DE4441987A1 - Aufbereitungsverfahren für alkalische Reiniger - Google Patents
Aufbereitungsverfahren für alkalische ReinigerInfo
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Description
Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der technischen Reinigung harter Ober
flächen, insbesondere der Reinigung beölter bzw. befetteter Metalloberflä
chen. Sie betrifft ein Verfahren zur Aufbereitung öl- bzw. fettbelasteter
alkalischer Reinigungsbäder zur Entsorgung bzw. vorzugsweise zur zumindest
anteiligen Rückführung der Wasserphase in das Reinigerbad.
Maßnahmen zur Standzeitverlängerung von Reinigungsbädern sind aus ökologi
schen und ökonomischen Gründen wünschenswert. Solche Maßnahmen machen es
erforderlich, die wäßrige Reinigerlösung von eingetragenem Schmutz mög
lichst weitgehend zu befreien und in das Reinigerbad zurückzuführen. Als
während des Reinigungsprozesses eingetragener Schmutz kommen dabei vor
allem folgende Stoffe in Betracht: a) Öle und Fette, die entweder im emul
gierten oder im nicht emulgierten Zustand vorliegen können, b) Seifen, die
in alkalischen Reinigungsbädern durch Hydrolyse natürlicher Fette und Öle
entstehen und c) Feststoffe wie beispielsweise Staub, Späne, Abrieb und
Pigmente. Im Stand der Technik sind eine Reihe von Maßnahmen zur Entfer
nung dieser Verschmutzungen und damit zur Verlängerung der Badstandzeit
bekannt: Ölabscheider (die nur bei freien, nicht emulgierten Ölen wirken
und eine gewisse Beruhigungszeit bis zur Aufrahmung erfordern), Hydrozy
klon (einfacher Zentrifugalabscheider zur Feststoff- und Ölabscheidung),
Separator (Zentrifugalabscheider zur Ölabscheidung und Entschlammung),
Magnetabscheider (zur Entfernung magnetischer Verunreinigungen wie Späne,
Abrieb und Sinter aus Eisen), Filter (wie beispielsweise Trommel- oder
Bandfilter zur Abscheidung von Feststoffen) sowie Membranfiltrationsver
fahren wie beispielsweise Ultra- oder Mikrofiltration, mit denen Öle,
Fette und teilweise Tenside zurückgehalten werden.
Bei der Reinigung beölter oder befetteter Metallteile wie beispielsweise
Metallbänder stellen die abgelösten und zumindest teilweise in der Reini
gerlösung emulgierten Öle und Fette sowie hieraus durch Hydrolyse entste
hende Seifen die Hauptgruppe der Verunreinigungen in der Reinigerlösung
dar. Sie können durch den Summenparameter chemischer Sauerstoffbedarf
(CSB) erfaßt werden, wobei der auf den Tensidgehalt des Reinigerbades zu
rückzuführende Grundgehalt an CSB gegebenenfalls zu berücksichtigen ist.
Die Entfernung von Ölen und Fetten aus belasteten Reinigerbädern mit Öl
abscheidern oder Separatoren setzt voraus, daß diese Verunreinigungen in
nicht emulgierter Form vorliegen. Solche Maßnahmen sind daher nur bei
nicht oder nur schwach emulgierenden Reinigern erfolgreich, die jedoch den
Nachteil eines verringerten Reinigungsvermögens aufweisen. Weiterhin sind
gelöste Seifen, die zusätzlich emulgierend wirken können, durch solche
Maßnahmen nicht zu entfernen. Demgegenüber sind Membranfiltrationsverfah
ren auch zur Entfernung von emulgierten Ölen oder Fetten und teilweise von
Seifen geeignet. Das Beaufschlagen der Membranen mit stark öl- bzw. fett
haltigen Reinigerlösungen führt jedoch in der Regel zu einem geringen Mem
branfluß und zu rascher Membranblockierung, so daß man solche Verfahren
vorzugsweise zur Nachbehandlung der Wasserphase einer vorgeschalteten
Emulsionsspaltung durchführt.
Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, ein Verfahren zur wirtschaftlichen
Aufarbeitung und/oder Regenerierung organisch belasteter, stark emulgie
render alkalischer Reiniger zur Verfügung zu stellen, bei denen die vor
stehend beschriebenen Badpflegemaßnahmen nicht zuverlässig zu dem ge
wünschten Erfolg führen. Anwendungsfertige alkalische Reinigerlösungen
weisen pH-Werte oberhalb von 9, in der Regel oberhalb von 12 auf, die auf
eine Buildersystem aus Alkalien, Silicaten und/oder alkalischen Phosphaten
oder Boraten zurückzuführen ist. Zur besseren Öl- bzw. Fettablösung ent
halten die Reiniger in der Regel nichtionische und/oder vorzugsweise
anionische Tenside. Diese Tenside erleichtern durch ihr Emulgiervermögen
die Reinigungsaufgaben, erschweren jedoch aus dem gleichen Grund Maßnahmen
zur Badpflege. Emulgierende Hydrolyseprodukte von Ölen oder Fetten wirken
in die gleiche Richtung.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Aufarbeitung und/oder
Regenerierung belasteter alkalischer Reiniger, dadurch gekennzeichnet, daß
man a) die belastete Reinigerlösung mit einem oder mehreren kationischen
organischen Flockungsmitteln oder Emulsionsspaltern vermischt und nach
einer Reaktionszeit von 5 bis 60 Minuten, b) einem Separator- oder Dekan
tersystem zur Durchführung der Phasentrennung zuführt und c) die Wasser
phase ganz oder teilweise in das Reinigerbad rückführt oder der weiteren
Entsorgung zuführt.
Separatoren oder Dekanter (auch als Dekantier-Zentrifugen bezeichnet) sind
spezielle Typen von Zentrifugen, die eine kontinuierliche Auftrennung von
Stoffgemischen unterschiedlicher Dichte durch Fliehkraft ermöglichen. Die
unterschiedlichen Ausführungsformen sind in der chemischen Verfahrenstech
nik allgemein bekannt, siehe beispielsweise Ullmanns Encyklopädie der
technischen Chemie, Verlag Chemie, 4. Auflage 1972, Band 2, S. 208-220.
Kationische organische Flockungsmittel oder Emulsiosspalter, die im Rahmen
des erfindungsgemäßen Verfahrens eingesetzt werden können, sind im Stand
der Technik in großer Anzahl bekannt. Beispielsweise sei verwiesen auf:
Kirk-Othmer "Encyclopedia of Chemical Technology" 3. Edition 1980, John
Wiley & Sons, Band 10, S. 489-517, insbesondere Tabelle S. 502/503. Die
Wirkung der kationischen Flockungsmittel oder Emulsionsspalter (im Folgen
den teilweise unter dem Begriff "Reagenz" zusammengefaßt) beruht darauf,
daß negative Oberflächenladungen der suspendierten Partikel oder der emul
gierten Tröpfchen neutralisiert werden, so daß eine Agglomeration zu grö
ßeren Flocken oder eine Koaleszenz zu größeren Tropfen erfolgen kann. Dem
nach sind prinzipiell Substanzen der selben Substanzklasse sowohl als
Flockungsmittel als auch als Emulsionsspalter geeignet (siehe beispiels
weise loc. cit., S. 494). Die am besten geeigneten Substanzen aus der Sub
stanzklasse der kationischen organischen Flockungsmittel oder Emulsions
spalter müssen jeweils empirisch für das aktuell vorliegende Trennproblem
ausgewählt werden.
Besonders geeignet sind kationische Aminverbindungen aus den Gruppen
- A) quartäre Pyridinium- oder Ammoniumsalze oder Betaine mit mindestens einem Alkylrest mit 6 bis 22 C-Atomen und/oder
- B) tertiäre oder quaternäre Polyamine mit mittleren Molmassen zwischen 50.000 und 250.000 Dalton.
Dabei können in dem erfindungsgemäßen Verfahren ein einziges Reagenz oder
ein Gemisch unterschiedlicher Reagenzien eingesetzt werden. Da das optima
le Reagenz sowohl vom Tensidsystem des Reinigerbades als auch von der Art
des eingetragenen Schmutzes abhängt, wird der Fachmann orientierende Ver
suche mit unterschiedlichen Reagenzien durchführen.
