DE4442217A1 - Waschvorrichtung für Rotationskörper in Druckmaschinen - Google Patents
Waschvorrichtung für Rotationskörper in DruckmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Waschvorrichtung für
Rotationskörper in Druckmaschinen gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
Eine vergleichbare Waschvorrichtung dieser Art ist aus
der deutschen Patentschrift DE 40 10 957 C2, der DE 39
03 434 C2 und der EP 0 573 801 A1 bekannt. Sie dienen
zum Reinigen von Gummituchzylindern in einer Offset-
Druckmaschine.
Vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf die
Reinigung von Gummituchzylindern in Offset-
Druckmaschinen beschränkt, sondern kann allgemein in
Druckmaschinen zum Waschen von Rotationskörpern
verwendet werden, beispielsweise von
Gummituchzylindern, Druckplattenzylindern,
Gegendruckzylindern, Farbwerkswalzen,
Feuchtwerkswalzen, Leitrollen usw.
Die Waschvorrichtung nach der DE 40 10 957 C2 enthält
eine Waschwalze, welche in einem wannenartigen Gehäuse
drehbar gelagert ist. Reide erstrecken sich im
wesentlichen über die gesamte Länge des zu reinigenden
Zylinders. Das Gehäuse ist an seinen beiden
stirnseitigen Enden je auf einem Schlitten angeordnet,
welcher zusammen mit dem Gehäuse auf einem
Maschinengestell längs einer geraden Führungsbahn quer
zu dem zu reinigenden Zylinder verstellbar ist, um die
Waschwalze an die Mantelfläche des zu reinigenden
Zylinders anzulegen oder von ihr wegzubewegen. Für
diesen Zweck ist an den Schlitten je ein Linear-
Antriebszylinder, beispielsweise ein Hydraulikzylinder,
befestigt, zur Betätigung eines in ihm geführten
Kolbens, welcher sich an einem Exzenter abstützt, der
um eine im Maschinengestell gelagerte Achse drehbar
ist. Zum Anlegen der Waschwalze an den zu reinigenden
Zylinder wird der Kolben des Linear-Antriebszylinders
immer auf seinen vollen Hub ausgefahren, so daß die
ausgefahrene Position der Waschwalze nur von der
Einstellung des Exzenters abhängig ist. Die Einstellung
ist derart, daß in ausgefahrener Stellung die
Waschwalze an dem zu reinigenden Zylinder anliegt. Das
Gehäuse ist über eine Schwenkachse mit den Schlitten
schwenkbar verbunden, derart, daß mittels einer
Schwenk-Kolben-Zylindereinheit das Gehäuse mit der
Waschwalze um die Schwenkachse geschwenkt werden
können. Der Zylinder der Schwenk-Kolben-Zylindereinheit
ist auf den Schlitten befestigt und sein Kolben drückt
gegen das Gehäuse. Die Schwenkachse ist durch eine
Vierkant-Welle gebildet, von welcher eine Kante als
Abstreifkante oder Rakel in die Mantelfläche des
Waschzylinders eingreift, wenn das Gehäuse mit dem
Waschzylinder um die Schwenkachse geschwenkt wird. Auf
der Waschwalze befindet sich ein Stoffbezug als
Waschelement. Die Kraft, mit welcher die Waschwalze an
den Gummituchzylinder angestellt wird, wird durch die
Druckbeaufschlagung der Schwenk-Zylinder-Kolbeneinheit
vorgegeben, wobei dieser Betätigungsdruck auf einem
konstanten Wert von beispielsweise 30 Bar gehalten
wird. Die konstante Druckbeaufschlagung der Schwenk-
Kolben-Zylindereinheit hat eine bestimmte Andrückkraft
der Waschwalze an den Gummituchzylinder zur Folge.
Dabei findet eine automatische Kompensation eines
eventuellen Verschleißes des Waschwalzenbezugs statt.
