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Betrieb von Förderanlagen. 'J Von dem Patentsrrrher ist als
der- Erfinder angegeben worden:
Georah Tauchmann in Berlitt-Schürteherg.
Der Erfindung liegt der Gedanke zu Grunde, den Betrieb bisher bekannter Förderanlagen
wesentlich zu vervollkommnen, dadurch, daß das Fördermittel (z. B. Greiferwagen)
in einer derartigen Anlage die Entnahme und Abgabe des Fördergutes an irgendeiner
Sendestelle der Anlage selbsttätig veranlaßt mit Hilfe von Schaltmaßnahmen, die
an den Sendestellen vorbereitet werden.
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Die Erfindung bezweckt weiter, die Betriebssicherheit dieser Förderanlagen
zu erhöhen und die Betriebsmittel derselben auf ein möglichst geringes Maß herabzumindern,
indem die Zahl der Fördermittel entsprechend der gewünschten Verkehrsdichte verringert
werden kann. Dies wird ermöglicht durch eine Anlage, nach welcher durch mechanische
oder elektrische oder auch mit diesen kombinierte Schaltmaßnahmen das Fördermittel
bei Entnahme oder Abgabe von Fördergut sowie gleichzeitig auch die einzelnen Sende-und
Empfangsstellen auf Bereitschaft eingestellt werden.
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Die Verkehrsmöglichkeiten dieser Anlage sind folgende: i. Eine Hauptsendestelle
verkehrt nur mit den einzelnen Abteilungs-Empfangs- und -Sendestellen und diese
nur mit der Hauptsendestelle.
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2. Die Abteilungs-Empfangs- und -Sendestellen können mit den nachfolgenden
Empfangsstellen verkehren, soweit diese noch vor der Hauptsendestelle liegen. Sämtliche
Greifer werfen vor der Hauptsendestelle ihr Fördergut ab.
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3. Die Abteilungs-Ernpfangs- und -Sendestellen können mit der Hauptsendestelle
und bei Einbau einer Weiche an dieser Stelle über diese hinaus miteinander verkehren.
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. 4.. Eine Hauptsendestelle ist nicht vorhanden, die einzelnen Stellen
der Förderanlage verkehren rein wahlweise miteinander.
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Einfache und geeignete Mittel zur Durchführung der eben beschriebenen
Verkehrsmöglichkeiten sind, wie erwähnt, mechanische oder elektrische Stellvorrichtungen,
welche das Zusammenarbeiten von Greiferwagen mit den Sende- und Empfangsstellen
untereinander vermitteln. Als zweckmäßige Beispiele für die in der Anlage zur Verwendung
gelangenden Apparate sind auf den Zeichnungen eine Hauptsendestelle, eine Abteilungs-Empfangs-und
-Sendestelle
sowie der mit diesen Stellen zusammenarbeitende Greiferwagen dargestellt.
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Abb. i und 2 zeigen eine Hauptsendestelle in der Vorder- und Seitenansicht.
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Abb.3 zeigt eine Seitenansicht einer Abteilungs-Empfangs- und -Sendestelle
mit Kurveneinstellung und einen vor dem Öffnungssporn der Sendestelle stehenden
Greiferwagen.
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Abb.4 zeigt eineVörderansicht einer Abteilungs-Empfangs- und -Sendestelle
mit einem Greiferwagen, der von der Aufgabetasche einen Zettel empfangen hat und
von der Einstellvorrichtung auf eine andere Seilpoststelle, z. B. Nr. 56, verstellt
ist.
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Abb.5 zeigt einen durch die Einstellscheiben gelegten Vertikalschnitt.
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Abb.6 zeigt eine Ausführungsform der Kurv enwähleinrichtung.
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Abb. 7 zeigt eine Einstellscheibe des Greif erwagens in Abb. 3 und
q..
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Abb.8 zeigt ein Schaltschema zur Betätigung einer Abteilungs-Empfangs-
und -Sendestelle (im gezeigten Beispiel Nr.07).
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Abb.9 zeigt einen auf eine bestimmte Empfangsstelle einstellbarenFinger
derSendetasche an der Hauptsendestelle.
