
Körnung 4-8 mm, 6 kg Blähglas der Körnung 1-2 mm.
Hinzu kommen 325 g Tixotropie-Additiv, um die Haftung
an der Wand zu garantieren. In den rotierenden Mischer
werden gegeben: das Blähglas der Körnung 4-8 mm,
etwa die Hälfte des Wassers mit Netzmittel, das
Blähglas mit der feinen Körnung, die vorgemischte
Pulvermischung und abschließend die zweite Hälfte
Wasser.
Im Gegensatz zur Formmasse gemäß Beispiel 3 weist
diese Mischung einen hohen Anteil an Bindematerial im
Verhältnis zum Blähglas auf und einen leicht
reduzierten Anteil der groben Blähglasfraktion. Das
Material erweist sich als gut zu spritzen an die Wand.
Der Rückprall liegt beim ersten Versuch bei 20-30%,
das Material haftet ausgezeichnet und hat nach 10 min.
eine Härte erreicht, die ein weiteres Überspritzen
möglich macht.
Claims (8)
1. Anorganische Formmasse enthaltend
- a) 10 bis 50 Gew.-% Tonerdezement, enthaltend 15 bis 45 Gew.-% CaO und 30 bis 85 Gew.-% Al₂O₃,
- b) 5 bis 30 Gew.-% Elektrofilterasche aus Kohlekraftwerken sowie
- c) 20 bis 60 Gew.-% Blähglas als Füllstoff.
2. Anorganische Formmasse enthaltend,
- a) 10 bis 50 Gew.-% Tonerdezement, enthaltend 15 bis 45 Gew.-% CaO und 30 bis 85 Gew.-% Al₂O₃,
- b) 5 bis 40 Gew.-% Schamottemehl, enthaltend 30 bis 50 Gew.-% Al₂O₃ sowie
- c) 20 bis 60 Gew.-% Blähglas als Füllstoff.
3. Anorganische Formmasse nach Anspruch 1 oder 2,
enthaltend weitere Füllstoffe und Additive.
4. Anorganische Formmasse nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Menge an Blähglas 30 bis 40 Gew.-%, insbesondere 35
Gew.-% beträgt.
5. Formkörper, welcher durch Ausformen aus einer anorga
nischen Formmassen nach einem oder mehreren der An
sprüche 1 bis 4 und anschließendem Härten dieser
Formmasse hergestellt wird.
6. Verfahren zur Herstellung einer Formmasse nach einem
oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, worin der
Tonerdezement und die Elektrofilterasche oder das
Schamottemehl mit Wasser vermischt werden, und diesem
Gemisch das Blähglas zugegeben wird.
7. Verwendung der Formmasse nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 4 zur Herstellung von Dämmstoff.
8. Verwendung der Formmasse nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 4 zur Herstellung von Baustoff,
insbesondere von Rolladenkästen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944446011 DE4446011C2 (de) | 1993-12-23 | 1994-12-22 | Anorganische Formmasse enthaltend Blähglas, Verfahren zu seiner Herstellung und Verwendung |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4344229 | 1993-12-23 | ||
DE19944446011 DE4446011C2 (de) | 1993-12-23 | 1994-12-22 | Anorganische Formmasse enthaltend Blähglas, Verfahren zu seiner Herstellung und Verwendung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4446011A1 DE4446011A1 (de) | 1995-06-29 |
DE4446011C2 true DE4446011C2 (de) | 1997-05-22 |
Family
ID=6506050
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944446011 Expired - Fee Related DE4446011C2 (de) | 1993-12-23 | 1994-12-22 | Anorganische Formmasse enthaltend Blähglas, Verfahren zu seiner Herstellung und Verwendung |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4446011C2 (de) |
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AT1015U1 (de) * | 1995-10-20 | 1996-09-25 | Profile Fassadendekor Erzeugun | Baumaterial |
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DE3524115A1 (de) * | 1985-07-05 | 1987-01-08 | Ruediger Dipl Ing Scheunemann | Leichtbaustoff aus mineralischen baustoffen |
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DE4400002A1 (de) * | 1994-01-02 | 1995-07-20 | Augst Alexandra | Verfahren zur Herstellung von Profilen und Formteilen in Leichtbeton für Fassaden und Innenbereiche |
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1994
- 1994-12-22 DE DE19944446011 patent/DE4446011C2/de not_active Expired - Fee Related
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Publication number | Publication date |
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DE4446011A1 (de) | 1995-06-29 |
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