DE4204991A1 - Verfahren und einrichtung zur beeinflussung von im erdreich befindlicher fluessigkeit - Google Patents
Verfahren und einrichtung zur beeinflussung von im erdreich befindlicher fluessigkeitInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beeinflussung von
im Erdreich befindlicher Flüssigkeit durch Bildung eines
Flüssigkeitskreislaufes in dem Erdreich mittels einer in
einem in das Erdreich bis in den interessierenden Flüssig
keitsbereich eingebrachten Schacht angeordneten Pumpe,
sowie eine Einrichtung zur Durchführung eines solchen Ver
fahrens.
Bei Anordnungen zum Reinigen von verunreinigtem Grund
wasser ist bereits bekannt, mittels einer in einem Schacht
angeordneten Pumpe einen Flüssigkeitskreislauf durch das
Erdreich zu erzwingen und die Flüssigkeit zum Ausbringen
von Verunreinigungen über in dem Schacht oder an durchläs
sigen Schachtwandungsbereichen angeordnete Filter zu
leiten. Mit diesem Verfahren und einer zugehörigen Ein
richtung läßt sich zwar ein Großteil von Verunreinigungen
ausfiltern, doch muß dabei ein Filterwechsel innerhalb des
Schachtes in Kauf genommen werden. Außerdem sind die
Behandlungsverfahren auf das Ausfiltern von Verunreini
gungen begrenzt.
Das bekannte Abpumpen von Flüssigkeit aus einem Schacht zu
einer außerhalb des Schachtes befindlichen Reinigungsvor
richtung oder einer anderen Behandlungsvorrichtung hat den
als gravierend erkannten Nachteil, daß hierbei eine
Absenkung des Flüssigkeitsspiegels im Schachtbereich auf
tritt, durch welche die Vegetation und Gebäudefundamente
im Absenkungsbereich gefährdet werden. Man hat daher all
gemein davon Abstand genommen, in bebauten und/oder mit
Pflanzen kultivierten Gegenden Flüssigkeit einfach aus dem
Boden abzupumpen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der eingangs genannten Art und eine zugehörige Einrichtung
so auszubilden, daß eine Behandlung von im Erdreich be
findlicher Flüssigkeit uneingeschränkt nach einer jeweils
gewünschten Art möglich ist, ohne daß dabei die vorste
hend genannten Nachteile auftreten.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß nur ein Teil des umlaufenden Flüssigkeitsstromes aus
dem Schacht zu einer Behandlungs- oder Verwertungsvorrich
tung gefördert wird.
Berechnungen und Versuche an Reinigungsanordnungen haben
gezeigt, daß mit dem Verfahren einer Teilstromentnahme
jegliche Flüssigkeitsabsenkung im Schachtbereich vermieden
werden kann, und der Flüssigkeitsteilstrom jeder ge
wünschten Behandlung unterzogen werden kann. Dabei kann
mit der Pumpe im Schacht bis auf die von den Flüssigkeits-
Strömungverhältnissen im umgebenden Erdreich abhängige,
maximale Förderleistung und auch hohe Förderdrücke gefah
ren werden, um einen maximal möglichen Flüssigkeitskreis
lauf im Erdreich zu erzielen. Dabei wird die nicht entnom
mene Flüssigkeit im oberen Schachtbereich wieder in das
Erdreich ausgeleitet, wo ein sehr breiter horizontaler
Ausfließbereich erzielt werden kann, der sich dadurch
begünstigen läßt, daß mindestens annähernd in Höhe des
Flüssigkeitsspiegels im Erdreich eine flüssigkeitsdichte
horizontale Wandung angeordnet wird. Ein optimaler Kreis
lauf läßt sich noch dadurch begünstigen, daß eine Teil
stromrückführung unter Druck zurück in das Erdreich und an
einer hierfür passenden Stelle im Kreislaufbereich er
folgt. Eine Ausströmpegelhöhe kann dabei in Abhängigkeit
von der Erdreichbeschaffenheit oder aber im Hinblick auf
eine gewollte Ausschwemmwirkung in bestimmten Erdschichten
gewählt werden. Es hat sich aber gezeigt, daß auf eine
Rückleitung des entnommenen Teilstromes auch verzichtet
werden kann, ohne daß dadurch in der unmittelbaren Um
gebung des Schachtbereiches eine Absenkung des Flüssig
keitsspiegels befürchtet werden muß.
