DE4439890C2 - Ventilanordnung - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Ventilanordnung mit den
Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
In der EP-0492109 A1 ist ein Sperrventil mit einem verbraucher
seitigen Ventilsitz und einem druckerzeugerseitigen Schließ
glied beschrieben, das durch Magnetkraftwirkung auf einem Anker
am Ventilsitz anzugreifen vermag. Zwischen dem Anker und dem
Schließglied ist eine Druckfeder angeordnet. Diese übt in der
Ventilschließstellung eine auf den Ansprechdruck abgestimmte
Schließkraft auf das Schließglied aus. Auf diese Weise ist in
der Ventileinheit ein Absperrventil und ein Druckbegrenzungs
ventil verwirklicht.
Aus der DE-3832023 A1 ist bekannt, gegenparallel zu einem ASR-Um
schaltmagnetventil Rückschlagventile mit unterschiedlicher
Vorspannung als Sicherheitsventile vorzusehen. Allerdings sind
diese Rückschlagventile als separate Baugruppen ausgeführt.
Aus der DE-3506287 A1 ist ein Elektroventil zur Steuerung von
Antiblockiervorrichtungen in Kraftfahrzeugen bekannt, das den
Druckabfall in der Betätigungsvorrichtung steuert, durch den
ein blockiertes Rad des Fahrzeugs gelöst wird, so daß die ver
lorene Bodenhaftung wieder hergestellt wird. Dazu weist das
Elektroventil eine mit dem Steuerkreis zur Steuerung der Kraft
fahrzeugbremsen zu verbindende Eingangsöffnung, eine mit einer
Betätigungsvorrichtung der zugeordneten Bremse zu verbindende
Ausgangsöffnung und eine mit einem Ablaufbehälter verbundene
Ablauföffnung auf. Ein Ventilschieberorgan dient zur wahlweisen
Verbindung der Ausgangsöffnung mit der Eingangsöffnung und der
Ablauföffnung. Das Ventilschieberorgan, das durch elastische
Mittel in diejenige Position vorgespannt ist, in der die Aus
gangsöffnung mit der Eingangsöffnung in Verbindung steht, läßt
sich durch einen Elektromagneten gegen die Wirkung der elasti
schen Mittel in diejenige Position bewegen, in der die Aus
gangsöffnung mit der Ablauföffnung verbunden ist. Im Bereich
der Ablauföffnung ist ein Rückschlagventil angeordnet, welches
bewirkt, daß das Fluid nur dann ablaufen kann, wenn sein, Druck
über einem vorbestimmten Schwellenwert liegt.
Aus der DE-OS 16 50 574 ist ein elektromagnetisch betätigbares
Miniaturventil mit einem Magnetsystem, das einen Radial- und
einen Axialluftspalt hat, und dessen Ventilglied bei erregtem
Magnetsystem auf einem Ventilsitz aufliegt und dadurch dessen
Fluidströmungsweg sperrt. Bei diesem Ventil verläuft bei
entregtem Magnetsystem der Fluidströmungsweg vom Ventilsitz aus
durch den magnetischen Axialluftspalt und dann vom Anker abge
wendet durch das Ventilgehäuse nach außen. Damit befindet sich
der Anker in einem fluidströmungstoten Raum, da die Fluidströ
mung die magnetischen Feldlinien einmal im Axialluftspalt und
einmal beim Durchtritt durch das Gehäuse schneidet.
Aus der DE-4112136 A1 ist eine Baueinheit aus einem Druckbe
grenzungsventil und einem Umschaltventil für eine hydraulische
Bremsanlage mit einer Blockierschutz- und Antriebsschlupfrege
leinrichtung bekannt. Die Baueinheit hat ein aus einem Gehäuse
mantel mit einer darin aufgenommenen Spule gebildetes Führungs
rohr für einen darin längs bewegbar aufgenommenen Anker. Das
Führungsrohr ist an beiden Enden durch jeweilige Jochteile ab
geschlossen. Das erste Jochteil weist einen ersten Anschluß des
Umschaltventils auf. Dieser außermittig angeordnete Anschluß
steht mit dem Innenraum des Führungsrohres in Verbindung. Dar
über hinaus weist das erste Jochteil den koaxial zur Längsachse
des Führungsrohres verlaufenden dritten Anschluß des Umschalt
ventils auf. Dieser dritte Anschluß endet in einem ersten Ven
tilsitz. Das zweite Jochteil ist mittig mit dem zweiten An
schluß des Umschaltventils versehen. Dieser zweite Anschluß
führt im Inneren zu einem zweiten Ventilsitz.