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Abb. io zeigt die schematische Darstellung einer Hauptsendestelle
mit aneinandergereihten, eine endlose Kette bildenden Sendetaschen.
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Abb. i i zeigt die schematische .Darstellung einer Hauptsendestelle,
bei welcher die einzelnen Sendetaschen -ein-Kreissegment bilden.
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Abb. 1z zeigt eine allgemeine Übersicht über eine Seilpostanlage mit
einer Hauptsendestelle und den entsprechenden Empfangsstellen.
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Die Aufgabe de-s hier dargestellten" Greiferwagens ist, das Fördergut
aus den Behältern i, i' (s. Abb. i, 2; 3) an die jeweilig bestimmten Empfangsstellen
der Anlage zu scbaffen.
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Erfindungsgemäß werden zu diesem Zwecke die fahrbar angeordneten Sendetaschen
i (Abb: i und 2, 8 Stück gezeichnet) durch Zahnstange 26 und Sperrklinke 27 o. dgl.
der Reihe nach von' dem ankommenden Greiferwagen oder von Hand außer der Reihe in
die Fahrbahn der Wagen _gerückt. Jedem der vorhandenen Verteilerbehälter entspricht
eine Abteilungs-Empfangs- und -Sendestelle. Dies wird dadurch erreicht, daß zu beiden
Seiten der Sendetaschen Finger 5 befestigt sind (diese können auch einstellbar sein),
die die Anschlagscheiben i7 auf der Greiferachse 2oa des diese Stelle durchfahrenden
Wagens 18 verstellen, entsprechend der gewünschter. Empfangsstelle. Ein anderer
Vorschlag geht dahin, die Hauptsendestelle derart aüszubil- -den, daß die einzelnen
Sendetaschen i' zu einem Fächerwerk aneinandergereiht werden und so ein Segment
eines Kreises. (vgl. Abb. i i) oder auch eine endlose Kette (vgt: Abb. io) bilden.
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Bei der Anordnung nach Abb. io läuft das Fächerwerk über Leitwalzen
28, 29, so daß die Beschickung der Sendetaschen i" in der geraden Strecke erfolgt,
während die Übergabe der Gegenstände von der Sendetasche an den Greiferwagen an
einer Stelle stattfindet, an welcher die Sendetasche über die eine der beiden Leitwalzen
geführt und die Mittelebenen strahlenförmig zur Achse der Walze gerichtet sind.
Dieses Kettenfächerwerk kann senkrecht, wagerecht oder schräg zur Fahrbahn einer
Seilpost angeordnet werden.
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Der Greiferwagen ist allen vorhandenen Seilpoststellen gemeinsam zugeordnet.
Falls die Verwendung mehrerer Greiferwagen in einer Anlage zum Zwecke der Erhöhung
der Verkehrsdichte nötig ist, können diese einheitlich ausgebildet werden. Ein weiterer
Vorteil besteht in der Beseitigung der bei den Greiferwagen bekannter Anlagen sonst
üblichen Auflaufhebel nebst Rollen. Nach der Erfindung werden die Greiferbacken
in den Empfangsstellen der Förderanlage von einem Sporn geöffnet. Die kombinierter.
Empfangs- und Sendestellen sind derart allgeordnet, daß sie nur von einem einer
vqr, bestimmten Stelle zugeordneten Wagen elektrisch oder mechanisch in die Bahn
derselben oder auch bei Sendung von einer solchen Stelle aus von Hand in an sich
bekannter Weise in die Bahn der Greifer geschwenkt werden können: Das Einschwenken
der Empfangs- und Sendetaschen wird durch die besondere Ausbildung der Greifcreinsteilvorrichtung
infolge elektrischer Koiitaktgahe oder auch auf mechanischem Wege kurz vor den Empfangsstellen
bewirkt. Die Finger 6, 7 (Abb. 3 und .4) der an den Sendetaschen angebrachten Einstellvorrichtung
werden durch Kurvenführungen in die der gewünschten Stelle entsprechende Lage gebracht.
