DE4440263A1 - Übungsgeschoß für Rohrwaffen - Google Patents
Übungsgeschoß für RohrwaffenInfo
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- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
- F42B8/00—Practice or training ammunition
- F42B8/12—Projectiles or missiles
- F42B8/14—Projectiles or missiles disintegrating in flight or upon impact
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- General Engineering & Computer Science (AREA)
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Description
Die Erfindung betrifft ein Übungsgeschoß für Rohrwaf
fen, welches in Form und Masse im wesentlichen einem
Standard-Übungsgeschoß bzw. einem Kampfgeschoß ent
spricht, mit einer Geschoßhaube und einem Geschoßheck
mit Führungsband.
Das Übungsschießen mit Rohrwaffen von bodengebundenen
oder luftgestützten Waffensystemen ist durch die zur
Verfügung stehende Schießanlage und den für die jewei
lige Munition gültigen Gefahrenbereich begrenzt. Es ist
bekannt, daß sich vom Boden abprallende Geschosse nach
kurzer Zeit wieder stabilisieren können und danach in
undefinierter Richtung weiter fliegen. Dabei ist es
möglich, daß solche wiederstabilisierten Geschoßteile
auch den zulässigen Gefahrenbereich verlassen.
Allgemein bekannt sind Zerschellgeschosse, die sich bei
einem Aufschlag bzw. dem Auftreffen in einem Zielmedium
mehr oder weniger stark zerlegen und dadurch den Ge
fährdungsbereich verringern. Durch Radial- und Längs
sollbruchstellen in Verbindung mit Metallpulver- oder
anderen Füllkörpern in der Geschoßhaube sind solche
Zerschellgeschosse technisch aufwendig und wirtschaft
lich ungünstiger herstellbar als herkömmliche Übungs
geschosse.
Durch die DE 39 02 112 C1 ist ein Zerleger-Geschoßkopf
für Übungsmunition offenbart bei dem in einer dünnen
Haube ein Kern eingefügt ist, welcher eine zur Geschoß
spitze gewandte Ausnehmung aufweist. Auf dieser Ausneh
mung liegt eine Kugel auf, die in die Ausnehmung so
weit eintaucht, daß der Kugelmittelpunkt oberhalb des
oberen Randes der Ausnehmung liegt. Bei einem Aufprall
des Zerlegerkopfes auf ein Zielmedium wird die Kugel in
die Ausnehmung hineingetrieben. Dadurch wird der Kern
aufgespalten und zerlegt beim Aufplatzen auch die den
Kern umgebende Haube.
Ein konstruktiv anders aufgebauter Zerleger-Geschoßkopf
für Übungsmunition ist aus der DE 36 42 414 A1 bekannt.
Bei diesem Geschoßkopf ist ein Kern aus einem gepreß
ten oder gesinderten Metallpulver in die Geschoßhaube
eingebracht, die im Aufschlagbereich konisch mit einer
abgeplatteten Spitze ausgebildet ist. Wenn dieses be
kannte Übungsgeschoß auf ein Zielmedium auftrifft, so
platzt die Geschoßhaube und der Kern wird durch die
Aufschlagkräfte nahezu in Pulverform zerlegt. Dadurch
wird der größte Teil der Energie des Übungsgeschosses
abgebaut. Durch die Zerlegung des Kernes wird insbeson
dere verhindert, daß das Übungsgeschoß vom Zielmedium
abprallt und eventuell Personen auf einem Übungsgelände
verletzt.
Es ist jedoch bekannt, daß Zerlegerköpfe der vorgenann
ten Bauart sich insbesondere bei einem Schrägaufprall
auf ein Zielmedium nicht zuverlässig zerlegen und da
durch eine Gefährdung, wie eingangs geschildert, dar
stellen.
