DE4422503A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Abtrennung von Feststoffen aus einer Suspension - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Abtrennung von Feststoffen aus einer SuspensionInfo
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Description
Die Erfindung ist auf ein Verfahren und auf eine Vorrichtung zur Abtrennung von
Feststoffen aus einer Suspension gerichtet, bei dem bzw. mit der mit Hilfe eines
Drehfilters, das teilweise in die Suspension eintaucht, sich im eingetauchten Be
reich des Drehfilters (Saugzone) durch angelegtes Vakuum und/oder Überdruck
auf der Drehfilteroberfläche ein Feststoffkuchen aufbaut, der durch die Drehung
des Drehfilters aus der Suspension herausgehoben wird und durch das Durchsau
gen der umgebenden Gasatmosphäre, vorzugsweise Luft, weiter entwässert wird
(Trockenzone) und der dann im weiteren Verlauf der Drehung des Drehfilters von
der Oberfläche des Drehfilters abgenommen wird (Abnahmezone).
Bei der Abtrennung von Feststoffen nach diesem bekannten Verfahren besteht aus
Gründen der leichteren Filterkuchenabnahme vom Drehfilter sowie aus wirt
schaftlichen Gründen, wenn der Filterkuchen nachfolgend thermisch getrocknet
werden soll, das Ziel, den Filterkuchen möglichst trocken zur Abnahmezone zu
bringen. Um dieses Ziel zu erreichen, gibt es eine Vielzahl von Varianten. So
wird beispielsweise in der DE-Z "Der Deutsche Steinkohlenbergbau, Aufberei
tung der Steinkohle, Zweiter Teil", Verlag Glückauf GmbH, Essen, 1966 auf
Seite 86 und 87 eine Möglichkeit beschrieben, bei der die Suspension, in die das
Drehfilter eintaucht, erwärmt wird, um durch eine Herabsetzung der Viskosität
und der Oberflächenspannung des Wassers eine Leistungssteigerung des Filters
und eine Feuchtigkeitssenkung des Filterkuchens zu bewirken. Allerdings ist diese
Verfahrensweise sehr teuer und die erreichten Vorteile nur gering.
Eine andere Möglichkeit der Herabsetzung der Feuchtigkeit des Filterkuchens
wird auf den Seiten 90 und 91 der gleichen Veröffentlichung beschrieben, und
zwar wird hier nur der Filterkuchen auf dem Drehfilter durch Infrarotstrahlung
oder durch Dampf erwärmt. Nachteilig bei diesem bekannten Verfahren ist insbe
sondere bei der Verwendung von Dampf die Notwendigkeit, das Drehfilter mit
einem geschlossenen Gehäuse zu umgeben.
Da die Entfeuchtung des Filterkuchens auf dem Drehfilter in besonderem Maße
von seiner Kapillarität (abhängig von der Filterkuchenstruktur und der Feinheit
des Feststoffs) abhängig ist, wird in der DE-B-41 23 144 vorgeschlagen, den Fil
terkuchen nach der Filterkuchenbildungsphase mit einer Deckschicht aus arteige
nem Material zu überschichten und dann den beschichteten Filterkuchen mit einem
Preßdruck, der höher ist als der kapillare Eintrittsdruck der Deckschicht zur wei
teren Entfeuchtung zu beaufschlagen.
Ein anderer Weg zur Einflußnahme auf die Kapillarität des Filterkuchens wird in
der DE-A-29 16 860 beschrieben, und zwar wird hier bei einem Bandfilter vorge
schlagen, den Aufbau des Filterkuchens so zu gestalten, daß zunächst der in der
Suspension enthaltene Feststoff mittels einer Klassiervorrichtung in unterschiedli
che Kornklassen aufgetrennt und dann die unterschiedlichen Kornklassen nachein
ander von grob nach fein auf das Filter aufgelegt werden. Auf diese Weise wird
eine Filterkuchenstruktur erreicht mit einer Porosität, die sich in Strömungsrich
tung der abgetrennten Flüssigkeit vergrößert und für die Feuchtigkeit auch der
feinen Kornklasse leicht durchlässig bleibt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zu schaffen, mit dem bzw. mit der in konstruktiv einfacher und kostengünstiger
Weise auf einem Drehfilter die Struktur des Filterkuchens im Sinne einer besseren
Entfeuchtung verändert werden kann.
Die gestellte Aufgabe wird verfahrensmäßig gelöst mit den Maßnahmen des
Kennzeichnungsteils des Anspruchs 1 und vorrichtungsmäßig mit den Merkmalen
des Kennzeichnungsteils des Anspruchs 9. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Er
findung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Beim Betrieb des Drehfilters wird der in der Saugzone auf der Oberfläche des
Drehfilters aufgebaute Filterkuchen nach dem Herausheben aus der Suspension in
der darauffolgenden Trockenzone durch das Durchsaugen der umgebenden Gas
atmosphäre, im Normalfall ist dies Luft, weiter getrocknet. Hierbei wird zunächst
teilweise die noch vorhandene Kapillarflüssigkeit und dann, wenn die Trocken
zone entsprechend lang gewählt ist, ein Teil der Oberflächenfeuchte entfernt.