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Die Wirkungweise der Anlage ist fal= gende: -Angenommen, es sollen
von der Hauptsendestelle (Abb. i und 2) Briefe o. dgl. nach einer Abteilungs-Empfangs-
und -Sendestelle befördert werden. In diesem Falle rückt der
in der Hauptsendestelle
bedienstete Beamte eine der fahrbaren Sendetaschen i (z. B. -Nr. VII) in die Fahrbahn
der Wagen. Der jetzt ankommende Wagen 18 streicht mit (lern Querstück 12 seines
Greifers 13 am Sporn q. entlang, wird geöffnet und wirft den vorher übernommenen
Gegenstand ab, An -der stärksten Stelle des Sporns q. greift ein Sperrhebel 1q.
über das Querstück 12 und hält somit die Greiferbacken i9 geöffnet. An der Greiferachse
2o, die das Querstück i2 trägt und achsial verschiebbar ist, ist ein
Keil
15 angeordnet, welcher den Stift 16, der von einer Feder 2r in Richtung auf die
Greiferachse gedrückt wird, nach außen schiebt und so einen leeren Wagen kenn7eiclinet.
Bei der Weiterfahrt des Wagens verstellen die zu beiden Seiten der Sendetaschen
angeordneten Finger 5, entsprechend der gewünschten Empfangsstelle, die Anschlagscheiben
17 der Einstellvorrichtung am Greifer 13. Etwa in der Mitte des Bodens der
Sendetaschen (Abb. 2) sitzt ein Anschlag 22; der den Sperrhebel 14 von dem Querstück
i2 des Greifers. abstößt, worauf die unter Federwirkung stehenden Greiferbacken
gegeneinanderschnellen und den in der Sendetasche i befindlichen Gegenstand erfassen
und mitnehmen. In bestimmtem Abstande vor jeder Empfangsstelle sind Kontakte 23
in einer der jeweiligen Stelle eigentümlichen Art angebracht, die von den. Anschlagscheiben
17 der Greifer bewegt werden können, sofern sich letztere in der der jeweiligen
Lage der Kontakte 23 entsprechenden Stellung befinden. Da immer zwei Kontakte zur
Herstellung des Stromkreises geschlossen werden müssen, so kann nur derjenige Greiferwagen
dieTasche bedienen, dessen Anschlagscheibeneifistellung mit der der Stelle zugeteilten
Kontaktanordnung übereinstimmt. Ein z. B. auf die Stelle 7 eingestellter Greiferwagen
läuft bei allen vorhergehenden Stellen frei vorbei und kann nur die- Aufgabetasche
der Stelle 7 in seine Fahrbahn einschwenken, da die Kontakte o. dgl. in der Fahrbahn
so angeordnet sind, daß sie mit der Höhenstellung der am Greiferwagen eingestellten
Nummer (07) übereinstimmen. Ist dies der Fall, sc spricht der Elektromagnet 24 an
und stellt die Tasche und mit ihr den Sporn .I' in den Fahrbereich des Greiferwagens.
Jetzt läuft der Greifer auf den Sporn auf, wirft beim Üflnen seiner Backen den in
der Hauptsendestelle von der Tasche VII für diese Stelle übernommenen Gegenstand
ab und löst außerdem die Sperrklinken 25 (Abb. 7) aus, worauf die federnd drehbaren
Anschlagscheiben 17
wieder in die Ruhelage zurückgehen und soiniit die Einstellvorrichtung
des Greiferwagens für die Entgegennahme eines neuen Auftrages bereit halten.
