DE4433055A1 - Belichtungsmeßvorrichtung für Panoramaaufnahmen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Belichtungsmeßvorrichtung für Panoramaaufnahmen.

Bei der Panoramaphotographie ist oft der Umstand einer ungleichen Beleuchtung der Szene zu beobachten. Während beispielsweise ein horizontales Panorama an seinem einen seitlichen Ende von nahezu senkrecht auftreffendem Sonnenlicht erhellt wird, fällt am anderen seitlichen Ende das Sonnenlicht gegebenenfalls tangential ein. Zum Erzielen gleichmäßig belichteter Panoramabilder wäre dann durch differenziertes Belichten während der Panoramaauf­ nahme zu sorgen. Derart erforderliche Belichtungsverände­ rungen sind sowohl durch Variieren der Drehgeschwindig­ keit der das Aufnahmeobjektiv tragenden Schlitztrommel als auch durch Verändern der Blendenöffnung des Aufnahme­ objektives denkbar.

Wegen der unausgeglichenen Verteilung der Helligkeiten innerhalb der Panoramaszene ergeben sich häufig kontrast­ reiche Panoramaobjekte, so daß sich die gegen die Licht­ quelle gerichtete Beleuchtungsstärkemessung (Lichtmes­ sung) empfiehlt.

Unerläßlich für notwendige differenzierte Belichtungen der Panoramaszene bleibt in jedem Falle das Erfassen der unterschiedlichen Beleuchtung des zu photographierenden Panoramas. Mit den bekannten Belichtungsmessern sind die hier interessierenden Beleuchtungsunterschiede lediglich durch mehrere Messungen feststellbar.

Aufgabe der Erfindung ist das Schaffen einer Belichtungs­ meßvorrichtung zur differenzierten Beleuchtungsstärkemes­ sung für Panoramaaufnahmen.

Erfindungsgemäß wird das gemäß erstem Patentanspruch er­ reicht durch einen ersten photoelektrischen Beleuchtungs­ stärke-Empfänger, welcher im wesentlichen das in einen ersten Meßbereich einfallende sowie einen ersten Panora­ maabschnitt erhellende Licht diffus erfaßt, einen weite­ ren photoelektrischen Beleuchtungsstärke-Empfänger, wel­ cher im wesentlichen das in einen zweiten Meßabschnitt einfallende sowie einen weiteren Panoramaabschnitt erhel­ lende Licht diffus erfaßt, und eine Auswerteeinheit zum Ermitteln der Abweichung der mit besagtem weiteren Be­ leuchtungsstärke-Empfänger erfaßten Beleuchtungsstärke von der mit besagtem ersten Beleuchtungsstärke-Empfänger erfaßten Beleuchtungsstärke. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den weiteren Patentansprüchen zu ent­ nehmen . .

Die Erfindung ist an Hand dargestellter und beschriebener Ausführungsbeispiele erläutert. Es zeigen

Fig. 1 die Seitenansicht einer Belichtungsmeßvorrichtung im Schnitt,

Fig. 2 deren rückwärtige Ansicht,

Fig. 3 eine Ansicht von oben im Schnitt,

Fig. 4 einen torusartigen Diffusor,

Fig. 5 eine weitere Anordnung von mehreren photoelektri­ schen Empfängern und

Fig. 6 ein Schaltungsschema.

Das Gehäuse 1 einer erfindungsgemäßen Belichtungsmeßvor­ richtung besteht aus einem Kopfteil 1a und einem Fußteil 1b. Zum Verbinden mit einer Panoramakamera ist am Fußteil 1b ein Steckfuß 11 vorgesehen. Infolge des Zapfens 12 ist der Steckfuß 11 gegenüber dem Fußteil 1b um die Achse x drehbar. Die Kugelrast 13 dient zum Fixieren beliebiger Drehstellungen. Zusätzlich kann der Steckfuß 11 senkrecht zur Drehachse x um die Schwenkachse y im Umfang des Nei­ gungswinkels α bewegt werden, um den gleichermaßen die mittlere Meßebene 19 angehoben ist. Im Steckfuß 11 sind ferner federnde Übertragungskontakte 14 vorgesehen.

Im Kopfteil 1a sind auf einer Leiterplatte 2 die Beleuch­ tungsstärke-Empfänger 3a und 3b im Abstand voneinander angeordnet (siehe Fig. 1 i.V.m. Fig. 3). Die Anordnung ist so getroffen, daß die Beleuchtungsstärke-Empfänger 3a und 3b mit dem Diffusor 4 in der gemeinsamen Meßebene 19 liegen, die aus einer zur Drehachse x senkrechten Ebene um den Neigungswinkel α kippbar ist. Über die Beleuch­ tungsstärke-Empfänger 3a und 3b ist ein torusartig ge­ formter Diffusor 4 gewölbt (vergl. Fig. 4 ). Zwischen den Beleuchtungsstärke-Empfängern 3a und 3b befindet sich ein Lichtschirm 5. Zusätzlich liegen über den Beleuchtungs­ stärke-Empfängern 3a und 3b zur spektralen Anpassung be­ stimmte Filter 9.

Auf der Leiterplatte 2 ist weiterhin der photoelektrische Leuchtdichte-Empfänger 6 befestigt. Dessen Meßrichtung weist der mittleren Meßrichtung der Beleuchtungsstärke- Empfänger 3a und 3b entgegen. Durch die Leiterplatte 2 ist der Leuchtdichte-Empfänger 6 gleichzeitig gegen uner­ wünschte Beleuchtung über den Diffusor 4 geschützt.

Im Fußteil 1b ist Raum für die Auswerteeinheit 15, wie 15 sie schematisch in Fig. 6 gezeigt ist. Der Auswerteein­ heit 15 ist eine Anzeigeeinheit 16 nachgeschaltet. Ferner ist die Auswerteeinheit 15 elektrisch mit den Übertra­ gungskontakten 14 des Steckfußes 11 verbunden. Mit der Auswerteeinheit 15 ist außerdem der Umschalter 18 elek­ trisch verflochten.

Die Belichtungsmeßvorrichtung kann als Handbelichtungsmes­ ser oder in Verbindung mit einer Panoramakamera verwendet werden. Das Kuppeln mit einer Panoramakamera erfolgt über den Steckfuß 11, der in einen entsprechenden Steckschuh der Panoramakamera geschoben wird, und zwar in der Weise, daß die Drehachse x parallel zur Schwenkachse des kamera­ seitigen Aufnahmeobjektives verläuft. Am Steckfuß 11 kann das Gehäuse 1 um die Achse x gedreht werden.

Zur Beleuchtungsstärke-Messung werden zunächst die Beleuchtungsstärke-Empfänger 3a und 3b vom zu photogra­ phierenden Panoramaobjekt wegweisend ausgerichtet (Licht­ messung). Üblicherweise steht dann der Diffusor 4 dem zu photographierenden Panoramaobjekt 10 symmetrisch gegen­ über (vergl. Fig. 3). Im Falle der Kupplung mit einer Panoramakamera erfolgt das Ausrichten der Beleuchtungs­ stärke-Empfänger 3a und 3b nach Überwinden der Kugelrast 13 durch Drehen des Gehäuses 1 um die Achse x.

Mit der derart ausgerichteten Belichtungsmeßvorrichtung werden die Beleuchtungsstärke-Empfänger 3a und 3b vom einfallenden Licht über den Diffusor 4 unterschiedlich beleuchtet. Bedingt durch den Lichtschirm 5 erfolgt bei der gezeigten Stellung der Sonne 11 (vergl. Fig. 3) das Beleuchten des Beleuchtungsstärke-Empfängers 3b in stär­ kerem Maße als das Beleuchten des Beleuchtungsstärke- Empfängers 3a. Die Beleuchtungsdifferenz wird mit der Auswerteeinheit 15 ermittelt und in der Anzeigeeinheit 16 ablesbar dargestellt. Am Plus- oder gegebenenfalls Minus­ vorzeichen sind die Beleuchtungsrichtung, z. B. der Stand­ ort der Sonne erkennbar. Durch den Zahlenwert ist zusätz­ lich der Grad der Beleuchtungsdifferenz, d. h. der Abwei­ chung der vom Beleuchtungsstärke-Empfänger 3a erfaßten Beleuchtungsstärke gegenüber der vom Beleuchtungsstärke- Empfänger 3b erfaßten Beleuchtungsstärke dargestellt.

Die von der Auswerteeinheit 15 ermittelte Abweichung kann vom den Übertragungskontakten 14 des Steckfußes 11 auch einer kameraseitigen Steuervorrichtung zugeführt werden, welche das Verändern der Öffnung der Objektivblende oder der Geschwindigkeit der das Aufnahmeobjektiv tragenden Schlitztrommel während der Panoramaaufnahme ermöglicht.

