DE4427767C2 - Spulenkörper mit Umspritzung und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
Spulenkörper mit Umspritzung und Verfahren zu dessen HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Spulenkörper mit Umspritzung
und ein Verfahren zu dessen Herstellung. Aus dem
DE 92 13 889 U1 ist eine nicht umspritzte Spule bekannt,
deren Spulenkörper im Hinblick auf eine mögliche
Beschädigung des Spulendrahtes bei der Montage der
Steckeranschlußfahnen in die Steckkanäle des Spulenkörpers
ausgebildet ist. Da der Spulendraht bereits bei teilweise
eingerasteten Steckeranschlußfahnen montiert wird, liegt der
Spulendraht bei vollständig eingerasteten
Steckeranschlußfahnen undefiniert in den Einlaufkanälen.
Nachteilig dabei ist, daß aufgrund der undefinierten Lage
des Spulendrahtes dieser, würde er nachfolgend mit
Kunststoff umspritzt, zu einer Vorschädigung oder Schädigung
führen, da infolge der undefinierten Spulendrahtführung der
Spulendraht infolge von Quer- oder Scherspannungen zur
Beschädigung neigt.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, den an sich bekannten
Spulenkörper derart weiterzubilden, daß dessen Spulendraht
beim Umspritzen nicht zu einer Beschädigung oder
Vorschädigung neigt.
Diese Aufgabe wird mit den
kennzeichnenden Merkmalen der beiden unabhängigen Ansprüche
gelöst.
Bei den erfindungsgemäßen Spulenkörpern mit
Umspritzung mit den kennzeichnenden Merkmalen der Ansprüche
1 und 2 treten beim Umspritzen der Rinnen lediglich
Zugspannungen auf, jedoch keine Scher- beziehungsweise
Biegespannungen, die auf den Spulendraht einwirken können.
Dadurch ist die Gefahr des Bruches beziehungsweise der
Vorschädigung des Spulendrahtes herabgesetzt. Diese
Zugspannung wirkt an den Übergangsstellen zu den
Drahtanschlußfahnen nur mit einem geringen Kerbfaktor,
wodurch die Gefahr einer Drahtvorschädigung durch die
Zugspannung zusätzlich reduziert ist. Durch eine besondere
Ausbildung der gleichzeitig das Gehäuse bildenden
Umspritzung beziehungsweise des oberen Bereichs des
Spulenkörpers kann gleichzeitig bei der Herstellung der
Umspritzung des Spulenkörpers eine gezielte Führung der
Kunststoffschmelze, und somit eine besonders geringe
Beanspruchung des Spulendrahtes sowohl während des
Einspritzvorgangs, als auch während des Betriebs infolge
verringerter Wärmeausdehnung erzielt werden.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der
Zeichnung dargestellt und werden in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen ersten
Spulenkörper in perspektivischer Ansicht,
Fig. 2 einen
Spulenkörper mit Umspritzung in perspektivischer Ansicht und
Fig. 3 einen zweiten Spulenkörper mit Umspritzung in
abgewandelter Form in Draufsicht.
Ein Spulenkörper 10, der beispielsweise Bestandteil eines
nicht dargestellten Magnetventils ist, hat einen
hülsenförmigen Spulenkern 11. Innerhalb des Spulenkerns 11
ist in der Praxis beispielsweise ein hier ebenfalls nicht
dargestellter Magnetkern mit einem Anker angeordnet. Der
Spulenkern 11 ist von zwei im wesentlichen scheibenförmigen
Flanschen 12, 13 begrenzt. Spulenkern 11 und Flansche 12, 13
sind einteilig aus Kunststoff hergestellt. Auf dem
Spulenkern 11 ist zwischen den Flanschen 12, 13 ein
isolierter, vorzugsweise aus Kupfer bestehender Spulendraht
14 in mehreren Lagen aufgewickelt, wobei der Einfachheit
halber lediglich eine Lage in der Zeichnung dargestellt ist.
Auf der äußeren Stirnseite des einen Flansches 13 ist ein
seitlich bis an den Außendurchmesser des Flansches 13
ragender Aufsatz 15 angeformt, der parallel zur Oberfläche
des Flansches 13 von zwei metallischen Flachsteckern 16, 17
durchdrungen ist. Die Flachstecker 16, 17 weisen im
wesentlichen rechteckige Querschnittsflächen auf. Der
Aufsatz 15 unterteilt die Flachstecker 16, 17 einerseits in
Steckerfahnen 18, 19 und andererseits in Drahtanschlußfahnen
21, 22. Die Drahtanschlußfahnen 21, 22, die mit dem
jeweiligen Anfang bzw. Ende des Spulendrahtes 14 zum
Beispiel verlötet oder verschweißt sind, überragen den
Flansch 13 etwas.