Der Anker des Umschaltventils ist rohrförmig ausgebildet und
weist auf der Seite des zweiten Jochteils einen Innenbund auf.
An diesem Innenbund ist eine als Schraubendruckfeder ausgebil
dete Rückstellfeder abgestützt, welche an dem zweiten Jochteil
angreift. Im Anker sind zwei für Druckmittel durchlässige
Scheiben aufgenommen, zwischen denen sich eine als Schrauben
druckfeder ausgebildete koaxial zur Längsachse verlaufende Fe
der befindet. Die Feder ist einer Vorspannkraft unterworfen,
aufgrund der die erste Scheibe an einem in den Anker eingefüg
ten Anschlagring und die zweite Scheibe am Innenbund abgestützt
ist. Auf der Seite des ersten Jochteils ist an der ersten
Scheibe eine als erstes Schließglied dienende Kugel befestigt.
Das erste Schließglied bildet im Zusammenwirken mit dem Ventil
sitz des ersten Jochteils ein erstes Sitzventil des Umschalt
ventils. An der zweiten Scheibe des Ankers ist auf der Seite
des zweiten Jochteils gleichfalls eine Kugel als zweites
Schließglied angeordnet. Das Schließglied bildet im Zusammen
wirken mit dem Ventilsitz des zweiten Jochteils ein Sitzventil
sowohl des Umschaltventils als auch des Druckbegrenzungsven
tils.
Diese Anordnung weist relativ viele Teile auf und ist kompli
ziert herzustellen.
Dem elektromagnetbetätigten 2/2-Wegebentil aus der DE 41 02 626 A1
werden die Vorteile zugeschrieben, in raumsparender Weise im
Gehäuse des Ventils ein Druckbegrenzungsventil anzuordnen, was
zu einer Montagevereinfachung und zur Verminderung von Lei
tungsverbindungen zwischen dem 2/2-Wegeventil und dem Druckbe
grenzungsventil beiträgt. Dabei ist das Druckbegrenzungsventil
dem 2/2-Wegeventil parallelgeschaltet, damit die gesamte Anord
nung in einer Blockierschutz- und Antriebsschlupfregeleinrich
tung für Kraftfahrzeuge verwendet werden kann.
Dabei ist die gesamte Anordnung so aufgebaut, daß das elektro
magnetisch betätigte Absperrventil und das Druckbegrenzungsven
til längs einer gemeinsamen Achse angeordnet sind, wobei ein
erster Ventilsitz sowie ein erster Schließkörper das Absperr
ventil und ein zweiter Ventilsitz sowie ein zweiter Schließkör
per das Druckbegrenzungsventil bilden. Das Druckbegrenzungsven
til wirkt mit einer zweiten Feder in der Weise zusammen, daß
bei geschlossenem Absperrventil die vom Druckmittel auf den
zweiten Schließkörper ausgeübte Öffnungskraft die Vorspannkraft
der zweiten Feder überwindet, wodurch der zweite Schließkörper
von dem zweiten Ventilsitz abhebt.
Mit anderen Worten wird bei dieser bekannten Anordnung ledig
lich eine Integration zweier Funktionsgruppen (Absperrventil
und Druckbegrenzungsventil) in eine gemeinsame Baugruppe be
schrieben. Eine Reduzierung von Bauteilen wird hierbei nur in
sofern erreicht, als Leitungsverbindungen zwischen dem 2/2-Wege
ventil und dem Druckbegrenzungsventil eingespart werden. Im
übrigen sind jedoch die Verbindungen durch Kanäle in dem Ven
tilgehäuse vorhanden. Auch die beiden Baugruppen 2/2-Wegeventil
und Druckbegrenzungsventil sind jeweils für sich genommen voll
ständig vorhanden.
Aus der DE 41 02 626 A1 ist nicht zu entnehmen, daß der An
sprechpunkt für die Auslösung der Überdruckfunktion durch die
Bemessung der durch die Ventilbetätigungseinrichtung auf das
Ventilglied ausübbaren Kraft, der Federkraft der Federanordnung
und der Abmessungen des Ventilsitzes erfolgt.