Für wahlweise parallel zum natürlichen Horizont gestreck­ te Panoramaobjekte (Breitformat) oder dazu aufrecht ste­ hende Panoramaobjekte (Hochformat) ist der Umschalter 18 vorgesehen. Mit dessen Bedienung kann dem Umstand Rechnung getragen werden, daß beim Breitformat der bei­ spielsweise durch die Sonne 11 stärker getroffene Beleuchtungsstärke-Empfänger 3b die schwächere Belich­ tung des diagonal gegenüberliegenden Panoramaabschnittes 10a signalisieren soll, während beim Hochformat derselbe Beleuchtungsstärke-Empfänger 3b zwar den stärkeren Licht­ anteil erfaßt, aber für das schwächere Belichten des obe­ ren Panoramaabschnittes 10b veranlassen muß. Während beim Breitformat der Umschalter 18 beispielsweise geöffnet ist und damit die Auswerteeinheit 15 einen Plus-Wert für die Anzeigeeinheit 16 sowie als den Übertragungskontakten 14 zugeführte Steuergröße liefert, wird beim Hochformat der Umschalter 18 geschlossen, so daß die Auswerteeinheit 15 einen Minus-Wert abgibt. Das Betätigen des Umschalters 18 kann sowohl manuell als auch durch einen Lagedektor erfolgen, welcher das für breit- oder hochformatige Auf­ nahmen unterschiedliche Halten der Panoramakamera bzw. der Belichtungsmeßvorrichtung erkennt.

Der mit der Auswerteeinheit 15 weiterhin elektrisch ver­ bundene Leuchtdichte-Empfänger 6 dient zur Objektmessung, d. h. zum Erfassen des vom beleuchteten Panoramaobjekt 10 reflektierten Lichts. Mit dem Meßergebnis des Leucht­ dichte-Empfängers 6 kann der Zahlenwert der Abweichung zusätzlich beeinflußt werden, die von den Beleuchtungs­ stärke-Empfängern 3a und 3b ermittelt worden ist. Auf diese Weise ist die Steilheit der durch die ermittelte Abweichung vorgegebenen Belichtungsänderung während der Panoramaaufnahme beeinflußbar, indem die Geschwindigkeit der Schlitztrommel und/oder der Öffnung der Objektiv­ blende mehr oder weniger schnell verändert wird.

Durch das Kippen des Gehäuses 1 entsprechend dem Neigungs­ winkel α kann speziellen Aufnahmevarianten Rechnung ge­ tragen werden. Beispielsweise ist beim Breitformat das vorrangige Erfassen der Himmelspartien durch die Beleuch­ tungsstärke-Empfänger 3a und 3b vorteilhaft, wobei die Meßrichtung um den Neigungswinkel α gegenüber der Hori­ zontalen angehoben ist. Demgegenüber ist beim Hochformat das Ausrichten der Beleuchtungsstärke-Empfänger 3a und 3b sowie des Diffusors 4 in einer zum vertikalen Hochformat senkrechten Ebene zweckmäßig.

Einer weiteren Ausführung zufolge (vergl. Fig. 5) ist der Diffusor 7 bandförmig über die Beleuchtungsstärke- Empfänger 8a und 8b gekrümmt. Die Beleuchtungsstärke- Empfänger 8a und 8b sind radial unterschiedlich gegen den Diffusor 7 gerichtet, so daß auf einen Lichtschirm 5 ver­ zichtet werden kann.

Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und be­ schriebenen Ausführungen beschränkt. Gegebenenfalls kön­ nen Beleuchtungsstärke-Empfänger von jeweils separaten Diffusoren abgedeckt oder kann ein gemeinsamer Diffusor einen prismatisch geformten Querschnitt aufweisen. Wesent­ lich ist stets, daß mindestens zwei Beleuchtungsstärke- Empfänger zum Vergleich der in benachbarte Meßbereiche einfallenden Beleuchtungsstärken vorgesehen sind.

Claims (14)

1. Belichtungsmeßvorrichtung für Panoramaaufnahmen, gekennzeichnet durch einen ersten photoelektrischen Beleuchtungsstärke- Empfänger (3a; 8a), welcher im wesentlichen das in einen ersten Meßbereich (4a; 7a) einfallende sowie einen ersten Panoramaabschnitt (10a; 10b) erhellende Licht diffus er­ faßt, einen weiteren photoelektrischen Beleuchtungsstärke- Empfänger (3b; 8b), welcher im wesentlichen das in einen zweiten Meßbereich (4b; 7b) einfallende sowie einen weite­ ren Panoramaabschnitt (10b; 10a) erhellende Licht diffus erfaßt, und eine Auswerteeinheit (15) zum Ermitteln der Abweichung der mit besagtem weiteren Beleuchtungsstärke- Empfänger (3b; 8b) erfaßten Beleuchtungsstärke von der mit besagtem ersten Beleuchtungsstärke-Empfänger (3a; 8a) erfaßten Beleuchtungsstärke.

2. Belichtungsmeßvorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Anzeigeeinheit (16) zum Darstellen der von der Aus­ werteeinheit (15) ermittelten Abweichung.

3. Belichtungsmeßvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet dadurch, daß die Beleuchtungsstärke-Empfänger (3a; 3b) hinter einem torusartig gewölbten Diffusor (4) angeordnet sind.

4. Belichtungsmeßvorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet dadurch, daß zwischen den Beleuchtungsstärke-Empfängern (3a; 3b) ein Lichtschirm (5) vorgesehen ist.

5. Belichtungsmeßvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch einen am Gehäuse (1) der Belichtungsmeßvorrichtungsmeß­ vorrichtung angeordneten Steckfuß (11) zum Kuppeln mit einer Panoramakamera.

6. Belichtungsmeßvorrichtung nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch im Steckfuß (11) angeordnete Übertragungskontakte (14), die mit der Auswerteeinheit (15) elektrisch verbunden sind.

7. Belichtungsmeßvorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, gekennzeichnet dadurch, daß der Steckfuß (11) um eine Achse (x) drehbar ist, die im Kuppelzustand zwischen Belichtungsmeßvorrichtung und Panoramakamera parallel zur Schwenkachse des kameraseiti­ gen Aufnahmeobjektives verläuft.

8. Belichtungsmeßvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, gekennzeichnet dadurch, daß im Kuppelzustand zwischen Belichtungsmeßvorrichtung und. Panoramakamera der Diffusor (4) gegenüber den Beleuch­ tungsstärke-Empfängern (3a; 3b) aus einer zur Schwenk­ ebene des Aufnahmeobjektives parallelen Ebene um einen Neigungswinkel (α) angehoben ist.

9. Belichtungsmeßvorrichtung nach Anspruch 8, gekennzeichnet dadurch, daß der Steckfuß (11) am Gehäuse (1) der Belichtungsmeß­ vorrichtung parallel zur Ebene des Neigungswinkels (α) kippbar angeordnet ist.

10. Belichtungsmeßvorrichtung nach Anspruch 6, gekennzeichnet dadurch daß die Auswerteeinheit (15) infolge der Übertragungs­ kontakte (14) mit einer kameraseitigen Steuerschaltung elektrisch in Verbindung steht, durch welche die Schwenk­ geschwindigkeit des Aufnahmeobjektives während der Panora­ maaufnahme veränderbar ist.

11. Belichtungsmeßvorrichtung nach Anspruch 6, gekennzeichnet dadurch, daß die Auswerteeinheit (15) infolge der Übertragungs­ kontakte (14) mit einer kameraseitigen Steuerschaltung elektrisch in Verbindung steht, durch welche die Öffnung der Blende des Aufnahmeobjektives während der Panorama­ aufnahme veränderbar ist.

12. Belichtungsmeßvorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, gekennzeichnet durch einen photoelektrischen Leuchtdichte-Empfänger (6), der den photoelektrischen Beleuchtungsstärke-Empfängern (3a; 3b) entgegen zum Panoramaobjekt (10) weist und mit dem das Ändern der Schwenkgeschwindigkeit des Aufnahmeobjek­ tives und/oder das Verändern der Öffnung der Objektiv­ blende während der Panoramaaufnahme zusätzlich beeinfluß­ bar ist.

13. Belichtungsmeßvorrichtung nach einem der vorhergehen­ den Ansprüche, gekennzeichnet durch einen der Auswerteeinheit (15) zugeordneten Umschalter (18) zum Ändern der ermittelten Abweichung im Sinne einer Plus-Minus-Umkehr.

14. Belichtungsmeßvorrichtung nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch einen den Umschalter (18) betätigenden Lagededektor, der das für wahlweise breit- oder hochformatige Panora­ maaufnahmen entsprechend horizontal oder vertikal ausge­ richtete Halten der Panoramakamera bzw. der Belichtungs­ meßvorrichtung erkennt.