DE4431298A1 - Verfahren zur Herstellung von Spinnvliesen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von SpinnvliesenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Spinnvliesen sowie eine
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Wie beispielsweise aus der AT-PS 317.408 oder EP-B-224.435 bekannt ist,
können Spinnvliese durch Extrusion von schmelzflüssigen Thermoplasten wie z. B.
Polyolefinen, Polyestern oder Polyamiden durch Mehrfachlochdüsen, Kühlung
und Verstreckung, beispielsweise durch pneumatische Verstreckung über Ab
zugsdüsen mittels Verstreckluft, und Ablage der erhaltenen Endlosfäden in Form
eines Wirrvlieses auf ein Transportband hergestellt werden. Diese Vliese können
anschließend gegebenenfalls, beispielsweise durch Vernadeln, verfestigt
werden. Zur Erzielung einer besseren Führung der verstreckten Fäden ist es üb
lich, die in Form von Fadensträngen von den Abzugsdüsen kommenden Fäden
durch senkrechte Leitrohre hindurch, nach unten zur Ablagevorrichtung zu füh
ren, wo sie beispielsweise mit Hilfe von Prallblechen in Form eines Vlieses auf
ein sich vorwärts bewegendes Transportband abgelegt werden. Durch die li
neare Anordnung der Ablagesysteme, bei der die einzelnen Ablagen in einer
Reihe nebeneinander liegen, ist jedoch die Kapazität solcher Spinnanlagen sehr
begrenzt. Bisher sind zwar Verfahren bekannt geworden, die zur Erhöhung des
Durchsatzes mehrere hintereinander liegende Reihen von Ablagesystemen nut
zen, jedoch wird dort die Reihenanordnung dadurch erreicht, daß pro Ablage
reihe ebenfalls eine Spinnplatte oder Spinnplattenreihe verwendet wird. Dafür
sind entweder ein äußerst kompliziert ausgeführter Spinnbalken oder sogar meh
rere separate Spinnsysteme mit Extruder, Schmelzeleitungen und Spinnbalken
notwendig. Mit diesen Systemen ist es weiterhin nicht möglich, von einer
Spinnplattenreihe aus mehrere Ablagesysteme zu bedienen. Weiterhin sind die
Abstände zwischen den einzelnen Ablagen sehr gering. Dadurch ist der Streube
reich der einzelnen Ablagesysteme begrenzt. An den Grenzlinien zwischen den
einzelnen Ablagesystemen kommt es zur gegenseitigen Beeinflussung der ein
zelnen Fadenschleier, was sich negativ auf die Vlieseigenschaften auswirkt.
Es wurde nun gefunden, daß die angeführten Nachteile der bekannten Spinn
vliesverfahren dadurch vermieden werden können, daß zumindest ein Teil der
Fadenstränge mit Hilfe von schrägen Leitrohren schräg nach unten geführt wer
den. Dabei war es überraschend, daß die Laufeigenschaften der Fäden trotz der
schrägen Anordnung der Leitrohre nicht negativ beeinflußt wurden.
Gegenstand der Erfindung ist demnach ein Verfahren zur Herstellung von
Spinnvliesen, bei dem ein thermoplastischer Kunststoff aufgeschmolzen, durch
Spinndüsen nach unten zu Fäden versponnen wird, die Fäden gekühlt, in Form
von Fadensträngen durch Abzugsdüsen verstreckt und durch Leitrohre zur Füh
rung der Fadenstränge über eine Ablagevorrichtung in Form eines Vlieses abge
legt werden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß zumindest ein Teil der Fäden
mit Hilfe der Führung durch die Leitrohre mit unterschiedlichen Winkeln ∝ zur
Senkrechten und in Abzugsrichtung des Vlieses nach vorne oder hinten geneigt,
auf die Ablagevorrichtung auftreffen und als Vlies abgelegt werden, wobei be
nachbarte Fadenstränge unterschiedliche Winkel ∝ besitzen.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Herstellung von
Spinnvliesen aus thermoplastischen Kunststoffen, bestehend aus einer Auf
schmelzeinrichtung für den Kunststoff, aus einer oder mehreren nach unten
führenden Spinndüsen, aus denen thermoplastische Fäden gesponnen werden,
einer Kühlstrecke zur Kühlung der Fäden, aus einer oder mehreren Abzugsdüsen
für die Fäden, aus einem oder mehreren den Abzugsdüsen nachgeschalteten,
nach unten führenden Leitrohren zur Führung der Fäden und aus einer Ablage
vorrichtung für die das Spinnvlies bildenden Fäden, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein Teil der Leitrohre in unterschiedlichen Winkeln α zur Senk
rechten und in Abzugsrichtung des Vlieses nach vorne oder hinten geneigt, an
geordnet ist, wobei nebeneinander liegende Leitrohre unterschiedliche Winkel ∝
besitzen.
In einem bevorzugten Verfahren sind die nebeneinander angeordneten Leitrohre
jeweils abwechselnd nach vorne und nach hinten geneigt, so daß die Faden
stränge ebenfalls abwechselnd nach vorne und nach hinten geneigt, besonders
bevorzugt mit +α nach vorne und mit -α nach hinten geneigt, auf die Ablage
vorrichtung auftreffen. Es ist jedoch auch möglich, daß nur jedes zweite Leitrohr
eine Neigung besitzt und die dazwischenliegenden Leitrohre senkrecht nach un
ten führen. Es ist weiters möglich, daß die Leitrohre mit verschiedenen Winkeln
∝ nach vorne und/oder mit verschiedenen Winkeln ∝ nach hinten geneigt sind.
Der Winkel ∝ liegt nach Art des Vlieses, der Produktionsgeschwindigkeit, der
Länge der Leitrohre und dem Abstand zwischen den Leitrohren bei etwa 1 bis
45°. Bevorzugt wird ein Winkel ∝ von maximal 20°, besonders bevorzugt von
maximal 10° eingestellt.
Die erfindungsgemäße, zumindest zum Teil schräg nach unten führende Ab
zugsrichtung der Fadenstränge hat bei der Ablage den entscheidenden Vorteil,
daß dadurch zwei oder mehrere Reihen von Ablagesystemen entstehen, wobei
gleichzeitig die Abstände zwischen den Ablageeinrichtungen einer Ablagereihe
größer sind. Dadurch können die Fäden einer Ablagevorrichtung breiter abgelegt
werden, ohne die anderen Fäden zu beeinflussen. Zusätzlich erhält man eine
intensivere Überkreuzung der einzelnen Fäden bzw. Fadenbündel und damit
verbesserte mechanische Eigenschaften sowie ein gleichmäßigeres Vlies.
In Fig. 1 ist eine mögliche Anordnung der Leitrohre in einer Spinnvliesanlage
schematisch dargestellt. (1) bezeichnet die Spinndüse, (2) die Abzugsdüsen, (3)
die nach vorne und hinten geneigten Leitrohre, (∝) den Neigungswinkel der Leit
rohre zur Senkrechten, (4) Prallbleche bzw. Deflektoren und (5) das Transport
band, auf dem die Fäden in Form eines Vlieses abgelegt werden. Der Pfeil zeigt
die Produktionsrichtung an. Entsprechend der Vliesbreite sind eine oder mehrere
Spinndüsen in einer Reihe nebeneinander angeordnet, wobei eine Spinndüse in
Abhängigkeit von der Auslegung der Anlage ein etwa 10 bis 100 cm breites
Vlies ergibt.
Die Abzugsdüsen können sowohl parallel zu den Spinndüsen, oder aber bevor
zugt senkrecht auf den Leitrohren sitzend angeordnet sein.
Zur weiteren Kapazitätssteigerung der Spinnvliesanlage ist es auch möglich, die
Spinndüsen in mehreren hintereinander angeordneten Spinnplattenreihen anzu
ordnen, wobei jeder Spinnplattenreihe mindestens zwei hintereinander angeord
nete Ablagereihen zugeordnet ist.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Spinnvliesen, bei dem ein thermoplastischer
Kunststoff aufgeschmolzen, durch Spinndüsen nach unten zu Fäden ver
sponnen wird, die Fäden gekühlt, in Form von Fadensträngen durch Ab
zugsdüsen verstreckt und durch Leitrohre zur Führung der Fadenstränge
über eine Ablagevorrichtung in Form eines Vlieses abgelegt werden, da
durch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil der Fäden mit Hilfe der Füh
rung durch die Leitrohre mit unterschiedlichen Winkeln ∝ zur Senkrechten
und in Abzugsrichtung des Vlieses nach vorne oder hinten geneigt, auf die
Ablagevorrichtung auftreffen und als Vlies abgelegt werden, wobei be
nachbarte Fadenstränge unterschiedliche Winkel ∝ besitzen.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Faden
stränge abwechselnd nach vorne und nach hinten geneigt auf die Ablage
vorrichtung auftreffen.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Neigungswinkel ∝ der Fadenstränge maximal 20° beträgt.
4. Verfahren gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Nei
gungswinkel ∝ der Fadenstränge maximal 10° beträgt.
5. Vorrichtung zur Herstellung von Spinnvliesen aus thermoplastischen
Kunststoffen, bestehend aus einer Aufschmelzeinrichtung für den Kunst
stoff, aus einer oder mehreren nach unten führenden Spinndüsen, aus de
nen thermoplastische Fäden gesponnen werden, einer Kühlstrecke zur
Kühlung der Fäden, aus einer oder mehreren Abzugsdüsen für die Fäden,
aus einem oder mehreren den Abzugsdüsen nachgeschalteten, nach unten
führenden Leitrohren zur Führung der Fäden und aus einer Ablagevorrich
tung für die das Spinnvlies bildenden Fäden, dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest ein Teil der Leitrohre in unterschiedlichen Winkeln α zur Senk
rechten und in Abzugsrichtung des Vlieses nach vorne oder hinten geneigt,
angeordnet ist, wobei nebeneinander liegende Leitrohre unterschiedliche
Winkel ∝ besitzen.
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