Im Aufsatz 15 sind in der senkrecht zum Flansch 13
verlaufenden Oberfläche den Drahtanschlußfahnen 21, 22
zugeordnete Drahtführungskanäle 23, 24 ausgebildet, in denen
der Spulendraht 14 geführt ist. Die geradlinigen
Drahtführungskanäle 23, 24 stellen die kürzeste Verbindung
zwischen den in den Aufsatz 15 ragenden Enden der
Drahtanschlußfahnen 21, 22 und dem Spulenkern 11 dar.
Weiterhin hat der Flansch 13 zwei zu dem jeweiligen
Drahtführungskanal 23, 24 gerichtete Einschnitte 26, 27, die
in die Drahtführungskanäle 23, 24 münden. Die Ausbildung der
Drahtführungskanäle 23, 24 in dem Aufsatz 15 ist derart, daß
diese im wesentlichen senkrecht zum Flansch 13 und parallel
zum Spulenkern 11 verlaufen. Zumindest der Grund desjenigen
der beiden Drahtführungskanäle 23, 24, der der ersten
Spulendrahtlage, d. h. dem Beginn der Wicklung auf dem
Spulenkern 11 auf dem Spulenkern 11 zugeordnet ist, ist als
Kanal bis zur Unterseite des Flansches 13 hinab ausgebildet.
Die Drahtführungskanäle 23, 24 haben jeweils Seitenwände 28,
29, deren Höhe so gewählt ist, daß der Spulendraht 14
mindestens vollständig in die Drahtführungskanäle 23, 24
eintaucht.
Die Drahtführungskanäle 23, 24 enden seitlich unmittelbar
neben den Drahtanschlußfahnen 21, 22, die an diesen Stellen
Ausstanzungen 30 haben. Im Bereich der Ausstanzungen 30 sind
über den Drahtanschlußfahnen 21, 22 halbzylinderförmige
Wickelführungen 31, 32 angeordnet, die an dem Aufsatz 15
angeformt sind, und die einen kerbfaktorarmen Übergang für
den Spulendraht 14 von den Drahtführungskanälen 23, 24 auf
die Drahtanschlußfahnen 21, 22 sicherstellen. Ferner sind
auf der dem Aufsatz 15 gegenüberliegenden Seite an den
Wickelführungen 31, 32 halbkreisförmige
Drahtführungsflansche 33, 34 angeformt, die das Abrutschen
des Spulendrahtes 14 von den Wickelführungen 31, 32
verhindern.
Der Spulenkörper 10 ist zumindest im Bereich des Spulenkerns
11 und auf der den Drahtanschlußfahnen 21, 22 zugewandten
Seite des Aufsatzes 15 mit Kunststoff umspritzt. Dazu wird
in einem entsprechend ausgebildeten Formwerkzeug der
umwickelte Spulenkörper 10 in ein hülsenförmiges
Flußleitelement 35 eingelegt und als Baugruppe umspritzt.