Das Grundwasser kann auch im oberen Schachtbereich ange
saugt und im unteren Schachtbereich wieder ins Erdreich
zurückgeleitet werden. Durch den dabei entstehenden Flüs
sigkeitskreislauf erhöht sich der Grundwasserspiegel in
der Umgebung des Schachtes.
Das Verfahren gemäß der Erfindung ist nicht auf die Reini
gung von Grundwasser von Verunreinigungen beschränkt. Des
halb muß hier bei der Einstellung einer Flüssigkeitskreis
laufstärke nicht in allen Fällen auf die Beibehaltung
einer laminaren Flüssigkeitsströmung im Erdreich geachtet
werden. Das Verfahren läßt sich vielmehr auch beispiels
weise für eine chemische oder biologische Behandlung des
Erdreiches oder die Verwendung des Erdreiches als Spei
cherraum für beispielsweise heiße Flüssigkeiten, wie
heißes Kühlwasser, das im Kreislauf, auch mit wechselndem
Volumen, gehalten wird und nach Bedarf für Heizzwecke im
Teilstrom entnommen wird, anwenden. In diesem Falle wird
auch das Erdreich und nicht nur die in ihm befindliche
oder eingebrachte Flüssigkeit beeinflußt, beispielsweise
mit Speicherwirkung aufgewärmt.
Eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß
der Erfindung weist zwischen in Schachtlängsrichtung mit
Abstand voneinander befindlichen durchlässigen Wandungs
abschnitten mindestens eine Querwandung mit einer Öffnung
für einen Durchgangskanal auf, wobei in einen der beiden
durch diese Querwandung geschaffenen Schachtbereiche eine
zu einer Behandlungsvorrichtung führende Teilstrom-Förder
leitung mündet. Zur Rückleitung des Flüssigkeitsteilstro
mes kann erfindungsgemäß mindestens ein nur bereichsweise
durchlässiges Rücklaufrohr oder mindestens ein solcher
maßen beschaffener Rücklaufschacht vorgesehen sein. Über
das Rücklaufrohr oder einen Rücklaufschacht können auch im
Erdreich im Umlauf zu haltende Flüssigkeiten eingebracht
werden.
Die Erfahrung hat gezeigt, daß ein Flüssigkeitsumlauf im
Erdreich durch auftretende Gasphasen behindert wird. Zur
Beseitigung einer solchen Behinderung können vorteilhaf
terweise die Schachtbereiche durch ein Rohr mit undurch
lässigen und durchlässigen Wandungsabschnitten und Quer
wandungen begrenzt sein, und der Raum zwischen dem Rohr
und der eigentlichen Schachtwandung teilweise mit un
durchlässigen Sperrschichten und teilweise mit einer
durchlässigen Kiesfüllung ausgefüllt sein, wobei min
destens die Kiesfüllung vor dem für einen Flüssigkeitsaus
tritt vorgesehenen durchlässigen Rohrwandungsabschnitt
nach außen durch eine obere Sperrschicht hindurch entlüf
tet ist. Die Entfernung unerwünschter Gasphasen aus dem
Flüssigkeitskreislaufweg kann dadurch begünstigt werden,
daß die durchlässige Kiesfüllung unter Unterdruck gesetzt
ist. Durch diesen Unterdruck wird zusätzlich das Abströmen
der Flüssigkeit aus dem Schacht begünstigt. Es versteht
sich, daß hierbei auf eine Druckdifferenz bei Einrichtun
gen geachtet wird, bei welchen eine Flüssigkeitsreinigung
nach dem Unterdruckverdampfungsverfahren betrieben wird,
bei welchem der Schachtbereich oberhalb des Flüssigkeits
spiegels unter Unterdruck gesetzt und zum Austreiben
leicht flüchtiger Verunreinigungen aus der Flüssigkeit mit
einem an sich bekannten Düsenkörper zur Verteilung eines
zugeleiteten Gases in der durchlaufenden Flüssigkeit ver
sehen ist.
