DE4435795A1 - Elektromagnetisches Schaltgerät - Google Patents
Elektromagnetisches SchaltgerätInfo
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- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01H—ELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
- H01H1/00—Contacts
- H01H1/50—Means for increasing contact pressure, preventing vibration of contacts, holding contacts together after engagement, or biasing contacts to the open position
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- H01H1/504—Means for increasing contact pressure, preventing vibration of contacts, holding contacts together after engagement, or biasing contacts to the open position by thermal means
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Schaltgerät mit einem
elektromagnetischen Auslöser, einer Kontaktanordnung mit
einem Festkontakt, einem beweglichen Kontakt und einer
Kontaktdruckfeder, die im durch den Auslöser bewirkten,
geschlossenen Zustand beider Kontakte eine Kontaktandruck
kraft bereitstellt.
Ein gattungsgemäßes Schaltgerät ist z. B. durch die DE-OS 35 40 460
bekannt. Bei derartigen Schaltgeräten, insbesondere
Niederspannungsschaltgeräten, einschließlich Relais und
Schaltern für die Installationstechnik, wird ein gutes Über
temperaturverhalten gefordert. Bei Stromführung darf im Be
reich der Kontaktstelle sowie an den Anschlüssen ein bestimm
ter Temperaturwert nicht überschritten werden, da dies die
Funktionsfähigkeit des Schaltgerätes beeinträchtigen könnte.
Hohe Übertemperaturwerte werden bisher in der Regel durch
Auswahl niederohmiger Kontaktwerkstoffe bzw. durch Erhöhung
der Kontaktandruckkraft, z. B. durch Verwendung von Federn
höherer Federkraft, d. h. höherer Federkonstante im Schalt
gerät vermieden. In vielen Fällen sind mit diesen Maßnahmen
allerdings Nachteile, wie z. B. geringere Lebensdauerschalt
zahlen, schlechteres Einschaltvermögen, usw. verbunden.
Daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, Schaltgeräte
der oben genannten Art hinsichtlich ihres Übertemperaturver
haltens auf einfache Weise zu verbessern.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß ein
unter Verwendung einer Formgedächtnislegierung hergestelltes
Element vorgesehen ist, das temperaturabhängig die Kontakt
andruckkraft verstärkt.
Bei einer Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 2 wird
die Kontaktdruckfeder unter Verwendung einer Formgedächtnis
legierung hergestellt, was besonders vorteilhaft ist, da die
Kontaktdruckfeder ohnehin vorhanden ist und somit kein zu
sätzliches Teil benötigt wird.
Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Formgedächtnislegie
rung reversibel ist, weil zusätzliche Mittel zur Rückstellung
der Kontaktdruckfeder nach ihrer Längendehnung in den
Ausgangszustand sich erübrigen.
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform erhält man, wenn
die Kontaktdruckfeder bimetallartig als Verbundfeder aus
Stahl und einer Formgedächtnislegierung ausgeführt ist. Die
Herstellung von Bimetallen ist eine gängige Technik, in deren
Verbindung eine Formgedächtnislegierung mit Einwegeeffekt
gemäß Anspruch 5 vorteilhafterweise ausreicht.
Es ist außerdem vorteilhaft, wenn das Element temperaturab
hängig seine Abmessungen verändert und dadurch bedingt den
Federweg der Kontaktdruckfeder und damit die Kontaktandruck
kraft vergrößert.
Als besonders günstig erweist es sich, wenn das Element als
oval geformter Ring ausgeführt ist, der bei Temperaturerhö
hung sich der Kreisform nähert und dadurch den Federweg der
Kontaktdruckfeder sowie die Kontaktandruckkraft vergrößert.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden
anhand einer Zeichnung näher erläutert:
Fig. 1 zeigt ein Schaltgerät mit elektromagnetischem
Auslöser und einer Kontaktanordnung gemäß dem Stand
der Technik,
Fig. 2 zeigt eine Kontaktanordnung mit beweglichen Kontakten
und Festkontakten im geschlossenen Zustand,
Fig. 3 zeigt eine Kontaktdruckfeder aus einer Formgedächt
nislegierung im martensitischen Zustand und
Fig. 4 im austenitischen Zustand,
Fig. 5 zeigt eine Kontaktanordnung mit einem ovalen Ring im
martensitischen Zustand,
Fig. 6 zeigt eine Darstellung der Kontaktanordnung gemäß Fig.
5 mit demselben Ring mit annähernder Kreisform im
austenitischen Zustand.
