DE4438067A1 - Verfahren und Anordnung zum Austreiben von Verunreinigungen aus dem Grundwasser und dem von ihm durchströmten Erdreich - Google Patents
Verfahren und Anordnung zum Austreiben von Verunreinigungen aus dem Grundwasser und dem von ihm durchströmten ErdreichInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zum
Austreiben von Verunreinigungen aus dem Grundwasser und dem
von ihm durchströmten Erdreich.
Anordnungen, bei denen Grundwasserkreisläufe in der Umgebung
eines Brunnenschachtes zum Lösen von Verunreinigungen sowohl
aus dem grundwasserdurchströmten Erdreich als auch aus dem
Grundwasser erzeugt werden, sind bereits vorgeschlagen worden.
Auch ist in der DE-PS 39 40 433.1 bereits eine Anordnung be
schrieben worden, bei der neben der Grundwasserkreislauferzeu
gung mechanische Schwingungen im Erdreich durch einen in der
Umgebung des Brunnenschachtes angeordneten Schwingungserzeuger
gebildet werden. Diese mechanischen Schwingungen lösen in den
Kapillaren der Bodenschichten molekulare Flüssigkeitsbewegun
gen aus, die zu einem Lösen der dort festgesetzten Verunreini
gungen führen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Reinigungsmöglichkeit des grundwasserdurchströmten Erdreichs
mit Hilfe von Schwingungen zu schaffen, das noch effektiver
und in seiner Wirkung exakter steuerbar ist.
Die Aufgabe wird mit einem Verfahren der eingangs genannten
Art gelöst, bei dem erfindungsgemäß zwischen mindestens einem
Brunnenschacht und dem diesen umgebenden Erdreich pulsierende
Grundwasserkreisläufe erzeugt und die durch die mechanische
Energie dieser pulsierenden Kreisläufe gelösten Verunreinigun
gen aus dem Erdreich abgesaugt werden. Bei diesem Verfahren
wird nun also das Grundwasser selbst zur Erzeugung der mecha
nischen Schwingungen im Erdreich eingesetzt. Das sich in pul
sierenden Stoßwellen in einem Kreislauf bewegende Grundwasser
ist dabei in seiner räumlichen Ausbreitung um den Brunnen
schacht sehr genau steuerbar, so daß keine unerwünschte Ener
gieübertragung in die Bodenbereiche außerhalb des Verunreini
gungsgebietes erfolgt. Durch die Grundwasserstoßwellen läßt
sich das Korngerüst beeinflussen, wodurch sich dort anhaftende
Schadstoffe rascher lösen lassen als durch einen gleichmäßigen
Grundwasserfluß durch das Erdreich. Dabei kann vorteilhafter
weise die Richtung der pulsierenden Grundwasserkreisläufe
periodisch geändert werden, wodurch sich der Reinigungseffekt
noch erhöhen läßt. Zum Austreiben der Verunreinigungen kann
oberhalb des Grundwasserspiegels in dem mindestens einen Brun
nenschacht ein Unterdruck erzeugt und unterhalb des Grundwas
serspiegels Frischluft zugeleitet werden. Die aufsteigenden
Luftblasen binden die im Grundwasser enthaltenen Schadstoffe,
wodurch diese gemeinsam mit der Luft aus dem Schacht abgesaugt
werden können.
Die erfindungsgemäße Anordnung zum Austreiben von Verunreini
gungen aus dem Grundwasser und dem von ihm durchströmenden
Erdreich weist mindestens einen bis in den Bereich des ver
unreinigten Grundwassers getriebenen Brunnenschacht mit minde
stens teilweise wasserdurchlässiger Wandung auf, der durch
eine Querwandung in zwei gegeneinander abgedichtete Bereiche
aufgeteilt ist, wobei durch die Querwandung mindestens ein mit
einem Stoßwellenerzeuger verbundenes Rohr geführt ist. Der
Stoßwellenerzeuger sorgt für die Erzeugung der pulsierenden
Grundwasserkreisläufe und kann beispielsweise von einer Pumpe
und einem Druckventil gebildet sein. Hierbei können zweckmäßi
gerweise die Pumpenleistung und das Druckventil einstellbar
sein, um die Ausdehnung der Kreisläufe dem Verunreinigungs
gebiet anpassen zu können und eine Einstellung der mechani
schen Energie des pulsierenden Grundwassers auf die Bodenbe
schaffenheit und die Art der Verunreinigungen zu ermöglichen.
Die Förderrichtung der Pumpe kann umkehrbar sein, um eine
Richtungsumkehr der erzeugten Grundwasserkreisläufe zu ermög
lichen. Hierfür können jedoch auch Richtungsumkehrventilanord
nungen vorgesehen sein, die das Umschalten der Pumpe überflüs
sig machen. In einer weiteren Ausgestaltung kann in den beiden
Schachtbereichen jeweils ein Faltenbalg angeordnet sein, die
über Verbindungsleitungen und einen Stoßwellenerzeuger mitein
ander verbunden sind, wobei der Stoßwellenerzeuger im Wechsel
entweder den oberen oder den unteren Faltenbalg stoßförmig mit
einem Gas oder einer Flüssigkeit befüllt. Mit einer solchen
Wechselbalganordnung kommt es zu einer Verdrängung stets glei
cher Grundwassermengen in den beiden Schachtbereichen, wodurch
sich äußerst gleichmäßige und reproduzierbare Reinigungsver
hältnisse ergeben. Dabei wirken Pumpen und Ventile des Stoß
wellenerzeugers nicht direkt auf das Grundwasser ein, sondern
nur mittelbar über ein Gas oder eine andere Flüssigkeit, so
daß es zu keinem Energieeintrag von den Pumpen oder Ventilen
in das Grundwasser kommt, die zu Ausfällungen im Grundwasser
und damit zum Zusetzen der Schachtwandungen des Brunnens füh
ren können. Zur Erhöhung dieses Grundwasserschutzeffektes kann
außerdem eine Kühlvorrichtung für das Gas oder die Flüssigkeit
vorgesehen sein, so daß jegliche Erwärmung des Grundwassers
durch die Stoßwellenerzeugung ausgeschlossen ist. Dabei können
der Stoßwellenerzeuger und die Kühlvorrichtung oberhalb der
Erdoberfläche angeordnet sein, was Vorteile bei der Montage
und bei der Wartung der Anlage bietet.
Nachfolgend wird eine Anordnung gemäß der Erfindung anhand der
Zeichnung, die einen schematischen Längsschnitt durch eine
Anordnung zeigt, näher erläutert.
Es ist ein Brunnenschacht 10 gezeigt, der in das Erdreich 11
bis in einen verunreinigten Grundwasserbereich 12 eingebracht
ist. Der Brunnen 10 ist mit einem Rohr 13 ausgekleidet, der
zwei wasserdurchlässige Bereiche 13.1 und 13.2 aufweist. Zwi
schen diesen beiden Bereichen 13.1 und 13.2 ist im Brunnen 10
eine Querwandung 14 angeordnet, der den Brunnen 10 in zwei
Bereiche 15 und 16 aufteilt. In den beiden Bereichen 15 und 16
sind jeweils Faltenbalge 17 und 18 angeordnet, die jeweils
über Rohre 19 und 20 mit einem oberhalb der Erdoberfläche 22
angeordneten Stoßwellenerzeuger 21 verbunden sind. Der Stoß
wellenerzeuger besteht aus einer Pumpe 23, einem Druckstrom-Fre
quenzventil 24 sowie vier weiteren Ventilen 25 bis 28, die
bei gleicher Förderrichtung der Pumpe 23 ein wechselseitiges
Befüllen entweder des Faltenbalges 17 oder des Faltenbalges 18
mit einem in dem Rohrsystem des Stoßwellenerzeugers 21 enthal
tenen Gases oder einer Flüssigkeit ermöglichen. Sind die Ven
tile 26 und 27 geöffnet und die Ventile 25 und 28 gesperrt, so
erfolgt ein Befüllen des oberen Faltenbalges 17 und bei ge
schlossenen Ventilen 26 und 27 sowie geöffneten Ventilen 25
und 28 ein Befüllen des unteren Faltenbalges 18. Durch das
Druckventil 24 erfolgt dabei das Befüllen der Faltenbalge 17
und 18 jeweils stoßförmig, wodurch es einmal zu einem stoßför
migen Verdrängen von Grundwasser im oberen Schachtbereich 15
und einmal zu einem stoßförmigen Verdrängen von Grundwasser im
unteren schachtbereich 16 kommt. Das verdrängte Grundwasser
gelangt durch die wasserdurchlässigen Bereiche 13.1 und 13.2
der Schachtwandung 13 in das umgebende Erdreich 11, wo es in
Form eines Kreislaufs zum jeweils anderen Schachtbereich hin
fließt, was durch die Pfeile 30 angedeutet ist. Dabei erfolgt
im Takt des Öffnens und Schließens der Ventile 24 bis 28 eine
periodische Umkehr der Fließrichtung des Grundwassers. Die
mechanische Energie der Grundwasserstoßwellen kann dazu ge
nutzt werden, im Korngerüst des Erdreichs 11 anhaftende Ver
unreinigungen zu lösen, die anschließend auf nicht näher dar
gestellte Weise, beispielsweise mittels Unterdruckerzeugung
und Einleitung von Frischluft unterhalb des Grundwasserspie
gels im Brunnenschacht 10 oder mittels eines zweiten Brunnens
aus dem Erdreich 11 abgesaugt werden können.
Die dargestellte Ausführungsform hat den Vorteil, daß der
Stoßwellenerzeuger vollständig oberhalb der Erdoberfläche 22
angeordnet und damit sehr einfach zu steuern und auch zu war
ten ist. Außerdem fließt kein Grundwasser über die Pumpe 23
oder eines der Ventile 24 bis 28, wodurch keine Verunreinigun
gen des Grundwassers durch diese Elemente entstehen kann. Das
Medium zum Erzeugen der Grundwasserstoßwellen läßt sich zudem
auf nicht dargestellte Weise kühlen, so daß auch eine Über
tragung der Motorwärme der Pumpe auf das Grundwasser verhin
dert werden kann. Hierdurch können die bei Temperaturerhöhun
gen des Grundwassers unvermeidlichen Ausfällungen, die zu
einer Verokerung des Brunnens führen, vermieden werden.
Claims (11)
1. Verfahren zum Austreiben von Verunreinigungen aus dem
Grundwasser und dem von ihm durchströmten Erdreich, da
durch gekennzeichnet, daß zwischen mindestens einem Brun
nenschacht (10) und dem diesen umgebenden Erdreich (11)
pulsierende Grundwasserkreisläufe (30) erzeugt und die
durch die mechanische Energie dieser pulsierenden Kreis
läufe (30) gelösten Verunreinigungen aus dem Erdreich
(11) abgesaugt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Richtung der pulsierenden Grundwasserkreisläufe (30)
periodisch geändert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß oberhalb des Grundwasserspiegels in dem mindestens
einen Brunnenschacht (10) ein Unterdruck erzeugt und un
terhalb des Grundwasserspiegels Frischluft zugeleitet
wird.
4. Anordnung zum Austreiben von Verunreinigungen aus dem
Grundwasser und dem von ihm durchströmten Erdreich nach
dem Verfahren nach Anspruch 1 mit einem bis in den Be
reich des verunreinigten Grundwassers getriebenen Brun
nenschacht (10) mit mindestens teilweise wasserdurchläs
siger Wandung (13.1, 13.2), der durch eine Querwandung
(14) in zwei gegeneinander abgedichtete Bereiche (15, 16)
aufgeteilt ist, dadurch gekennzeichnet, daß durch die
Querwandung (14) mindestens ein mit einem Stoßwellener
zeuger (21) verbundenes Rohr (19) geführt ist.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Stoßwellenerzeuger von einer Pumpe (23) und einem
Druckventil (24) gebildet ist.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Pumpenleistung und das Druckventil (24) einstellbar
sind.
7. Anordnung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Förderrichtung der Pumpe (23) umkehrbar ist.
8. Anordnung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Richtungsumkehrventilanordnung (25 bis 28) vor
gesehen ist.
9. Anordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß in den beiden Schachtbereichen (15, 16)
jeweils ein Faltenbalg (17, 18) angeordnet ist, die über
Verbindungsleistungen (19, 20) und einen Stoßwellenerzeu
ger (21) miteinander verbunden sind, wobei der Stoßwel
lenerzeuger (21) im Wechsel entweder den oberen oder den
unteren Faltenbalg (17, 18) stoßförmig mit einem Gas oder
einer Flüssigkeit befüllt.
10. Anordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
der Stoßwellenerzeuger (21) oberhalb der Erdoberfläche
(22) angeordnet ist.
11. Anordnung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeich
net, daß eine Kühlvorrichtung für das Gas oder die Flüs
sigkeit vorgesehen ist.
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DE19944438067 Withdrawn DE4438067A1 (de) | 1994-10-25 | 1994-10-25 | Verfahren und Anordnung zum Austreiben von Verunreinigungen aus dem Grundwasser und dem von ihm durchströmten Erdreich |
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DE (1) | DE4438067A1 (de) |
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