Ausgehend von dem vorgenannten Stand der Technik ist es
Aufgabe der Erfindung, ein Übungsgeschoß für Rohrwaffen
zu schaffen, welches einfach herstellbar ist und beim
Aufprall in mindestens zwei Teile zerlegt wird und da
durch die Gefahr von Abprallern und den Gefährdungsbe
reich spürbar reduziert.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Patentanspruches 1 gelöst. Erfinderische Weiterbil
dungen und Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen 2
bis 6 zu entnehmen.
Durch die Verwendung des Zerlegeelementes als sogenann
tes Trenn-Element ist es mit technisch einfachen und
wirtschaftlich günstigen Mitteln möglich, die Reichwei
te von abprallenden Übungsgeschossen durch Trennung in
mindestens zwei Teile drastisch zu reduzieren, wodurch
das Übungsschießen auch auf kleineren Übungsplätzen er
möglicht wird.
Die Reichweitenreduzierung wird im wesentlichen durch
zwei physikalische Gesetzmäßigkeiten erzielt. Zum einen
stellen die beiden verbleibenden Teile nach der Tren
nung des Übungsgeschosses durch Zerlegung ballistisch
ungünstige, d. h. mit einem höheren Widerstandsbeiwert
behaftete Körper dar, deren Fluggeschwindigkeit sich
wesentlich schneller abbaut als bei einem Gesamtge
schoß. Ein erneutes Stabilisieren von solchen Geschoß
bruchstücken ist darüber hinaus unwahrscheinlich. Zum
anderen sind die beiden oder mehreren Geschoßbruch
stücke nach Zerlegung des Übungsgeschosses leichter als
das Gesamtgeschoß. Dadurch wird die den Geschoßteilen
noch innewohnende Restgeschwindigkeit sehr schnell
abgebaut.
In der Zeichnung ist ein Beispiel der Erfindung darge
stellt. Es zeigen:
Fig. 1 Ein Übungsgeschoß mit eingesetztem Zerlege
element im Halbschnitt,
Fig. 2 Das Zerlegeelement gemäß Fig. 1 mit innen
liegender Sollbruchstelle,
Fig. 3 Ein Zerlegeelement anderer Bauart mit innen
liegender Sollbruchstelle,
Fig. 4 Ein Zerlegeelement noch anderer Bauart mit
außenliegender Sollbruchstelle,
Fig. 5 Ein Zerlegeelement für ein Übungsgeschoß mit
innen- und außenliegender Sollbruchstelle,
Fig. 6 Ein Übungsgeschoß mit einem Zerlegeelement
nach Fig. 3 in Kombination mit Preßkörpern,
Fig. 7 Ein Übungsgeschoß mit Zerlegeelement nach
Fig. 3 in Kombination mit Preßkörpern und
Zerlege-Formkörpern.
Das Übungsgeschoß besteht im wesentlichen aus einer Ge
schoßhaube 2 und einem Geschoßheck 3, welches das Füh
rungsband 4 in einer Ringnut aufnimmt. Die Geschoßhaube
2 und das Geschoßheck 3 sind durch ein Zerlegeelement
5, welches hohlzylindrisch ausgebildet ist und zu bei
den Seiten eines Mittelbereiches 6 Gewindeansätze 7 und
8 aufweist, verbunden. Mit dem Gewindeansatz 7 ist das
Zerlegeelement 6 in ein entsprechendes Innengewinde
einer Sackbohrung 9 der Geschoßhaube 2 eingeschraubt.
Das Geschoßheck 3 ist mit einem Innengewinde der Aus
nehmung 10 auf den Gewindeansatz 8 aufgeschraubt. In
dem Beispiel der Fig. 1 hat der Mittelbereich 6 des
Zerlegeelementes 5 einen gleichen Außendurchmesser 11
wie die Geschoßhaube 2 und das Geschoßheck 3. Dies
bedeutet, daß der Mittelbereich 6 des Zerlegeelementes
5 ringförmig zwischen den einander zugewandten Stirn
seiten der Geschoßhaube 2 und des Geschoßhecks 3 liegt.