Je nach Anwendungszweck der Einrichtung können Zudosier
leitungen für Behandlungsstoffe bis in einen der im
Flüssigkeitskreislauf liegenden Schachtbereiche oder
in die Kiesfüllung geführt sein.
Es hat sich gezeigt, daß in dem Flüssigkeitskreislaufsystem
auch Bereiche mit größerer Flußdichte auftreten oder sich
bilden lassen. Dieser Umstand kann vorteilhafterweise
dadurch begünstigt oder erzwungen werden, daß die mit der
Öffnung für den Durchgangskanal versehene Querwandung
höhenverstellbar ausgebildet und mit einem vor einen
durchlässigen Schachtwandungsabschnitt legbaren Blenden
mantel versehen ist, wodurch sich der Schachteinlaßquer
schnitt für die Flüssigkeit verändern und dadurch auch die
Fließgeschwindigkeiten beeinflussen läßt. Durch die Anord
nung des Flüssigkeitseinlaßbereiches in einer bestimmten
Bodenschicht kann so eine besonders starke Durchspülung
dieser Bodenschicht erreicht werden, wobei diese Durch
spülung noch dadurch erhöht werden kann, daß eine Teil
strom-Rückflußleitung oder -rückflußleitungen in der glei
chen Bodenschicht enden und der Rückfluß unter Überdruck
erfolgt.
Die zur Erzeugung eines Flüssigkeitskreislaufs notwendige
Aufteilung des Schachtes in einen oberen und einen unteren
Bereich kann auch durch Erzeugen einer turbulenten Wasser
strömung und/oder eines Wasser-Gas-Gemisches zwischen den
beiden Bereichen, die dadurch wasserundurchlässig vonein
ander getrennt sind, erfolgen. Eine solche turbulente Was
serströmung läßt sich beispielsweise mittels einer Förder
schraube oder eines Wirbelstromverdichters erreichen.
Weitere Merkmale für vorteilhafte Weiterbildungen einer
Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens sind aus der
beiliegenden Zeichnung ersichtlich, die Ausführungsbei
spiele zeigen, die nachfolgend erläutert werden.
Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 das Strömungsdiagramm des mit einer Einrichtung
gemäß der Erfindung bewirkten Flüssigkeits
kreislaufes;
Fig. 2 ein erstes Ausführungsbeispiel einer Einrichtung
zur Beeinflussung der im Erdreich befindlichen
Flüssigkeit;
Fig. 3 ein zweites Ausführungsbeispiel einer Einrich
tung;
Fig. 4 ein drittes Ausführungsbeispiel einer Einrich
tung;
Fig. 5 ein viertes Ausführungsbeispiel einer Einrich
tung.
Fig. 1 zeigt ein Brunnenrohr 10, das in einem im Erdreich
11 eingebrachten Schacht angeordnet ist und einen oberen
durchlässigen Wandungsabschnitt 10.1 und mit Abstand davon
einen unteren durchlässigen Wandungsabschnitt 10.2 auf
weist. Zwischen den beiden durchlässigen Wandungsabschnit
te 10.1, 10.2 ist in dem Brunnenrohr eine Querwandung 12
dicht eingesetzt, die eine Durchgangsöffnung für einen
rohrförmigen Durchgangskanal 13 aufweist. In dem Durch
gangskanal 13 ist eine vorzugsweise elektrisch betriebene
Pumpe 14 angeordnet. Der Durchgangskanal 13 weist auf der
Höhe des oberen durchlässigen Wandungsabschnittes 10.1
seitliche Ausströmöffnungen 13.1 und an seinem unteren
Ende eine Einströmöffnung 13.2 auf. Nach oben ist der
Durchgangskanal 13 zu einer Teilstrom-Förderleitung 15
verlängert, die nach außen zu einer nicht dargestellten
Behandlungseinrichtung führt.
