DE4420836C2 - Fahrradlenker mit integriertem Solargenerator - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Fahrradlenker mit Solarpanel gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Heute werden viele Fahrräder mit nachladbaren Akkumulatoren ausgerüstet, da die oft mit Komplikationen verbundene Montage eines Dynamos dann entfallen kann. Beleuchtungsanlagen mit Akkumulatoren haben den Nachteil, daß die Gefahr besteht, bei nicht ausreichender Ladekapazität der Akkumulatoren von der Dunkelheit überrascht zu werden. Diesem Problem kann durch häufiges Entnehmen und Nachladen der Akkumulatoren mit einem stationären Ladegerät abgeholfen werden. Doch ist dies ein umständlicher Vorgang, so daß in der Praxis häufig darauf verzichtet wird. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß z. B. bei langen Fahrten oft kein solches Ladegerät verfügbar oder zugänglich ist. Zusätzlich ist der Radfahrer immer nur sehr ungenau über die verfügbare Restkapazität seiner Anlage informiert.

Weiterhin sind Fahrradleuchten mit kleinen Solarpanels bekannt, die auf dem Gehäusedeckel angebracht sind. Diese Solarpanels sind jedoch nie größer als der Gehäusedeckel der Fahrradleuchten und sind immer mit den Fahrradleuchten verbunden. Die von der Sonne bestrahlte Fläche der Solarpanels ist jedoch zu klein um einen für die Beleuchtungsanlagen angemessenen Ladestrom zu liefern. Deswegen wurde bisher beim Fahrrad auf den Einsatz der empfindlichen Solarzellen verzichtet, da am Fahrradrahmen kein Platz gefunden werden konnte, um die Solarzellen der Sonne exponiert und dennoch beschädigungsresistent unterzubringen.

Am Fahrradlenker kamen Solarzellen bisher nur als Applikation kleinerer Geräte wie Uhren, Tachos oder als Aufsatz von Frontleuten zur Anwendung. Jedoch ist der Fahrradlenker heute mit Bedienarmaturen überfrachtet, so daß die Platzverhältnisse für größere Solarpanels nicht ausreichen.

Die DE 40 15 969 A1 offenbart, daß Versuche unternommen wurden, die Solarpanels auf dem Lenkerrohr oder auf den Rahmen zu plazieren. Die Beschädigungsgefahr der i. a. auf einem Glasträger basierenden Solarpanels ist jedoch sehr groß.

Aus der DE-Z: "Bild", 27.06.1990, S. 4 ist ein Fahrrad bekannt geworden, bei dem über dem Fahrradlenker ein überdimensionales Solarpanel angeordnet ist. Diese gattungsgemäße Konstruktion hat den Nachteil, daß sie zum einen äußerst unhandlich ist, zum anderen bei einem Sturz mit Sicherheit beschädigt wird. Aus der DE 40 06 847 A1 ist bekannt geworden, Lenkertaschen mit Solarpanels auszurüsten. Auch hier besteht die Gefahr, daß bei einem Sturz das Solarpanel beschädigt wird. Aus der FR 855 223 ist bekannt, an einer Lenkerstange einen Kartenhalter zu befestigen. Wird dieser Kartenhalter derart verschwenkt, daß seine Nutzfläche im wesentlichen nach oben und nach vorne zeigt, dann steht dieser Kartenhalter nahezu vollständig unter dem Fahrradlenker hervor. Die DE 41 37 323 A1 offenbart eine Leuchte für einen Fahrradlenker mit Solarzellen. Für die Anordnung eines großen Solarpanels enthält diese Druckschrift keine Lösung.

Demgemäß ist es Aufgabe der Erfindung, einen Fahrradlenker der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß das in diesem Fahrradlenker angebrachte Solarpanel auch bei einem Sturz mit dem Fahrrad keinen oder zumindest keinen erheblichen Schaden nimmt.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Fahrradlenker mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

Bei der Erfindung wird in einen Fahrradlenker ein Solargenerator integriert. Bei diesem System ist es im Gegensatz zu bisher bekannten Applikationen mit Solarzellen am Fahrrad erstmals möglich, eine ausreichend große Sonnenzellenfläche beschädingungssicher und zur Sonne hin exponiert am Fahrrad unterzubringen. Damit wird es möglich, bei normalem Alltagsgebrauch des Fahrrades auf den Dynamo ganz zu verzichten. Der Fahrradlenker mit Solarzellen ist deshalb sinnvoll, da mit Fahrrädern normalerweise keine ausgedehnten Nachtfahren unternommen werden und der Betrieb des Fahrrades an sich ohne Fremdenergie erfolgt. So können relativ teure Solarzellen trotzdem eine durchaus nutzbringende Funktion erfüllen. Gerade da das Fahrrad für seine Fortbewegung keine Fremdenergie benötigt, ist der Einsatz von Solarzellen sinnvoll.

Vorteilhaft bei der Integration der Solarzellen im Fahrradlenker ist, daß die Fläche der Solarzellen für eine Ladung der Akkumulatoren einer Beleuchtungsanlage leichter angepaßt werden kann und im Vergleich zu den auf den Fahrradleuchten angebrachten Solarzellen wesentlich größer ist.

Der Fahrradlenker darf nicht als einfaches Rohr betrachtet werden, sondern als multifunktionales Griffrohr, das ein System bildet, das mehrdimensional gebogen ist und einen Raum umschreibt. In diesen durch die Biegung des Griffrohres umschwungenen und definierten Raum, der eine Zone bildet, die durch das Rohr selbst zumindest teilweise geschützt ist, wird das Solarpanel appliziert.