Als Flockungsmittel oder Emulsionsspalter aus der Gruppe A) kommen insbe
sondere solche in Betracht, die ausgewählt sind aus N-Alkylpyridiniumsal
zen mit einem Alkylsubstituenten mit 10 bis 16 C-Atomen, Trimethylalkyl
ammoniumsalzen mit einem Alkylrest mit 10 bis 18 C-Atomen, Dimethylbenzyl
alkylammoniumsalzen mit einem Alkylrest mit 10 bis 16 C-Atomen, Dimethyl
dialkylammoniumsalzen mit zwei gleichen oder unterschiedlichen Alkylresten
mit jeweils 6 bis 12 C-Atomen sowie Dimethylalkylammoniumbetainen mit
einem Alkylrest mit 8 bis 18 C-Atomen.
Als polymere kationische Flockungsmittel oder Emulsionsspalter der Gruppe
B) sind insbesondere solche geeignet, die ausgewählt sind aus Polymeren
mit den Baugruppen
und/oder
wobei Xn- ein einfach, zweifach oder dreifach negativ geladenes, vorzugs
weise anorganisches, Anion bedeutet.
Die erforderliche Reagenzmenge ist ebenfalls abhängig von dem aufzuarbei
tenden Reinigerbad und muß durch orientierende Versuche ermittelt werden.
Im allgemeinen sind die Flockungsmittel oder Emulsionsspalter in Gesamt
konzentrationen bezüglich des belasteten Reinigerbades von 500 bis 25.000
ppm wirksam. Bei normal belasteten Reinigerbädern ist zu erwarten, daß die
optimale Konzentration des Flockungsmittels oder Emulsiosspalters bezüg
lich des belasteten Reinigerbades im Bereich von 1.000 bis 10.000 ppm
liegt.
Die Temperatur des aufzuarbeitenden bzw. zu regenerierenden Reinigungsba
des soll während der Zugabe des Flockungsmittels oder Emulsionsspalters
der anschließenden Reaktionszeit im Bereich von 30 bis 80°C liegen. Ge
ringere Temperaturen führen zu einer weniger effektiven Flockung oder
Emulsionsspaltung, höhere Temperaturen bringen keinen weiteren Vorteil,
der den erhöhten Energieaufwand aufwiegen würde. Im allgemeinen sind Tem
peraturen in Bereich von 35 bis 50°C ausreichend.
Die erforderliche Menge an Flockungsmittel oder Emulsionsspalter läßt sich
durch eine Vorversuchsreihe im Labormaßstab optimieren. Die als optimal
ermittelte Reagenzmenge gibt man dem Reaktionsbehälter vorzugsweise
portionsweise zu, was beispielsweise automatisiert aus einem Vorratsbehäl
ter durch Verwendung einer Kolben- oder Membranpumpe erfolgen kann. Es ist
jedoch auch möglich, ohne Vorversuche das Reagenz dem Reaktionsbehälter
portionsweise oder kontinuierlich zuzugeben und den Dosierendpunkt durch
eine der im Stand der Technik bekannten Methoden zu bestimmen. Zur Bestim
mung des Dosierendpunkts kommen beispielsweise in Betracht: Meßung der
Viskosität (Viskositätsabnahme am Dosierendpunkt), Meßung des Zeta-Poten
tials oder des elektrokinetischen Strömungspotentials (für die in der Re
gel ein Wert nahe bei 0 den Dosierendpunkt anzeigt) oder die Meßung der
Lichtdurchlässigkeit der Badlösung (erhöhte Lichtdurchlässigkeit am Do
sierendpunkt).
