DE19963501A1 - Aktuator und Verfahren zur Ansteuerung eines Stellgliedes - Google Patents
Aktuator und Verfahren zur Ansteuerung eines StellgliedesInfo
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Abstract
Offenbart wird ein Verfahren und ein Aktuator zur Betätigung eines Stellgliedes, beispielsweise eines Ventilkörpers, wobei zwei Aktuatoren aus einer Formgedächtnislegierung mit entgegengesetzten Wirkrichtungen am Stellglied angreifen. Durch wechselweises Aufheizen der Formgedächtniselemente kann eine Betätigung des Stellgliedes nahezu unabhängig von der Abkühlgeschwindigkeit der Formgedächtniselemente erfolgen. Zudem kann eine stromlose Positionshaltung erreicht werden.
Description
Die Erfindung betrifft einen Aktuator für ein Stell
glied gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und ein
Verfahren zur Ansteuerung eines derartigen Stellgliedes.
Derartige Stellglieder, beispielsweise Ventile werden
üblicherweise von Elektromagneten, Pneumatikzylindern, Hy
draulikzylindern oder sonstigen, mechanisch wirkenden Ak
tuatoren betätigt. Problematisch bei derartigen Aktuatoren
ist, daß es beim Umschalten zu Druck- oder Schaltstößen
kommen kann, die zu schwer beherrschbaren Regelabweichungen
bei der Ansteuerung eines Verbrauchers führen können. Des
weiteren benötigen diese Aktuatoren einen erheblichen Bau
raum.
In der nachveröffentlichten Patentanmeldung DE 199 38 814
der Anmelderin wird eine Ventilanordnung beschrieben,
bei der die vorgenannten Nachteile durch die Verwendung ei
nes Formgedächtniselementes als Aktuator ausgeräumt sind.
Das sogenannte Formgedächtnis von Formgedächtnislegie
rungen (Memory-Effekt) basiert auf einer Gefügeumwandlung
innerhalb eines definierten, eng begrenzten Temperaturin
tervalls. Aus diesen Formgedächtnislegierungen hergestellte
Bauelemente ändern ihre Abmessungen in dem Übergangsbereich
von dem einen Kristallgefüge zum anderen Kristallgefüge um
bis zu 8%, so daß erhebliche Stellwege realisierbar sind.
Diese Größenveränderung ist um ein Vielfaches größer als
diejenigen Längenänderung, die aufgrund der thermischen
Ausdehnung des Bauelementes bewirkt wird.
Im wesentlichen unterscheidet man zwei Arten des Form
gedächtniseffektes:
Den Einwegeffekt und den Zweiwegeffekt.
Den Einwegeffekt und den Zweiwegeffekt.
Zur Erläuterung der beiden Effekte sei angenommen, daß
ein aus einer Formgedächtnislegierung hergestellter Draht
bei niedriger Temperatur vorverformt wird. Erhöht man dann
die Temperatur um die eine Gefügeumwandlung bewirkende Tem
peraturdifferenz, so verkürzt sich der Draht wieder auf die
vor der Verformung (Dehnung) vorliegende ursprüngliche
Länge. Bei Abkühlung auf die Ausgangstemperatur verbleibt
der Draht in seiner verkürzten Länge, so daß zur Wiederher
stellung der ursprünglichen Länge wiederum eine mechanische
Dehnung des Drahtes erfolgen muß. Die zum Dehnen im abge
kühlten Zustand erforderliche Kraft beträgt etwa 1/4 derje
nigen Kraft, welche der Draht bei seiner Verkürzung auf
grund des Memory-Effektes aufbringt.
Beim sogenannten Zweiwegeeffekt verkürzt sich der Draht
bei einer Erwärmung um die genannte Temperaturdifferenz
ebenfalls; er nimmt allerdings bei der Abkühlung aufgrund
der Gefügerückumwandlung selbsttätig wieder seine ursprüng
liche Länge ein, ohne daß es einer Dehnung durch eine äuße
re Kraft bedarf. Die beim Zweiwegeeffekt vom Draht während
der Verkürzung aufgebrachte Kraft ist jedoch geringer als
diejenige Kraft, die sich bei einem Draht einstellt, der
aus einer Formgedächtnislegierung mit Einwegeffekt herge
stellt ist.