Je nach Struktur des Filterkuchens und seiner Porosität (Kapillarität) stellt sich,
bedingt durch die zeitlich begrenzte Trockenzeit, ein Gleichgewicht zwischen der
verbleibenden Kapillarfeuchte und der verbleibenden Oberflächenfeuchte ein,
d. h. es verbleibt eine von der Trockenzeit und von der Filterkuchenstruktur ab
hängige, aus Kapillar- und Oberflächenfeuchte zusammengesetzte Endfeuchtigkeit
des Filterkuchens, mit der der Filterkuchen von der Oberfläche des Drehfilters
abgenommen wird.
Da mit der fortschreitenden Austrocknung des Filterkuchens bei der Entwässerung
in der Trockenzone auch in vielen Fällen eine Volumenschwindung des Filterku
chens verbunden ist, können sich durchgehende Risse im Filterkuchen ausbilden,
durch die dann bevorzugt die Gasatmosphäre strömt und das Durchsaugen der
Gasatmosphäre durch den übrigen Filterkuchen unterbleibt.
Durch die erfindungsgemäße Maßnahme, im Bereich der Trockenzone und bevor
zugt hier an einer Stelle, in der die Porenräume (Kapillaren) noch weitgehend mit
Flüssigkeit gefüllt sind, den Filterkuchen in mechanische Schwingungen zu ver
setzen, läßt sich die Struktur des Filterkuchens gezielt so verändern, daß eine
weitergehende Entwässerung des Filterkuchens durch eine verstärkte Freisetzung
der Kapillarflüssigkeit erreicht wird und weiterhin, daß das Auftreten von Rissen
unterbleibt, wobei, je nach Beschaffenheit der Kuchenstruktur, der Korngröße und
der Porosität, durch geeignete Wahl der Schwingungen, z. B. Kreisschwingungen,
Linearschwingungen senkrecht zur Filterkuchenoberfläche oder Tangential
schwingungen oder durch Kombination dieser verschiedenen Schwingungsarten
durch Hintereinanderschalten unterschiedlicher Schwingungserreger diese gezielte
Änderung der Filterkuchenstruktur optimiert werden kann.
Die Erzeugung der Schwingungen im Filterkuchen kann durch einen Teil des
Drehfilters erfolgen, das seinerseits in Schwingungen versetzt wird, beispielsweise
durch Elektromagnete, die berührungslos in unmittelbarer Nähe des Drehfilters
ortsfest angeordnet sind. In einfacher Weise lassen sich so z. B. einzelne Segmen
te eines aus Kreissegmenten aufgebauten Scheibenfilters in Schwingungen verset
zen, wenn jeweils zwei Elektromagnete so einander gegenüberliegend angeordnet
sind, daß die Scheibe des Scheibenfilters genau zwischen diese beiden Elektro
magnete geführt ist.
Eine weitere Möglichkeit, den Filterkuchen zum Schwingen anzuregen, besteht
darin, eine schwingende Gassäule (Luftsäule) von innen (durch das Filtertuch hin
durch) und/oder von außen mit dem Filterkuchen in Kontakt zu bringen. Dies
kann beispielsweise durch Düsen erfolgen, deren Austrittsöffnung unmittelbar in
die Nähe des Filterkuchens geführt sind und durch die schwingend (pulsierend)
das Gas (Luft) austritt und den Filterkuchen in Schwingungen versetzt.
Neben diesen berührungslos wirkenden Schwingungserregern ist es gemäß der
Erfindung auch möglich, einen schwingenden (vibrierenden) Kontaktkörper mit
dem Filterkuchen in Kontakt zu bringen. An ortsfest angeordnete Kontaktkörper
wird der Filterkuchen bei der Drehung des Drehfilters dann so vorbeigeführt, daß
infolge des Kontakts mit dem vibrierenden Kontaktkörper dessen Schwingungen in
den Filterkuchen übergehen. Je nach Ausbildung des Kontaktkörpers rollt sich
dieser dabei über die Oberfläche des Filterkuchens ab - der Kontaktkörper ist als
Rolle ausgebildet - oder er gleitet mit leichtem Anpreßdruck über die Filterku
chenoberfläche.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den
nachfolgenden Erläuterungen zu einem in einer Zeichnungsfigur schematisch dar
gestellten Ausführungsbeispiel eines Drehfilters mit einem schwingenden Kontakt
körper.
Die Figur zeigt ein aus Filtersegmenten zusammengesetztes Trommelfilter (10)
senkrecht zu seiner Drehachse geschnitten, das mit seinem unteren Teil in einem
aus einer Leitung (17) mit Suspension (12) gefüllten Filtertrog (11) eintaucht.