Während der Zugabe des Flockungsmittels oder Emulsionsspalters muß die
aufzuarbeitende Flüssigkeit durchmischt, vorzugsweise gerührt werden. Da
bei hängen die optimale Rührgeschwindigkeit und die optimale Rührerform
von Größe und Form des Reaktionsbehälters ab und müssen anfangs empirisch
ermittelt werden. Bei Verwendung üblicher Blatt- oder Propellerrührer
liegt die optimale Rührgeschwindigkeit im Bereich von etwa 100 bis 300,
insbesondere bei 150 bis 250 Umdrehungen pro Minute (Upm). Bei richtig
gewählter Rührgeschwindigkeit erfolgt einerseits eine gleichmäßige Pro
duktverteilung und werden andererseits die Flockenbildung bzw. der Spalt
prozeß nicht im Sinne einer Redispergierung eingeschränkt.
Nach Beendigung der Zugabe des Flockungsmittels oder Emulsionsspalters ist
es empfehlenswert, zur Vervollständigung der Flockenbildung bzw. der Emul
sionsspaltung eine Reaktionszeit von etwa 10 bis etwa 30 Minuten, insbe
sondere von etwa 15 Minuten einzuhalten. Dies kann ohne Rühren erfolgen.
Günstiger ist es jedoch, das Rührwerk mit verminderter Geschwindigkeit,
beispielsweise mit etwa 10 bis etwa 30 Upm weiterlaufen zu lassen, da
hierdurch die Flockenbildung positiv beeinflußt wird.
Nach Ende der Reaktionszeit kann die Flüssigphase dem Separator- oder De
kantersystem zur Durchführung der Phasentrennung zugeführt werden. Um den
Dekanter oder Separator kontinuierlich betreiben zu können, ist es vorzu
ziehen, einen zweiten Reaktionsbehälter vorzusehen, in dem die Spaltreak
tion erfolgt, während der Inhalt des ersten Reaktionsbehälters durch den
Separator oder Dekanter geleitet wird. Eine ebenfalls bevorzugte Alterna
tive hierzu besteht darin, zwischen dem Reaktionsbehälter und dem Separa
tor oder Dekanter einen hinreichend großen Vorlagebehälter vorzusehen,
aus dem der Separator oder Dekanter gleichmäßig mit Flüssigphase be
schickt werden kann.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es erforderlich, das
Separator- oder Dekantersystem unter speziellen Bedingungen zu betreiben:
Das System muß eine Radialbeschleunigung von mindestens 6.000 g erzeugen,
wobei eine Radialbeschleunigung von oberhalb 8.000 g vorzuziehen ist. Eine
Obergrenze der Radialbeschleunigung wird durch die Bauart des Geräts gege
ben. Weiterhin ist eine ausreichende Verweildauer der Flüssigphase in dem
Separator- oder Dekantersystem sicherzustellen. Für eine effektive Phasen
trennung ist eine Mindestverweildauer von 15 Sekunden erforderlich. Eine
Verweildauer von mindestens 20 Sekunden liefert bessere Ergebnisse. Die
Temperatur der Flüssigphase soll während der Phasentrennung in dem Separa
tor- oder Dekantersystem ebenfalls im Bereich zwischen 30 und 80°C, ins
besondere zwischen 35 und 50°C liegen.
Die abgeschiedene Feststoffphase wird aus dem Separator oder Dekanter
vorzugsweise periodisch ausgetragen. Eine sich gegebenenfalls abscheidende
Ölphase sowie die gereinigte wäßrige Phase werden vorzugsweise kontinuier
lich entnommen. Feststoffe und Öl werden entsorgt. Die weitere Behandlung
der von Feststoffen und Ölen weitgehend befreiten Wasserphase hängt von
dem konkreten Einsatzzweck des Verfahrens ab. Beabsichtigt man eine Ent
sorgung des gesamten Reinigerbades, läßt sich das Verfahren als Vorbe
handlungsstufe zur Abwasserbehandlung einsetzen. Hierdurch werden organi
sche Verunreinigungen so weitgehend abgetrennt, daß die Wasserphase nach
Neutralisation ohne weitere Behandlung in eine Kläranlage abgegeben werden
kann.