Im Ruhezustand der Einrichtung nimmt das Grundwasser im
Erdreich 11 einen unterhalb der Bodenoberfläche 17 befind
lichen Pegel 16 ein. Beim Betrieb der Pumpe 14 wird in dem
Bereich 18 des Brunnenrohres 10 befindliches Grundwasser
in den Durchgangskanal 13 abgesaugt und zum größten Teil
über die Ausströmöffnungen 13.1 in den oberen Bereich 19
des Brunnenrohres gefördert. Ein kleiner Teil der geför
derten Flüssigkeit wird über die Teilstrom-Förderleitung
15 abgeführt. Die in den Bereich 19 des Brunnenrohres 10
hochgeförderte Flüssigkeit strömt durch den durchlässigen
Wandungsabschnitt 10.1 nach außen ins Erdreich, wo sich
eine Grundwasserströmung zwischen dem oberen und dem unte
ren durchlässigen Wandungsabschnitt 10.2 ergibt, dessen
Strömungsbild in Fig. 1 mit Potentiallinien 20 dargestellt
ist. Im Gegensatz zu einem Brunnenrohr, aus welchem Grund
wasser nur abgesaugt wird, stellt sich hier keine befürch
tete Grundwasserabsenkung, sondern vielmehr eine Grund
wasseranhebung ein. Der Wasserkreislauf durch das Erdreich
11 von dem oberen durchlässigen Wandungsabschnitt 10.1 zum
unteren durchlässigen Wandungsabschnitt 10.2 des Brunnen
rohres 10 erstreckt sich über einen unerwartet großen
Umfangsbereich des Schachtes, und im Bereich des unteren
durchlässigen Wandungsabschnittes 10.2 ergibt sich ein
sehr lebhaftes Strömungsprofil, wobei in diese starke
Strömung weiteres Grundwasser, das bisher noch nicht im
Kreislauf geführt ist, mit eingezogen wird. Die Einrich
tungen zum Beeinflussung von im Erdreich befindlicher
Flüssigkeit unter Bildung eines Flüssigkeitskreislaufes
lassen sich auf verschiedene Weise den örtlichen Gegeben
heiten und speziellen Einsatzzwecken anpassen.