Die Funktion der bekannten Waschvorrichtung ist
folgende: In der Ruhestellung ist die Waschwalze von
dem Gummituchzylinder distanziert. Zum Vorfeuchten des
Waschbezuges der Waschwalze wird über Düsen
Waschflüssigkeit auf den Walzenbezug gesprüht und das
Gehäuse wird um die Schwenkachse hochgeschwenkt, so daß
die Rakelkante den Waschwalzenbezug abrakelt. Diese
Operation kann in gleicher Weise zum Reinigen der
Waschwalze verwendet werden, nachdem sie den
Gummituchzylinder gereinigt hat und dann wieder vom
Gummituchzylinder distanziert wurde. Zum Waschen des
Gummituchzylinders wird das Gehäuse mit der Waschwalze
durch die Linear-Antriebszylinder vorgeschoben, welche
auf ihren vollen Hub ausgefahren werden. Dabei kommt
die Waschwalze am Gummituchzylinder zur Anlage. Die
Kraft, mit der die Waschwalze an den Gummituchzylinder
angedrückt wird, wird durch die Schwenk-Kolben-
Zylindereinheit bestimmt.
Die Abstreifwirkung der Rakelkante wird dadurch
gestört, daß die Mantelfläche des Gummituchzylinders an
der Stelle uneben ist, an welcher das Gummituch am
Zylinder befestigt ist, so daß an dieser Unebenheit die
Waschwalze hüpft und dabei kleine Schwenkbewegungen um
die Schwenkachse macht, wodurch der Anpreßdruck der
Rakelkante an der Waschwalze beeinträchtigt wird. Der
als Rakel verwendete 4-Kant-Stab wird durch die Reibung
mit der Waschwalze abgenutzt. Der Rakelstab ist teuer
und benötigt zum Austauschen viel Zeit.
Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, die
bekannte Waschvorrichtung so weiter zu entwickeln, daß
sie konstruktiv und bei der Verwendung einfacher ist,
wobei das Kontaktieren und Dekontaktieren sowie der
Anpreßdruck des Rakels unabhängig von dem Anpreßdruck
der Waschwalze an dem zu reinigenden Rotationskörper
einstellbar sein soll, derart, daß Unebenheiten auf der
Oberfläche des zu reinigenden Rotationskörpers keine
nachteilige Wirkung auf die Rakelfunktion haben. Ferner
soll die Waschvorrichtung so ausgebildet werden, daß
die Rakel billiger wird und schneller ausgetauscht
werden kann.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die
Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
Als Kolben-Zylindereinheiten werden vorzugsweise
hydraulische Einheiten verwendet, statt dessen können
jedoch auch pneumatische oder elektrische Kolben-
Zylindereinheiten verwendet werden.
Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung
ist die Waschwalze in einem wannenartigen Gehäuse
drehbar gelagert, welches auf mindestens einem Träger
angeordnet und auf diesem Träger relativ zu ihm und
relativ zum Rotationskörper zusammen mit der Waschwalze
quer zur Rotationsachse der Waschwalze verstellbar ist,
derart, daß die Waschwalze im Bereich einer
Gehäuseöffnung wahlweise an den Rotationszylinder
angelegt oder von ihm distanziert werden kann, wobei
das Gehäuse um die Drehachse des Abstreifelements nicht
relativ zum Träger drehbar angeordnet ist. Durch die
Nicht-Drehbarkeit des Gehäuses wird vermieden, daß in
ihm vorhandene Waschflüssigkeit aus dem Gehäuse
ausgeschüttet wird.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform besteht darin,
daß als Abstreifvorrichtung ein Rakelblatt aus
rostbeständigem Federbandstahl verwendet wird, welches
austauschbar und derart umdrehbar ist, daß wahlweise
die eine Längskante oder die andere Längskante des
Federbandstahles als Rakelkante mit der Waschwalze
zusammenwirkt. Die Waschwalze weist vorzugsweise einen
Metallzylinder auf, auf dem sich ein elastischer Belag
z. B. aus Gummi befindet. Auf dem Belag ist ein
Waschelement, z. B. ein strumpfartiger Waschtuch-Bezug
austauschbar aufgebracht.
