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Vorrichtung zur Abgabe pulverförmiger massen, wie B_ ronze, Puder,
Talkum o. dgl., auf Papierbogen. Bei den Maschinen zum Bronzieren, Pudern, Talkumieren
o. dgl. von Papierbogen befindet sich die pulverförmige Masse in einem am Einlauf
der Maschine angeordneten Kasten, der gewöhnlich dreieckigen Querschnitt besitzt
und an der unteren Seite mit einer durch ein Sieb oder eine Bürstenwalze verschlossenen
Öffnung versehen ist. Bei den unten durch Sieb verschlossenen Kästen führen diese
eine Schüttelbewegung aus oder sie werden durch Klopfen .erschüttert, wodurch die
pulverförmige Masse zum Durchfallen durch den Siebboden veranlaßt werden soll. Die
verschiedenen, zur Verwendung kommenden Pulverarten besitzen ganz verschiedene Eigenschaften.
Magnesia z. B. rinnt gleich einer Flüssigkeit aus dem Behälter, während sich Talkum
infolge der muschligen Gestalt seiner Körnchen leicht zusammenballt und das Sieb
verstopft. Für die verschiedenen Pulverarten müssen deshalb verschiedene Siebe in
Anwendung kommen. Selbst bei richtiger Siebwahl ist aber die richtige Einstellung
der Pulverabgabe mit großen Schwierigkeiten verbunden. Bei Magnesia ist die Abgabe
meist zu reichlich, bei Talkum erfolgt sie vielfach nicht in feiner, gleichmäßig
verteilter Form, sondern klumpenweise. Dadurch findet nicht nur ein übermäßiger
Verbrauch statt, sondern auch ein ungleichmäßiges Pudern der Papierbogen. Um ein
Verstopfen des Siebes zu vermeiden und die Abgabe des Pulvers gleichmäßiger zu gestalten,
ordnet man über dem Sieb in dem Kasten vielfach noch eine Bürstenwalze an, die gegen
das Sieb streicht und dadurch die in den Sieböffnungen hängenbleibenden Pulverteilchen
immer wieder Wegbürsten soll. Diese Bürste kann aber natürlich nicht die ganze Siebfläche
bestreichen, sondern nur einen geringen Teil in der Mitte, so daß ihre Wirkung nur
gering ist. Diese Bürstenwalze verkleinert aber naturgemäß die Austrittsöffnung
des Behälters, so daß das Pulver nicht gerade herunterfallen kann, sondern gezwungen
ist, sich einen Weg zu beiden Seiten der Bürstenwalze um sie herum zu suchen. Infolge
der Drehung der Bürstenwalze ist die Verteilung des Pulvers um die Walze herum aber
nicht gleichmäßig; auf der Seite des Behälters, auf die die Walze zuläuft, wird
immer bedeutend mehr Pulver sein als auf der anderen, auf der die Bewegung der Walze
dem Austritt des Pulvers unmittelbar entgegenwirkt. Das führt naturgemäß zu Verstopfungen,
wobei sich schließlich die Bürstenwalze leer in der Pulvermasse dreht, ohne daß
nennenswerte Pulvermengen aus dem Behälter austreten. Diese Übelstände zeigen sich
auch bei den Vorrichtungen, bei denen die untere Öffnung durch kein Sieb abgeschlossen
ist, sondern lediglich durch die Bürstenwalze.
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Diesen Übelständen soll durch die den Gegenstand der Erfindung bildende
Vorrichtung abgeholfen werden, deren kennzeichnende Merkmale im wesentlichen darin
bestehen, daß der Vorratsbehälter unten durch zwei mit den Borsten ineinandergreifenden
mit den Borstenebenen geneigt zueinander stehende und in Längsrichtung gegenläufig
zueinander bewegliche Bürsten abgeschlossen ist.
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Auf der Zeichnung ist eine derartige Vorrichtung in einer beispielsweisen
Ausführungsform veranschaulicht, und zwar stellen dar Abb. i einen Querschnitt,
Abb. 2 eine Seitenansicht, und Abb. 3 die Draufsicht.