Demgegenüber ist es Aufgabe der Erfindung, eine Ventilanordnung
einfacher und mit weniger Bauteilen herstellbar zu gestalten.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist die oben genannte Ven
tilanordnung durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des
Anspruchs 1 weitergebildet.
Bei einem derartigen Ventil wird bei Überschreiten eines Grenz
drucks die Schließkraft überwunden und das Ventil öffnet sich,
so daß eine weitere Drucksteigerung nicht möglich ist. Bevor
der Grenzdruck erreicht ist, ist der zweite Ventilanschluß ge
genüber dem ersten Ventilanschluß gesperrt.
Zur Verringerung des er forderten Bauraumes und zur vereinfach
ten Montage kann erfindungsgemäß eine Kombination der beiden
Ventilfunktionen, maximale Druckbegrenzung und Absperren der
Fluidverbindung, in einer einzigen Ventilanordnung vorgesehen
sein.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Ventilanordnung sind Gegen
stand weiterer Ansprüche.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Ventilanordnung ist in der nachstehenden Beschreibung unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Ventilanordnung gemäß der Erfindung in einer
schematischen Querschnittsdarstellung;
Fig. 2 ein Diagramm, in dem die Magnetkraft einer
Elektromagnetanordnung gegenüber der Breite des
Luftspaltes aufgetragen ist;
Fig. 3 ein Diagramm, in dem die Flußdichte in einer
Elektromagnetanordnung gegenüber der Feldstärke
aufgetragen ist.
Fig. 1 zeigt eine Ventilanordnung 18, die als 2/2-Wegeventil
mit elektromagnetischer Betätigung ausgestaltet ist. Von dem
ersten Fluidanschluß 16 führt im unbetätigten Zustand der Ven
tilanordnung 18 eine Strömungsverbindung zu einem zweiten Flui
danschluß 20.
Wenn die Ventilanordnung 18 betätigt wird, schaltet ein Steuer
signal die Ventilanordnung 18 ein, d. h. deren Elektromagne
tanordnung 42 wird angesteuert und ein Ventilglied 44 wird ver
schoben, so daß der erste und der zweite Fluidanschluß 16, 20
nicht mehr in Strömungsverbindung stehen (siehe Fig. 1).
Je nach Anwendungsfall der Ventilanordnung 18 kann in deren ge
sperrtem Zustand der Fluiddruck sowohl an dem ersten Fluidan
schluß als auch an dem zweiten Fluidanschluß der Ventilanord
nung 18 ansteigen. Der durch den Druckanstieg hervorgerufenen
Kraft Fp am zweiten Fluidanschluß 20 der Ventilanordnung 18
steht als Schließkraft die Axialkomponente der durch die Elek
tromagnetanordnung 42 erzeugten Magnetkraft FL entgegen. Auf
grund der vorbestimmten Druck- und Flächenverhältnisse in der
Ventilanordnung 18 ergibt sich ein bestimmter maximal möglicher
Druck an dem zweiten Fluidanschluß 20, der z. B. etwa 60 bar be
tragen kann. Wird dieser maximal mögliche Druck überschritten,
gibt das Ventilglied 44 den zweiten Fluidanschluß 20 frei, so
daß das Überdruck-Fluid über den ersten Fluidanschluß 16 ent
weichen kann. Die Bemessung der einzelnen Komponenten wird wei
ter unten erläutert.
Auf diese Weise wird der maximal mögliche Druck am zweiten
Fluidanschluß 20 wirksam begrenzt.
Die Ventilanordnung 18 weist eine im wesentlichen zylindrische
Gestalt auf, wobei an einer Stirnfläche (in Fig. 1 oben) der
zweite Fluidanschluß 20 mündet, während der erste Fluidanschluß
16 radial an der Außenwand der Ventilanordnung 18 mündet.
Die Elektromagnetanordnung 42 ist dem zweiten Fluidanschluß 20
gegenüberliegend (am unteren Ende der Ventilanordnung 18 in
Fig. 1) angeordnet.