Nachteilig bei den in der DE 199 38 814 beschriebenen
Lösungen ist, daß das Ansprechverhalten des Stellgliedes im
wesentlichen durch die Aufheiz- und Abkühlgeschwindigkeiten
der Formgedächtniselemente limitiert ist. Die Aufheizge
schwindigkeit erscheint dabei weniger problematisch zu
sein, da diese durch geeignet Heizleistungen auf einfache
Weise an die Anforderungen anpaßbar ist. Wesentlich schwie
riger ist die Anpassung der Abkühlgeschwindigkeit, da diese
in der Regel von der Systemtemperatur abhängt, in der das
Stellglied betrieben wird.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
einen Aktuator zur Ansteuerung eines Stellgliedes und ein
Verfahren zur Ansteuerung eines derartigen Stellgliedes zu
schaffen, durch die das Ansprechverhalten bei der Ansteue
rung des Stellgliedes verbessert ist.
Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Aktuators durch die
Merkmale des Patentanspruchs 1 und hinsichtlich des Verfah
rens durch die Merkmale des nebengeordneten Patentanspruchs
9 gelöst.
Erfindungsgemäß werden dem Stellglied zwei in entgegen
gesetzter Richtung wirkende Formgedächtniselemente zugeord
net, über die das Stellglied aus einer Grundposition in zu
mindest eine Stellposition bewegbar ist. D. h., beispiels
weise bei Erwärmung eines Formgedächtniselementes wird die
ses in seine Hochtemperaturform verformt - beispielsweise
verkürzt -, so daß das andere, gegensinnig wirkende Formge
dächtniselement entsprechend gedehnt oder verkürzt wird.
Die Rückstellbewegung des Stellgliedes erfolgt durch Beauf
schlagen des letztgenannten Formgedächtniselementes mit ei
ner die Gefügeumwandlung bewirkenden Temperaturdifferenz,
so daß das erste Formgedächtniselement mit einer Last be
aufschlagt wird. Durch diese Lastinduzierung wird die
Rückumwandlungstemperatur in Richtung einer höheren Tempe
ratur verschoben, so daß das Gefüge des noch erwärmten er
sten Formgedächtniselementes bei einer vergleichsweise ho
hen Temperatur in seine Niedertemperaturphase umgewandelt
wird. Dadurch kann dieses erste Formgedächtniselement durch
die Formänderung des anderen, beheizten Formgedächtnisele
mentes in seine Ausgangsposition zurückbewegt werden - das
Stellglied kehrt in seine Grundposition zurück.
Die mit dem erfindungsgemäßen Aktuator versehenen
Stellglieder zeichnen sich durch einen geringen Bauraum und
preisgünstige Herstellbarkeit aus.
D. h., durch die lastinduzierte Änderung der Umwand
lungstemperatur ist die Rückstellung des Stellgliedes nicht
von der Abkühlgeschwindigkeit eines Formgedächtniselementes
sondern im wesentlichen nur von der Aufheizgeschwindigkeit
der Formgedächtniselemente abhängig. Desweiteren konnte
festgestellt werden, daß die normalerweise sehr steil ver
laufenden Umwandlungskurven (Längenänderung des Formge
dächtniselementes in Abhängigkeit von der Temperatur) durch
die Lastinduzierung abgeflacht werden können, so daß unter
Umständen in bestimmten Temperaturbereichen ein proportio
nales Steilverhalten erzeugbar ist.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn beide Formgedächt
niselemente aus der gleichen Legierung hergestellt sind,
wobei das erste Formgedächtniselement in der Grundposition
des Stellgliedes vorverformt ist. Durch Anlegen der Tempe
raturdifferenz kann dieses vorverformte Formgedächtnisele
ment in Richtung seiner Grundform (Memoryform) zurückver
formt werden.
