DE4443364A1 - Mehrwegverpackung für große und schwere quaderförmige Produkte - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Mehrwegverpackung für große und schwere quaderförmige Produkte, wie z. B. Herde, Waschmaschinen, Spülmaschinen, Gefrierschränke und andere Gebrauchsgeräte und Möbel.

Die bisherige Verpackung derartiger Produkte besteht aus einem weichen, labilen Material, welches lediglich die Aufgabe hat, die verpackten Produkte gegen Stoßbeschädigungen zu schützen. Die so verpackten Produkte werden, um den Transport innerhalb der Fertigungsstätte und den Transport von der Fertigungsstätte zu den Handelsorganisationen zu erleichtern, auf Paletten gestellt, damit sie leicht und schnell mittels eines Gabelstaplers transportiert werden können. Sind diese Produkte beim Endverbraucher angekommen, wird die Schutzverpackung abgenommen und sie muß vom Verbraucher entsorgt werden.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Verpackung zu schaffen, die als Mehrwegverpackung nutzbar ist, das Produkt ausreichend gegen Stoßbeschädigungen schützt und darüber hinaus eigenständig als Transporthilfe dient, so daß Paletten und ähnliche Hilfsmittel unnötig sind. Weiterhin soll diese Verpackung so ausgestaltet sein, daß sie selbst in der Verpackungsfunktion stapelfähig ist.

Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Mehrwegverpackung aus zwei von zwei gegenüberliegenden Seiten her auf das zu verpackende Produkt aufschiebbaren, aus steifem Material hergestellten Schalen besteht, die mit mindestens einem Spannband mit ihrer Innenfläche der Bodenwandung an einer Seitenwand des Produktes anliegend zueinander hin gespannt werden und deren in Verpackungsfunktion als Standfläche dienende Seitenwandung in ihren den angrenzenden Seitenwandungen benachbarten Bereichen einen Fuß und deren der Standfläche gegenüberliegende Seitenwandung den Füßen in Lage und Größe entsprechende Vertiefungen aufweisen, die beim Stapeln der verpackten Produkte als Aufnahme der Füße einer darauf gestapelten Mehrwegverpackung dienen.

Diese gut stapelfähige Mehrwegverpackung hat darüber hinaus noch den Vorteil, daß die verpackten Produkte nicht durch das Aufstapeln weiterer verpackter Produkte das Gewicht der heraufgestapelten Produkte aufnehmen müssen. Durch die Anordnung der Füße in der Standfläche der Schalen und durch das Einbringen entsprechender Aufnahmen in der der Standfläche gegenüberliegenden Seitenwandung wird eine große Stapelsicherheit erreicht.

Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die beiden Schalen identisch ausgeführt. Dadurch ist nur ein Werkzeug für die Herstellung der Schalen erforderlich und es müssen nach einem Rücktransport die Schalen nicht paarig aussortiert werden.

Um bei einem Rücktransport die Schalen zumindest in einem Teil ihrer Tiefe ineinanderstapeln zu können, um damit ein geringeres Transportvolumen zu erhalten, sind die Schalen so ausgestaltet, daß sie sich zum Boden hin leicht konisch verjüngen.

Es ist weiterhin von Vorteil, wenn die Schalen auf der Außenseite mindestens eine, vorzugsweise zwei rinnenförmige Vertiefungen zur Aufnahme jeweils eines Spannbandes aufweisen. Dadurch sind die Spannbänder an der für sie vorgesehenen Stelle gehalten und sie verlaufen versenkt zur Außenhaut der Schale, so daß eine Verletzungsgefahr ausgeschaltet oder zumindest vermindert ist.

Um den Materialaufwand bei der Herstellung der Schalen zu verringern und damit gleichzeitig das Gewicht der Schalen zu verringern, weist die Bodenwandung der Schalen eine sich über ihren größten Bereich erstreckende, zentral angeordnete Öffnung auf.

Da das Material der Schalen wegen ihrer geforderten Steifigkeit relativ hart ist, ist es vorteilhaft, die Schalen an ihrer Innenseite auszupolstern. Dieses wird durch die Verwendung einer Filzmatte erreicht.

Zur Erleichterung des manuellen Transports, z. B. bei der Anlieferung an den Endverbraucher, sind außen an der Bodenfläche der Schalen Griffleisten angebracht, die als vorspringende Leisten ausgebildet sein können, aber auch als in die Wandung der Schalen eingebrachte Öffnungen.