Weitere Merkmale der Erfindung sind in den
Unteransprüchen enthalten.
Die Erfindung wird im folgenden mit Bezug auf die
Zeichnungen anhand einer bevorzugten Ausführungsform
als Beispiel beschrieben. In den Zeichnungen zeigen
Fig. 1 schematisch eine Seitenansicht einer
Waschvorrichtung nach der Erfindung für
einen Rotationskörper in einer
Druckmaschine, beispielsweise einen
Gummituchzylinder in einer Offset-
Druckmaschine,
Fig. 2 schematisch eine Seitenansicht auf die
Waschvorrichtung von Fig. 1 von rechts
in Richtung eines Pfeiles II gesehen,
Fig. 3 eine schematische Querschnittsansicht
längs der Ebene III-III von Fig. 2,
Fig. 4 eine Querschnittsansicht längs der Ebene
IV-IV von Fig. 2,
Fig. 5 eine Querschnittsansicht längs der Ebene
V-V in Fig. 2.
Die Waschvorrichtung nach der Erfindung kann auf
verschiedene Arten ausgebildet sein. Sie kann gemäß den
Zeichnungen nur eine einzige Waschwalze oder in
abgewandelter Ausführungsform auch zwei oder mehr
Waschwalzen aufweisen. Diese eine oder diese mehreren
Waschwalzen können an einen Rotationskörper
gleichzeitig oder wechselweise oder an verschiedene
Rotationskörper angelegt werden. Gemäß einer besonderen
Ausführungsform ist es auch möglich, eine Waschwalze
oder mehrere Waschwalzen wechselweise zwischen mehreren
Rotationskörpern hin- und herzubewegen und dadurch je
nach Bedarf an den einen oder den anderen
Rotationskörper wechselweise anzulegen.
In den Zeichnungen ist schematisch ein Rotationskörper
2 einer Druckmaschine dargestellt, welcher um eine
Rotationsachse 3 drehbar ist und dessen Mantelfläche 4
dauernd oder periodisch oder bei Bedarf durch die
Waschvorrichtung nach der Erfindung gereinigt wird. Der
Rotationskörper 2 kann ein Gummituchzylinder, ein
Druckplattenzylinder, ein Gegendruckzylinder, eine
Farbwerkswalze, eine Feuchtwerkswalze, eine Leitwalze
oder Leitrolle oder ein anderer Rotationskörper sein.
Die Druckmaschine kann beispielsweise eine Offset-
Druckmaschine, jedoch auch eine nach einem anderen
Verfahren arbeitende Druckmaschine sein. Der
Rotationskörper 2 ist in den Seitenteilen 6 eines
Maschinenrahmens drehbar gelagert.
Die Waschvorrichtung nach der Erfindung enthält eine
Waschwalze 8, welche um eine Rotationsachse 10 drehbar
in einer Wanne oder einem wannenartigen Gehäuse 12
drehbar gelagert ist. Die Rotationsachse 10 der
Waschwalze 8 verläuft parallel zur Rotationsachse 3 des
Rotationskörpers 2. Die Waschwalze 8 kann gemäß Fig. 3
aus einem Kern 14 in Form eines Metallrohres, einem
elastischen Belag 16 z. B. aus Gummi, und einem als
Waschelement wirkenden Überzug 18 bestehen. Der Überzug
18 besteht aus einem Material, welches Waschflüssigkeit
aufnehmen kann, vorzugsweise Plüsch, Frotte oder ein
Schlingen-Stoff mit einer Vielzahl von kleinen
Fadenschlingen, welche eine gute Reinigungswirkung beim
Abwischen des zu reinigenden Rotationskörpers 2 haben.
