DE4434708C1 - Verfahren zur rückstandslosen Entleerung von pulverförmigem Schüttgut aus einem Behälter - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur rückstands­ losen Entleerung von pulverförmigem Schüttgut aus einem Be­ hälter. Sie bezieht sich weiter auf eine Pulveraustragsvor­ richtung zur Durchführung des Verfahrens.

Beim Entleeren von pulverförmigem Schüttgut aus einem Behäl­ ter verbleiben oftmals Rückstände des Schüttguts im Behälter. Dies geschieht beispielsweise durch Anhaften von Schüttgut an den Innenwänden des Behälters sowie durch Brückenbildung zwi­ schen Partikeln des pulverförmigen Schüttguts, die zum Ver­ klumpen des Schüttguts führt.

Je nach Art des Schüttguts kann es jedoch erforderlich sein, das Schüttgut rückstandslos aus dem Behälter zu entleeren. Dies ist beispielsweise bei toxischem, radioaktivem oder be­ sonders wertvollem Schüttgut der Fall. Zur Verringerung sich bildender Rückstände des Schüttguts an den Behälterwänden wird üblicherweise der Behälter und damit auch das Schüttgut während des Entleerens einer Vibration ausgesetzt. Statt des­ sen kann an Behälterwänden haftendes pulverförmiges Schüttgut während des Ablaßvorgangs durch Klopfen gelöst werden. Durch keine dieser Maßnahmen wird jedoch eine vollständig rück­ standslose Entleerung von pulverförmigem Schüttgut aus einem Behälter erreicht. Zusätzliche Maßnahmen, die die rückstands­ lose Entleerung des Schüttguts aus einem Behälter erleich­ tern, wie zum Beispiel die Verwendung sehr schlanker, konisch ausgebildeter Behälter, die Ausbildung der Behälterinnenwände mit einer Oberflächengüte oder der Einsatz eines Rührwerks, sind sehr aufwendig in der Herstellung und damit sehr kosten­ aufwendig.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, das mit einfachen Mitteln eine und kostengünstig die rückstandslose Entleerung von pulverförmigem Schüttgut aus einem Behälter gewährleistet. Dies soll mit einer beson­ ders geeigneten Vorrichtung erreicht werden.

Bezüglich des Verfahrens wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Schüttgut durch einen Anstoß an den Behälter von dessen Behälterwand gelöst wird und daß das ge­ löste Schüttgut einer Vibration ausgesetzt wird.

Die Erfindung geht von der Überlegung aus, daß das Schüttgut durch den Anstoß an den Behälter von dessen Behälterwand ge­ löst wird und daß die Partikel des so gelösten Schüttguts durch die Vibration in Schwebe gehalten werden. Ein Wiederan­ haften von Partikeln des Schüttguts an der Behälterwand ist somit vermieden, und die rückstandslose Entleerung des Behäl­ ters ist gewährleistet. Somit tritt bei der Kombination des Anstoßvorgangs mit der Vibration ein synergetischer Effekt auf.

Die Kombination der Vibration mit dem Anstoßvorgang kann übergangslos oder nicht übergangslos sein. Eine nicht über­ gangslose Kombination von Vibration und Anstoßvorgang umfaßt eine Pause zwischen dem Ende des Anstoßvorgangs und dem Be­ ginn der Vibration. Bei einer übergangslosen Kombination von Vibration und Anstoßvorgang beginnt die Vibration unmittelbar nach oder bereits vor dem Ende des Anstoßvorgangs. Um das ins Fließen gekommene pulverförmige Schüttgut in Bewegung zu hal­ ten, erweist es sich daher als vorteilhaft, die Vibration mit dem Anstoßvorgang übergangslos zu kombinieren.

Bezüglich einer Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfah­ rens wird die Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch eine Pul­ veraustragsvorrichtung, die einen Stößel und ein gemeinsam mit diesem an einer beweglich gelagerten Haltevorrichtung an­ geordnetes Vibrationselement umfaßt.