Das Verfahren läßt sich jedoch auch, und zwar vorzugsweise, zur Regenerie
rung des Reinigerbades einsetzen. Hierbei führt man die Wasserphase entwe
der vollständig oder anteilig in das Reinigerbad zurück. Dabei ist es em
pfehlenswert, die verbrauchten und/oder mit der Feststoff- oder Ölphase im
Separator oder Dekanter ausgetragenen Reinigerchemikalien zu ergänzen.
Als Badpflegemaßnahme wird das Verfahren vorzugsweise so betrieben, daß
man jeweils einen Anteil des Reinigerbades entnimmt und quasi kontinuier
lich regeneriert, während der Hauptteil des Reinigerbades betriebsbereit
bleibt. Dies kann beispielsweise in einem Bypass erfolgen. Durch die Maß
nahme, nur einen Teilstrom der Wasserphase aus dem Separator oder Dekan
ter, nach Ergänzung mit Frischwasser und mit Reinigerchemikalien, in das
Reinigerbad zurückzuführen und einen weiteren Teilstrom zu entsorgen, ver
hindert man ein Aufsalzen des Reinigerbades und eine zu starke Anrei
cherung nicht abscheidbarer Verunreinigungen, so daß sich die Standzeit
des Reinigerbades beträchtlich verlängern läßt.
Zur Durchführung des Verfahrens sind kommerziell erhältliche Separatoren
bzw. Dekanter geeignet, sofern sich mit diesen die vorstehend genannten
erforderlichen Betriebsbedingungen einstellen lassen. Hierfür geeignet ist
beispielsweise das P3-Multancenter® der Henkel KGaA, Düsseldorf (Deutsch
land).
Die Erfindung betrifft weiterhin die Einrichtung, mit der sich das erfin
dungsgemäße Verfahren durchführen läßt. Diese Einrichtung umfaßt zumindest
einen mit einem Rührwerk ausgestatteten Reaktionsbehälter und einen Sepa
rator oder Dekanter, der es ermöglicht, eine Radialbeschleunigung von
mindestens 6.000 g und eine Verweilzeit der Flüssigphase von mindestens 15
Sekunden einzustellen. Dabei ist es vorzuziehen, daß der Reaktionsbehälter
eine Vorrichtung zum Temperieren der Flüssigphase, insbesondere eine Hei
zung, aufweist, um die Temperatur auf den erforderlichen Bereich einstel
len zu können.
Die Zugabe des Flockungsmittels oder Emulsionsspalters in den Reaktionsbe
hälter kann prinzipiell von Hand erfolgen. Vorzuziehen ist es jedoch, den
Reaktionsbehälter mit einer Vorrichtung zur Zudosierung des Flockungsmit
tels oder Emulsionsspalters zu verbinden. Eine solche Vorrichtung kann
beispielsweise aus einem Vorratsbehälter und einer Pumpe, beispielsweise
einer Membran- oder Kolbenpumpe bestehen. Vorzugsweise ist die Pumpe mit
einer Steuerung ausgestattet, die es ermöglicht, die zu dosierende Menge
an Flockungsmittel oder Emulsiosspalter vorzuwählen. Alternativ wird die
Pumpe über ein Sensorelement gesteuert, das den Flockungs- bzw. Spaltungs
endpunkt erkennt.
Da die Spaltung bzw. Flockung im Reaktionsbehälter chargenweise erfolgt
und der Separator oder Dekanter vorzugsweise kontinuierlich betrieben
werden soll, ist es vorzuziehen, daß die gesamte Einrichtung mehrere Be
hälter umfaßt. Dies können entweder mehrere Reaktionsbehälter sein, wobei
jeweils der Inhalt eines Behälters dem Separator oder Dekanter zugeführt
wird, während in dem zweiten Behälter oder in den weiteren Behältern die
Zudosierung des Flockungsmittels oder Emulsionsspalters und/oder die Nach
reaktion erfolgt. Das Umschalten zwischen ein einzelnen Behältern kann
dann automatisch geschehen.
