DE4437697C2

DE4437697C2 - Stehständer/-trainer mit Seitneigung

Info

Publication number: DE4437697C2
Application number: DE4437697A
Authority: DE
Inventors: Michael Huskamp
Original assignee: Individual
Current assignee: Huskamp Michael 27638 Wremen De
Priority date: 1994-10-21
Filing date: 1994-10-21
Publication date: 1997-05-07
Anticipated expiration: 2014-10-22
Also published as: DE4437697A1

Description

Die Erfindung betrifft einen Gegenstand gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Bei dem Stehständer/-trainer handelt es sich um ein Hilfsmittel aus dem Bereich der Physiotherapie bzw. der Ergotherapie.

Der Stand der Technik sind Stehständer/-trainer, die die Personen durch ein Drehen um die Transversalachse von der Horizontalen in die Senkrechte stufenlos befördern und wieder zurückdrehen können. Dieses ist mir bekannt durch den Besuch auf der Reha-Messe 1994 in Karlsruhe und aus dem Buch "Krankengymnastische Behandlung der Infantilen Zerebralparese" von Frau Prof. Dr. M. Feldkamp (Pflaum Verlag München/Seite 244).

Die Geräte sind für Personen gedacht, die nicht selbständig stehen können. Ziel ist durch das Hinstellen mehr Belastung auf die Hüftköpfe zu bekommen und so der Osteoporose vorzubeugen. Weiter ist es eine Prophylaxe zur Vermeidung von Kontrakturen. Nach Rücksprache mit vielen Therapeuten entstand der Wunsch nach einem Gerät, welches sich zur Seite neigen lassen würde. Eine Drehung um die sagittale Achse.

Die im Patentanspruch angegebene Erfindung löst das Problem, in jeder Winkelstellung von 1 Grad vor der Horizontalen bis 90 Grad in der Senkrechten, die Person um 30 Grad nach links und rechts auf der sagittalen Achse stufenlos zu drehen. Es zeigt

Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung in der Seitenansicht,

Fig. 2 die Vorrichtung gemäß Fig. 1 in einer Vorderansicht, jedoch ohne Tischplatte und Halterung hierfür,

Fig. 3 die Vorrichtung gemäß den Fig. 1+2 in einer Draufsicht,

Fig. 4+5 Darstellungen der beiden Achsen 10, 11 in ihren Relativ stellungen zueinander,

Fig. 6 Hauptachsen und -ebenen am menschlichen Körper.

Eine erfindungsgemäße Vorrichtung weist zwei Achsen 10, 11 auf, die im rechten Winkel zueinander stehen. Die große Achse 10 ist auf einem Gestell 12 gelagert. Von der Achse 10 geht ein Hebel 14 ab, an dessen Ende eine Mutter 15 mobil befestigt ist. In der Mutter 15 befindet sich eine Welle 13 mit einem Schnellgewinde. Die Welle 13 ist mit dem Gestell 12 verbunden, dreht sich aber. Am anderen Ende der Welle 13 ist eine Kurbel 16. Dreht man die Kurbel 16, so schraubt sich die Mutter 15 je nach Drehrichtung auf der Welle 13 auf bzw. ab. Der Hebel 14 ist so justiert, daß sich die Achse 10 um 90 Grad stufenlos drehen kann. Die Achse 10 übernimmt die Bewegungen auf der Medianebene (Transversalachse).

Die kleine Achse 11 ist senkrecht in der großen Achse 10 befestigt. Die Halterung für die Person ist auf die kleine Achse 11 aufgesteckt. Da allein die Körpergröße, das Gewicht und der Grad der Behinderung variieren, möchte ich nicht näher auf die Halterung eingehen, zumal es nicht wichtig für das Verständnis der Erfindung ist.

Auf der Rückseite der Vorrichtung, die die Person hält, ist je nach Größe des Stehständers/-trainers überhalb der kleinen Achse 11 eine weitere Mutter 17 mobil befestigt. In der Mutter 17 befindet sich eine Welle 18 mit einem Schnellgewinde. Die Welle 18 verläuft parallel zur großen Achse 10. Am Ende der großen Achse 10 ist die Welle 18 so fixiert, daß sie immer parallel zur großen Achse 10 und sich drehen kann. An dem Ende ist eine weitere Kurbel 19 befestigt. Wird an ihr gedreht, schraubt sich die Mutter 17 der Vorrichtung zum Stehen auf bzw. ab. So neigt sich die Vorrichtung zur Seite. Damit ist das Problem mit dem Drehen um die sagittale Körperachse gelöst. Dadurch, daß die kleine Achse 11 auf der großen Achse 10 befestigt ist, können beide Systeme unabhängig voneinander arbeiten.

Die Vorteile bestehen darin, daß durch das wechselseitige Drehen auch schon bei einer geringen Neigung mehr Muskelketten aktiviert werden. Ein weiterer Vorteil ist, der Körperschwerpunkt dreht sich nicht aus der Unterstützungsfläche heraus, so kann die Person mit dem Stehständer/-trainer nicht umfallen.

Bei dem Ausführungsbeispiel handelt es sich um einen Stehständer/ -trainer mit einem einstellbaren Arbeitstisch 20. Die Person steht so im Gerät, daß die Arme auf dem Tisch liegen. Durch die Seitneigung verlagert die Person das Gewicht z. B. auf das linke Bein und kann so besser mit dem rechten Arm z. B. essen.

Die Person ist am Becken fixiert. Der Therapeut kann z. B. alle 10 Minuten die Einstellung ändern. (Die Kurbeln der Achsen würden sich bei Bedarf auch gegen elektrische Antriebe austauschen lassen.)

Zeichnung

Das gebaute Modell war zum Zeitpunkt der Zeichnungen auf eine Körpergröße von ca. 1,40 Meter eingestellt. Um die Zeichenblattmaße einzuhalten, ergab sich der Maßstab von 1 : 6²/₃.

Claims

1. Stehständer/-trainer zur Behandlung von Personen, die nicht selbständig stehen können, mit Mitteln zum Drehen der Person um eine Transversalachse (10), dadurch gekennzeichnet, daß durch zusätzliche Mittel eine Drehung um die sagittale Achse (11), unabhängig von der Einstellung der transversalen Achse, ermöglicht wird.

2. Stehständer/-trainer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zum Drehen um die beiden Achsen (10, 11) so angeordnet sind, daß die beiden Achsen (10, 11) senkrecht zueinander stehen und die sagittale Achse (11) durch die Transversal achse (10) mittig hindurch geht.