Durch ein erzeugtes Druckgefälle im Trommelfilter von außen nach innen findet
im unteren Bereich des Trommelfilters, der Saugzone (13), der Aufbau des Filter
kuchens (16) auf der Oberfläche des Trommelfilters (10) statt, wobei vom Fest
stoff befreite Flüssigkeit (18) in das Innere des Trommelfilters gesaugt bzw. ge
drückt und von dort über die Filterrohre (26) abgeführt wird. Infolge der Drehung
des Trommelfilters (10) entsprechend der Pfeilrichtung (22) wird nun der auf der
Oberfläche des Trommelfilters (10) anhaftende Filterkuchen (16) aus der Suspen
sion (12) herausgehoben und zur Abwurfzone (15) geführt, wo er durch einen von
innen nach außen gerichteten Gasstrom (23) von der Filteroberfläche gelöst und
durch einen Schaber (19) vom Trommelfilter (10) entfernt wird. Zwischen der
Abwurfzone (15) und der Saugzone (13) befindet sich die Trockenzone (14), in
der unter der Einwirkung des vorhandenen Druckgefälles das den Trommelfilter
(10) umgebende Gas durch den Filterkuchen (16) gesaugt bzw. gedrückt wird.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel mittig über dem Trommelfilter (10) befindet
sich ein ortsfest mit einem Fundament (24) über Federelemente (25) verbundener
Kontaktkörper (21) mit einem eine Kreisschwingung erzeugenden Schwingungser
reger (20), der den Filterkuchen über die gesamte Trommellänge mit einer Breite,
die etwa der Breite von zwei Filtersegmenten entspricht, in Schwingungen versetzt
und die Filterkuchenstruktur in gewünschter Weise verändert.
Die erfindungsgemäße Maßnahme, den Filterkuchen auf dem Drehfilter im Be
reich der Trockenzone in Schwingungen zu versetzen, ist nicht auf das dargestellte
und beschriebene Ausführungsbeispiel eines Trommelfilters beschränkt, sondern
bei allen sonst bekannten Drehfiltern, wie beispielsweise Innenfilter, Scheibenfil
ter, zellenlose Trommelfilter, anwendbar, wobei die Schwingungen nicht nur, wie
im Ausführungsbeispiel dargestellt, von außen in den Filterkuchen eingebracht
werden, sondern es ist auch möglich, vom Innern des Filters oder aber gleichzei
tig von außen und von innen Schwingungen in den Filterkuchen
einzubringen.
Claims (9)
1. Verfahren zur Abtrennung von Feststoffen aus einer Suspension mit Hilfe
eines Drehfilters, das teilweise in die Suspension eintaucht, sich im einge
tauchten Bereich des Drehfilters (Saugzone) durch angelegtes Vakuum
und/oder Überdruck auf der Drehfilteroberfläche ein Feststoffkuchen auf
baut, der durch die Drehung des Drehfilters aus der Suspension herausgeho
ben wird und durch das Durchsaugen der umgebenden Gasatmosphäre, vor
zugsweise Luft, weiter entwässert wird (Trockenzone) und der dann im
weiteren Verlauf der Drehung des Drehfilters von der Oberfläche des
Drehfilters abgenommen wird (Abnahmezone), dadurch gekennzeichnet, daß
ein örtlich begrenzter Teil des Filterkuchens im Bereich der Trockenzone in
mechanische Schwingungen versetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der in Schwin
gungen wie z. B. Kreisschwingungen und/oder Linearschwingungen versetz
te Filterkuchen in seinem Porenraum zumindest teilweise noch mit Flüssig
keit gefüllt ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der örtlich
begrenzte Teil des Drehfilters in seiner Trockenzone in Schwingungen ver
setzt wird, so daß in diesem Bereich auch im Filterkuchen Schwingungen er
zeugt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwingungen
im Drehfilter durch unmittelbar am Drehfilter berührungslos ortsfest ange
ordnete Elektromagnete erzeugt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schwingungen im Filterkuchen durch einen Teil der mit dem Filterkuchen in
Kontakt stehenden Gassäule, vorzugsweise Luftsäule, die durch einen
Schwingungserreger in Schwingungen versetzt wird, erzeugt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein ortsfest
angeordneter schwingender Kontaktkörper, an dem der Filterkuchen infolge
der Drehung des Drehfilters vorbei geführt wird, im Filterkuchen Schwin
gungen erzeugt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Kontaktkörper
eine um eine parallel zur Drehachse des Druckfilters ortsfest angeordnete
Drehachse rotierende Rolle ist, die mit einem Schwingungserreger in Ver
bindung steht.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Kontaktkörper
ein Gleitschuh ist, der mit einem Schwingungserreger in Verbindung steht.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren
der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Drehfilter, auf
dessen Abscheidefläche sich im Betrieb des Drehfilters ein Filterkuchen auf
baut, und mit in unmittelbarer Nähe innerhalb und/oder außerhalb des
Drehfilters angeordneten Mitteln zur Erzeugung von mechanischen Schwin
gungen, die geeignet sind, im Bereich der Trockenzone des Drehfilters im
dort anhaftenden Filterkuchen Schwingungen zu erzeugen.
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