Fig. 2 zeigt eine Einrichtung, bei welcher das Brunnenrohr
10 mit seinen beiden durchlässigen Wandungsabschnitten 10.1
und 10.2 innerhalb eines Schachtes 21 mit merklich größe
rem Durchmesser angeordnet ist. Der Zwischenraum zwischen
der Wandung des Schachtes 21 und dem Brunnenrohr 10 ist um
die undurchlässigen Wandungsabschnitte herum mit einer
durch eine Kreuzschraffur angedeuteten Dichtungsmasse 22,
um die durchlässigen Wandungsabschnitte 10.1 und 10.2
herum jedoch mit einer durchlässigen Kiesschüttung 23 aus
gefüllt. Da im Erdreich befindliche Luft- oder andere
freie Gaseinschlüsse den durch die Pumpe 14 im Durchgangs
kanal 13 bewegten Flüssigkeitskreislauf erschweren, ist
eine Entlüftung des Erdreiches im Bereich der Kiesfüllun
gen 23 vorgesehen. Hierzu ist auf der rechten Seite des
Brunnenrohres 10 ein Entlüftungsrohr 24 eingezeichnet, das
parallel zum Brunnenrohr 10 über dessen ganze Länge ge
führt ist und auf der Höhe der Kiesfüllungen 23 eine im
einzelnen nicht dargestellte Siebwandung aufweist. Die
Entlüftung kann auch zwangsweise erfolgen, wie auf der
linken Seite in Fig. 2 dargestellt ist. Dort ist ein Ent
lüftungsrohr 25 bis zu der oberen Kiesfüllung 23 vor dem
Wandungsabschnitt 10.1 geführt, in welcher mittels eines
Ventilators 26 Unterdruck erzeugt und erfaßte Gase nach
außen über eine Ventilstelle 27 des Absaugrohres abgezogen
werden können. Mit strichpunktierten Linien ist eine in
den Schachtbereich 19 führende Rückleitung 28 eingezeich
net, über welche sich mittels des Ventilators 26 eine
durch den Bereich 19 des Brunnenrohres 10 und den flüssig
keitsfreien Teil des durchlässigen Wandungsabschnittes
10.1 hindurch ein Gasumlaufstrom bilden läßt, der in die
sem Falle nicht zur Bodenentlüftung, sondern zur Verhin
derung einer Verockerung des flüssigkeitsfreien Teiles des
flüssigkeitsdurchlässigen Wandungsbereiches 10.1 dient.
Hierbei kann beispielsweise Stickstoff als gasförmiges
Medium eingesetzt werden.
Als Ausströmöffnungen 13.1 des Durchlaufkanales 13, der
hier über eine einstellbare Drosselstelle 29 zu der Teil
strom-Förderleitung 15 verlängert ist, dienen eine größere
Anzahl von in dem rohrförmigen Durchgangskanal ausgebil
deten Löchern.
Die Ausführungsform der Einrichtung nach Fig. 3 unter
scheidet sich von derjenigen nach Fig. 2 durch eine zweite
Querwandung 30 im Inneren des Brunnenrohres 10. Durch
diese Querwandung 30, durch welche der rohrförmige Durch
gangskanal 15 ebenfalls hindurchgeführt ist, wird der von
dem durchlässigen oberen Wandungsabschnitt 10.1 nach außen
begrenzte Bereich 19 des Brunnenrohres 10 nach oben gegen
über einem flüssigkeitsfreien oberen Rohrbereich 31 abge
schlossen. Rings um den Brunnenschacht ist auf der Höhe
des normalen Grundwasserspiegels 16 im Erdreich 11 eine
flüssigkeitsdichte horizontale Wandung 32 eingebracht. Sie
verhindert ein Hochsteigen der in eine Kreislaufbewegung
gezwungenen Flüssigkeit über den normalen Flüssigkeits
pegel 16 hinaus und bewirkt ein horizontales Abströmen der
Flüssigkeit an ihr entlang über einen größeren Bereich,
als er in Fig. 1 aus dem Strömungsdiagramm ersichtlich
ist. Bei dieser Ausführungsform der Einrichtung kann eine
sehr starke Pumpe 14 eingesetzt werden, die einen sehr
starken Flüssigkeitsüberdruck im Bereich 19 des Brunnen
rohres 10 aufbauen kann.
Das untere Ende des Brunnenrohres 10 ist zu einer Absetz
wanne 33 ausgebildet.