Das Zerlegeelement 5 nach Fig. 1 besitzt eine im Mit
telteil 6 innen umlaufende Radialnut 12, die als
Radialsollbruchstelle dient, wie dies in Fig. 2 deut
lich herausgestellt ist.
Das Zerlegeelement 5 ist aus einer hochfesten Alumi
nium-Knetlegierung hergestellt, welche über eine ge
ringere Temperaturabhängigkeit der Kerbzähigkeit als
Stahl verfügt. Die Restwanddicke 13 der Radialsoll
bruchstelle 12 ist so bemessen, daß sich das Übungsge
schoß bei einem Aufprall auf ein Zielmedium sicher in
zumindest zwei Teile zerlegt. Dies ist auch dann ge
währleistet, wenn das Übungsgeschoß 1 in einem relativ
flachen Auftreffwinkel von beispielsweise 10° Grad auf
ein Zielmedium aufprallt.
Durch eine konstruktiv günstig gewählte Lage der Trenn
stelle zwischen der Geschoßhaube 2 und dem Geschoßheck
3 kann die in den meisten Fällen günstigere Ballistik
der Geschoßhaube 2 durch eine geringere Restmasse aus
geglichen werden, so daß für die beiden zerlegten Teile
jeweils ähnliche Restflugbahnen und Entfernungen er
reichbar sind.
In Fig. 3 ist ein Zerlegeelement 14 in leicht abgewan
delter Bauart dargestellt. Dieses Zerlegeelement 14 un
terscheidet sich von dem Zerlegeelement 5 nach Fig. 2
bzw. nach Fig. 1 dadurch, daß der mittlere Bereich ra
dial nicht über die beiden Gewindeansätze 7 und 8 hi
nausragt. Der mittlere Bereich 15, an dessen Innenseite
wiederum eine umlaufende Radialsollbruchstelle 12 ein
gebracht ist, schließt im Außendurchmesser mit dem
Innendurchmesser der Sackbohrung 9 der Geschoßhaube 2
bzw. mit der Ausnehmung 10 im Geschoßheck ab. Dadurch
liegt der Mittelbereich 15 des Zerlegeelementes 14 ge
mäß den Fig. 6 und 7 innerhalb der Geschoßummante
lung, wobei die Radialsollbruchstelle 12 direkt unter
halb der Trennlinie 16 zwischen der Geschoßhaube 2 und
dem Geschoßheck 3 liegt.
Das Zerlegeelement 17 nach Fig. 4 ist ähnlich aufge
baut wie das Zerlegeelement 14 in Fig. 3. Als einziger
Unterschied besitzt dieses Zerlegeelement 17 eine au
ßenumlaufende Radialsollbruchstelle 18.
In Fig. 5 ist wiederum ein Zerlegelement 19 im Halb
schnitt gezeigt, welches vom Baukörper her dem Zerlege
element 14 entspricht. Jedoch sind in dem Zerlegeele
ment 19 nun eine innenumlaufende und eine außenumlau
fende Radialsollbruchstelle 20 bzw. 21 eingebracht.
Alle vorgenannten Zerlegeelemente 5, 14, 17 und 19 erfül
len die gestellten Anforderungen optimal. In allen Fäl
len wurde in Versuchsreihen an einem Übungsgeschoß aus
Stahl die einwandfreie Zerlegung des Übungsgeschosses 1
in zumindest zwei Teile nachgewiesen.
Die Fig. 6 zeigt wiederum ein Übungsgeschoß 22 mit ei
ner Geschoßhaube 2 und einem Geschoßheck 3 mit Füh
rungsband 4. Die Geschoßhaube 2 und das Geschoßheck 3
sind wiederum durch ein Zerlegeelement 23 miteinander
verbunden, wobei lediglich die Gewindeansätze 7 und 8
unterschiedliche Durchmesser aufweisen. Die Radialsoll
bruchstelle 12 liegt direkt unterhalb der Trennfuge 16
zwischen der Geschoßhaube 2 und dem Geschoßheck 3. Im
vorderen Bereich des Übungsgeschosses 2 befinden sind
ein oder mehrere Preßkörper 24, 25 und 26 aus einem Ei
senpulver.