In dem Gehäuse 12 befindet sich auf seiner vom
Rotationskörper 2 abgewandten Seite eine Vielzahl von
Düsen 20 zum Sprühen von Waschflüssigkeit,
beispielsweise Wasser und/oder Lösungsmittel, auf die
äußere Mantelfläche 22 der Waschwalze 8. Die Düsen 20
sind vorzugsweise derart gegen die Waschwalze 8
gerichtet, daß ein Teil der Waschflüssigkeit auf ihre
Mantelfläche 8 und ein anderer Teil der
Waschflüssigkeit auf eine Abstreifvorrichtung 24
trifft. Die Abstreifvorrichtung 24 dient zum Abstreifen
der Mantelfläche 22 der Waschwalze 8, um
Waschflüssigkeit und Schmutz von der Mantelfläche 22
abzustreifen und aus dem Überzug 18 herauszuquetschen.
Eine Waschflüssigkeit-Zuleitung 26 ist über eine
Verteilerleitung 28 an die Düsen 20 strömungsmäßig
angeschlossen. Die verbrauchte Waschflüssigkeit wird
auf dem Boden 30 des Gehäuses 12 gesammelt,
anschließend über ein nicht dargestelltes
Wiederaufbereitungssystem gereinigt, und dann wieder
den Düsen 20 zugeführt.
Die Abstreifvorrichtung 24 weist eine im Querschnitt
quadratisch rechteckige Welle 32 auf, deren Mittel-
Längsachse 34 parallel zur Rotationsachse 10 der
Waschwalze 8 verläuft und gleichzeitig die Drehachse
ist, um welche sich die Welle 32 drehen kann. Die Welle
32 hat zylindrische Endabschnitte 36, welche über
Buchsen 38 in Stirnwänden 40 des Gehäuses 12 drehbar
gelagert sind, wie dies Fig. 5 zeigt. Im Gehäuse 12
sind mehrere Lagerböcke 42 befestigt, welche
zylindrische Zwischenabschnitte 44 der Welle 32
stützen, um ein Durchbiegen der Welle 32 zu verhindern.
An einer Außenfläche der vierkantigen Welle 32 ist ein
Rakelblatt 46 aus rostfreiem Material, vorzugsweise aus
rostbeständigem Federbandstahl, austauschbar derart
befestigt, daß es gegen ein anderes Rakelblatt
ausgetauscht werden kann und daß es wahlweise so
gedreht werden kann, daß wahlweise ihre eine Längskante
48 oder ihre andere Längskante 50 als Rakelkante mit
der Waschwalze 8 zusammenwirkt. Die aktive Rakelkante
48 liegt auf der dem Rotationskörper 2 zugewandten
Seite an einer theoretischen Verbindungslinie, welche
die Rotationsachse 10 der Waschwalze 8 mit der
Drehachse 34 der Welle 32 verbindet. Die aktive
Rakelkante 48 hat in Ruhestellung einen kleinen Abstand
von der Mantelfläche 18 der Waschwalze 8, wie dies in
den Zeichnungen in durchgehenden Linien dargestellt
ist, und kann mittels einer Positioniervorrichtung 52
von Fig. 5 um die Drehachse 34 in eine Arbeitsstellung
geschwenkt werden, in welcher sie in den Überzug 18 der
Waschwalze 8 drückt, wie dies in strich-punktierten
Linien in den Fig. 4 und 5 dargestellt ist. In der
Arbeitsstellung quetscht die aktive Rakelkante 48
Waschflüssigkeit und Schmutz aus dem Überzug 18 heraus.
Hierfür wird die Waschwalze 8 gemäß Fig. 2 von einem
Motor 54, beispielsweise einem Hydraulikmotor,
angetrieben, so daß sich die Waschwalze 8 mit Bezug auf
die Fig. 1, 3, 4 und 5 im Uhrzeigersinn entsprechend
einem Pfeil 56 dreht. Diese Drehrichtung 56 der
Waschwalze 8 ist vorzugsweise die gleiche wie die
Drehrichtung 58 des zu reinigenden Rotationskörpers 2,
so daß ihre einander gegenüberliegenden
Oberflächenbereiche entgegengesetzt zueinander laufen.