Bei einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind in die Standfläche der Schalen nach außen gerichtete und im äußeren Bereich angeordnete Ausbuchtungen eingebracht, die sich über die gesamte Tiefe der Schale erstrecken. Durch die Anordnung dieser Ausbuchtungen entsteht im mittleren Bereich der Standfläche eine Einbuchtung, die ein Einfahren der Gabeln eines Gabelstaplers ermöglicht. Dadurch erhalten die Füße im wesentlichen die Funktion eines Stapelfußes, welcher in die entsprechenden Vertiefungen einer darunterstehenden Verpackung zur Erhöhung der Stapelsicherheit eingreift. Damit können die Stapelfüße kurz ausgeführt sein, so daß sie beim Ineinanderschachteln der Schalen für den Rücktransport nicht stören, jedoch trotzdem eine ausreichend hohe Unterfahrmöglichkeit für die Gabeln eines Gabelstaplers vorhanden ist.

Ein weiterer wichtiger Punkt der Erfindung ist, daß die Mehrwegverpackung aus einem steifen Material hergestellt ist, damit die Verpackung nicht nur Stöße von dem verpackten Produkt abhält, sondern damit auch gleichzeitig eine stapelfähige und transportgünstige Verpackung erreicht wird. Aus diesem Grunde wird weiterhin vorgeschlagen, die Schalen aus mehreren übereinandergeschichteten, harzgetränkten Holzfurnierplatten herzustellen, die unter Hitzeeinwirkung in einer Preßform zu einer Schale gepreßt sind. Dieses Material ist höchst belastungsfähig, gut recyclefähig und darüber hinaus bis auf das Harz biologisch gut abbaubar. Als besonders vorteilhaft hat sich gezeigt, als Material Buchenholzfurnier zu verwenden, da dieses nicht nur die ausreichende Belastungsfähigkeit hat, sondern auch ausreichend resistent gegen eine Feuchtigkeitsaufnahme ist.

Die Zeichnung veranschaulicht ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung, und zwar zeigen

Fig. 1 eine perspektivische Darstellung aus der Sicht von außen auf eine Schale und

Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie A-A.

In der Fig. 1 ist eine der beiden eine Mehrwegverpackung bildenden Schalen (1) dargestellt. In der Verpackungsfunktion liegt die Schale (1) mit ihrer Bodenwandung (2) an einer Seitenwand des verpackten Produkts an, wobei letzteres auf der Innenseite der die Standfläche (3) bildenden Seitenwandung aufsteht. Die beiden jeweils eine Mehrwegverpackung bildenden Schalen (1) werden dabei durch zwei nicht dargestellte Spannbänder mit der Bodenwandung (2) jeweils gegen eine von zwei gegenüberliegenden Seitenwänden des verpackten Produkts angepreßt. Dabei liegen die Spannbänder in den rinnenförmigen Vertiefungen (4), so daß sie nicht wegrutschen können und darüber hinaus keine Verletzungsgefahr darstellen.

An die Standfläche (3) der Schalen (1) sind Füße (5) angebracht und in die der Standfläche (3) gegenüberliegenden Seitenwandung (6) der Schale (1) sind Vertiefungen (7) eingebracht, die in Lage und Größe den Füßen (5) entsprechen. Beim Aufeinanderstapeln von verpackten Produkten greifen die Füße (5) in die Vertiefungen (7) einer darunterstehenden Mehrwegverpackung ein, so daß ein Verrutschen der übereinandergestapelten Produkte ausgeschlossen ist. Um mit der Gabel eines Gabelstaplers unter die Verpackung fahren zu können, ist die Standfläche (3) in ihren äußeren Bereichen mit Ausbuchtungen (8) versehen. Dadurch ergibt sich im mittleren Bereich der Standfläche (3) zur Abstellfläche hin ein für die Gabe in des Gabelstaplers ausreichender Abstand. Damit können die Füße (5) recht kurz gehalten werden, so daß die einzelnen Schalen zum Rücktransport gut ineinandergestapelt werden können. Die Füße (5) haben somit in erster Linie die Funktion eines Stapelfußes.

Um das Ineinanderstapeln der Schalen (1) für den Rücktransport überhaupt erst möglich zu machen, verlaufen die Seitenwandungen (9) sowie die der Standfläche (3) gegenüberliegende Seitenwandung (6) konisch, und zwar sich nach außen hin erweiternd. In diesem Fall sind die Vertiefungen (7) so ausgeführt, daß sie senkrecht zur Standfläche (3) verlaufen.