Das Formwerkzeug ist derart ausgebildet, daß durch das
Umspritzen ein weitgehend topfförmiges, das Flußleitelement
35 und somit den Spulenkörper 10 umschließendes Gehäuse 37
gebildet wird. Da das Flußleitelement 35 in Höhe des
Spulenkerns 11 Löcher 36 hat, werden auch die Zwischenräume
zwischen den Spulenwicklungen und den Innenseiten des
Flußleitelements 35 mit Kunststoff ausgefüllt. Das Gehäuse
37 hat in seinem oberen Bereich drei kreissegmentförmige
Anformungen 38 bis 40, die bis in Höhe des Aufsatzes 15
reichen. Die Anformungen 38 bis 40 sind so ausgebildet, daß
der Spulenkörper 10 oberhalb des Flansches 13 im Bereich der
Steckerfahnen 18, 19 zwei miteinander in Verbindung stehende
Freiräume 41a, b hat. Weiterhin ist zwischen den Anformungen
38 und 39 bzw. 39 und 40 jeweils eine Aussparung 42, 43
ausgebildet. Diese Aussparungen 42, 43 werden während des
Umspritzens durch entsprechende Anformungen im Formwerkzeug
erzielt. Die Aussparungen 42, 43 dienen dazu, daß während
des Spritzvorgangs, wobei der flüssige Kunststoff im Bereich
der Anformungen 38 und 40 in das Formwerkzeug eingespritzt
wird, keine Kunststoffschmelze auf direktem Weg in die
Drahtführungskanäle 23, 24 gelangt. Vielmehr füllt die
Kunststoffschmelze die Drahtführungskanäle 23, 24 von unten
nach oben aus, das heißt, daß die Kunststoffschmelze in den
Drahtführungskanälen 23, 24 in Achsrichtung aufsteigt und
dabei den Spulendraht 14 ausschließlich in Längsrichtung
beansprucht, was infolge der Längsorientierung der Moleküle
zur geringsten Wärmeausdehnung führt. Durch die im Bereich
der Ausstanzungen 30 ausgebildeten Wickelführungen 31, 32
wirken sich durch die Bewegung der Kunststoffschmelze
verursachte Zugspannungen im Spulendraht 14 nur im geringen
Maße aus, so daß die Gefahr einer Beschädigung des
Spulendrahtes 14 gering ist. Der Fluß der Kunststoffschmelze
wird durch die spezielle Form des Gehäuses 37 mit den
Anformungen 38 und 40 also gezielt in Längsrichtung der
Drahtführungskanäle 23, 24 geführt, so daß der Vorteil der
geradlinigen Spulendrahtführung in den Drahtführungskanälen
23, 24 verstärkt wird. Da die Kunststoffschmelze nicht nur
die Drahtführungskanäle 23, 24 ausfüllt, sondern
darüberhinaus den Bereich zwischen dem Aufsatz 15 bis zum
Außendurchmesser des Gehäuses 37, ergibt sich durch die
Drahtführungskanäle 23, 24 zusätzlich der Vorteil, daß die
noch nicht plastifizierte Kunststoffschmelze oberhalb der
Drahtführungskanäle 23, 24 abscheren kann. Dies ist
besonders wichtig während der sogenannten Nachdruckphase des
Spritzprozesses, wenn die Volumenschwindung der Umspritzung
ausgeglichen wird. In dieser Phase können durch die sich
weiterbewegende, niedrigviskose Kunststoffschmelze hohe
Spannungen im umspritzten Spulendraht 14 auftreten. Diese
Bewegung wirkt sich jedoch insbesondere senkrecht zum
Spulendraht 14 nicht mehr aus, da die Kunststoffschmelze
oberhalb der Drahtführungskanäle 23, 24 abscheren kann.
In einem zweiten Ausführungsbeispiel (Fig. 3) wird die oben
beschriebene gezielte Führung der Kunsstoffschmelze anstatt
durch die Aussparungen 42, 43 beim Umspritzen des
Spulenkörpers 10a dadurch erzielt, daß der Aufsatz 15a
soweit über den Flansch 13 seitlich hinaus verbreitert ist,
daß dieser nahezu die Breite des Gehäuses 37a an der
entsprechenden Stelle besitzt. Das Gehäuse 37a hat in diesem
Fall keine Aussparungen 42, 43. Durch die geänderte
Ausbildung des Aufsatzes 15a wird erreicht, daß die
Kunststoffschmelze bei einer Einspritzung im Bereich der
Anformungen 38 und 40 gegen den Aufsatz 15a prallt, dieser
also ein Hindernis für die Kunststoffschmelze in Richtung
der Drahtführungskanäle 23, 24 darstellt. Auch in diesem
Fall wird die Kunststoffschmelze also, dem Weg des
geringsten Fließwiderstandes folgend, den Spulenkörper 10a,
und somit auch die Drahtführungskanäle 23, 24 von unten nach
oben in Achs- und somit in Spulendrahtrichtung auffüllen.