Das Formgedächtniselementes ist besonders einfach her
stellbar, wenn es in Form eines Drahtes, einer Spiralfeder,
eines Drahtbügels oder einer Scheibe ausgebildet ist.
Selbstverständlich sind auch andere Geometrien und FGE aus
FGE-Legierung oder aus Verbundmaterialien einsetzbar.
Die Temperaturänderung des Formgedächtniselementes er
folgt vorzugsweise über eine elektrische Heizung, wobei das
Formgedächtniselement selbst Teil der Heizung sein kann.
Des Stellglied kann durch die beiden Formgedächtnisele
mente selbst und/oder durch zwei Zentrierfedern in seine
Grundposition vorgespannt sein.
Die Stellkräfte und Wege sind besonders hoch, wenn die
Formgedächtniselemente nach dem Einwegeffekt ausgeführt
sind.
Die erfindungsgemäße Anordnung der entgegengesetzt wir
kenden Formgedächtniselemente läßt sich besonders vorteil
haft zur Ansteuerung eines Ventilkörpers einer Ventilanord
nung einsetzen.
Sonstige vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
sind Gegenstand der weiteren Unteransprüche.
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäß Anordnung mit zwei Formge
dächtniselementen und einem Stellglied mit zwei Schaltposi
tionen;
Fig. 2 Umwandlungskurven eines unbelasteten und eines
belasteten Formgedächtniselementes und
Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel eines Stellelementes
mit drei Schaltpositionen.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines
Stellgliedes 2, beispielsweise eines Ventilkolbens in zwei
Schaltpositionen. Die Erfindung ist jedoch keinesfalls auf
die Anwendung bei Ventilkörpern beschränkt, sondern prinzi
piell bei jedweder Anwendung einsetzbar, bei denen ein
Stellglied in zumindest zwei Positionen verschiebbar ist.
Dem in Fig. 1 dargestellten Stellglied 2 sind zwei Ak
tuatoren in Form eines ersten und zweiten Formgedächtnise
lementes 4, 6 zugeordnet. Beim dargestellten Ausführungs
beispiel sind die Formgedächtniselemente 4, 6 als Drähte
ausgeführt, die jeweils an einer Stirnseite des Stellglieds
2 angreifen. Derartige drahtförmige Aktuatoren haben den
Vorteil, daß durch geeignete Wahl der Drahtlänge L auch re
lativ große Hübe mit erheblichen Stellkräften realisierbar
sind. So können beispielsweise mit einer Drahtlänge von et
wa 4 mm aufgrund der etwa 4%igen Längenänderung Hübe in
der Größenordnung von 160 µm realisiert werden.
Anstelle der drahtförmigen Formgedächtniselemente kön
nen selbstverständlich auch andere Geometrien, wie bei
spielsweise Federn, Scheiben, Stäbe, Rohre, Drahtbündel,
Verbundgeometrien etc. eingesetzt werden. Die Lage der die
Gefügeumwandlung bewirkenden Temperaturdifferenz ist dabei
durch geeignete Wahl der Legierung einstellbar. Sehr häufig
werden bei Formgedächtniselementen Nickel-Titanlegierungen
eingesetzt. Die Umwandlungskurve einer derartigen Nickel-
Titanlegierung ist in Fig. 2 schematisch dargestellt, auf
die später eingegangen wird.
Die Temperaturerhöhung kann durch das das Formgedächt
niselement umgebende Medium oder durch eine Heizung bewirkt
werden. Erfindungsgemäß wird es bevorzugt, wenn das Formge
dächtniselement Teil eines elektrischen Heizkreises ist,
d. h., die Formgedächtniselemente 4, 6 sind jeweils Teil ei
ner Heizung, so daß durch Schließen des nicht dargestellten
Heizkreises das zugeordnete Formgedächtniselement erwärmt
wird. Weitere Details zu einer derartigen Ansteuerung sind
der eingangs genannten Patentanmeldung DE 199 38 814 der
Anmelderin entnehmbar, so daß diesbezüglich der Einfachheit
halber auf die Offenbarung dieser Druckschrift verwiesen
wird.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
wurde das erste Formgedächtniselement (FGE) 4 vor der Mon
tage gestreckt, so daß dieses eine gedehnte Länge L auf
weist. Das zweite FGE 6 ist im ungedehnten Zustand mon
tiert. In der dargestellten Grundstellung (a) befindet sich
das Stellglied 2 in einer ersten Schaltposition
(Grundposition), die durch die Längen L der beiden FGE 4, 6
vorbestimmt ist. Wie durch die beiden geöffneten Schalter
8, 10 angedeutet, sind die Heizstromkreise unbestromt, so
daß die FGE 4, 6 Umgebungstemperatur aufweisen.