Die Drehrichtungen 56 und 58 können auch
entgegengesetzt zueinander sein, sofern die
Umfangsgeschwindigkeiten der Waschwalze 8 und des
Rotationskörpers 2 derart unterschiedlich sind, daß
sich eine Differenzbewegung oder Abwischbewegung
zwischen diesen beiden rotierenden Körpern ergibt.
Die Positioniervorrichtung 52 weist in jeder Gehäuse-
Stirnwand 40 eine Kolben-Zylindereinheit 58 mit einem
in der Gehäuse-Stirnwand 40 befestigten Zylinder 60 und
einem aus dem Zylinder ausfahrbaren Kolben 62 auf. An
der Welle 32 ist ein radial von ihm wegragender
Hebelarm 64 drehfest befestigt. Bei nicht-betätigter
Kolben-Zylindereinheit 58 befindet sich der Kolben 62
in seiner in den Zylinder 60 zurückgezogenen Position,
die in Fig. 5 dargestellt ist, und das Rakelblatt 46
befindet sich in seiner in Fig. 3 und 4 dargestellten
Ruheposition, bei welcher der Hebelarm 64 die in Fig. 5
in ausgezogenen Linien dargestellte Stellung hat. Bei
zurückgezogenem Kolben 62 gelangt die Welle 32 mit dem
Rakelblatt 46 entweder durch ihr Eigengewicht, dessen
Schwerpunkt exzentrisch zur Drehachse 34 der Welle 32
liegt, oder durch eine Druckfeder 66, welche wahlweise
verwendet werden kann und auf den Hebelarm 64 drücken
kann, in die Ruhestellung gemäß den Fig. 3, 4 und 5.
Durch Aktivierung der Kolben-Zylindereinheit 58 wird
ihr Kolben 62 mit einer bestimmten Kraft gegen den
Hebelarm 64 gedrückt, so daß die Welle 32 mit dem
Rakelblatt 46 um die Drehachse 34 geschwenkt wird und
die aktive Rakelkante 48 mit einem Druck, welcher der
Kraft der Kolben-Zylindereinheit 58 entspricht, gegen
den Überzug 18 der Waschwalze 8 gedrückt. Der
Bewegungsweg des ,Kolbens 62 aus seinem Zylinder 60 und
der Drehwinkel der Welle 32 um ihre Drehachse 34 ist
nicht durch Anschläge, sondern nur durch den Gegendruck
der Walze 8 auf die Rakelkante 48 begrenzt. Dadurch
ergibt sich für eine bestimmte Kraft des Kolbens 62 der
Kolben-Zylindereinheit 58 immer ein genau
vorherbestimmter Anpreßdruck der aktiven Rakelkante 48
an der Waschwalze 8, unabhängig von möglichen
Materialabnutzungen der Rakelkante 48 oder der
Mantelfläche der Waschwalze 8 und unabhängig von
Herstellungstoleranzen und Montagetoleranzen der
Waschvorrichtung. Selbstverständlich können Anschläge
vorgesehen werden, um die maximalen Bewegungsstrecken
des Kolbens 62 und der Drehbewegung der Welle 32 zu
begrenzen, jedoch sind diese Anschläge dann so
angeordnet, daß sie außerhalb der Bewegungsstrecken
liegen, welche bei normaler Funktion für die
Schwenkbewegung des Rakelblattes 46 um die Drehachse 34
und die dafür erforderliche Hubbewegung des Kolbens 62
nötig sind. Der Zylinder 60 der Kolben-Zylindereinheit
58 kann entsprechend Fig. 5 je in die Stirnwand 40 des
Gehäuses 12 eingeschraubt sein. Die Kolben-
Zylindereinheit 58 arbeitet vorzugsweise hydraulisch,
kann jedoch auch pneumatisch oder elektrisch arbeiten.