Das Fahrradlenkerrohr schützt den integrierten Solargenerator in erster Linie vor Beschädigung. In die mechanisch tragende Konstruktion des Solarpanels kann auch der Vorbau mit einbezogen werden. Maßgebend ist jedoch, daß der Solargenerator der Funktion des Lenkers untergeordnet ist, der Drehung des Lenkers folgen kann und diesen keinesfalls einschränken darf. Das Solarpanel folgt also analog den Steuerbewegungen des Lenkers.

Bei einer anderen vorteilhaften Weiterbildung ist das Solarpanel zusätzlich in der Horizontalen schwenkbar.

Das Solarpanel befindet sich über den Lenkergriffen sowie der Verbindungsstelle von Griffrohr und Lenkervorbau. Der Lenker hat eine weitere Ausformung nach vorne und das Solarpanel liegt zwischen umlaufenden seitlichen Lenkerabschnitten. Dabei ist das Solarpanel vorteilhafterweise in einer durch das umlaufende Lenkrohr gehenden Achse drehbar befestigt.

Die Befestigung des Solarpanels kann auch über Halteschellen am Vorbau erfolgen. Dabei kann das Solarpanel mit Schnellverschlüssen lösbar angebracht werden. Da Lenkerabschnitte schräg nach oben zeigen, kann der Solargenerator in einer höheren Ebene als die Lenkergriffe befestigt werden. Da die Hände am Lenker tiefer liegen als die Absorptionsebene des Solarpanels, wird der Raum über dem Vorbau optimal ausgenutzt, ohne die sicherheitsrelevante Betätigung der Bedienungsarmaturen zu behindern.

Die vorliegende Erfindung kann neben Fahrrädern auch bei weiteren nicht motorisierten Fahrzeugen wie Kinderroller oder Dreiräder eingesetzt werden.

Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen definiert.

Ein Ausführungsbeispiel wird im folgenden unter Hinweis auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. Es stellen dar:

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Fahrradlenkers mit integriertem Solargenerator gemäß der vorliegenden Erfindung; und

Fig. 2 eine Draufsicht auf den erfindungsgemäßen Fahrradlenker.

Fig. 1 zeigt einen Fahrradlenker 1 und einen Lenkervorbau 2 eines Fahrrades. Ein Griffrohr 3 des Fahrradlenkers 1 ist durch eine Befestigungsvorrichtung 4 am Lenkervorbau 2 befestigt. In den mehrfach geschwungenen Fahrradlenker 1 ist ein Solarpanel 5 eines Solargenerators integriert. Das Solarpanel 5 ist derart am Griffrohr 3 des Fahrradlenkers 1 befestigt, daß der Lenkervorbau 2 und der Fahrradlenker 1 das Solarpanel 5 vor Beschädigung bei Stürzen schützt. Eine Befestigungsvorrichtung 6 hält das Solarpanel 5 zuverlässig am Griffrohr 3 des Fahrradlenkers 1 fest. Leitungsdrähte 7 sind zur elektrischen Verbindung mit den Akkumulatoren oder den elektrischen Geräten und Vorrichtungen am Fahrrad vorgesehen.

Das Griffrohr 3 des Fahrradlenkers 1 wird von der Befestigungsvorrichtung 4 oben seitlich an dem Solarpanel 5 vorbei bis zu dem Bereich des Fahrradlenkers 1 geführt, wo eine Hand am Lenkergriff 8 des Fahrradlenker 1 angreifen kann. Das Griffrohr 3 des Fahrradlenkers 1 bildet dabei einen Schutzrahmen um das Solarpanel 5.

Der Fahrradlenker 1 besteht im wesentlichen aus dem Griffrohr 3 und einer Verstärkung 9, dort wo die Befestigungsvorrichtung 4 am Fahrradlenker 1 angreift. Das Solarpanel 5 ist über die Befestigungsvorrichtung 6 am Fahrradlenker 1 fixiert. Zusätzlich sind Bremsgriffe 10 einer nicht dargestellten Bremsvorrichtung eingezeichnet.

Claims (4)

1. An einem Lenkervorbau (2) mittels einer Befestigungsvorrich­ tung (4) befestigter Fahrradlenker (1) mit Lenkergriffen (8) und einem mit einem Akkumulator elektrisch leitend verbunde­ nen Solarpanel (5), welches eine ausreichende Fläche hat, um eine Beleuchtungsanlage ohne zusätzlichen Dynamo zu betrei­ ben, wobei die Befestigungsvorrichtung (4) und die Lenker­ griffe (8) des Fahrradlenkers (1) unterhalb des Solar­ panels (5) liegen, dadurch gekennzeichnet, daß der Fahrradlenker (1) als ein einen Raum umgreifendes und einen Schutzrahmen für das Solarpanel (5) bildendes Griff­ rohr (3) ausgebildet ist, wobei das Griffrohr (3) von der Be­ festigungsvorrichtung (4) aus beidseitig jeweils über einen vorderen Bereich oberhalb des Solarpanels (5) und anschlie­ ßend seitlich am Solarpanel (5) vorbei nach hinten in den Be­ reich des jeweiligen unterhalb des Solarpanels (5) liegenden Lenkergriffs (8) verläuft."

2. Fahrradlenker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Solarpanel (5) nach hinten innerhalb des Raumes liegt, der durch das umlaufende Griffrohr (3) beschrieben wird.

3. Fahrradlenker nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Solarpanel (5) horizontal drehbar und in der Neigung verstellbar gelagert ist.

4. Fahrradlenker nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Solarpanel (5) mit Schnellverschlüssen (6) befestigt und abnehmbar ausgeführt ist.