DE4418359A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Ausrichten von Stückgut - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Ausrichten von StückgutInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Ausrichten von Stückgut, insbesondere Flaschenkästen,
Kartons, Trays oder dgl., gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 bzw. 10.
Eine Vorrichtung zum Drehen bzw. Ausrichten von
Transportgütern ist beispielsweise aus dem deutschen
Gebrauchsmuster G 93 18 559.6 bekannt. Derartige
Vorrichtungen werden unter anderem in Getränkeabfüllinien
für Mehrwegflaschen im Bereich vor einer
Flaschenauspackmaschine angeordnet, um die von einer
Entpalettiermaschine kommenden Flaschenkästen
erforderlichenfalls durch eine Drehung um ihre Hochachse in
die für die Auspackmaschine benötigte Ausrichtlage zu
bringen. Bei Flaschenkästen mit symmetrischer Ausbildung der
Gefache, d. h. symmetrischer Anordnung der Flaschen im
Kasten, muß in der Regel lediglich sichergestellt werden,
daß die Flaschenkästen mit ihrer Längserstreckung entweder
alle einheitlich quer oder längs zur Förderrichtung
ausgerichtet der Auspackmaschine zugeführt werden. Ist der
Packkopf der Auspackmaschine so gestaltet, daß
beispielsweise nur Flaschen aus in Querlage angeförderten
Flaschenkästen entnommen werden können, werden in Längslage
vom Entpalettierer kommende Flaschenkästen durch eine in die
Transportanlage integrierte antreibbare
Kastendrehvorrichtung um 90 Grad bezüglich ihrer Hochachse
in die erforderliche Querlage gedreht.
Die Einsatzmöglichkeiten dieser bekannten Vorrichtung sind
jedoch sehr begrenzt, da nur in maximal zwei verschiedenen
Stellungen bezüglich der Förderrichtung zulaufende
Stückgüter in eine gewünschte einheitliche Ausrichtlage
gebracht werden können.
Demzufolge liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die
Einsatzmöglichkeiten einer gattungsgemäßen Vorrichtung zu
erweitern.
Diese Aufgabe wird das Verfahren betreffend durch die
kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 und die Vorrichtung
betreffend durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
10 gelöst.
Durch geeignete Sensoren, z. B. Kameras oder Lichtschranken,
kann die Orientierung bzw. Stellung des der Dreheinrichtung
zugeführten Stückgutes bezüglich der Transportrichtung
erfaßt werden, indem für das Stückgut typische Merkmale, wie
z. B. die Seitenlänge, Ausbrüche oder fensterartige Öffnungen
an den Seitenflächen, Verrippungen, Streben, Farben,
Aufdrucke oder speziell bei Flaschenkästen die Ausbildung
und Lage der Gefache überprüft werden. Aus der mittels der
Sensoren und einer angeschlossenen Auswert- und
Steuereinrichtung festgestellten Ist-Lage des Stückgutes
wird der zum Erreichen der nach dem Passieren der
Dreheinrichtung gewünschten, der Steuereinrichtung
vorgebbaren Soll-Lage erforderliche Drehwinkel des
jeweiligen Stückgutes ermittelt. In Abhängigkeit davon wird
dann der Antrieb der Dreheinrichtung während der
Durchlaufphase des Stückgutes durch die Steuereinrichtung
entsprechend angepaßt. Besonders exakte Ausrichtergebnisse
sind mit stufenlos veränderbaren Antrieben für die
Dreheinrichtung erreichbar, vorzugsweise mit
frequenzgeregelten Drehstrommotoren.
Sind größere Drehwinkel, vor allem von mehr als 90 Grad in
eine Drehrichtung, zur Einstellung der gewünschten Endlage
notwendig, so ist es besonders vorteilhaft, die Drehung des
Stückgutes während der Transportbewegung nacheinander in
mehreren Teildrehungen durchzuführen. Hierfür kann die
Dreheinrichtung in mehrere Einzelabschnitte untergliedert
werden, bzw. mehrere bezüglich der Transportrichtung
versetzte Drehstationen aufweisen. Dadurch können
vorteilhafterweise hohe Förderleistungen erzielt werden, da
dann im Stückgutstrom nur verhältnismäßig geringe Abstände
zwischen den einzelnen Stückgütern ausreichen und es können
zu hohe Ausrichtdrehgeschwindigkeiten des Stückgutes
vermieden werden.
Günstig ist ferner eine Ausführung, die zum Einstellen der
gewünschten Ausrichtstellung in der Lage ist, das Stückgut
nicht nur in einer Drehrichtung um seine Hochachse zu
drehen, sondern ggf. auch in die entgegengesetzte
Drehrichtung. Damit besteht nach dem Feststellen der Ist-
Lage des Stückgutes die Möglichkeit, die Drehrichtung mit
dem kleineren erforderlichen Drehwinkel zum Erreichen der
gewünschten, vorgebbaren Soll-Lage auszuwählen. Daraus
ergibt sich zum einen der Vorteil, mit möglichst niedrigen
Drehgeschwindigkeiten auszukommen und zum anderen kann die
Baulänge der Dreheinrichtung in Transportrichtung gesehen
kurz gehalten werden. Die Dreheinrichtung kann zu diesem
Zweck mit quer zur Transportrichtung versetzt, vorzugsweise
unmittelbar nebeneinander, spiegelbildlich gegenüberliegend
angeordneten Drehstationen ausgestattet sein.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen angegeben.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
anhand der Figuren erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Transporteinrichtung mit
einer Dreheinrichtung,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch die in Fig. 1 dargestellte
Transporteinrichtung entlang der Schnittlinie A-A,
Fig. 3 einen Querschnitt durch die in Fig. 1 dargestellte
Transporteinrichtung entlang der Schnittlinie B-B,
und die
Fig. 4A bis 4D eine schematisch dargestellte Transporteinrichtung
entsprechend der in Fig. 1 dargestellten Ausführung
zum Ausrichten von Flaschenkästen mit
unsymmetrischer Ausbildung der Gefache mit vier
verschiedenen Zulauflagen der Flaschenkästen.
Die in Fig. 1 dargestellte Transporteinrichtung 1 ist als
ein Rollenförderer mit ortsfest gehaltenen, antreibbaren
Förderrollen ausgebildet und besteht im wesentlichen aus
einem Zuförderer 2, drei die Dreheinrichtung 5 bildende
Drehstationen 5a, 5b und 5c, einem Zwischenförderer 3 und
einem Abförderer 4. Das Gestell der Transporteinrichtung 1
besteht aus zwei mit Abstand zueinander parallel
angeordneten Längsträgern 19 und 20 aus profiliertem Blech,
die durch mehrere Querträger 18 verbunden sind und durch
seitlich angebrachte Füße 21 getragen werden. Die
Förderrollen des Zuförderers 2, des Zwischenförderers 3 und
des Abförderers 4 sind als Zylinderrollen 11 mit
metallischer Oberfläche ausgebildet, rechtwinklig zur
Längserstreckung der beiden Längsträger 19 und 20
ausgerichtet und mit ihren Enden an diesen drehbar gelagert.
Die Drehstationen 5a, 5b und 5c bestehen aus jeweils vier in
Förderrichtung F hintereinander angeordneten konischen
Rollen 12. Diese konischen Rollen 12 sind jeweils mit dem
den größeren Rollendurchmesser aufweisenden Ende am
Längsträger 19 bzw. 20 drehbar gelagert, während das den
kleineren Durchmesser aufweisende Rollenende sich nur bis in
etwa zur Mitte der Querabmessung der Transporteinrichtung 1
erstreckt und dort an einem von den zuvor erwähnten
Querträgern 18 gehaltenen Winkelprofil 17 drehbar gelagert
ist. Die konischen Rollen 12 besitzen im Gegensatz zu den
Zylinderrollen 11 eine griffige Oberfläche, die vorzugsweise
aus Hartgummi besteht.
Neben den vier konischen Rollen 12 der ersten Drehstation 5a
sind vier, jeweils mit den Rollen 12 fluchtende
Zylinderrollen 11′ angeordnet, die mit einem Ende an dem
Längsträger 20 und dem anderen Ende ebenfalls an einem von
Querträgern 18 gehaltenen Winkelprofil 17 drehbar gelagert
sind. Diese Zylinderrollen 11′ sind im Gegensatz zu den
übrigen Zylinderrollen 11 mit einer griffigen, hartgummi
beschichteten Oberfläche ausgestattet, ähnlich den konischen
Rollen 12 der Drehstationen. Sowohl die Zylinderrollen 11
und 11′ als auch die konischen Rollen 12 sind an einem Ende
jeweils mit zwei nebeneinander angeordneten Kettenrädern 16
ausgestattet. Mit Hilfe dieser Kettenräder 16 können in an
sich für Rollenförderer bekannter Weise die jeweils einem
Antrieb zuzuordnenden Förderrollen über Rollenketten oder
andere geeignete Zugmittel mit den benachbarten Förderrollen
antriebsmäßig verbunden werden.
Die Zylinderrollen 11 des Zuförderers 2 und
Zwischenförderers 3 sowie die Zylinderrollen 11′ werden
durch einen Motor 13 angetrieben. Die Drehstationen 5a, 5b
und 5c werden durch jeweils einen eigenen Motor 15a, 15b
bzw. 15c angetrieben. Die Zylinderrollen 11 des Abförderers
4 können entweder über ein Zugmittelgetriebe mit dem
Antriebsmotor 13 des Zuförderers 2 und Zwischenförderers 3
verbunden sein oder, wie in Fig. 1 dargestellt, durch einen
eigenen Motor 40 angetrieben werden. Die Drehstationen 5a,
5b und 5c sind mit veränderlicher Drehzahl antreibbar. Zu
diesem Zweck werden frequenzgeregelte Drehstrommotoren 15a,
15b und 15c eingesetzt. Auch die Antriebsmotoren 13 und 40
können drehzahlveränderlich sein, d. h. es können auch für
den Zuförderer 2, Zwischenförderer 3 und Abförderer 4
frequenzgeregelte Drehstromantriebe eingesetzt werden.
Aus den Fig. 4A bis 4D ist ferner schematisch ersichtlich,
daß dem Zuförderer 2 ein mit griffiger Oberfläche
ausgestattetes Trennförderband 6 und diesem wiederum ein
Schrägrollenförderer 7 vorgeordnet ist. Über dem
Schrägrollenförderer 7 und dem Trennförderband 6 ist ein
sich längs zur Förderrichtung F erstreckendes
Führungsgeländer 22 angeordnet. An diesem Führungsgeländer
22 sind hintereinander in definierten Abständen vier
Lichtschranken L1, L2, L3 und L4 angebracht, mit deren Hilfe
die Auswert- und Steuereinrichtung 10 die Lage von
beispielsweise von einer Entpalettiermaschine kommenden
Flaschenkästen 9 mit unsymmetrisch ausgebildeten Gefachen
erkennen kann. Aus den Fig. 4A bis 4D sind die max. vier
verschiedenen Zulauflagen der Flaschenkästen 9 ersichtlich.
In allen vier Fällen sollen die Flaschenkästen nach dem
Passieren der Drehstationen 5a, 5b und 5c immer die
dargestellte gleiche Ausrichtlage einnehmen, die
beispielsweise für eine nachfolgende, nicht dargestellte
Auspackmaschine erforderlich ist.
Wie in Fig. 4A angedeutet ist, erfolgt die Steuerung der
Antriebsmotoren 15a, 15b, 15c der drei Drehstationen 5a,
5b, 5c durch eine Steuerung 10. Es können außerdem auch die
übrigen Antriebe des Zuförderers 2, Abförderers 4,
Trennförderbandes 6 und auch des Schrägrollenförderers 7 von
der gleichen Steuerung 10 beeinflußt werden. Die Steuerung
10 steht außerdem mit einem Drehwertgeber 14 in Verbindung,
der starr mit dem Antrieb 13 des Zuförderers 2 und des
Zwischenförderers 3 verbunden ist.
Die Flaschenkästen 9 besitzen nicht nur ungleichlange
Seitenflächen, sondern auch unterschiedlich hohe
fensterartige Öffnungen an den Seitenflächen, so daß aus der
feststellbaren Seitenlänge und der gleichzeitig vorliegenden
Höhe der Öffnung eindeutig jede der vier Seiten eines
Flaschenkastens 9 erkennbar ist.
Nachfolgend wird die Funktionsweise anhand der in den
Fig. 4A bis 4D dargestellten vier möglichen Ausrichtlagen
der zulaufenden Flaschenkästen 9 erläutert:
Die ungeordnet zulaufenden Flaschenkästen 9 werden durch den
Schrägrollenförderer 7 dem Trennförderband 6 zugeführt,
dabei gleichzeitig mit einer Seitenfläche plan gegen das
Führungsgeländer 22 angelegt und dadurch so ausgerichtet,
daß ein zur Förderrichtung F längsliegender Flaschenkasten 9
mittig zur nachfolgenden Transporteinrichtung 1 ausgerichtet
wird, noch bevor die Lichtschranken L1 bis L4 erreicht
werden. In den Fig. 4A und 4B ist auf dem Trennförderband 6
jeweils ein Flaschenkasten 9 dargestellt, dessen
Längserstreckung parallel zur Förderrichtung F ausgerichtet
ist. Sobald die Vorderkante dieses Kastens die Lichtschranke
L1 erreicht und diese belegt, fragt die Auswert- und
Steuereinrichtung 10 die Lichtschranke L2 ab, die in diesem
Fall ebenfalls belegt ist, da der Abstand zwischen L1 und L2
zwar größer als das Maß der schmäleren Kastenseite, jedoch
kleiner als das Maß der längeren Kastenseite eingestellt
ist. Sind die Lichtschranken L1 und L2 gleichzeitig belegt,
weiß die Auswert- und Steuereinrichtung 10, daß sich der
betreffende Flaschenkasten 9 in Längslage befindet, kann
aber aus dieser Information allein noch nicht erkennen, ob
das unsymmetrische Gefache des Kastens die in Fig. 4A oder
4B dargestellte Ausrichtung einnimmt.
Da der Flaschenkasten 9 an seinen Längsseiten nicht
dargestellte fensterartige Öffnungen besitzt, die an einer
Seite des Kastens eine geringere Höhe aufweisen als an der
gegenüberliegenden, können mit Hilfe einer weiteren, in
einer bestimmten Höhe angebrachte Lichtschranke L3 die
beiden Längsseiten des Flaschenkastens unterschieden werden.
Trifft der von der Lichtschranke L3 ausgehende Lichtstrahl
die fensterartige Öffnung des Flaschenkastens, wird kein
Reflexlicht zurückgeworfen, d. h. L3 ist nicht belegt. In
diesem Fall erkennt die Auswert- und Steuereinrichtung 10
die in Fig. 4A dargestellte Kastenlage. Trifft der
Lichtstrahl von L3 dagegen unterhalb des unteren Rande s der
fensterartigen Öffnung auf die Seitenfläche des
Flaschenkastens, wird die Lichtschranke L3 durch das
Reflexlicht auf belegt geschaltet, d. h. der Flaschenkasten
befindet sich in der in Fig. 4B abgebildeten Zulauflage.
In ähnlicherweise kann die Auswert- und Steuereinrichtung 10
mit Hilfe der Lichtschranke L4 und ebenfalls unterschiedlich
hohen fensterartigen Öffnungen an den Breitseiten der
Flaschenkästen die beiden möglichen Querlauflagen (Fig. 4C
und Fig. 4D) unterscheiden. Sobald L1 durch den vorderen
Kastenrand belegt wird, fragt die Auswert- und
Steuereinrichtung 10 die Schaltstellung der Lichtschranke L2
ab. Ist diese nicht belegt -bei Querlauf der Kästen- wird
die Lichtschranke L4 abgefragt. Ist L1 belegt, L2 und L4
dagegen nicht, befindet sich ein Flaschenkasten 9 in der
Zulauflage der Fig. 4C. Ist außer L1 nur noch L4 belegt,
liegt die in Fig. 4D dargestellte Zulauflage vor.
Nach dem Feststellen der Zulauflage der Flaschenkästen durch
die Auswert- und Steuereinrichtung 10 in der zuvor
beschriebenen Weise, kann die Steuereinrichtung 10 das
Trennförderband 6 so ansteuern, daß auch bei dicht
gedrängter Kastenzufuhr durch den Schrägrollenförderer 7 die
Flaschenkästen 9 nur mit einem ausreichenden Zwischenabstand
an den Zuförderer 2 der nachfolgenden Transporteinrichtung 1
abgegeben werden, um Kollisionen beim Drehen der
Flaschenkästen auszuschließen. In Verbindung mit dem
Drehwertgeber 14 kann die Steuereinrichtung 10 die
Vorwärtsbewegung der einzelnen Flaschenkästen 9 von den
Lichtschranken am Trennförderband 6 bis zu den Drehstationen
5a, 5b und 5c mit verfolgen.
Nimmt ein Flaschenkasten 9 auf dem Trennförderband 6 die in
Fig. 4A dargestellte Zulauflage (L1 und L2 belegt) ein, muß
der Kasten zum Erreichen der dargestellten gewünschten
Ausrichtlage um 90 Grad im Uhrzeigersinn um seine senkrecht
zur Förderebene stehende Hochachse gedreht werden. Die
90 Grad Drehung erfolgt durch die in Förderrichtung F
gesehen nebeneinander, spiegelbildlich gegenüberliegend
angeordneten Drehstationen 5b und 5c. Die vorgeordnete
Drehstation 5a wird mit einer dem Zuförderer 2 und
Zwischenförderer 3 entsprechenden Fördergeschwindigkeit
angetrieben, so daß der Flaschenkasten die Drehstation 5a
unter Beibehaltung seiner ursprünglichen Zulauflage
passiert. Sobald die vorlaufende Kante des Kastens die
Drehstationen 5b und 5c erreicht, erhöht die
Steuereinrichtung 10 die Speisefrequenz des Motors 15c und
reduziert gleichzeitig die Speisefrequenz des Motors 15b,
wodurch die auf den konischen Rollen 12 der Drehstation 5c
stehende Kastenseite eine Beschleunigung in Richtung der
Förderrichtung F erfährt, während gleichzeitig die auf den
Rollen der Drehstation 5b stehende Kastenseite während der
Vorwärtsbewegung abgebremst wird, derart, daß der
Flaschenkasten nach der Übergabe an den im Verhältnis zum
Zuförderer 2 und Zwischenförderer 3 schneller laufenden
Abförderer 4 die gewünschte Ausrichtlage einnimmt. Der
gesamte Förder- und Ausrichtvorgang erfolgt während der
kontinuierlichen Vorwärtsbewegung des Flaschenkastens über
die Transporteinrichtung 1. Die gewünschte Ausrichtlage kann
der programmierbaren Steuereinrichtung 10 beliebig
vorgegeben werden.
Die zuvor beschriebene 90 Grad Drehung könnte auch allein
durch eine erhöhte Drehzahl der Rollen 12 der Drehstation 5c
erfolgen. Allerdings ist der Drehvorgang entsprechend der
zuvor beschriebenen Art harmonischer und kann
vorteilhafterweise so ausgeführt werden, daß sich die Lage
der Hochachse des Flaschenkastens während der Drehung nicht
quer zur Förderrichtung F verändert.
Bei der in Fig. 4B abgebildeten Zulauflage (L1, L2, L3
belegt) muß der Flaschenkasten 9 um 90 Grad entgegen dem
Uhrzeigersinn gedreht werden. In diesem Fall erfolgt die
Kastendrehung durch die Drehstation 5a, indem die
Steuereinrichtung 10 spätestens bei Eintreffen der
vorlaufenden Kastenkante an der Drehstation 5a die
Speisefrequenz des Motors 5a vorübergehend erhöht, so daß
die konischen Rollen 12 schneller laufen als die daneben
angeordneten zylindrischen Rollen 11′. Hierdurch wird die
auf den konischen Rollen 12 stehende Kastenseite in
Förderrichtung F beschleunigt und der Kasten um 90 Grad
entgegen dem Uhrzeigersinn in Drehung versetzt. Bereits auf
dem Zwischenförderer 3 nimmt der Flaschenkasten 9 die
gewünschte Ausrichtlage ein und passiert nachfolgend die
Drehstationen 5b und 5c ohne eine weitere Drehung.
Der in Fig. 4C abgebildete Flaschenkasten besitzt bereits
auf dem Trennförderband 6 die gewünschte Ausrichtlage (L1
belegt). Die Steuerung 10 stellt die Speisefrequenz der drei
Motoren 15a, 15b und 15c so ein, daß der Flaschenkasten die
drei Drehstationen 5a, 5b und 5c ohne Drehung passiert.
Bei der Zulauflage (L1, L4 belegt) des in Fig. 4D
dargestellten Flaschenkastens 9 ist zum Erreichen der
gewünschten Ausrichtlage auf dem Abförderer 4 eine
180 Grad Drehung des Kastens notwendig. Die 180 Grad Drehung
wird in zwei 90 Grad Teildrehungen durchgeführt. Bei
Erreichen der ersten Drehstation 5a wird durch die
Steuereinrichtung 10 die Speisefrequenz des Motors 15a
kurzzeitig derart erhöht, daß der Flaschenkasten beim
Überfahren der vier konischen Rollen 12 um 90 Grad gegen den
Uhrzeigersinn in die Längslage gedreht wird. Damit der
Flaschenkasten die Drehung vollenden und sich beruhigen
kann, noch bevor er durch die nachfolgenden Drehstationen 5b
und 5c erfaßt wird, ist nach der ersten Drehstation 5a der
Zwischenförderer 3 angeordnet. Anschließend wird der Kasten
bei Erreichen der Drehstationen 5b und 5c erneut um weitere
90 Grad gegen den Uhrzeigersinn in die endgültige
Ausrichtlage gedreht, indem die Speisefrequenz des Motors
15b vorübergehend erhöht und die des Motors 15c reduziert
wird.
Es versteht sich, daß abweichend von dem beschriebenen
Ausführungsbeispiel anstelle von mit konischen Rollen 12
ausgestatteten Drehstationen solche mit gesteuert
antreibbaren Friktionsscheiben oder anderen geeigneten
Mitteln einsetzbar sind. Ferner könnten die neben der ersten
Drehstation 5a angeordneten Rollen 11′ ebenfalls durch einen
eigenen steuerbaren Motor angetrieben und bedarfsweise durch
konische Rollen ersetzt werden. Außerdem könnten
erforderlichenfalls noch weitere Drehstationen in
Förderrichtung F versetzt vorgesehen werden. Schließlich
kann eine Kastendrehung auch ausschließlich durch eine
einseitige Abbremsung des Kastens herbeigeführt werden.
Claims (20)
1. Verfahren zum Ausrichten von Stückgut, insbesondere
Flaschenkästen- Kartons, Trays oder dgl., während des
Transports auf einer Transporteinrichtung, die mit einer
antreibbaren, reibschlüssig an der Auflagefläche des
Stückgutes angreifenden Dreheinrichtung ausgestattet
ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Stückgut ungeordnet
mit beliebiger Orientierung der Dreheinrichtung
zuführbar ist, die Orientierung des zulaufenden
Stückgutes bezüglich der Transportrichtung erfaßt wird
und der Antrieb der Dreheinrichtung derart gesteuert
anpaßbar ist, daß jedes einzelne Stückgut die
Dreheinrichtung mit einer beliebig vorgebbaren
Orientierung verläßt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zum Ausrichten eines in mindestens vier verschiedenen
Stellungen der Dreheinrichtung zuführbaren Stückgutes,
dieses die Dreheinrichtung bezüglich der Stellung beim
Einlauf in die Dreheinrichtung entweder unverändert,
oder um annähernd 90 Grad, 180 Grad oder 270 Grad
verdreht verläßt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Stückgut in Abhängigkeit der
erfaßten Orientierung während der Transportbewegung
wahlweise im oder entgegen dem Uhrzeigersinn um seine
senkrecht zur Transportebene ausgerichtete Hochachse
drehbar ist.
4. Verfahren nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet,
daß zum Ausrichten eines in mindestens vier
verschiedenen Stellungen der Dreheinrichtung zuführbaren
Stückgutes, das Stückgut durch die Dreheinrichtung in
eine Drehrichtung um annähernd 90 Grad oder 180 Grad,
oder in die entgegengesetzte Drehrichtung um annähernd
90 Grad verschwenkbar ist.
5. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine
erforderliche Drehung eines Stückgutes durch mehrere
Teildrehungen, insbesondere von jeweils annähernd 90
Grad, erfolgt, vor allem wenn ein Stückgut bezüglich
seiner Stellung beim Einlauf in die Dreheinrichtung um
mehr als 90 Grad zum Erreichen der vorgegebenen
Endstellung gedreht werden muß.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dreheinrichtung einen
permanenten Bestandteil der Transportfläche der
Transporteinrichtung bildet, die Transporteinrichtung
das Stückgut an seiner Auflagefläche unterstützend
trägt, an dieser zur Vorwärtsbewegung des Stückgutes
ausschließlich reibschlüssig angreift und die
Fördergeschwindigkeit der Dreheinrichtung bei einer
Transporteinrichtung mit veränderbarer
Fördergeschwindigkeit synchron zu dieser einstellbar
ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Drehgeschwindigkeit der Stückgüter beim Passieren
der Dreheinrichtung bei einer Transporteinrichtung mit
veränderbarer Fördergeschwindigkeit synchron zu dieser,
vorzugsweise selbsttätig einstellbar ist.
8. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Feststellung
der Orientierung des der Dreheinrichtung zugeführten
Stückgutes dessen Seitenlänge und/oder bestimmte
äußerlich erkennbare Merkmale, insbesondere Öffnungen
oder Markierungen, erfaßt werden.
9. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei
Flaschenkästen oder mit Gefachen ausgestatteten Kartons
die Orientierung der Gefache vorzugsweise durch eine
Kamera mit Bildauswertung erfaßt wird, insbesondere bei
unsymmetrischer Ausbildung der Gefache.