Das Übungsgeschoß 22 nach Fig. 7 ist wiederum mit ei
nem Zerlegeelement 23 versehen, als einziger Unter
schied zur Fig. 6 sind in diesem Fall nach Fig. 7
zwischen dem Zerlegeelement 23 und dem Preßkörper 24
kugelförmige Formkörper 27 und 28 von unterschiedlichen
Durchmessern eingesetzt. Durch den Einsatz von Preßkör
pern 24, 25 und 26 sowie Formkörpern 27 und 28 wird die
Zerlegung des Übungsgeschosses 1 bzw. 22 weiter opti
miert. Durch Zurückverlegen der Trennstelle 16 am
Übungsgeschoß 22, 1 wird dann noch eine relativ schwere,
ballistisch optimierte Geschoßhaube 2 in mehrere unkri
tische Teile bei Zielaufschlag zerlegt. Für das Ge
schoßheck 3 verbleibt dadurch nur noch ein relativ
leichter, ballistisch ungünstig fliegender zylinderähn
licher Restkörper.
Wie die Fig. 6 und 7 verdeutlichen, dient das Zerle
geelement 23 nicht nur der Verbindung und Trennung von
Geschoßhaube 2 und Geschoßheck 3, sondern erlaubt
gleichzeitig auch eine spielfreie und zum Geschoßheck 3
längentoleranzunabhängige Fixierung von Füllkörpern
24, 25, 26, 27 und 28 in der Geschoßhaube 2. Eine Bauweise
nach Fig. 6 bzw. 7 ist technisch aufwendiger als die
Bauweise das Übungsgeschosses 1 nach Fig. 1. Hier
bleibt es dem Fachmann überlassen, unter Berücksichti
gung der an ihn gestellten Forderungen die richtige
Konstruktionsvariante für ein Übungsgeschoß 1 bzw. 22
zu wählen, welches bei Zielaufprall sich in zumindest
zwei Teile zerlegt.
Claims (6)
1. Übungsgeschoß für Rohrwaffen, welches in Form und
Masse im wesentlichen einem Standard-Übungsgeschoß
bzw. einem Kampfgeschoß entspricht, mit einer Ge
schoßhaube und einem Geschoßheck mit Führungsband,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Geschoßhaube (2) und dem Geschoß
heck (3) ein beide Teile verbindendes Zerlegeelement
(5, 14, 17, 19, 23) eingesetzt ist, welches mit zumin
dest einer innen- und/oder außenliegenden Radial
sollbruchstelle (12, 18, 20, 21) versehen ist.
2. Übungsgeschoß nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Radialsollbruchstelle (12, 18, 20, 21) im Mit
telbereich (6, 15) des Zerlegeelementes (5, 14, 17, 19,
23) radial unterhalb der Trennstelle zwischen dem
Geschoßheck (3) und der Geschoßhaube (2) vorgesehen
ist.
3. Übungsgeschoß nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Radialsollbruchstelle (12, 18, 20, 21) ringför
mig umlaufend am Zerlegeelement (5, 14, 17, 19, 23) an
geordnet ist.
4. Übungsgeschoß nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Zerlegeelement (5, 14, 17, 19, 23) einen Mittel
bereich (6, 15) aufweist, dessen Außendurchmesser
gleich oder kleiner dem Außendurchmesser des Ge
schoßhecks (3) und/oder der Geschoßhaube (2) ist.
5. Übungsgeschoß nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Zerlegeelement (5, 14, 17, 19, 23) aus einer
hochfesten Aluminium-Knetlegierung gebildet ist.
6. Übungsgeschoß nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Zerlegeelement (5, 14, 16, 19, 23) in der
Geschoßhaube (2) eingesetzte Formkörper (24, 25, 26,
27, 28) toleranzunabhängig fixiert.
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Legal Events
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