Alternativ hierzu ist es möglich, zwischen dem oder den Reaktionsbehältern
und dem Separator oder Dekanter einen Vorlagebehälter vorzusehen, dessen
Volumen so bemessen ist, daß er aus dem bzw. den Reaktionsbehältern char
genweise gefüllt wird, die Flüssigphase jedoch kontinuierlich dem Separa
tor oder Dekanter zugeführt werden kann. Der Vorlagebehälter dient damit
gleichzeitig als Pufferbehälter. Außerdem erleichtert es ein solcher Vor
lagebehälter, dem Separator oder Dekanter die Flüssigphase unter gleich
mäßigem Druck zuzuführen, wodurch die Aufrechterhaltung des erforderlichen
Betriebszustands des Separators oder Dekanters erleichtert wird. Um eine
unerwünschte Schlammbildung im Vorlagenbehälter zu vermeiden, kann dieser
mit einem langsam laufenden (ca. 10 bis ca. 30 Upm) Rührwerk ausgerüstet
sein.
Der Reaktionsbehälter ist vorzugsweise so geformt, daß er an seinem unte
ren Ende konisch zu läuft und an der Spitze des Konus einen Abzug für
Schlamm aufweist, so daß sich die im Reaktionsbehälter bereits abscheiden
den schweren Feststoffe wie beispielsweise Metallabrieb oder Zunder ent
fernen lassen. Gelangen über das zu reinigende Gut grobe Verunreinigungen
in das Reinigerbad, ist es empfehlenswert, zwischen Reinigerbad und Reak
tionsbehälter ein Sieb zur Entfernung grober Verschmutzungen vorzusehen.
Das erfindungsgemäße Verfahren wurde an einer Anlage zur technischen Rei
nigung von Bandstahl erprobt. Das Reinigerbad wurde mit einem stark alka
lischen Reiniger auf Basis Natriumhydroxid und Natriumsilicat (P3-per
cy®645, Henkel KGaA, Düsseldorf) betrieben. Das zu reinigende Stahlband
war mit Palmfett befettet. Der belastete Reiniger wies einen chemischen
Sauerstoffbedarf (CSB) von 20.383 mgO₂/l auf.
In einem Reaktionsbehälter mit Rührwerk, das auf etwa 200 Upm eingestellt
war, wurde die CSB-belastete Reinigerlösung auf eine Temperatur von 40°C
gebracht. Die Reingerlösung wurde unter Rühren portionsweise mit einer 50
gew.-%igen wäßrigen Lösung eines kationisch modifizierten Polyamins (Fer
rolin® 8686, Henkel KGaA, Düsseldorf) versetzt, bis eine Spaltmittelkon
zentration von etwa 2.500 ppm erreicht war. Nach Ende der Spaltmittelzuga
be wurde mit einer Rührergeschwindigkeit von etwa 20 Upm für 15 Minuten
weiter gerührt, danach wurde die Flüssigphase mit 40°C über einen han
delsgängigen Separator (P3-Multancenter®, Henkel KGaA, Düsseldorf) gefah
ren. Die abgetrennte Wasserphase wies einen CSB-Wert von 3.100 mgO₂/l auf
und wurde dem Reinigerbad wieder zugeführt.
In einem Vergleichsversuch wurde das CSB-belastete Reinigerbad bei 40°C
ohne Zugabe von Emulsionsspalter oder Flockungsmittel über den Separator
unter gleichen Betriebsbedingungen gefahren. Dabei wurde lediglich eine
CSB-Absenkung um etwa 10% erreicht.
In beiden Versuchen wurde der Separator jeweils so betrieben, daß er eine
Radialbeschleunigung von etwa 8.000 g erzeugte und daß die Verweilzeit der
Flüssigphase bei etwa 20 Sekunden lag.