10. Vorrichtung zum Ausrichten von Stückgut, insbesondere
Flaschenkästen, Kartons, Trays oder dgl., während des
Transports auf einer Transporteinrichtung, die mit einer
antreibbaren, reibschlüssig an der Auflagefläche des
Stückgutes angreifenden Dreheinrichtung ausgestattet
ist, insbesondere zur Ausführung des Verfahrens nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dreheinrichtung (5) bedarfsweise mit veränderbarer
Geschwindigkeit und/oder Umlaufrichtung antreibbar ist,
vorzugsweise aus mehreren hintereinander und/oder quer
zur Förderrichtung (F) versetzt angeordneten
Drehstationen (5a, 5b, 5c), die bedarfsweise mit
veränderbarer Geschwindigkeit und/oder Umlaufrichtung
antreibbar sind, besteht, eine Erkennungseinrichtung
(L1, L2, L3, L4) zur Erfassung der Orientierung der
zulaufenden Stückgüter (9) und eine Steuerung (10) zur
Manipulation der Dreheinrichtung (5) bzw. der
Drehstationen (5a, 5b, 5c) vorhanden ist, wobei die
Dreheinrichtung bzw. die einzelnen Drehstationen in
Abhängigkeit der festgestellten Orientierung des
zulaufenden Stückgutes (9) derart ansteuerbar ist/sind,
daß das Stückgut die Dreheinrichtung (5) mit einer
vorgebbaren Orientierung verläßt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß jede Drehstation (5a, 5b, 5c) mit einem eigenen,
vorzugsweise stufenlos drehzahlveränderlichen
motorischen Antrieb (15a, 15b, 15c) ausgestattet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch
gekennzeichnet, daß jede Drehstation (5a, 5b, 5c)
außermittig an der Auflagefläche der Stückgüter (9)
angreift und diese im Bedarfsfall im oder entgegen dem
Uhrzeigersinn drehen kann, wobei das Stückgut zur
Erzeugung einer Drehbewegung einseitig, vorzugsweise in
Förderrichtung (F), beschleunigbar ist.
13. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 10 bis
12, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei
Drehstationen (5a, 5b) an einer Seite der
Transporteinrichtung (1) hintereinander angeordnet sind.
14. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 10 bis
14, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei
Drehstationen (5b, 5c) quer zur Förderrichtung (F)
versetzt angeordnet sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß bei zwei quer zur Förderrichtung (F) versetzten
Drehstationen (5b, 5c) diese nebeneinander
gegenüberliegend angeordnet sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 12 und 15, dadurch
gekennzeichnet, daß das Stückgut (9) zur Erzeugung einer
Drehung durch eine Drehstation (5b, 5c) an einer Seite
eine der Förderrichtung (F) entgegengesetzte und in etwa
gleichzeitig an der gegenüberliegenden Seite durch die
daneben angeordnete Drehstation (5c, 5b) eine in
Förderrichtung (F) gerichtete Beschleunigung erfährt.
17. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 10 bis
13, dadurch gekennzeichnet, daß in Förderrichtung (F)
hintereinander versetzte Drehstationen (5a, 5b, 5c)
einen Abstand zueinander aufweisen, in dem ein
Zwischenförderer (3) angeordnet ist.
18. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden
Ansprüche 10 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dreheinrichtung (5) insgesamt drei Drehstationen (5a,
5b, 5c) aufweist, wobei zwei Drehstationen (5a, 5b) an
einer Seite der Transporteinrichtung (1) in
Förderrichtung (F) hintereinander versetzt und zwei
Drehstationen (5b, 5c) quer zur Förderrichtung (F)
versetzt nebeneinander, gegenüberliegend angeordnet
sind.
19. Vorrichtung nach wenigstens einem einer Ansprüche 10 bis
18, dadurch gekennzeichnet, daß die Transporteinrichtung
(1) als ein antreibbarer Rollenförderer mit an einem
Gestell (19, 20) ortsfest gehaltenen, drehbar gelagerten
Rollen (11, 11′, 12) ausgebildet ist und einen
Zuförderabschnitt (2) und einen Abförderabschnitt (4)
aufweist, die jeweils mit zylindrischen Rollen (11, 11′)
ausgestattet sind.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet,
daß die die Dreheinrichtung (5) bildenden Drehstationen
im Bereich zwischen dem Zuförder- (2) und dem
Abförderabschnitt (4) angeordnet sind und jede
Drehstation (5a, 5b, 5c) aus einer Gruppe mehrerer in
Förderrichtung (F) hintereinander versetzter, sich
jeweils vom äußeren Rand der Transporteinrichtung (1)
bis annähernd zu deren Mitte erstreckenden Rollen (12),
vorzugsweise konischen Rollen, gebildet wird, und die
Rollen (12) einer Gruppe (5a, 5b, 5c) einen gemeinsamen,
gesteuert anpaßbaren Antrieb (15a, 15b, 15c) besitzen.
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