DE4417915A1 - Verbrennungsmotor mit mindestens einem drehend bewegten Kolben - Google Patents
Verbrennungsmotor mit mindestens einem drehend bewegten KolbenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Verbrennungsmotor mit
mindestens einem drehend bewegten Kolben sowie mit
mindestens je einem Ansaug- und einem Ausströmka
nal.
Für Verbrennungsmotoren, die insbesondere als mo
bile Antriebsmaschinen im Kraftfahrzeugbau weitver
breitet Anwendung finden, sind im Stand der Technik
vielfältige Bauformen bekannt.
Die dabei am häufigsten angewendeten Bauformen sind
die Hubkolbenmotoren. Wegen der linearen Kolbenbe
wegung weisen diese Motoren den Nachteil auf, daß
zur Umwandlung von Linear- in Drehbewegung hochbe
anspruchte Kurbeltriebe notwendig sind, die auf
grund der auftretenden Massenkräfte die Führungen
und die Lagerungen stark belasten und deshalb ver
schleißanfällig sind.
Als Hubkolbenmotoren werden meist Viertaktmotoren
verwendet. Dabei ist nachteilig, daß zur Steuerung
der Motorfunktion aufwendig herstellbare Nockenwel
len und ständigem verschleiß unterliegende Ventile
benötigt werden.
Die bekannten Hubkolbenmotoren weisen weiterhin den
Mangel einer meist unzureichenden Motorspülung nach
der Arbeitsphase und einer unzureichenden Kraft
stoff- bzw. Gemischfüllung zur Vorbereitung des Ar
beitshubes auf.
Eine weitere im Stand der Technik bekannte Bauform
des Verbrennungsmotors stellt der Kreiskolbenmotor
dar, bei dem ein Kolben, der einen dreieckähnlichen
Querschnitt aufweist, in einem besonders geformten
Zylinder rotiert.
Nachteilig ist hierbei, daß zur Herstellung aufwen
dige Fertigungsverfahren erforderlich sind und die
Dichtung zwischen Kolben und Zylinder hohem Ver
schleiß unterliegt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen
Verbrennungsmotor anzugeben, der ohne Kurbeltrieb
und Nockenwellen auskommt und der eine Motorspülung
mit hohem Wirkungsgrad ermöglicht.
Erfindungsgemäß gelingt die Lösung der Aufgabe
dadurch, daß
- - an einem ringförmigen Zylinder je ein Steuer schieber für den Ansaug- und den Ausströmkanal an geordnet ist,
- - die Steuerschieber als Drehschieber ausgebildet sind und gleichmäßig am Umfang verteilte Kolbenkam mern aufweisen, in denen die Verbrennung stattfin det,
- - an einer Kolbenscheibe gleichmäßig am Umfang ver teilte Kolben befestigt sind und
- - die Kolbenscheibe über eine Welle mit den Steuerschiebern gekoppelt ist.
Zur Steuerung der Drehschieber kann vorteilhaft ein
Zahnradgetriebe, bestehend aus einer Welle und vor
zugsweise drei Zahnrädern angebracht werden.
Eine vorteilhafte Ausführung des erfindungsgemäßen
Rundlauf-Kolbenmotors sieht vor, daß im Steuer
schieber ein Venturirohr zur Absaugung der Verbren
nungsreste angeordnet ist, mit dem die verbleiben
den Verbrennungsgase in der oberen Stellung des
Steuerschiebers abgesaugt werden.
Ferner ist es möglich, daß im Bereich zwischen
Steuerschieber und Ausströmkanal eine partiell wir
kende Kühlvorrichtung angeordnet ist. Hierbei ist
vorteilhaft, daß nur die Hälfte, die die Auspuff
seite darstellt, und der obere Steuerschieber eine
Kühlung benötigen. Die Kühlung kann als Wasser-,
als Luftkühlung oder als kombinierte Wasser-Luft-
Kühlung ausgeführt werden.
Der erfindungsgemäße Motor ersetzt die bei
Verbrennungsmotoren lineare Hubbewegung durch eine
kreisförmige Bewegung eines oder mehrerer Arbeits
kolben, die sich ohne Bewegungsumkehr um eine Welle
bewegen.
Der Motor kann sowohl als Ottomotor als auch als
Dieselmotor ausgeführt werden.
Eine erfindungsgemäße Ausgestaltung eines Rundlauf-
Kolbenmotors sieht vor, daß zur Steuerung der Mo
torfunktion mindestens zwei Steuerschieber am ring
förmigen Zylinder angeordnet sind. Die Steuerschie
ber realisieren auch die Aufgabe der bei Hubkolben
motoren verwendeten Ein- und Auslaßventile. Sie
bilden gleichzeitig den Motorbrennraum, in dem das
Kraftstoffgemisch gezündet wird.
An dem erfindungsgemäßen Rundlauf-Kolbenmotor ent
fallen alle linear bewegten Teile. Es tritt während
des Bewegungsablaufs keine Richtungsumkehr auf. Die
den Motor kennzeichnende Kolben-Rundlaufbewegung
verursacht nur geringe Massen- und Fliehkräfte.
Dies hat zur Folge, daß die bewegten Teile, wie La
gerungen, Wellen, Kolben und andere, nur verringer
ten Beanspruchungen und demzufolge auch nur einem
wesentlich verringerten Verschleiß unterliegen.
Die Erfindung gewährleistet eine Reihe funktionel
ler Vorteile. Durch große Ansaug- und Auspuffquer
schnitte werden gute Gemisch-Fülleigenschaften, ein
geringer Ausstoßwiderstand der verbrannten Gase und
eine optimale Spülung des Zylinders erzielt.
Da sich der erfindungsgemäße Rundlauf-Kolbenmotor
durch einen einfachen Aufbau auszeichnet, weil kom
pliziert gestaltete Teile, wie Kurbelgehäuse mit
Kurbelwelle, Pleueln und Lagern entfallen, läßt
sich der Motor auch kostengünstig herstellen, war
ten und instandhalten.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines
Ausführungsbeispieles näher erläutert. In den zuge
hörigen Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 den prinzipiellen Aufbau eines Rund
lauf-Kolbenmotors im Längsschnitt,
Fig. 2 die zugehörige Seitenansicht im
Schnitt,
Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel eines Rundlauf-
Kolbenmotors mit einer zusätzlichen Spülvor
richtung,
Fig. 4 eine Form der Kolbengestaltung eines
Rundlauf-Kolbenmotors mit zugehörigem Steuer
schieber.
Die in Fig. 1 dargestellte Ausführungsform eines
Rundlauf-Kolbenmotors besteht aus einem ringförmig
gestalteten Zylinder 1, in dessen kreisförmigen
Querschnitt sich vier gleichmäßig am Umfang einer
Kolbenscheibe 6 angebrachte Kugelkolben 5 bewegen.
Die Kolbenscheibe 6 ist auf einer zentrisch im
Zylindergehäuse 1 gelagerten Welle 17 befestigt. An
einer Seite der Welle befindet sich der Kupplungs
flansch 18, am anderen Wellenende das Zahnradge
triebe 19 zur Schiebersteuerung 8, 9.
Am ringförmigen Zylindergehäuse 1 sind jeweils
diametral mindestens zwei Steuerschieber 8, 9 ange
ordnet, die unterschiedliche Aufgaben erfüllen. Der
Steuerschieber 8 ist als Drehschieber ausgebildet
und weist drei gleichmäßig am Umfang verteilte Kol
benkammern 10 auf, von denen sich jeweils eine in
Arbeitsstellung befindet. In den Kolbenkammern wird
bei Eintauchen des Kugelkolbens 5 das Kraftstoff-
Luft-Gemisch komprimiert und verbrannt. In jeder
Kolbenkammer 10 ist dabei eine gesonderte Zündkerze
12 angeordnet. Anstelle der Zündkerze 12 kann auch
eine piezoelektrische Zündeinrichtung verwendet
werden.
Am Ringzylinder 1 sind weiterhin mindestens je ein
Kraftstoff-Ansaugkanal 4 mit Einspritzeinrichtung
15 und Drosselklappe 16 und ein Ausströmkanal 3 für
Abgase vorgesehen.
Der ebenfalls als Drehschieber gestaltete Steuer
schieber 9 ist zwischen Ansaug- 4 und Ausströmkanal
3 im Ringzylinder 1 angeordnet und verhindert ein
Überströmen der Verbrennungsgase in den Ausgangska
nal 4 des Motors.
Restliche, nicht durch den Ausströmkanal 3 entwi
chene Verbrennungsgase werden durch im Steuerschie
ber 9 angebrachte Rückschlagventile 14 abgeleitet.
Innerhalb des Steuerschiebers 8 verbliebene
Verbrennungsgase saugt ein in der obersten Dreh
schieberstellung wirksames Venturirohr 20 ab, das
oberhalb der Öffnung 13 angeordnet ist.
Der Antrieb der Steuerschieber 8 und 9 erfolgt im
dargestellten Beispiel über das Zahnradgetriebe 19,
er kann aber auch anderweitig erfolgen.
Die Abdichtung zwischen Ringzylinder 1 und Kolben
scheibe 6 wird durch mehrere kolbenringähnliche
Dichtungsringe 7 bewirkt.
Für den Betrieb des Rundlauf-Kolbenmotors ist eine
Kühlung nur derjenigen Motorhälfte notwendig, die
der Ausströmöffnung 3 zugeordnet ist. Die Kühlung
erfolgt in diesem Beispiel durch Kühlrippen 2.
Abweichend vom dargestellten Ausführungsbeispiel
kann der erfindungsgemäße Rundlauf-Kolbenmotor auch
beliebige andere Zylinder- bzw. Kolbenquerschnitts
formen aufweisen.
Ebenso ist die Anzahl der gleichmäßig am Umfang
verteilten Kolben beliebig abwandelbar, auch können
die Steuerscheiben 8, 9 beliebig viele Kolbenkammern
haben. Weiterhin können mehrere Rundlaufkolbenan
ordnungen parallel auf einer gemeinsamen Welle 17
angeordnet werden mit den dazugehörigen Steuer
scheiben.
Bezugszeichenliste
1 Ringförmiger Zylinder
2 Kühlrippen
3 Ausströmkanal
4 Ansaugkanal
5 Kugelkolben
6 Kolbenscheibe
7 Dichtungsringe
8, 9 Steuerschieber
10 Verdichtungskolbenkammer
11 Auspuffkolbenkammer
12 Zündkerze
13 Öffnung
14 Rückschlagventil
15 Einspritzeinrichtung
16 Drosselklappe
17 Welle
18 Kupplungsflansch
19 Zahnradgetriebe
20 Venturirohr
2 Kühlrippen
3 Ausströmkanal
4 Ansaugkanal
5 Kugelkolben
6 Kolbenscheibe
7 Dichtungsringe
8, 9 Steuerschieber
10 Verdichtungskolbenkammer
11 Auspuffkolbenkammer
12 Zündkerze
13 Öffnung
14 Rückschlagventil
15 Einspritzeinrichtung
16 Drosselklappe
17 Welle
18 Kupplungsflansch
19 Zahnradgetriebe
20 Venturirohr
Claims (7)
1. Verbrennungsmotor mit mindestens einem drehend
bewegten Kolben (5) sowie mit mindestens je einem
Ansaug- (4) und einem Ausströmkanal (3), dadurch ge
kennzeichnet, daß
- - an einem ringförmigen Zylinder (1) je ein Steuerschieber (8, 9) für den Verdichtungsvorgang und den Auspuffvorgang angeordnet ist,
- - die Steuerschieber (8, 9) als Drehschieber ausgebil det sind und gleichmäßig am Umfang verteilte Kol benkammern (10, 11) aufweisen,
- - an einer Kolbenscheibe (6) gleichmäßig am Umfang verteilte Kolben (5) befestigt sind und
- - die Kolbenscheibe (6) über eine Welle (17) mit den Steuerschiebern (8, 9) gekoppelt ist.
2. Verbrennungsmotor nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Steuerung der Drehschieber
(8, 9) ein Zahnradgetriebe (19) angeordnet ist.
3. Verbrennungsmotor nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß die Steuerschieber (8, 9)
unter einem beliebigen Winkel gegenüber der Kolben
scheibe (6) geneigt angeordnet sind.
4. Verbrennungsmotor nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß im Steuerschieber (9)
ein Rückschlagventil (14) angeordnet ist.
5. Verbrennungsmotor nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß im Steuerschieber (8)
ein Venturirohr (13) zur Absaugung der Verbrennungs
reste angeordnet ist.
6. Verbrennungsmotor nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen ringförmi
gem Zylinder (1) und Kolbenscheibe (6) Dichtungsringe (7)
angeordnet sind.
7. Verbrennungsmotor nach einem der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich zwischen
Steuerschieber (8) und Ausströmkanal (3) eine partiell
wirkende Kühlvorrichtung angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4417915A DE4417915A1 (de) | 1994-05-21 | 1994-05-21 | Verbrennungsmotor mit mindestens einem drehend bewegten Kolben |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4417915A DE4417915A1 (de) | 1994-05-21 | 1994-05-21 | Verbrennungsmotor mit mindestens einem drehend bewegten Kolben |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4417915A1 true DE4417915A1 (de) | 1995-11-23 |
Family
ID=6518719
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4417915A Withdrawn DE4417915A1 (de) | 1994-05-21 | 1994-05-21 | Verbrennungsmotor mit mindestens einem drehend bewegten Kolben |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4417915A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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