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Soll nun- von der gleichen Seilpoststelle (Nr.7) aus, also ohne Vermittlung
der Hauptsendestelle, ein Gegenstand an eine andere Stelle (z. B. N r. 56) gesandt
werden, so legt der Beamte diesen in die Aufgabelasche i' und schwenkt diese von
Hand in die Fahrbahn der Greiferwagen ein. Nachlein die Tasche bedient ist, stellt
der Beamte in bekannter Weise durch zweimaliges Aufziehen einer Wahlscheibe 9 die
Nr. 56 ein. Die Einstellung der gewünschten Nummer kann beispielsweise nach Abb.-
6 durch einen mit der Wahlscheibe 9 gekuppelten Kurvenzylinder 8 geschehen, welcher
einen in achsialer Richtung gleitenden, mit einem Führungsstift 8" ausgerüsteten
Zylinder 8' steuert. --\in oberen Teil des Zylinders 8' ist eine Feder 8"' angeordnet,
die den Kipphebel i o in seiner jeweiligen Arbeitsstellung festhält. Der Kipphebel
ro wird in seinem links- oder rechtsseitigen Ausschlag durch Anschläge io' oder
io" begrenzt. Durch eine Drehung der Wahlscheibe 9 und des Kurvenzylinders 8 nach
links wird der Zylinder 8' in achsialer Richtung nach oben gleiten und so mittels
des Kipphebels io den Finger 6 der Einerreihe entsprechend einstellen, dessen Feststellung
in der gewünschten Lage durch eine in Rasten eingreifende Klinke 6' erfolgt. U in
nun auch eine entsprechende Einstellung des für die Zehnerreihe vorgesehenen Fingers
7 zu bewirken, muß die Wahlscheibe g zunächst so weit nach rechts gedreht «-erden,
bis der Kipphebel io in seinelinksseitige Schlußstellung einschnappt, alsdann kann
die gewünschte Einstellung des Fingers 7 in gleicher Weise wie diejenige des Fingers
6 durch einfaches Drehen der Wahlscheibe g. nach links erfolgen. Der nun zwischen
den Fingern 6 und 7 durcheilende Wagen erhält die Einstellung Nr.56, kommt in geöffnetem
Zustande bis zum Anschlag 22, der die Sperrklinke 14 auslöst, worauf die Greiferbacken
zusammenschnellen und den Gegenstand erfassen. Der die Stelle verlassende Wagen
löst die Klinken 6' bzw. 7' aus; diese werden von den Zugfedern 6" und 7" in die
-Ausgangsstellung zurückgeführt. Jeder in dieser Anlage verkehrende Greifer"vagen
trägt auf der ' A chse 20a, an welcher auch (-er Greifer befestigt ist, eine Anzahl
Anschlagscheiben 17 (im gezeigten Beispiel 20), die ein Einstellen der Wagen
auf 99 verschiedene Seilpoststellen gestatten. Die Scheiben 17 (Abb.7) sind
mit einem kurzen Anschlag 17' und mit einem längeren Anschlag r711 versehen,
die im Winkel von 9o° zueinander stehen. Durch eine nicht gezeichnete Feder werden
die Anschläge auf der Greiferachse 2oa derart gehalten, daß in Ruhelage die kurzen
Anschläge 17a abwechselnd links und rechts nach außer: stehen und die langen Anschläge
17 11 in Fahrtrichtung des Wagens, untereinander sich gegenseitig (leckend,
angeordnet sind. Die eingestellten Finger 6- und 7 am Aufgebe: (z. B. Stelle Nr.
x auf 56 eingestellt) setzen den Anschlägen 17a der Einerreihe (sechs) und der Zehnerreihe
(fünf) Widerstand entgegen und werden infolge der Fahrt des Wagens um etwa 9o°,
wie in der Abb. 7 punktiert angedeutet, nach hinten gedrückt und drehen dabei die
Anscliiiige 1711 nach links und rechts
heraus. Von einer Sperrklinke
25 werden die Scheiben 17 in dieser Stellung festgehalten. Diese Einstellung bleibt
so lange aufrechterhalten, bis der Greifer 13 in der vorbestimmten Stelle zur Abgabe
der Gegenstände durch den Sporn 4' veranlaßt wird und gleichzeitig die Sperrklinken
25 aus den Nasen der Anschlagscheiben hebt, die von der besagten Feder in die Ruhelage
zurückgedreht werden.
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Das Umfahren der Hauptstelle 30 (vgl. Abb. 12) wird z. B. dadurch
erreicht, daß in der absendenden Stelle a, b, c .. . x nach der Wahl der
gewünschten Stellennummer die Scheibe 9 noch einmal aufgezogen wird, was die Umsteuerung
der Weiche 31 -an der Hauptsendestelle bewirkt. Sobald dieser Wagen die Weiche
durchfahren hat, wird sie von dem Wagen selbst wieder zurückgestellt.