Zum Verschieben des Stellgliedes 2 in seine in Fig.
1b) dargestellte zweite Schaltposition wird der Schalter 8
geschlossen, so daß das erste FGE 4 bestromt wird. Durch
die Bestromung des Heizkreises des FGE 4 wird dieses auf
die eine Gefügeumwandlung bewirkende Temperatur erwärmt und
in Richtung seiner Ursprungsform, d. h. in Richtung der vor
der Dehnung vorliegenden Länge auf das Maß L' verkürzt. Die
aufgrund des Memoryeffektes vom FGE 4 aufgebrachte Kraft
ist groß genug, um das zweite FGE 6 entsprechend der Ver
kürzung des ersten FGE 4 auf das Maß L" - zu verlängern -
die Verkürzung des FGE 4 erfolgt gegen die Kraft des zwei
ten FGE 6. Nach der Verkürzung des FGE 4 und der entspre
chenden Dehnung des FGE 6 befindet sich das Stellglied 2 in
seiner zweiten Schaltposition.
Vorzugsweise werden nach dem Einwegeffekt arbeitende
Formgedächtnislegierungen eingesetzt, so daß das Stellglied
2 nach dem Öffnen des Schalters 8 in der in Fig. 1b) dar
gestellten Stellung verbleibt. D. h., es muß keinerlei Ener
gie zugeführt werden, um das Stellglied 2 in seinen Schalt
positionen zu halten. Dies ist ein wesentlicher Vorteil ge
genüber herkömmlichen Lösungen, bei denen das Stellglied
beispielsweise durch Bestromung eines Elektromagneten oder
ähnlichem in einer der Schaltpositionen gehalten werden
muß.
Zur Rückbewegung des Stellgliedes 2 in seine Grundposi
tion wird gemäß Fig. 1c) der Schalter 10 geschlossen
(Schalter 8 ist geöffnet), so daß das zweite FGE 6 auf die
kritische Temperatur erwärmt wird. Aufgrund der Gefügeum
wandlung will sich nunmehr das Formgedächtniselement 6 in
Richtung seiner ungedehnten Länge L verkürzen, so daß eine
Zugkraft (Last) auf das erste FGE 4 induziert wird. Eine
derartige Lastinduzierung bewirkt bei einer Formgedächtnis
legierung ein Verschieben der Gefügeumwandlungstemperatur
in Richtung einer höheren Temperatur. Aufgrund dieses Tem
peraturshifts in Richtung einer höheren Temperatur erfolgt
die Gefügerückumwandlung des ersten Formgedächtniselementes
4, das sich noch im erwärmten Zustand befindet, bei einer
wesentlich höheren Temperatur als es ohne eine Lastinduzie
rung der Fall wäre. Dadurch wandelt das erste FGE 4 bereits
im aufgeheizten Zustand um und nimmt wieder die gedehnte
Länge L an. Gleichzeitig wird das zweite FGE 6 auf seine
ungedehnte Länge L verkürzt, so daß das Stellglied 2 wieder
in der Grundposition Fig. 1d) zwischen den beiden FGEs 4,
6 eingespannt ist. Der Heizkreis des zweiten FGE 6 kann
durch Öffnen des Schalters 10 unterbrochen werden, so daß
das Stellglied 2 in der gezeigten Grundposition gehalten
wird.