Wichtig ist, daß ein entsprechender Hydraulikdruck oder
Pneumatikdruck oder eine elektromagnetische Kraft von
bestimmter Stärke erzeugt werden kann. Wenn die
Waschwalze 8 kurz ist, kann es genügen, in oder an nur
einer Gehäusestirnwand 40 eine Kolben-Zylindereinheit
58 der Positioniervorrichtung 52 vorzusehen. Bei Längen
von mehr als 50 cm ist es jedoch zweckmäßig, um einen
gleichmäßigen Anpreßdruck der aktiven Rakelkante 48
über ihre gesamte Länge zu erhalten, wenn auf beiden
stirnseitigen Enden des Gehäuses 12 je eine Kolben-
Zylindereinheit 58 verwendet wird. Gemäß einer nicht
dargestellten abgewandelten Ausführungsform ist es auch
möglich, eine Positioniervorrichtung 52 innerhalb der
Länge der Welle 32 an anderer Stelle anzuordnen.
Vorstehend wurde nur die in den Zeichnungen,
insbesondere Fig. 3 unten dargestellte
Abstreifvorrichtung 24 beschrieben. Je nach Art des zu
reinigenden Rotationskörpers oder der Druckmaschine
oder des zu bedruckenden Materials können an einem
Rotationskörper 2 mehrere Abstreifvorrichtungen 24
vorgesehen werden, die gleichzeitig oder abwechselnd
benutzt werden. Als Beispiel ist in Fig. 3 diametral
über der Waschwalze 8 eine zweite, identisch
ausgebildete Abstreifvorrichtung 24/2 mit einem
Rakelblatt 46/2 dargestellt.
Die stirnseitigen Endabschnitte des wannenartigen oder
trogartigen Gehäuses 12, bei den Gehäusestirnwänden 40,
werden von Führungskörpern 70 getragen und sind auf
diesen Führungskörpern 70 mittels einer
Waschwalzenpositioniervorrichtung 72 rechtwinklig zur
Rotationsachse 10 der Waschwalze 8 und damit auch
rechtwinklig zur Rotationsachse 3 des zu reinigenden
Rotationskörpers 2 geradlinig verschiebbar und dadurch
zwischen einer Waschposition und einer Nicht-
Waschposition verstellbar. In der Nicht-Waschposition
hat die Waschwalze 8 einen Abstand von dem zu
reinigenden Rotationskörper 2 entsprechend Fig. 1. In
der Waschposition liegt die Waschwalze 8 an der
Mantelfläche 4 des zu reinigenden Rotationskörpers 2
an. Die beiden Führungskörper 70 sind an den
Seitenteilen 6 des Maschinenrahmens befestigt und ragen
zur Maschinenmitte hin gegeneinander. Die
Waschwalzenpositioniervorrichtung 72 weist an jedem
stirnseitigen Ende des Gehäuses 12 eine an ihm
befestigte Kolben-Zylindereinheit 74 auf, deren Kolben
76 in der genannten Weise rechtwinklig zu den
Rotationsachsen 3 und 10 aus der Kolben-Zylindereinheit
74 ausfahrbar ist und sich an einem einstellbaren
Anschlag 78 abstützt, welcher auf dem zugehörigen
Führungskörper 70 befestigt ist. Der einstellbare
Anschlag 78 ist in Fig. 1 schematisch als
Exzenterscheibe dargestellt, deren Winkelposition
bestimmt, wo sich die Waschwalze 8 jeweils in der
Waschposition und der Nicht-Waschposition befindet.
Diese Kolben-Zylindereinheit 74 kann so ausgebildet
sein, daß der Kolben 76 bei Druckbeaufschlagung jeweils
vollständig ausgefahren wird, wobei der einstellbare
Anschlag 78 derart eingestellt ist, daß bei
ausgefahrenem Kolben 76 die Waschwalze 8 am
Rotationskörper 2 anliegt, jedoch bei eingezogenem
Kolben 76 die Waschwalze 8 vom Rotationskörper 2
distanziert ist. Die Kolben-Zylindereinheit 74 zur
Linearverschiebung der Waschwalze 8 quer zum
Rotationskörper 2 kann eine hydraulisch oder pneumatisch
oder elektro-magnetisch betätigte Einheit sein.
Vorzugsweise ist es eine hydraulisch betätigte Einheit.
Wenn ihr Kolben 76 mit dem zugehörigen Anschlag 78
mechanisch verbunden ist, dann kann er die Waschwalze 8
von der Waschposition in die Nicht-Waschposition
zurückziehen. Falls eine solche Verbindung zwischen dem
Kolben 76 und dem Anschlag 78 nicht vorhanden ist, kann
eine oder mehrere Druckfedern 80 zwischen einen Absatz
der Führungskörper 70 und das Gehäuse 12 eingesetzt
werden, um das Gehäuse 12 und damit auch die Waschwalze
8 aus der Waschposition in die Nicht-Waschposition
zurückzuschieben.
Gemäß einer nicht dargestellten anderen Ausführungsform
ist es auch möglich, die Waschwalze 8 allein mittels
einer Waschwalzenpositioniervorrichtung 72 wechselweise
zwischen der Waschposition und der Nicht-Waschposition
zu verstellen, während gleichzeitig das Gehäuse 12 an
den Seitenteilen 6 des Maschinenrahmens ortsfest
verbleibt.
Die Länge der Waschwalze 8 ist ungefähr gleich groß wie
die Länge des Rotationskörpers 2. Gemäß abgewandelten
Ausführungsformen kann die Waschwalze 8 kürzer oder
länger sein und/oder es können über die Länge des
Rotationskörpers 2 verteilt mehrere kürzere Waschwalzen
8 oder mehrere komplette Waschvorrichtungen verwendet
werden.
Gemäß einer nicht dargestellten Ausführungsform ist die
Waschwalze 8, mit oder ohne dem Gehäuse 12, mittels der
Waschwalzenpositioniervorrichtung 72 nicht geradlinig,
sondern längs einer bogenförmigen Bewegungsbahn an den
Rotationskörper 2 anlegbar und von ihm wieder
distanzierbar.
Claims (9)
1. Waschvorrichtung für Rotationskörper (2) in
Druckmaschinen, mit folgenden Merkmalen: eine um
eine Rotationsachse (10) drehbar gelagerte und
antreibbare Waschwalze (8); Mittel (70, 72) zum
Anlegen der Waschwalze (8) mit ihrer Mantelfläche
(18) an die Mantelfläche (4) des zu reinigenden
Rotationskörpers (2); eine
Flüssigkeitsauftragsvorrichtung (20) zum Auftragen
von Waschflüssigkeit auf die Mantelfläche der
Waschwalze (8); mindestens eine
Abstreifvorrichtung (24) zum Abstreifen der
Mantelfläche (18) der Waschwalze (8), wobei die
Abstreifvorrichtung (24) um eine Drehachse (34)
winkelveränderlich ist, die parallel zur
Rotationsachse (10) der Waschwalze (8) verläuft;
dadurch gekennzeichnet, daß
die Drehachse (34) der Abstreifvorrichtung (24)
durch eine Welle (32) gebildet ist, die in einem
Körper (12) drehbar und winkelveränderlich
gelagert ist, in welchem auch die Waschwalze (8)
drehbar gelagert ist, daß die Abstreifvorrichtung
(24) ein Rakelblatt (46) aufweist, daß das
Rakelblatt (46) eine sich in
Waschwalzenlängsrichtung erstreckende bandartig
längliche Form aufweist und zwei Abstreifkanten
(48, 50) hat, welche durch die beiden Längsränder
des Rakelblattes gebildet sind, und daß das
Rakelblatt (46) an der Welle (32) derart lösbar
befestigt ist, daß es ausgetauscht werden kann und
daß es wahlweise um 180° gedreht an der Welle (32)
befestigt werden kann, um wahlweise die eine oder
andere Abstreifkante (48, 50) mit der Waschwalze
(8) zusammenwirken zu lassen.
2. Waschvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Rakelblatt (46) ein Band aus rostbeständigem
Federbandstahl ist.
3. Waschvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Abstreifkante (48) der Abstreifvorrichtung
(24) mit Bezug auf die Drehrichtung (56) der
Waschwalze (8) auf der bewegungs-abwärtigen Seite
einer theoretischen Verbindungslinie liegt, welche
die Rotationsachse (10) der Waschwalze (8) mit der
Drehachse (34) der Abstreifvorrichtung (24)
verbindet.
4. Waschvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
um den Umfang der Waschwalze (8) herum mehrere,
mindestens zwei, Abstreifvorrichtungen (24, 24/2)
angeordnet sind.
5. Waschvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
zwei Abstreifvorrichtungen (24, 24/2) auf zwei
einander diametral entgegengesetzt liegenden
Umfangsstellen der Waschwalze (8) angeordnet sind.
6. Waschvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Abstreifvorrichtung (24) um ihre Drehachse
(34) frei drehbar angeordnet ist, daß eine
Positioniervorrichtung (52) vorgesehen ist, welche
die Abstreifvorrichtung (24) mit einer
vorbestimmten konstanten Kraft um ihre Drehachse
(34) gegen die Mantelfläche (18) der Waschwalze
(8) von einer Ruheposition in eine Arbeitsposition
schwenkt, in welcher die Positionierkraft der
Positioniervorrichtung (52) im Gleichgewicht ist
mit einem von der Waschwalze (8) auf die
Abstreifvorrichtung (24) ausgeübten Gegendruck,
und daß die Positioniervorrichtung (52) einerseits
in Richtung ihrer Kraft an der Abstreifvorrichtung
(24) abgestützt (62, 64) und andererseits in
Gegenrichtung dieser Kraft an dem Körper (12)
abgestützt (40, 60) ist, in welchem die Waschwalze
(8) und die Abstreifvorrichtung (12) je um ihre
separaten Achsen (10, 34) drehbar gelagert sind.
7. Waschvorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Positioniervorrichtung (52) mindestens eine
hydraulische, pneumatische oder elektrische
Kolben-Zylindereinheit (58) aufweist, deren Kraft
auf die Abstreifvorrichtung (24) einstellbar ist.
8. Waschvorrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine zweite Positioniervorrichtung (72) vorgesehen
ist, und daß der Körper (12) auf einem
Maschinenrahmen (6, 70) derart angeordnet und
geführt ist, vorzugsweise geradlinig linear
geführt ist, daß er von der zweiten
Positioniervorrichtung (72) zwischen einer Nicht-
Waschposition, in welcher die Waschwalze (8) von
dem zu reinigenden Rotationskörper (2) distanziert
ist, und einer Waschposition, in welcher die
Waschwalze (8) an dem Rotationskörper (2) anliegt,
verstellt werden kann, ohne daß die Distanzen und
die Winkelpositionen der Waschwalze (8) und der
Abstreifvorrichtung (24) relativ zueinander
verändert werden.
9. Waschvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Flüssigkeitsauftragsvorrichtung eine Vielzahl
von Düsen (20) aufweist, welche über die Länge der
Waschwalze (8) verteilt angeordnet und derart auf
die Mantelfläche der Waschwalze (8) gerichtet
sind, daß von mindestens einigen dieser Düsen (20)
ein Teil des Waschflüssigkeitsstrahles an der
Waschwalze (8) vorbei auf die Abstreifvorrichtung
(24) strömt.
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- 1995-10-26 DE DE59501838T patent/DE59501838D1/de not_active Expired - Lifetime
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