Claims (15)
1. Verfahren zur Aufarbeitung und/oder Regenerierung belasteter alkali
scher Reiniger, dadurch gekennzeichnet, daß man
- a) die belastete Reinigerlösung mit einem oder mehreren kationischen organischen Flockungsmitteln oder Emulsionsspaltern vermischt und nach einer Reaktionszeit von 5 bis 60 Minuten,
- b) einem Separator- oder Dekantersystem zur Durchführung der Phasen trennung zuführt und
- c) die Wasserphase ganz oder teilweise in das Reinigerbad rückführt oder der weiteren Entsorgung zuführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die kationi
schen organischen Flockungsmittel oder Emulsionsspalter in der Stufe
- a) ausgewählt sind aus kationischen Aminverbindungen der Gruppen
- A) quartäre Pyridinium- oder Ammoniumsalze oder Betaine mit mindestens einem Alkylrest mit 6 bis 22 C-Atomen und/oder
- B) tertiäre oder quaternäre Polyamine mit mittleren Molmassen zwischen 50.000 und 250.000 Dalton.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindun
gen aus der Gruppe A) ausgewählt sind aus N-Alkylpyridiniumsalzen mit
einem Alkylsubstituenten mit 10 bis 16 C-Atomen, Trimethylalkylammoni
umsalzen mit einem Alkylrest mit 10 bis 18 C-Atomen, Dimethylbenzylal
kylammoniumsalzen mit einem Alkylrest mit 10 bis 16 C-Atomen, Dime
thyldialkylammoniumsalzen mit zwei gleichen oder unterschiedlichen
Alkylresten mit jeweils 6 bis 12 C-Atomen sowie Dimethylalkylammonium
betainen mit einem Alkylrest mit 8 bis 18 C-Atomen.
4. Verfahren nach einem oder beiden der Ansprüche 2 und 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Verbindungen aus der Gruppe B) ausgewählt sind
aus sind aus Polymeren mit den Baugruppen
und/oder
wobei Xn- ein einfach, zweifach oder dreifach negativ geladenes Anion
bedeutet.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß man in der Stufe a) die Temperatur des belasteten
Reinigerbades auf den Bereich zwischen 30 und 80°C einstellt, die
organischen Flockungsmittel oder Emulsionsspalter in einer Gesamtkon
zentration bezüglich des belasteten Reinigerbades von 500 bis 25 000
ppm zumischt und nach einer Reaktionszeit von 10 bis 30 Minuten die
Mischung in das Separator- oder Dekantersystem der Stufe b) überführt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Zumischen
des Flockungsmittels oder Emulsionsspalters unter Rühren erfolgt und
daß man nach Ende der Zugabe während der Reaktionszeit von 10 bis 30
Minuten mit verringerter Rührerdrehzahl weiterrührt.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß in der Stufe b) die Radialbeschleunigung des Separa
tors oder Dekanters mindestens 6 000 g und die Verweildauer der Flüs
sigphase im Separator oder Dekanter mindestens 15 Sekunden betragen.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur
der Flüssigphase zwischen 30 und 80°C liegt.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß man in der Stufe c) die Wasserphase vollständig in
das Reinigerbad rückführt.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß man in der Stufe c) einen Teilstrom der Wasserphase
in das Reinigerbad rückführt und einen weiteren Teilstrom entsorgt.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß man die
in das Reinigerbad zurückgeführte Wasserphase mit Reinigerchemikalien
ergänzt.
12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 11, umfassend zumindest einen mit einem Rührwerk
ausgestatteten Reaktionsbehälter und einen Separator oder Dekanter,
der es ermöglicht, eine Radialbeschleunigung von mindestens 6 000 g
und eine Verweilzeit der Flüssigphase von mindestens 15 Sekunden ein
zustellen.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Reak
tionsbehälter eine Einrichtung zum Temperieren der Flüssigphase auf
weist.
14. Vorrichtung nach einem oder beiden der Ansprüche 12 und 13, dadurch
gekennzeichnet, daß der Reaktionsbehälter mit einer Einrichtung zur
Zudosierung des Flockungsmittels oder Emulsionsspalters verbunden ist.
15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 12 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß sie zwischen Reaktionsbehälter und Separator oder
Dekanter einen Vorlagebehälter enthält.
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DE19944441987 DE4441987A1 (de) | 1994-11-25 | 1994-11-25 | Aufbereitungsverfahren für alkalische Reiniger |
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-
1995
- 1995-11-16 WO PCT/EP1995/004503 patent/WO1996017110A1/de active Application Filing
Also Published As
Publication number | Publication date |
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WO1996017110A1 (de) | 1996-06-06 |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |