DE4429625A1 - Verfahren zur Herstellung einer Form, insbesondere Gießform - Google Patents

Verfahren zur Herstellung einer Form, insbesondere Gießform

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Form, insbesondere einer Gießform, mit einer in einem Form­ ling abzubildenden Struktur, und eine entsprechend diesem Verfahren hergestellte Form.
Derartige Gießformen werden insbesondere für Kinderspiel­ waren benötigt, bei denen in die Form eine aushärtbare Gießmasse eingegossen wird, auf welcher sich die Formstruk­ tur nach Erhärten abzeichnet und die anschließend entspre­ chend bemalt und beispielsweise als Wandschmuck verwendet werden kann. Gleichermaßen können jedoch solche Formen auch zum Modellieren mittels Ton oder Wachs verwendet werden. Im Rahmen der Formherstellung besteht dabei das Problem, daß zur Ausbildung der Struktur in der Form ein die entspre­ chende Struktur aufweisendes Werkzeug hergestellt werden muß. Die Werkzeugherstellung jedoch ist sehr zeitaufwendig, kompliziert und mit hohen Kosten verbunden, so daß zumeist nur eine begrenzte Zahl an Werkzeugen zur Verfügung steht. Die Verwendung neuer Strukturen bzw. Muster im Rahmen der Formherstellung, wie sie ja gerade für die oben beschriebe­ nen Einsatzzwecke ständig erforderlich ist, ist somit mit einem hohen Investitions- und Zeitaufwand verbunden.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Ver­ fahren zur Herstellung von Formen zu schaffen, das einfach und kostengünstig ist und mit welchem unterschiedlichste Strukturen ohne die oben beschriebene nachteilige Werkzeug­ herstellung verwendet werden können.
Zur Lösung dieser Erfindung ist bei einem Verfahren zur Herstellung einer Form mit einer in dem Formling abzu­ bildenden Struktur vorgesehen, daß diese Struktur mittels eines mit einem Textilstoff, der die Struktur bildende Durchbrechungen und/oder Erhöhungen oder Vertiefungen auf­ weist, belegten Trägers in einen aus Kunststoff bestehenden Bogen oder dergleichen im Tiefziehverfahren abgebildet wird. Die Struktur wird bei diesem erfindungsgemäßen Ver­ fahren von der Struktur eines Textilstoffs - erfindungsge­ mäß können hierfür zweckmäßigerweise ein Gardinenstoff oder ein bestickter Stoff verwendet werden - vorgegeben, der einfachst auf einen gewöhnlichen Träger, wie beispielsweise einer Holzplatte oder dergleichen, aufgebracht wird. Der Träger stellt das für die Formherstellung benötigte Werk­ zeug dar, ohne daß dieses speziell im Hinblick auf die aus­ zubildende Struktur bearbeitet werden muß. Mittels des be­ legten Trägers wird anschließend einfachst ein Kunst­ stoffbogen oder dergleichen tiefgezogen, so daß sich die vorgesehene Struktur in der Form abbildet.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung hat es sich als zweckmäßig erwiesen, daß ein im wesentlich ebenflächiger Träger verwendet wird, wobei zur Bildung von die Form be­ grenzenden Randabschnitten der Bogen seitlich um den Träger gezogen wird, so daß eine flüssige Gießmasse in die Form eingegossen werden kann. Mit diesen Formen ist es möglich, im wesentlichen ebenflächige Formlinge herzustellen, die anschließend beispielsweise als Wandschmuck dienen. Alter­ nativ dazu kann erfindungsgemäß zur Bildung hohlzylin­ drischer Formen der Textilstoff an einem vorzugsweise zy­ lindrischen, hohlen Träger innen- oder außenseitig ange­ bracht werden, so daß mittels des tiefgezogenen Bogens hohlzylindrische, bodenseitig geschlossene Gießformen ge­ schaffen werden, die beispielsweise zum Eingießen von Wachs oder dergleichen im Rahmen der Kerzenmodellierung verwendet werden können.
Im Rahmen des Verfahrens hat es sich als äußerst zweckmäßig erwiesen, wenn die Textilie, bei der es sich auch um einen Gardinenstore handeln kann, auf den Träger aufgeklebt wird, so daß die Trägerbelegung und damit die Werkzeugherstellung noch einfacher wird.
Ferner sieht die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Form, insbesondere einer Gießform, mit einer in dem Formling abzubildenden Struktur vor, daß durch die Verwen­ dung eines mit die abzubildende Struktur bildenden Durch­ brechungen und/oder Erhöhungen oder Vertiefungen versehenen Textilstoffes, insbesondere eines Gardinenstoffes oder ei­ nes bestickten Stoffes, als Strukturträger zur Abbildung der Struktur in der Form gekennzeichnet ist. Gleichermaßen betrifft die Erfindung eine Form, insbesondere eine Gieß­ form, mit einer im Formling abzubildenden Struktur, herge­ stellt aus einem tiefgezogenen Bogen oder dergleichen aus Kunststoff, wobei die Struktur durch Abbilden der Struktur eines mit Durchbrechungen und/oder Erhöhungen oder Vertie­ fungen versehenen Textilstoffs, insbesondere eines Gardi­ nenstoffes oder eines bestickten Stoffes, erzeugt ist.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus dem im folgenden beschriebenen Aus­ führungsbeispiel sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zei­ gen:
Fig. 1 in schematisierter Form den Verfahrensablauf von der Belegung des Trägers bis zum Erhalt des fertigen Formlings,
Fig. 2A eine Aufsicht auf einen Ausschnitt des mit ei­ nem Gardinenstoff belegten Trägers,
Fig. 2B eine Schnittansicht des belegten Trägers in Richtung der Pfeile IIB-IIB aus Fig. 2A,
Fig. 3A eine Aufsicht auf einen Ausschnitt der tiefgezogenen Form, und
Fig. 3B einen Schnitt durch die Form in Richtung der Pfeile IIIB-IIIB aus Fig. 3A.
Wie Fig. 1 zu entnehmen ist, wird zunächst ein entsprechend zugeschnittener Textilstoff, im Ausführungsbeispiel ein Gardinenstoff 1, auf einen Träger 2, bei dem es sich um eine gewöhnliche Holzplatte oder dergleichen handelt, je­ doch selbstverständlich auch Metall- oder Kunststoffplatten verwendet werden können, aufgebracht. Der Gardinenstoff 1 weist im gezeigten Beispiel einen äußeren, grobmaschigen Bereich 3 auf, der aus einer Vielzahl senkrecht zueinander verlaufender Fäden 4 und zwischen diesen gebildeten Durch­ brechungen 5 besteht. In der Mitte zeigt der Gardinenstoff 1 einen ringförmigen engmaschigen und fast dichten Bereich 6, innerhalb welchem wiederum ein grobmaschiger Bereich 3 ausgebildet ist. Die genaue Struktur der Bereiche 3 und 6 ist dem vergrößerten Ausschnitt in Fig. 2A zu entnehmen.
Nachdem der Gardinenstoff 1 auf den Träger 2 aufgebracht wurde (Pfeil A), wird der so belegte Träger 2 mit einem zu verformenden Bogen oder dergleichen aus Kunststoff bedeckt, der über den belegten Träger 2 tiefgezogen wird (Pfeil B), so daß die Schichtstruktur 7 bestehend aus dem Träger 2, dem Gardinenstoff 1 und dem darübergezogenen Bogen, der die Form 8 bildet, gebildet wird. Der Bogen ist dabei rand­ seitig um den belegten Träger 2 herumgezogen, so daß die Randbereiche 9, die ein Eingießen einer flüssigen Gießmasse erst ermöglichen, gebildet werden.
Anschließend wird die Form 8 von dem belegten Träger 2 ab­ genommen (Pfeil C). Die Form weist dabei an ihrer Innen­ seite (gleichermaßen selbstverständlich in negativer Sicht auch an ihrer Außenseite) die von dem Gardinenstoff 1 vor­ gegebene Struktur auf. Um im Rahmen des Bastelns oder Spie­ lens einen Formling zu erhalten, wird in die Gießform eine flüssige Gießmasse eingefüllt (Pfeil D), wonach der Form­ ling 10 nach Aushärten der Gießmasse der Form entnommen wird (Pfeil E).
Die Fig. 2A und B zeigen in einer vergrößerten Ansicht sowohl die Struktur des Gardinenstoffes 1 als auch den mit dem Gardinenstoff 1 belegten Träger 2. Wie Fig. 2A zu ent­ nehmen ist, besteht der grobmaschige Bereich 3 aus dicken, senkrecht zueinander verlaufenden Fäden 4, zwischen denen die bereits genannten Durchbrechungen 5 ausgebildet sind. Diese dicken Fäden 4 bilden auf dem belegten Träger 2 deut­ liche Erhöhungen (vgl. Fig. 2B), zwischen denen die Durch­ brechungen 5 Vertiefungen darstellen. Der engmaschige Bere­ ich 6 besteht demgegenüber aus einer Vielzahl sehr eng zu­ einander stehender, dünner Fäden 11, die, vgl. Fig. 2B, quasi eine ebene Fläche bilden.
Der so belegte Träger 2 dient, wie bereits beschrieben, als Werkzeug zur Abbildung der von dem Gardinenstoff 1 vorgege­ benen Struktur in der Form. Dabei bildet sich die Struktur derart in der Form ab, wie es den Fig. 3A und 3B zu ent­ nehmen ist. In der gezeigten Aufsicht in Fig. 3A wird die in Fig. 2A gezeigte Struktur wiederholt. Die als Quadrate dargestellten Bereiche 12 stellen die Durchbrechungen 5 des Gardinenstoffs 1 dar, die von den von den Fäden 4 herrüh­ renden Erhöhungen 13 begrenzt sind, vgl. Fig. 3B. Der eng­ maschige Bereich 6 wird als der im wesentlichen ebene, er­ höhte Bereich 14 abgebildet. Die in Fig. 3B gezeigte Form wird zum Eingießen umgedreht, so daß sich die entsprechende oberseitige Struktur im Formling nach Erhärten abbildet.

Claims (8)

1. Verfahren zur Herstellung einer Form, insbesondere ei­ ner Gießform, mit einer in dem Formling abzubildenden Struktur, bei dem die Struktur mittels eines mit einem Textilstoff, der die Struktur bildende Durchbrechungen und/oder Erhöhungen oder Vertiefungen aufweist, beleg­ ten Trägers in einen aus Kunststoff bestehenden Bogen oder dergleichen im Tiefziehverfahren abgebildet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Textilstoff ein Gardinenstoff oder ein bestickter Stoff verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß ein im wesentlichen ebenflächiger Träger ver­ wendet wird, wobei zur Bildung von die Form begrenzen­ den Randabschnitten der Bogen seitlich um den Träger gezogen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß zur Bildung hohlzylindrischer Formen der Tex­ tilstoff an einem vorzugsweise zylindrischen, hohlen Träger innen- oder außenseitig angebracht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Textilstoff auf den Träger aufgeklebt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Gardinenstoff ein Store ver­ wendet wird.
7. Verfahren zur Herstellung einer Form, insbesondere ei­ ner Gießform, mit einer in dem Formling abzubildenden Struktur, gekennzeichnet durch die Verwendung eines mit die abzubildende Struktur bildenden Durch­ brechungen und/oder Erhöhungen oder Vertiefungen ver­ sehenen Textilstoffes, insbesondere eines Gardinen­ stoffes oder eines bestickten Stoffes, als Struktur­ träger zur Abbildung der Struktur in der Form.
8. Form, insbesondere Gießform, mit einer im Formling ab­ zubildenden Struktur, hergestellt aus einem tiefge­ zogenen Bogen oder dergleichen aus Kunststoff, wobei die Struktur durch Abbilden der Struktur (3, 6) eines mit Durchbrechungen (5) und/oder Erhöhungen (4) oder Vertiefungen versehenen Textilstoffs (1), insbesondere eines Gardinenstoffes oder eines bestickten Stoffes, erzeugt ist.
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