In Fig. 1 ist unter Weglassung des Gerätegehäuses der prinzi
pielle Aufbau eines elektromagnetischen Schaltgerätes darge
stellt. Es weist einen elektromagnetischen Auslöser auf, zu
dem ein nicht schaltendes Magnetteil 1 mit einer Erregerspule
2 gehören, das in üblicher Weise im nichtdargestellten Gehäu
se befestigt ist. Ein schaltendes oder bewegliches Magnetteil
3 ist mit einem Kontaktbrückenträger 4 verbunden, in welchem
in Fenstern 5 Kontaktbrücken 6 über Kontaktdruckfedern 8 in
bekannter Weise gehalten sind. Die beweglichen Kontaktbrücken
6 mit den Kontakten 7 wirken mit Festkontakten 9 als Öffner
bzw. Schließerkontakt zusammen. Die symbolisch dargestellten
Rückdruckfedern 10 bewirken das Zurückdrängen des beweglichen
Magnetteils 3 mit dem Kontaktbrückenträger 4 und Schließen
der Kontaktbrücke 6 mit den Festkontakten 9, wobei die Kon
taktdruckfeder 8 für den Öffnerkontakt zusammengedrückt wird,
wie dies die Kontaktanordnung im oberen rechten Fenster 5 des
Kontaktbrückenträgers 4 zeigt.
In Fig. 2 ist ein Ausschnitt mit Festkontakten 9, einer Kon
taktbrücke 6 und der auf diese wirkenden Kontaktdruckfeder 8
dargestellt. Letztere kann erfindungsgemäß unter Verwendung
einer Formgedächtnislegierung mit Zweiwegeeffekt hergestellt
sein, so daß sich temperaturabhängig zwei Zustände der Kon
taktdruckfeder 8 gemäß den Fig. 3 und 4 ergeben. Fig. 3 zeigt
den martensitischen Zustand der Kontaktdruckfeder 8, bei der
z. B. die Martensit-Ende-Temperatur Mf unter 100°C und die
Austensit-Start-Temperatur As oberhalb dieses Temperaturwertes
gemäß folgender Bedingung liegt:
Mf < T: ca. 100°C < As.
Bei Erreichen einer bestimmten Temperatur T geht die Kontakt
druckfeder 8 vom martensitischen Zustand in den austeniti
schen Zustand gemäß Fig. 4 über, womit eine Längendehnung der
Kontaktdruckfeder 8 vom Zustand in Fig. 3 zum Zustand in Fig. 4
verbunden ist. Der austenitische Zustand ist dadurch charak
terisiert, daß die Austenit-Ende-Temperatur Af unterhalb von
120°C liegt und die kritische Temperatur Md, bei der der
Formgedächtniseffekt verloren geht, über diesem Temperatur
wert liegt. Die Temperaturbedingungen im austenitischen Zu
stand lassen sich demgemäß durch folgende Gleichung beschrei
ben:
Af < T: ca. 120°C < Md.
Durch die Längendehnung der Kontaktdruckfeder 8 beim Übergang
in den austenitischen Zustand wird die Kontaktandruckkraft
der geschlossenen Kontakte 7 und 9 erhöht, wodurch der Kon
taktwiderstand vermindert wird und zugleich die Übertempera
tur bei Stromführung erniedrigt wird.
Wird der Stromfluß unterbrochen und kühlt sich daraufhin das
Kontaktsystem ab, so wandelt sich die Kontaktdruckfeder 8
wieder vom austenitischen Zustand in den martensitischen Zu
stand um und verkürzt sich auf die ursprüngliche Länge, d. h.
die Formgedächtnislegierung ist reversibel. Die Kontaktdruck
feder 8 wirkt hier als ein "thermomechanisches Regelglied".
Anstelle einer Kontaktdruckfeder 8 aus einer Formgedächtnis
legierung mit Zweiwegeeffekt, d. h. mit entsprechend der Tem
peraturänderung reversiblem Ausdehnungsverhalten gemäß Fig. 3
und 4 kann auch eine Verbundfeder aus Stahl und einer Form
gedächtnislegierung mit Einwegeeffekt verwendet werden, wobei
der Aufbau ähnlich einem Bimetall ist. Wird bei Stromführung
eine unzulässig hohe Temperatur an den Kontakten 7, 9 über
schritten, so führt die Formgedächtnislegierung durch Umwand
lung von Martensit zu Austenit zu einer zusätzlichen Längen
änderung der Feder und damit Erhöhung der Kontaktkraft. Bei
Unterbrechung des Stromflusses und Abkühlung des Kontaktsy
stems wandelt sich der Austenit wieder zu Martensit um. In
folge der leichten Verformbarkeit der martensitischen Formge
dächtnislegierung erfolgt die Rückstellung durch die Feder
kraft der Stahlfeder.