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Die Längswände des im Querschnitt konisch gestalteten Puderkastens
- bestehen aus zwei übereinandersitzenden Teilen ja und =b, die durch Scharniere
2 gelenkig und in Längsrichtung verschiebbar miteinander verbunden sind. Außerdem
stehen die unteren Teile =b so miteinander in Verbindung, daß sie unbeschade t ihrer
gegenseitigen Verschiebung in der Längsrichtung gemeinsam izm ihre Aufhängepunkte
gedreht und ihre unteren Kanten gleichzeitig gegeneinander oder voneinander fortbewegt
werden können. Zu diesem Zwecke ist an jeder Schmalseite 3 des Puderkastens in einem
Lagerböckchen
4 eine Spindel 5 mit Rechts- und Linksgewinde gelagert.
Auf die über die Seitenwände vorstehenden Gewindezapfen der Spindel 5 ist je mittels
eines mutterähnlich gestalteten Kopfes ein Bolzen 6 aufgeschraubt, der durch Gegenmutter
7 gesichert ist. Jeder Bolzen 6 trägt eine auf ihm verschiebbare Muffe 8, die an
der Außenseite der Unterteile ib so befestigt sind, daß die Bolzen 6 genau in Richtung
der Längsachse des Puderkastens verlaufen. Bei der Verschiebung der Teile ib in
Längsrichtung gleiten die Muffen 8 auf den Bolzen 6. Durch entsprechendes Drehen
der Spindel 5 und nach Lockern der Gegenmuttern 7 werden die Bolzen 6 einander genähert
oder voneinander entfernt; an dieser Bewegung nehmen die Teile ib teil, die sich
dabei mehr oder weniger gegeneinander neigen. An dem einen Ende der beiden Teile
ib sitzt auf der nach unten gerichteten Kante je ein Zapfen g. Die Zapfen 9 werde.
von den gabelförmig ausgebildeten Enden eines in der Mitte zwischen den beiden Teilen
ib bei -io drehbar gelagerten Hebels ii umfaßt. Dessen eines Ende ist durch eine
Zugstange 12 mit dem einen Arm eines bei 13 am Maschinengestell drehbar gelagerten
Winkelhebels 14 verbunden, dessen anderer Arm mit einer Exzenterscheibe 15 in Verbindung
steht.
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Bei der Drehung der Exzenterscheibe 15 wird der Winkelhebel 14 und
der an diesem angelenkte Hebel ii hin und her geschwungen. Durch die Schwingung
des Hebels 14 werden die beiden Teile ib in entgegengesetzter Richtung zueinander
hin und her bewegt. Die einander zugekehrten Flächen der beiden Teile ib sind auf
ihrer ganzen Länge mit Borsten 16 besetzt, die von oben nach unten an Länge zunehmen.
Die Teile ib entsprechen somit je einer Bürste mit keilförmigem Borstenbesatz. Die
Länge der untersten Borsten ist so bemessen, daß, wenn die Teile ib am weitesten
auseinanderstehen und zueinander die geringste Neigung haben, die untersten Borsten
gerade ineinandergreifen. Werden die beiden Teile ib in entgegengesetzter Richtung
zueinander verschoben, so streichen die Borsten übereinander weg, wobei sie sich
teilweise umlegen. Das in den Puderkasten eingefüllte Pulver wird beim Stillstand
der Maschine durch die ineinandergreifenden Borsten am Herausfallen verhindert.
Bewegen sich die Bürsten in entgegengesetzter Richtung hin und her, so fällt das
auf der Bürste ruhende Pulver beim Umbiegen der Borsten durch die entstehenden,
ganz unregelmäßigen Zwischenräume von Borste zu Borste, bis es schließlich unten
fein verteilt herausfällt. Etwa zusammenbackende Körnchen werden bei dem gegenseitigen
Bewegen der Bürsten zerrieben. Je nach der Feinheit des Puders stellt man die Teile
ib mehr oder weniger nahe aneinander, so daß auch die Bürsten über eine mehr oder
weniger große Fläche und mehr oder weniger tief ineinandergreifen. Auf diese Weise
läßt sich eine bis ins feinste gehende Einstellung und damit ein vollkommen gleichmäßiges
Einpudern erreichen.