Besonders vorteilhaft bei der vorbeschriebenen Lösung
ist, daß das Verschieben des Stellgliedes 2 im wesentlichen
nur von der Aufheizgeschwindigkeit der Formgedächtnisele
mente 4, 6 abhängt, während die eine Verkürzung bewirkende
Rückumwandlung des Gefüge des FGE 4 bereits in Temperatur
bereichen erfolgt, die etwa im Bereich der Aufheiztempera
tur liegen. D. h., das Umschalten ist im wesentlichen unab
hängig von der die Abkühlgeschwindigkeit bestimmenden Umge
bungstemperatur, der die beiden FGEs 4, 6 ausgesetzt sind.
In Fig. 2 ist die Formänderung eines Formgedächtnise
lementes in Abhängigkeit von der Temperatur dargestellt.
Dabei ist der Idealverlauf mit einer durchgezogenen Linie
dargestellt, wobei der Einfachheit halber der Hystereseef
fekt vernachlässigt ist. Demgemäß erfolgt der wesentliche
Teil der Formänderung bei Erreichen einer kritischen Tempe
ratur T* schlagartig. Bei einer derartigen Umwandlungskurve
würde somit das Stellglied 2 sehr schnell zwischen seinen
Schaltpositionen hin und her bewegt werden. Vorversuche
zeigten, daß aufgrund der Lastinduzierung der mittlere,
vertikale Bereich (Fig. 2) wie strichpunktiert angedeutet,
wesentlich flacher gehalten werden kann, so daß die Formän
derung bei geeigneter Temperatursteuerung proportional
durchführbar ist. D. h., theoretisch könnten die erfindungs
gemäß angeordneten Formgedächtniselemente 4, 6 auch zur
proportionalen Ansteuerung von Stellgliedern eingesetzt
werden.
Fig. 3 zeigt eine weitere Variante, bei der ein Stell
glied 2 über zwei Zentrierfedern 12, 14 in eine Mittelstel
lung vorgespannt ist. An der Stirnseite des Stellgliedes 2
greifen desweiteren zwei FGE 4, 6 an, die bei dem in Fig.
3 dargestellten Ausführungsbeispiel beide auf ca. 50% ih
rer maximalen Dehnung vorgedehnt sind. Beide FGE 4, 6 sind
jeweils wieder Teil eines Heizkreises. Bei Bestromung des
das FGE 4 enthaltenden Heizkreises verkürzt sich dieses ge
gen die Kraft des FGE 6 und gegen die Kraft der Zentrierfe
der 12, so daß das Stellglied 2 in die gestrichelt angedeu
tete zweite Schaltposition bewegt wird.
Beim Abschalten des Heizkreises des FGE 4 und beim An
schalten des dem FGE 6 zugeordneten Heizkreises wird bei
Überschreiten der kritischen Temperatur T* das Gefüge des
FGE 6 umgewandelt und eine Last auf das noch erwärmte FGE 4
induziert. Aufgrund der daraus resultierenden Erhöhung der
Gefügerückumwandlungstemperatur wandelt das FGE 4 bereits
bei hoher Temperatur um, während das zweite FGE 6 in Rich
tung seines ungedehnten Zustandes verkürzt wird - das
Stellglied. 2 bewegt sich in seine zweite, strichpunktiert
angedeutete Schaltposition, wobei das erste FGE 4 durch die
vom FGE 6 aufgebrachte Kraft gedehnt wird.
Die Rückstellung des Stellgliedes 2 erfolgt durch Ab
schalten beider Heizkreise, so daß das Stellglied 2 durch
die Kraft der Zentrierfedern 12, 14 in die Mittelposition
gebracht wird.
Offenbart sind ein Verfahren und ein Aktuator zur Betä
tigung eines Stellgliedes, beispielsweise eines Ventilkör
pers, wobei zwei Aktuatoren aus einer Formgedächtnislegie
rung mit entgegengesetzten Wirkrichtungen am Stellglied an
greifen. Durch wechselweises Aufheizen der Formgedächtnise
lemente kann eine Betätigung des Stellgliedes nahezu unab
hängig von der Abkühlgeschwindigkeit der Formgedächtnisele
mente erfolgen. Zudem kann eine stromlose Positionshaltung
erreicht werden.