Die Erfindung ist nicht nur auf die Anwendung auf ein oben
beschriebenes Magnetventil beschränkt. Vielmehr sind auch
Anwendungen im Bereich umspritzter Spulenkörper
beispielsweise bei Drehzahlgebern, Relais oder
Einspritzventilen denkbar. Wesentlich für die Erfindung ist,
daß die Drahtführungskanäle 23, 24 und somit die Verlegung
des Spulendrahtes 14 so ausgelegt ist, daß beim Umspritzen
des Spulenkörpers 10, 10a die Kunststoffschmelze den
Spulendraht 14 nur in seiner Längsrichtung beansprucht und
so orientiert wird, daß sich die geringste Wärmeausdehnung
ergibt. Weiterhin sollte diese Längsbeanspruchung des
Spulendrahtes 14 durch geeignete Maßnahmen, in den
Ausführungsbeispielen durch die Wickelführungen 31, 32
abgeschwächt werden. Besonders vorteilhaft ist es, wenn das
durch die Kunststoffschmelze gebildete Gehäuse 37 so
ausgelegt werden kann, daß dadurch eine gezielte Führung der
Kunststoffschmelze erzielt wird.
Claims (3)
1. Spulenkörper (10, 10a) mit Umspritzung mit einem
Spulenkern (11), um den wenigstens eine Lage eines
Spulendrahtes (14) gewickelt ist, einem oberhalb des
Spulenkerns (11) auf einem Flansch (13) angeordneten Aufsatz
(15, 15a) mit Anschlußsteckern (21, 22), die mit dem
Spulendraht (14) elektrisch leitend verbunden sind, mit
zwischen den Anschlußsteckern (21, 22) und dem Spulenkern
(11) ausgebildeten, rinnenförmigen Spulendrahtführungen (23,
24), wobei die Spulendrahtführungen (23, 24) im Aufsatz (15,
15a) geradlinig ausgebildet sind und im Wesentlichen
senkrecht zum Flansch (13) und in Achsrichtung des
Spulenkerns (11) verlaufen, und mit einem den Spulenkörper
(10, 10a) umgebenden Gehäuse (37) aus Kunststoff, dadurch
gekennzeichnet, daß den Anschlußsteckern (21, 22)
halbzylinderförmige Wickelführungen (31, 32) zugeordnet
sind, die oberhalb der Anschlußstecker (21, 22) auf der den
Spulendrahtführungen (23, 24) gegenüberliegenden Seite
angeordnet sind und daß das Gehäuse (37) Aussparungen (42,
43) seitlich der Anschlußstecker (21, 22) aufweist.
2. Spulenkörper (10, 10a) mit Umspritzung mit einem
Spulenkern (11), um den wenigstens eine Lage eines
Spulendrahtes (14) gewickelt ist, einem oberhalb des
Spulenkerns (11) auf einem Flansch (13) angeordneten Aufsatz
(15, 15a) mit Anschlußsteckern (21, 22), die mit dem
Spulendraht (14) elektrisch leitend verbunden sind, mit
zwischen den Anschlußsteckern (21, 22) und dem Spulenkern
(11) ausgebildeten, rinnenförmigen Spulendrahtführungen (23,
24), wobei die Spulendrahtführungen (23, 24) im Aufsatz (15,
15a) geradlinig ausgebildet sind und im Wesentlichen
senkrecht zum Flansch (13) und in Achsrichtung des
Spulenkerns (11) verlaufen, und mit einem den Spulenkörper
(10, 10a) umgebenden Gehäuse (37) aus Kunststoff, dadurch
gekennzeichnet, daß den Anschlußsteckern (21, 22)
halbzylinderförmige Wickelführungen (31, 32) zugeordnet
sind, die oberhalb der Anschlußstecker (21, 22) auf der den
Spulendrahtführungen (23, 24) gegenüberliegenden Seite
angeordnet sind und daß der Aufsatz (15a) nahezu bis auf den
Außendurchmesser des Gehäuses (37a) ragt. (Fig. 3)
3. Verfahren zur Herstellung eines Spulenkörpers mit
Umspritzung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß eine zum Umspritzen des Spulenkörpers (10, 10a)
verwendete, das Gehäuse (37, 37a) bildende
Kunststoffschmelze so in die Spulendrahtführungen (23, 24)
eingebracht wird, daß die Kunststoffschmelze die
Spulendrahtführungen (23, 24) in deren Achsrichtung
auffüllt.
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DE4427767A DE4427767C2 (de) | 1994-08-05 | 1994-08-05 | Spulenkörper mit Umspritzung und Verfahren zu dessen Herstellung |
US08/483,397 US5570075A (en) | 1994-05-08 | 1995-06-07 | Coil former with injection-molded encapsulation |
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