Fig. 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei welchem die Ein
richtung zur Bildung eines Flüssigkeitskreislaufes im Erd
reich 11 und zur Entnahme eines Flüssigkeits-Teilstromes
mit einer Einrichtung zur Unterdruckverdampfung leicht
löslicher Verunreinigungen aus dem Grundwasser kombiniert
ist. Außerdem ist diese Einrichtung zum Einsatz in Gebie
ten mit gespanntem Grundwasser oder zum Arbeiten mit
Unterdruckdifferenzen zwischen dem Brunnenschacht und
außerhalb des eingebrachten Brunnenrohres befindlichen
Entgasungsbereichen geeignet. Ein in den gebildeten
Schacht 21 eingebrachtes Brunnenrohr 40 ist unterhalb des
normalen vorhandenen Flüssigkeitsspiegels mit einem oberen
durchlässigen Wandungsbereich 40.1 und einem unteren
durchlässigen Wandungsbereich 40.2 versehen. Ein Flüssig
keitskreislauf wird wieder mittels einer Pumpe 44 bewirkt,
die in einem eine Querwandung 42 durchstoßenden rohrförmi
gen Durchgangskanal 43 angeordnet ist. Der Durchgangskanal
43 mit seiner unteren Eintrittsöffnung 43.2 endet mit
einer oberen Austrittsöffnung 43.1 im Brunnenrohrbereich
49. Aus diesem Brunnenrohrbereich 49 führt eine gesonderte
Teilstrom-Förderleitung 45, in welcher eine Förderpumpe 46
angeordnet ist, nach außen.
In dem Brunnenrohrbereich 49 ist für ein Unterdruck-Ver
dampfungsverfahren ein Düsenkörper 50 unterhalb des sich
im Schacht bildenden Flüssigkeitsspiegels 47 in einer aus
dem deutschen Gebrauchsmuster 88 08 089 bekannten und dort
beschriebenen Wirkungsweise angeordnet. Eine Gaszufuhr zum
Düsenkörper 50 erfolgt von einem Anschluß 51 über einen
Druckaufnahmeraum 52 und über eine Gasleitung 53. Die Gas
abfuhr aus dem Brunnenschacht erfolgt über einen Ansaug
kanal 54 eines Ventilators 55 und über ein Druckbegren
zungsventil 56.
Zur Erzielung einer möglichst weiten horizontalen Abströ
mung der Flüssigkeit aus dem Wandungsabschnitt 40.1 des
Brunnenrohres 40 ist im Erdreich 11 wie bei der Einrich
tung nach Fig. 3 eine flüssigkeitsundurchlässige Wandung
32 verlegt. Der entnommene Flüssigkeitsteilstrom wird über
die Teilstrom-Förderleitung 45 in eine mit strichpunktier
ten Linien angedeutete Behandlungseinrichtung 57 geleitet
und gelangt von dort in eine Rücklaufleitung 58, die zu
einer Pumpe 59 führt, mit welcher die Teilstromflüssigkeit
in eine in das Erdreich eingebrachte Preßsonde 60 gelei
tet, also unter Druck wieder in den Kreislaufbereich der
Flüssigkeit im Erdreich 11 zurückgeleitet wird. Die Rück
leitung erfolgt hier etwa auf der Höhe des unteren durch
lässigen Wandungsabschnittes 40.2 des Brunnenrohres, auf
welcher Höhe gemäß dem Strömungsdiagramm nach Fig. 1 eine
besonders starke horizontale Rückströmung zum Brunnenrohr
vorhanden ist. Eine unterhalb davon befindliche wasser
undurchlässige Erdschicht kann die Ausrichtung des Rück
strömhorizontes begünstigen. Durch diese starke und durch
die Preßlanze 60 noch erhöhte Strömungsbewegung lassen
sich in diesem Erdreichbereich auch zähe Verschmutzungen,
wie Schweröle freiwirbeln und zum Brunnenrohr 40 hin aus
flößen, wo sie sich in einem am Boden des Brunnenrohres 40
ausgebildeten Absetztopf 61 sammeln können. Von dort
können sie über eine Absaugleitung 62 mit Hilfe einer
Pumpe 63 abgezogen werden.
Im Bereich des unteren Wandungsbereiches 40.2 läßt sich
das Strömungsprofil des erzeugten Flüssigkeitskreislaufes
durch eine Veränderung des Einlaßquerschnittes dieses
Wandungsabschnittes beeinflussen, beispielsweise verdich
ten. Hierzu ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
die Querwandung 42 in nicht dargestellter Weise in ihrer
Höhenlage verstellbar angeordnet und mit einem Blenden
mantel 64 versehen, der abhängig von der Höhenlage der
Querwandung 42 einen mehr oder weniger großen Bereich des
durchlässigen Wandungsabschnittes 40.2 abdecken kann.
Mit der Einrichtung nach Fig. 4 kann über Preßsonden 60
auch zusätzliche Flüssigkeit aus einer Zuführleitung 65 in
das Erdreich in den dort erzeugten Flüssigkeitskreislauf
eingebracht werden. Hierbei kann es sich um eine Behand
lungsflüssigkeit oder aber um eine Speicherflüssigkeit
handeln, je nachdem, zu welchem Zweck mit der Einrichtung
das Verfahren zur Bildung eines Flüssigkeitskreislaufes
und einer Teilstromentnahme daraus durchgeführt werden
soll.
Fig. 5 zeigt ein Brunnenrohr 10 mit wasserdurchlässiger
Wandung, das wie in den Fig. 1-4 in zwei Bereiche 18 und
19 aufgeteilt ist. Im Gegensatz zu den Einrichtungen der
Fig. 1-4 ist hier jedoch keine Querwandung zur Abtren
nung der Bereiche vorgesehen, sondern ein Bereich 71
turbulenter Wasserströmung 70, die von einem Wirbelstrom
verdichter 72, der gleichzeitig für die Förderung von
Wasser aus dem unteren Schachtbereich 18 durch den Durch
gangskanal 13 verantwortlich ist, erzeugt wird. Anstelle
des Wirbelstromverdichters 72 kann auch eine einfache
Förderschraube eingesetzt oder über ein Rohr Luft in den
Bereich 71 eingeblasen werden, um eine wasserdichte Tren
nung der beiden Bereiche 18, 19 zu erreichen.
Claims (17)
1. Verfahren zur Beeinflussung von im Erdreich befind
licher Flüssigkeit durch Bildung eines Flüssigkeits
kreislaufes in dem Erdreich (11) mittels einer in
einem in das Erdreich bis in den interessierenden
Flüssigkeitsbereich eingebrachten Schacht (10, 40)
angeordneten Pumpe (14, 44), dadurch gekennzeichnet,
daß nur ein Teil des umlaufenden Flüssigkeitsstromes
aus dem Schacht (10, 40) zu einer Behandlungs- oder
Verwertungsvorrichtung (57) gefördert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Teilstromrückführung in mindestens einer vom
Schacht (10, 40) entfernten, aber im Flüssigkeits
kreislaufbereich liegenden Stelle auf einer bestimmten
Pegelhöhe des Flüssigkeitsstandes im Erdreich erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeich
net, daß eine Teilstromrückführung unter Druck er
folgt.
4. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 3, bei welcher der in das Erdreich
(11) eingebrachte Schacht (10, 40) eine Schachtwandung
aufweist, die in Schachtlängsrichtung mit Abstand von
einander durchlässige Wandungsabschnitte (10.1, 10.2;
40.1, 40.2) aufweist, zwischen denen im Schacht eine
Querwandung (12, 42) mit einer Öffnung für einen
Durchgangskanal (13, 43) angeordnet ist und der Durch
gangskanal mit einer Pumpe (14, 44) zur Erzeugung
eines Flüssigkeitskreislaufes in dem umliegenden Erd
reich und über den Schacht zwischen den durchlässigen
Schachtwandungsabschnitten aufweist, dadurch gekenn
zeichnet, daß in einen der beiden durch eine Querwan
dung (13, 43) geschaffenen Schachtbereiche (18, 19;
49) eine zu einer Behandlungsvorrichtung (57) führende
Teilstrom-Förderleitung (15, 45) mündet.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß zu einer Rückleitung des Flüssigkeitsteilstromes
mindestens ein nur bereichsweise durchlässiges Rück
laufrohr (60) oder mindestens ein solchermaßen be
schaffener Rücklaufschacht vorgesehen ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Teilstrom-Förderleitung (15) eine Verlängerung
des die Pumpe (14) aufweisenden Durchgangskanales (13)
bildet und über ein Ventil (29) mit dem Durchgangs
kanal verbunden ist, der auf der Druckseite der Pumpe
über Öffnungen (13.1) in einen der Schachtbereiche
(19) mit durchlässiger Wandung (10.1) mündet.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schachtbereich (19), in welchen der Durch
gangskanal (13) mündet, in Schachtlängsrichtung beid
seitig durch eine Querwandung (12, 30) begrenzt ist.
(Fig. 3).
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die mit der Öffnung für den Durch
gangskanal versehene Querwandung (42) höhenverstellbar
ausgebildet und mit einem vor einen durchlässigen
Schachtwandungsabschnitt (40.2) legbaren Blendenmantel
(64) versehen ist. (Fig. 4).
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß von der Schachtwandung mindestens
annähernd in Höhe des Flüssigkeitsspiegels (16) im
Erdreich (11) eine flüssigkeitsdichte horizontale
Wandung (32) im Erdreich verlegt ist.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schachtbereiche durch ein Rohr
(10) mit undurchlässigen und durchlässigen Wandungsab
schnitten und Querwandungen begrenzt sind, und daß der
Raum zwischen dem Rohr (10) und der eigentlichen
Schachtwandung (21) teilweise mit undurchlässigen
Sperrschichten (22) und teilweise mit einer durchläs
sigen Kiesfüllung (23) ausgefüllt ist, wobei minde
stens die Kiesfüllung vor dem für einen Flüssigkeits
austritt vorgesehenen durchlässigen Rohrwandungs
abschnitt (10.1) nach außen durch eine obere Sperr
schicht (22) hindurch entlüftet ist (Fig. 2).
11. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die durchlässige Kiesfüllung (23) zur Zwangsent
gasung unter Unterdruck gesetzt ist.
12. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß am Schachtende ein Absetztopf (61)
für schwere Flüssigkeitsanteile ausgebildet ist, der
mit einer Absaugleitung (62) verbunden ist. (Fig. 4).
13. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schachtbereich oberhalb des
Flüssigkeitsspiegels (47) unter Unterdruck gesetzt und
zum Austreiben leichtflüchtiger Verunreinigungen aus
der Flüssigkeit mit einem an sich bekannten Düsen
körper (50) zur Verteilung eines zugeleiteten Gases in
der durchlaufenden Flüssigkeit versehen ist (Fig. 4).
14. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß Zudosierleitungen bis in einen der
im Flüssigkeitskreislauf liegenden Schachtbereiche
oder in die Kiesfüllung geführt sind.
15. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß vor den durchlässigen Schachtwan
dungsbereichen (10.1, 10.2; 40.1, 40.2) in bekannter
Weise Filterwandungen angeordnet sind.
16. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 3, mit einem in das Erdreich ein
gebrachten und in zwei Bereiche (18, 19) geteilten
Schacht, mit einem die beiden Schachtbereiche (18, 19)
verbindenden Durchgangskanal (13), der mit einer Pumpe
(14) zur Erzeugung eines Flüssigkeitskreislaufs in dem
umliegenden Erdreich und über den Schacht verbunden
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Schachtbe
reiche (18, 19) durch Erzeugen einer turbulenten Was
serströmung (70) und/oder eines Wasser-Gas-Gemisches
zwischen den beiden Bereichen (18, 19) wasserundurch
lässig voneinander getrennt sind.
17. Einrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erzeugung der turbulenten Wasserströmung eine
Förderschraube oder ein Wirbelstromverdichter (72)
zwischen den beiden Schachtbereichen (18, 19) ange
ordnet ist.
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