Zu Beginn eines Entleerungsvorgangs wird der Stößel an der Haltevorrichtung auf einen das pulverförmige Schüttgut tra­ genden Behälter zu bewegt. Beim Anstoß des Stößels an die Be­ hälterwand wird der Impuls des Stößels auf den Behälter und damit auf das Schüttgut übertragen. Dadurch erfolgt eine Los­ lösung von an der Behälterinnenwand anhaftendem Schüttgut. Nach dem Anstoß des Stößels an die Behälterwand verbleibt der Stößel mit der Behälterwand in Kontakt und die durch das mit dem Stößel verbundene Vibrationselement generierte Vibra­ tionsbewegung wird durch den Stößel auf den Behälter und so­ mit auf das gelöste Schüttgut übertragen. Somit werden wäh­ rend des Entleerungsvorgangs die von der Behälterwand ge­ lösten Partikel des pulverförmigen Schüttguts in Schwebe ge­ halten, wodurch ein Anhaften von Schüttgut an der Behälter­ wand und somit die Bildung von Rückständen vermieden ist.

Die Pulveraustragsvorrichtung kann sowohl hängend als auch stehend angeordnet sein.

In vorteilhafter Ausgestaltung weist die Pulveraustragsvor­ richtung einen mit der Haltevorrichtung verbundenen Bewe­ gungsgenerator auf, der eine definierte und kontrollierte Be­ wegung der Anordnung während des Anstoßvorgangs und während des Vibrationsvorgangs gewährleistet.

Der Bewegungsgenerator kann nach verschiedenen Prinzipien ausgebildet sein, beispielsweise pneumatisch, mechanisch oder hydraulisch. Zweckmäßigerweise ist als Bewegungsgenerator je­ doch ein Hubmagnet vorgesehen. Der Hubmagnet beschleunigt die beweglich aufgehängte Haltevorrichtung mit dem Stößel und dem Vibrationselement, läßt den Stößel gegen den Behälter schlagen und preßt anschließend den Stößel gegen den Behälter.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert.

Die Figur zeigt eine Pulveraustragsvorrichtung.

Eine Pulveraustragsvorrichtung 1 gemäß Fig. 1 weist einen Stößel 2 auf. Dieser ist mit einem Vibrationselement 3 ver­ bunden und beide gemeinsam sind an einer Haltevorrichtung 4 angeordnet. Die Haltevorrichtung 4 ist an einem Lager 5 be­ weglich gelagert. Durch Auslenkung in Richtung des Pfeils x wird das Halteelement 4 und somit auch der Stößel 2 bewegt.

Zur rückstandslosen Entleerung von pulverförmigem Schüttgut aus einem Behälter 6 durch eine in dessen Bodenbereich angeordnete Öffnung 7 wird der Stößel 2 derart mit dem Behälter 6 in Kontakt gebracht, daß ein Impulsübertrag und damit ein Anstoß stattfindet. Nach dem Anstoß verbleibt der Stößel 2 in Kontakt mit dem Behälter 6. Eine von dem Vibrati­ onselement 3 generierte Vibration wird durch den Stößel 2 auf den Behälter 6 und damit auf das in ihm befindliche pulver­ förmige Schüttgut übertragen.

Zur Erzeugung der Auslenkungsbewegung des Halteelements 4 in Richtung des Pfeils x ist im Ausführungsbeispiel ein Hubma­ gnet als Bewegungsgenerator 8 vorgesehen. Dieser erlaubt eine kontrollierte Annäherungsbewegung des Stößels 2 an den Behäl­ ter 6. Ferner ermöglicht er nach dem Anstoßvorgang ein An­ pressen des Stößels 2 an den Behälter 6, um somit die vom Vi­ brationselement 3 generierte Vibration optimal auf den Behäl­ ter 6 und damit auf das in ihm enthaltene Schüttgut zu über­ tragen.

Claims (5)

1. Verfahren zur rückstandslosen Entleerung von pulverförmi­ gem Schüttgut aus einem Behälter (6), dadurch gekennzeichnet, daß das Schüttgut durch einen Anstoß an den Behälter (6) von dessen Behälterwand gelöst wird, und daß das gelöste Schüttgut einer Vibration ausgesetzt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vibration mit dem Anstoßvorgang übergangslos kombiniert wird.

3. Pulveraustragvorrichtung (1) zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen Stößel (2) und ein gemeinsam mit diesem an einer beweglich gelagerten Haltevorrichtung (4) angeordnetes Vibrationselement (3).

4. Pulveraustragvorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch einen mit der Mal­ tevorrichtung (4) verbundenen Bewegungsgenerator (8).

5. Pulveraustragvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Be­ wegungsgenerator (8) ein Hubmagnet ist.