Die Elektromagnetanordnung 42 weist eine Erregerspule 79 auf,
die in einem Dorn 72 zentriert aufgenommen ist. Die Erreger
wicklung ist dabei als Topfspule 79 ausgestaltet, in deren zy
lindrischer Ausnehmung 72 etwa bis zur Hälfte ein Eisenkern 74
mit einer koaxialen Durchgangsbohrung 76 ragt. In der Durch
gangsbohrung 76 ist ein koaxial verschieblicher Tauchanker 78
aufgenommen, der sich an seinem in das Innere der Topfspule 79
reichenden Ende auf den Innendurchmesser der Topfspule 79 durch
einen im wesentlichen hohlzylindrischen Eisenkörper 80 verbrei
tert. Gegen einen Anschlag 82 der Ventilanordnung 18 kann der
Tauchanker 78 durch eine im Inneren des hohlzylindrischen Kör
pers 80 angeordnete Schraubenfeder 84 abgestützt sein.
Zwischen der Stirnfläche 86 des in das Innere der Topfspule 79
ragenden Eisenkerns 74 und der ihr gegenüberliegenden Stirnflä
che 88 des hohlzylindrischen Körpers 80 ist ein in seiner Höhe
veränderbarer Luftspalt sL ausgebildet.
Der die Durchgangsbohrung 76 durchragende Tauchanker 78 ragt an
seinem von der Elektromagnetanordnung 42 abliegenden Ende 90 in
einen Ventilraum 92. Das Ende des Tauchankers 78 ist als Ven
tilglied 44 ausgebildet oder steht mit dem Ventilglied 44 in
Berührung, das beispielsweise aus einer Kugel 44 gebildet ist.
In der Ruhestellung der Ventilanordnung 18 kann Fluid zwischen
der Oberfläche des Ventilgliedes 44 und der Wandung 102 des
Ventilraumes strömen, so daß eine Verbindung von dem ersten
Fluidanschluß 16 zu dem zweiten Fluidanschluß 20 besteht.
Das Ventilglied 44 ist durch eine Schraubenfeder 106 gegen die
obere innere Stirnwand 108 der Ventilanordnung 18 abgestützt,
so daß eine definierte Ventilöffnung im Bereich des zweiten
Fluidanschlusses gegeben ist.
In der Betätigungsstellung der Ventilanordnung 18 liegt das
Ventilglied 44 auf einem Ventilsitz 100 an, so daß der erste
Fluidanschluß 16 von dem zweiten Fluidanschluß 20 strömungsmä
ßig getrennt ist.
Zur definierten Einstellung der Schließ- bzw. Haltekräfte bei
erregter Elektromagnetanordnung 42, wobei Einflüsse durch Tem
peratur- und Spannungsschwankungen nach Möglichkeit eliminiert
sein sollen, dienen nachfolgende Bemessungsregeln.
Da üblicherweise eine Stromregelung des Betätigungssignals der
Elektromagnetanordnung 42 nicht vorgesehen ist, kann ein Pro
portionalmagnet nicht verwendet werden. Die Einstellung der Ma
gnetkräfte kann damit nur über den Luftspalt sL, und/oder eine
definierte Materialauswahl bzw. geometrische Auslegung erreicht
werden.
In den Fig. 2 und 3 ist die Abhängigkeit der Magnetkraft Fm
über der Höhe des Luftspalts sL bzw. die Flußdichte B über der
Feldstärke H aufgetragen.
Wie in Fig. 2 gezeigt, steigt ab einem Grenzluftspalt sL0 < sL
die Magnetkraft überproportional an. Dies bedeutet, daß in dem
Bereich 0. . .sL0 schon sehr kleine Spaltänderungen zu einem
überproportionalen Anstieg der Magnetkräfte führen und somit
die Spalttoleranzen zur Einstellung entsprechend eng sein müs
sen.
Um die Einstelltoleranzen zu vergrößern, wird nun vorgeschla
gen, den Bereich des Luftspaltes sL zu verwenden, in dem eine
konstante oder zumindest nur geringfügig anwachsende Änderung
der Magnetkraft (sL0 < sL < sL1) als Spaltenmaß verwendet wird.
In diesem Abschnitt der Kurve haben Schwankungen des Luftspal
tes (Toleranz) einen geringen Einfluß auf die ausgeübten Ma
gnetkräfte.
Um die Temperatur- und Spannungsempfindlichkeit der Elektroma
gnetanordnung 22 in der Ventilanordnung zu verringern, wird auf
das Diagramm in Fig. 3 Bezug genommen.
Die Temperatur- und Spannungsunempfindlichkeit kann durch eine
Sättigung des Magnetkreises erreicht werden, in einem Magnet
kreis ist der magnetische Fluß (Produkt aus Feldstärke und Flä
che) überall konstant. Daher kann man durch die Einbringung ei
nes Materials, das den magnetischen Fluß leitet, an beliebiger
Stelle in dem magnetischen Kreis, z. B. an der mit dem Bezugs
zeichen 120 bezeichneten Stelle in Fig. 1, den Magnetkreis sät
tigen.
Ist der Magnetkreis gesättigt, stellt sich ein Funktionsverlauf
der magnetischen Induktion B über der magnetischen Erregung
H(I) gemäß Fig. 3 ein. Wird die Elektromagnetanordnung 42 in
dem im wesentlichen konstanten Bereich in Fig. 3 betrieben,
kann der Temperatureinfluß fast vollständig eliminiert werden,
da der Magnetkreis hier immer gesättigt ist. Der untere Ar
beitsbereich ergibt sich dabei aus der minimalen Spannung
(Umin), dem maximalen Widerstand (Rmax) und der maximalen Tempe
ratur (Tmax). Der obere Arbeitsbereich ergibt sich entsprechend
aus der maximalen Spannung (Umax), dem minimalen Widerstand
(Rmin) und der minimalen Temperatur (Tmin).
Mit diesen Angaben kann unter Berücksichtigung der Federkraft
der Feder 106 oder der resultierenden Federkraft der Federn 84
und 106 sowie den Abmessungen des Ventilsitzes 100 der An
sprechpunkt der Ventilanordnung 18 festgelegt werden, bei dem
die von der Elektromagnetanordnung 42 bewirkte Verschiebung des
Ventilgliedes 44 durch einen an dem zweiten Fluidanschluß 20
herrschenden Druck soweit überwunden ist, daß die Kugel 44 von
ihrem Ventilsitz 100 weggedrückt wird, so daß die Ventilkammer
92 und damit beide Fluidanschlüsse 16, 20 der Ventilanordnung
18 in Strömungsverbindung stehen.
Wenn die Erregerspule 79 mit Strom beaufschlagt wird, wird über
die Elektromagnetanordnung am Anker 78 eine Axialkraft erzeugt.
Diese ist in der Lage, das Ventilglied 44 gegen die Kraft der
Schraubenfeder 106 zu verschieben, so daß das Ventilglied 44 an
seinem Ventilsitz 100 anliegt. Dadurch wird die Verbindung von
dem ersten Fluidanschluß 16 zu dem zweiten Fluidanschluß 20 ge
sperrt.
Aufgrund der Ventilflächendimensionierung, den Federkräften und
den Magnetkräften reicht die hydraulische Kraft am Fluidan
schluß 20 ab einem bestimmten Maß aus, um das Ventilglied 44
von ihrem Ventilsitz 100 abzuheben. Sobald dies eintritt,
strömt solange Fluid zu dem ersten Fluidanschluß 16, bis ein
vorhandener Überdruck abgebaut ist. Der Druck am zweiten Flui
danschluß 20 bricht dann sofort zusammen und die Magnetkraft
kann den Ventilsitz 100 wieder schließen. Dieser Öffnungs- und
Schließvorgang kann sich fortlaufend in einer Art "Shuttle-Be
wegung" wiederholen.
Auf diese Weise ist der Druck in dem zweiten Fluidanschluß 20
auf einen voreinstellbaren Wert begrenzbar. Ein weiterer Para
meter, um die durch die Elektromagnetanordnung 42 erzeugbaren
Kräfte einzustellen, besteht darin, den Effekt der sogenannten
Magnetkraftscherung auszunutzen. Dabei werden Magnetkräfte
nicht nur in axialer Richtung des Tauchankers 78 wirksam, son
dern auch quer dazu. Sobald der Tauchanker 78 in den Scherungs
bereich eintaucht, wird die axiale Kraftkomponente um die dann
erzeugte Querkraft verringert.
