DE444045C - Verfahren zur Herstellung von Schweissdraht - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von Schweißdraht. Das Verfahren, um von rohen Walzdraht gezogenen Schweißdraht herzustellen, ist im ali@eineincii folgendes: Der rohe Walzdraht wird auf die gewünschte Stärke im üblichen Ziehverfahren heruntergezogen, und zwar entweder auf nassem Wege oder schniierblaik. Alsdann wird derselbe einmal oder zweimal weichgeglüht. Das Einbringen des Gutes in den Gliihofen kann entweder in Ringen g:»:clielien, von welchen nachher die einzelnen Stücke in passender Länge abgeschnitten werden, oder in gebündelten @tühen. welche vorher vom Drahtring abgeschnitten wurden. Trotz aller Einrichtungen und @Terfaliren, welche ein zunderfrcies Glühen bewirken sollen, ist es bislang nicht gelungen. einen völlig zunderfreien Schweißdraht zu erhalten. 'Man hat schon versucht, nach dein Glühen den Draht durch Beizen, durch ein Schmirgelbad o. dgl. blank und zunderfrei zu bekoininen. Indessen sind die Verfahren sehr unistündlich, kostspielig und nicht durchgreifend. Es kommt nanilich noch ein weiterer Unistand in Betracht, welcher zur Schlackenbildung beim Schweißen führt. Der rohe Walzdraht wird vor dein "Liehen in ein Bad aus Kalkmilch eingebettet. Das ist erforderlich, um dem Draht beim Ziehen die nötige Schlüpfrigkeit zu geben. 'Der Kalk: hinterläßt einen festen -Niederschlag' auf den Drähten, der :Tuch durch da Ziehen keineswegs entfernt, sondern lecliglich in die feinen Vertiefungen und Unebenheiten der Oberfläche liiiiein-e#preßt wird. Selbstverständlich können diese Kalkrückstände weder durch Glühen noch durch einen Schniirgclprozeß entfernt werden. Die Verwendung von Säuren verbietet sich von selbst, weil diese die Rostbildung unterstützen. Auch das Abwaschen der Säuren genügt nicht, uni die#en Cbelstand völlig-17. er1izuhalten. Die I,#,all:riicl:stiinde bilden nun im Verein mit der dünnen Zunderschicht beim Schweißen eine -dilacke, welche die Schweißnaht durchzieht und es h<itihg unmöglich ,nacht, daß die Schweißnaht niit dein üblichen Werkzeug, wie Feile. Meißel o. dgl., nachgearbeitet werden kann. Außerdem verursachen die Kalkteilchen in Verbindung mit dem Zunder beim Schweißen die clen Augen ungemein schädliche Sprühfunkenbildung und das Knallen beim Ab-])rennen des Schweißdrahtes.
• Ertindungsgenlä ß wird aus Walzdraht ein hellblanker, zunder- und kalkfreier Schweißdi-alit dadurch erzeugt, claß nach dem üb- lichen Beizen. Ziehen und Glühen der Draht nochmals in ein besonderes Bad gebracht wird, das aus Schwefelsäure, -Nierenfett. Talkum und leichtern Seifenwasser im ungefähren \;'erhältnis von -t:2:1:20 besteht und so beschaffen ist, daß es keinerlei ungelöste Fetteile enthält; durch das Bad werden die (lein Draht anhaftenden Kalkrückstände aus dein Ziehprozeß und die leichte GlühzunderscIlicht so aufgelöst. daß sie heim nochinaligen leichten Ziehen des Drahtes, wobei derselbe, 11111 ihn nicht wieder hart zu machen, um höchstens 1/1o mm herabgemindert wird, mitsamt den Badrückständen restlos entfernt werden. Die Zusammensetzung des Bades gibt dein Drahte ferner die notwendige Schlüpfrigkeit für den leichten Zug, ferner eine besondere Glätte und Schutz gegen Rostbildung. Die angestellten Versuche mit einem derartig hergestellten Schweißdraht 'hüben gezeigt, daß (las Abbrennen des neuen Schweißdrahtes ohne Funkenbildung stattfindet, daß ferner die gebildete Schweißnaht glatt ist und keinerlei Schlacken aufweist.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Schweißdraht, dadurch gekennzeichnet, daß der in bekannter Weise gezogene Schweißdraht nach dem üblichen Weichglühen in ein Bad gebrachtes wird, daß aus 4 Teilen Schwefelsäure, 2 Teilen Nierenfett, i Teil Talkum und 2o Teilen leichtern Seifenwasser besteht, worauf der Draht nochmals um 1/1o mm auf die Handelsstärke heruntergezogen wird.