Claims (10)
1. Aktuator für ein Stellglied (2), das von einer Grundpo
sition in zumindest eine Stellposition und zurückbeweg
bar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Aktuator ge
geneinander wirkende Formgedächtniselemente (4, 6) hat,
von denen ein erstes Formgedächtniselement (4) bei
Überschreiten einer bestimmten Temperatur in Richtung
einer Stellposition und das zweite Formgedächtnisele
ment (6) in Gegenrichtung wirksam ist.
2. Aktuator nach Patentanspruch 1, wobei beide Formge
dächtniselemente (4, 6) aus der gleichen Legierung her
gestellt sind.
3. Aktuator nach Patentanspruch 1 oder 2, wobei das erste
Formgedächtniselement (4) in der Grundposition des
Stellgliedes (2) vorverformt ist und durch Aufheizen
auf die Temperatur in Richtung seiner Grundform zurück
verformbar ist.
4. Aktuator nach einem der vorhergehenden Patentansprüche,
wobei das Formgedächtniselement (4, 6) draht- oder
scheibenförmig als Feder oder als Drahtbündel ausgebil
det ist und aus einem Material mit Memoryeffekt oder
einem Verbundmaterial hergestellt ist.
5. Aktuator nach einem der vorhergehenden Patentansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Formgedächtniselement
Teil einer elektrischen Heizung ist.
6. Aktuator nach einem der vorhergehenden Patentansprüche,
wobei das Stellglied (2) über Zentrierfedern (12, 14)
in eine Mittelstellung vorgespannt ist und beide Form
gedächtniselemente (4, 6) teilweise vorverformt sind.
7. Aktuator nach einem der vorhergehenden Patentansprüche,
wobei die Formgedächtniselemente (4, 6) nach dem Ein
wegeffekt arbeiten.
8. Aktuator nach einem der vorhergehenden Patentansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Stellglied ein Ventil
körper (2) einer Ventilanordnung ist.
9. Verfahren zur Ansteuerung eines Stellgliedes (2), wobei
an dem Stellglied (2) zwei gegeneinander wirkende Form
gedächtniselemente (4, 6) angreifen, von denen zumin
dest eines in einer Grundposition des Stellgliedes (2)
vorverformt ist, mit den Schritten:
- - Beaufschlagen des vorverformten Formgedächtniselemen tes (4) über eine Thermoeinheit mit einer bestimmten Temperatur, so daß durch die resultierende Formänderung des ersten Formgedächtniselementes (4) das Stellglied (2) aus der Grundposition in eine Stehposition ge bracht und das andere Formgedächtniselement (6) auf grund der Stellkraft des ersten Formgedächtniselementes (4) seinerseits verformt wird;
- - Ansteuerung einer Thermoeinheit zum Beaufschlagen des anderen, zuvor verformten Formgedächtniselementes (6) mit einer bestimmten Temperatur, so daß aufgrund der Formänderung des zweiten Formgedächtniselementes (6) eine Last auf das erste Formgedächtniselement induziert wird, die eine Verlagerung der Umwandlungstemperatur des ersten Formgedächtniselementes (4) zur Folge hat;
- - Verschieben des Stellgliedes (2) in seine Grundposi tion aufgrund der durch eine Gefügeumwandlung bewirkten Formänderung des zweiten Formgedächtniselementes (6) und aufgrund der Rückumwandlung des ersten Formgedächt niselementes (4) bei der verlagerten Umwandlungstempe ratur in seinen vorverformten Zustand.
10. Verfahren nach Patentanspruch 9, dadurch gekennzeich
net, daß das Stellglied (2) im stromlosen Zustand in
seiner Schaltposition gehalten wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19963501A DE19963501A1 (de) | 1999-12-09 | 1999-12-28 | Aktuator und Verfahren zur Ansteuerung eines Stellgliedes |
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DE19959376 | 1999-12-09 | ||
DE19963501A DE19963501A1 (de) | 1999-12-09 | 1999-12-28 | Aktuator und Verfahren zur Ansteuerung eines Stellgliedes |
Publications (1)
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ID=7932003
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