In die Bodenwandung (2) der Schale (1) ist eine sich über den größten Bereich des Bodens erstreckende, zentral angeordnete Öffnung (10) eingebracht, so daß die Schale (1) praktisch die Form eines Rahmens erhält. Dieses hat den Vorteil, daß vorspringend angeordnete Bauteile des Produkts, wie z. B. die Einschaltknöpfe bei einem Elektroherd, durch die Schale hindurchragen und somit beim Zusammenpressen der eine Mehrwegverpackung bildenden zwei Schalen (1) nicht gegen die Bodenwandung (2) gepreßt werden.

An die Schalen (1) ist eine Griffleiste (11) z. B. durch Einhaken angebracht, die den manuellen Transport des verpackten Produkts erleichtert. Im oberen Bereich der Schale (1) ist eine Aufnahme (12) für Kennzeichnungs- oder Versandpapiere angebracht.

Als Material wird vorzugsweise eine aus mehreren harzgetränkten und übereinandergeschichteten Furnieren hergestellte Platte verwendet, die unter Hitzeeinwirkung in einer Preßform zu der Schale (1) gepreßt wird. Dieses Material ist nicht nur sehr steif und damit gegen hohe Belastung sehr widerstandsfähig, sondern es ist auch im hohen Maße witterungsbeständig. Es ist darüber hinaus leicht und sehr gut recyclefähig.

Claims (16)

1. Mehrwegverpackung für große und schwere quaderförmige Produkte, wie z. B. Herde, Waschmaschinen, Spülmaschinen, Gefrierschränke und andere Gebrauchsgeräte und Möbel, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus zwei von zwei gegenüberliegenden Seiten her auf das zu verpackende Produkt aufschiebbaren, aus steifem Material hergestellten Schalen (1) besteht, die mit mindestens einem Spannband mit ihrer Innenfläche der Bodenwandung (2) an einer Seitenwand des Produkts anliegend zueinander hin gespannt werden und deren in Verpackungsfunktion als Standfläche (3) dienende Seitenwandung in ihren den angrenzenden Seitenwandungen (9) benachbarten Bereichen einen Fuß (5) und deren der Standfläche (3) gegenüberliegende Seitenwandung (6) den Füßen (5) in Lage und Größe entsprechende Vertiefungen (7) aufweisen, die beim Stapeln der verpackten Produkte als Aufnahme der Füße (5) einer darauf gestapelten Mehrwegverpackung dienen.

2. Mehrwegverpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Schalen (1) identisch ausgeführt sind.

3. Mehrwegverpackung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalen (1) sich zur Bodenwandung (2) hin leicht konisch verjüngen.

4. Mehrwegverpackung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalen (1) auf der Außenseite mindestens eine, vorzugsweise zwei rinnenförmige Vertiefungen (4) zur Aufnahme jeweils eines Spannbandes aufweisen.

5. Mehrwegverpackung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenwandung (2) der Schalen (1) eine sich über ihren größten Bereich erstreckende, zentral angeordnete Öffnung (10) aufweist.

6. Mehrwegverpackung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalen (1) auf ihrer Innenseite ausgepolstert sind.

7. Mehrwegverpackung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Auspolsterung eine Filzmatte verwendet wird.

8. Mehrwegverpackung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß außen an der Bodenwandung (2) der Schalen (1) Griffleisten (11) angebracht sind.

9. Mehrwegverpackung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß außen an den Schalen (1) Aufnahmen (12) für Kennzeichnungs- oder Versandpapiere angebracht sind.

10. Mehrwegverpackung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in die Standfläche (3) der Schalen (1) nach außen gerichtete und im äußeren Bereich angeordnete Ausbuchtungen (8) eingebracht sind, die sich über die gesamte Tiefe der Schale (1) erstrecken.

11. Mehrwegverpackung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Füße (5) außen an den Ausbuchtungen (8) angeordnet sind.

12. Mehrwegverpackung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalen (1) aus mehreren übereinandergeschichteten, harzgetränkten Holzfurnieren bestehen, die unter Hitzeeinwirkung in einer Preßform zu einer Schale (1) gepreßt sind.

13. Mehrwegverpackung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalen (1) aus Buchenholzfurnieren gepreßt sind.

14. Mehrwegverpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalen (1) aus einem biegesteifen Kunststoff gepreßt oder gespritzt sind.

15. Mehrwegverpackung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff verstärkt, z. B. glasfaserverstärkt ist.

16. Mehrwegverpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalen (1) im Preß- oder Spritzverfahren aus einem NE-Metall hergestellt sind.