Dazu ist, wie in Fig. 1 veranschaulicht, die Durchgangsbohrung
76 als Stufenbohrung 76a, 76b ausgeführt. In entsprechender
Weise ist der an dem Tauchanker 78 angeformte hohlzylindrische
Teil an seinem in das Innere der Erregerspule 70 weisenden Sei
te mit einer Stufe 140 versehen, so daß ein verjüngter Bereich
80a in den Bereich 76b der Stufenbohrung eintauchen kann.
Beim Eintauchen baut sich ein Teil des magnetischen Flusses in
Querrichtung auf und leistet keinen Beitrag zur Schließkraft
der Ventilanordnung. Das heißt, der Querkraftaufbau verringert
die zum Geschlossenhalten des Ventils zur Verfügung stehende
Kraft in vorherbestimmbarer Weise. Die mit dem Bezugszeichen
145 versehenen Feldlinien spalten sich so auf, daß der pro
gressiv ansteigende Bereich des Magnetkraftverlaufs wesentlich
abgeschwächt werden kann, so daß die Magnetkraftänderungsfunk
tion über den Luftspalt in einen Bereich relativer Konstanz
verlagert wird, der nahezu unabhängig von der Maßtoleranz des
Luftspaltes ist.
Darüber hinaus wird durch die gestufte Ausführung des Eisen
kerns 74 und des Tauchankers 78 mit seinem zylindrischen Ansatz
80, 80a die Querschnittsfläche des Luftspaltes verringert, wo
durch eine Sättigung des Magnetkreises bei niedrigen Strömen
möglich wird.
Claims (7)
1. Ventilanordnung mit
- - einem ersten und einem zweiten Fluidanschluß (16, 20) mit jeweils vorherbestimmten Strömungsquerschnitten,
- - wenigstens einem Ventilglied (44), das durch eine erste Federanordnung (106) in ein erste Stellung vorgespannt ist, in der der erste und der zweite Fluidanschluß (16, 20) in Strö mungsverbindung stehen und
- - einer Elektromagnetanordnung (42), durch die das Ventil
glied (44) bewegbar ist, um dieses in eine zweite Stellung zu
bringen, in der der erste und der zweite Fluidanschluß (16, 20)
gegeneinander gesperrt sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
in der zweiten Stellung durch die erste Federanordnung (106) das Ventilglied (44) derart vorgespannt ist,
die Strömungsquerschnitte des ersten und zweiten Fluidanschlus ses (16, 20) so groß sind, und
die Elektromagnetanordnung (42) auf das Ventilglied (44) eine solche elektromagnetische Kraft ausübt, daß - - bei einem vorbestimmten Fluiddruck an dem zweiten Fluidan schluß (20) das Ventilglied (44) den zweiten Fluidanschluß (20) soweit öffnet, daß der erste und der zweite Fluidanschluß (16, 20) in Strömungsverbindung stehen.
2. Ventilanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektromagnetanordnung (42) durch wenigstens eine Erre
gerspule (79) gebildet ist, die mit einem Eisenkern (74)
verbunden ist, der über einen veränderlichen Luftspalt (sL) mit
einem Ankerelement (78, 80) zusammenwirkt, durch das das Ven
tilglied (44) bewegbar ist.
3. Ventilanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Erregung der Elektromagnetanordnung, (42) die Verän
derung des Luftspaltes (sL) in einem Bereich erfolgt, in dem
sich die erzeugte Magnetkraft zumindest annähernd linear än
dert.
4. Ventilanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektromagnetanordnung (42) in der magnetischen Sätti
gung betreibbar ist.
5. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Luftspalt (sL) der Elektromagnetanord
nung (42) zumindest abschnittsweise eine stufenförmige Quer
schnittsgestalt aufweist.
6. Ventilanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Elektromagnetanordnung (42) als
Topfspule (79) mit Eisenkern (74) und einem Tauchanker (78)
ausgebildet ist.
7. Ventilanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Elektromagnetanordnung (42)
durch eine zweite Federanordnung (84) in Richtung der zweiten
Stellung des Ventilgliedes (44) vorgespannt ist, wobei die Fe
derkräfte der ersten (106) und der zweiten (84) Federanordnung
so bemessen sind, daß bei erregter Elektromagnetanordnung (42)
und bei an den ersten und zweiten Fluidanschlüssen (16, 20) an
liegenden vorbestimmten Drucken das Ventilglied (44) nicht von
einem Ventilsitz (100) abhebt.
Priority Applications (7)
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