In manchen Schaltgeräten, wie z. B. Schützen größerer Baugrö
ße, befindet sich die Kontaktdruckfeder 8 nicht unmittelbar
an der Kontaktbrücke 6, wie schematisch in Fig. 2 gezeigt,
sondern in der Nähe des Magnetsystems, wie z. B. in Fig. 5 und
6 angezeigt. Wird im Bereich der Kontaktbrücke 6 z. B. ein
ovaler Ring 11 aus einer Formgedächtnislegierung mit Zweiwe
geeffekt verwendet, der im martensitischen Zustand von einer
runden Form in eine ovale Form gebracht wurde, so wird sich
dieser ovale Ring 11 bei Überschreiten der Austenit-Start-
Temperatur As von z. B. 120°C in die runde Form dehnen und
dadurch eine zusätzliche Kontaktandruckkraft ausüben und den
Kontaktwiderstand und somit die Übertemperatur vermindern.
Bei Abkühlung unter die Martensit-Start-Temperatur Ms nimmt
der Ring 11 wieder die ovale Form ein. Die Längendehnung des
Rings 11 hat zur Folge, daß der Federweg der Kontaktdruck
feder 8 und damit auch die Kontaktandruckkraft vergrößert
wird. Bei hohen Temperaturen ergibt sich der Federweg, d. h.
der Weg, um den die Feder zum Aufbau der Kontaktandruckkraft
verkürzt wird, zum einen aus der Verschiebung des Kontakt
brückenträgers 4 und zum anderen aus der Längendehnung des
Rings 11 von der ovalen Form in die Kreisform.
Claims (7)
1. Schaltgerät mit einem elektromagnetischen Auslöser
(1, 2, 3), einer Kontaktanordnung mit einem Festkontakt (9),
einem beweglichen Kontakt (7) und einer Kontaktdruckfeder
(8), die im durch den Auslöser (1, 2, 3) bewirkten, geschlosse
nen Zustand beider Kontakte (7, 9) eine Kontaktandruckkraft
bereitstellt, dadurch gekennzeichnet,
daß ein unter Verwendung einer Formgedächtnislegierung herge
stelltes Element (8, 11) vorgesehen ist, das temperaturabhän
gig die Kontaktandruckkraft verstärkt.
2. Schaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kontaktdruckfeder (8) unter Ver
wendung einer Formgedächtnislegierung hergestellt ist.
3. Schaltgerät nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Formgedächtnislegierung reversi
bel ist.
4. Schaltgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Kontaktdruckfeder (8) bimetallartig als Verbundfeder aus
Stahl und einer Formgedächtnislegierung ausgeführt ist.
5. Schaltgerät nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Formgedächtnislegierung mit Ein
wegeeffekt verwendet ist.
6. Schaltgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ele
ment (8, 11) temperaturabhängig seine Abmessungen verändert
und dadurch bedingt den Federweg der Kontaktdruckfeder (8)
und damit die Kontaktandruckkraft vergrößert.
7. Schaltgerät nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Element als oval geformter Ring
(11) ausgeführt ist, der bei Temperaturerhöhung sich der
Kreisform nähert.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944435795 DE4435795A1 (de) | 1994-10-06 | 1994-10-06 | Elektromagnetisches Schaltgerät |
PCT/DE1995/001319 WO1996011487A1 (de) | 1994-10-06 | 1995-09-22 | Elektromagnetisches schaltgerät |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944435795 DE4435795A1 (de) | 1994-10-06 | 1994-10-06 | Elektromagnetisches Schaltgerät |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4435795A1 true DE4435795A1 (de) | 1996-04-11 |
Family
ID=6530141
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944435795 Withdrawn DE4435795A1 (de) | 1994-10-06 | 1994-10-06 | Elektromagnetisches Schaltgerät |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4435795A1 (de) |
WO (1) | WO1996011487A1 (de) |
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- 1994-10-06 DE DE19944435795 patent/DE4435795A1/de not_active Withdrawn
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CN110770866A (zh) * | 2017-04-28 | 2020-02-07 | Tdk电子股份有限公司 | 继电器 |
US11004621B2 (en) | 2017-04-28 | 2021-05-11 | Tdk Electronics Ag | Relay |
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Also Published As
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WO1996011487A1 (de) | 1996-04-18 |
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Legal Events
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---|---|---|---|
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8130 | Withdrawal |