DE4417455C2 - Verwendung eines korrosionsbeständigen Rohres mit inneren Oxidschichten - Google Patents
Verwendung eines korrosionsbeständigen Rohres mit inneren OxidschichtenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C23—COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
- C23C—COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; SURFACE TREATMENT OF METALLIC MATERIAL BY DIFFUSION INTO THE SURFACE, BY CHEMICAL CONVERSION OR SUBSTITUTION; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL
- C23C8/00—Solid state diffusion of only non-metal elements into metallic material surfaces; Chemical surface treatment of metallic material by reaction of the surface with a reactive gas, leaving reaction products of surface material in the coating, e.g. conversion coatings, passivation of metals
- C23C8/06—Solid state diffusion of only non-metal elements into metallic material surfaces; Chemical surface treatment of metallic material by reaction of the surface with a reactive gas, leaving reaction products of surface material in the coating, e.g. conversion coatings, passivation of metals using gases
- C23C8/08—Solid state diffusion of only non-metal elements into metallic material surfaces; Chemical surface treatment of metallic material by reaction of the surface with a reactive gas, leaving reaction products of surface material in the coating, e.g. conversion coatings, passivation of metals using gases only one element being applied
- C23C8/10—Oxidising
Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung eines aus einer Kup
ferlegierung bestehenden Rohres mit inneren Oxidschichten
als korrosionsbeständiges Rohr mit reduzierter Kupferläs
sigkeit für Trinkwasserinstallationen.
Bringt man Kupfer in Kontakt mit wäßrigen Medien, löst
sich ein Teil des Kupfers im Wasser. Dieser vom wäßrigen
Medium (z. B. pH-Wert und Wasserhärte), dem Werkstoff (Le
gierungszusammensetzung, Gefüge und Oberflächenzustand)
und den Betriebsbedingungen (Stagnationsphasen, Fließ
geschwindigkeit, Rohrquerschnitt) abhängige Vorgang ver
läuft ohne äußeren Eingriff solange, bis sich ein Gleich
gewicht zwischen den in Lösung befindlichen Ionen und dem
festen Metall eingestellt hat. Unter ungünstigen Umständen
führt der Prozeß zu einer irreparablen Materialschädigung.
In der letzten Zeit hat die Diskussion der Kupferlöslich
keit in Trinkwasserinstallationen sowohl aufgrund eines
gesteigerten Umweltbewußtseins als auch mit Hinblick auf
gebietsweise schlechte Wasserqualitäten zugenommen.
In Deutschland gibt die Trinkwasserverordnung derzeit ei
nen Richtwert von max. 3 mg Cu/l vor. Aufgrund der anhal
tenden Diskussionen ist eine Absenkung dieses Richtwertes
oder auch die Einführung eines darunterliegenden Grenzwer
tes in nächster Zeit wahrscheinlich. Der Richtwert von
3 mg Cu/l und erst recht kleinere Grenzwerte können unter
gewissen Umständen (Neuinstallationen, schlechte Wasser
qualität) zumindest zeitweise überschritten werden.
Ein bekanntes Verfahren zur Erhöhung der Korrosionsbestän
digkeit ist die Modifizierung des Ausgangsmaterials durch
Legierungsbildung. Diese Möglichkeit wird für spezielle
Anwendungsfälle wie stark verschmutzte Brauchwässer oder
auch Meerwasser genutzt. Je nach Art und Menge der Legie
rungselemente - in der Regel werden hier höher konzen
trierte Legierungen eingesetzt - ist das jedoch teuer und
der Werkstoff ist zwangsläufig schwieriger umformbar als
reines Kupfer, was außerdem die Produktionskosten erhöht.
Andere Verfahren beschränken sich auf den Oberflächen
schutz. In der Zeitschrift "Tube & Pipe Technology", Mail
Juni 1989, S. 19 bis 21 wird eine Innenverzinnung von Roh
ren beschrieben. An anderer Stelle wird ein Verfahren be
schrieben (DE 41 10 584 A1), bei dem während des Ziehvor
gangs durch Polymerisation, Polyaddition oder Polykonden
sation eine Kunststoffschicht auf die Rohrinnenfläche auf
gebracht wird. Eine definierte Aufbringung solcher Schich
ten mit gleichmäßiger Dicke ist schwierig und bei großen
Rohrlängen nicht praktikabel. Außerdem ist zu befürchten,
daß sich diese Schichten infolge Wärmeeinbringung, bei
spielsweise beim Löten oder Warmbiegen, nachteilig verän
dern. Beim Vorhandensein kleiner Fehlstellen ist eine Un
terwanderung derartiger Schichten mit lokalem Korrosions
angriff nicht auszuschließen.
Die DE-AS 11 27 092 und die DE 42 13 487 C1 betreffen
beispielsweise äußere Deckschichten, die sich unter den
Einsatzbedingungen von selbst bilden.
Weiterhin werden durch entsprechende Glühbehandlungen
künstliche äußere Oxidschichten erzeugt (EP 0 356 732 A1)
Diese Schichten sind jedoch sehr dünn und somit anfällig
gegenüber mechanischen Beschädigungen. Durch die Glühbe
handlung zur Erzeugung der Schutzschicht liegt der Werk
stoff stets im weichen Zustand vor. Harte Rohre können auf
diese Art und Weise nicht hergestellt werden.
Die Korrosionsbeständigkeit harter Rohre kann bisher nur
durch gründliche Entfettung zwecks Entfernung schädlicher
Schmiermittelrückstände bzw. durch aufwendige Innenbehand
lung mit einem Strahlmittel (DE 37 30 367 A1) verbessert
werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Rohr
aus einer Kupferlegierung zur Verfügung zu stellen, dessen
Kupferlässigkeit durch die Ausbildung spezieller Oxid
schichten reduziert wird und für Trinkwasserinstallatio
nen verwendet werden kann.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Verwen
dung eines aus einer Kupferlegierung mit 0,01 bis 1,0%
eines zulegierten Elements aus der Gruppe Aluminium, Zinn,
Zink oder Silizium bestehenden Rohres, das unter der inne
ren und äußeren Rohroberfläche befindliche, innere Oxid
schichten aufweist, die jeweils ausschließlich aus dem
Oxid -des zulegierten Elements bestehen und die - vor oder
in Endabmessung - hergestellt werden durch Glühung bei
Glühtemperaturen oberhalb von 600°C für mindestens eine
Stunde in einer Gasatmosphäre mit einem Sauerstoffpartial
druck, der geringer ist als der Gleichgewichtspartialdruck
der Reaktion Cu₂O ⇄ 2 Cu + 1/2 O₂.
Durch die Auswahl eines Legierungselementes aus der Grup
pe: Aluminium, Zinn, Zink oder Silizium, können damit, an
gepaßt an die Wasserqualität, spezielle Oxidschutzschich
ten erzeugt werden, die einen verstärkten Korrosionsschutz
in sauren bzw. basischen Wässern bieten.
Das Basismaterial wird in seiner Zusammensetzung nur ge
ring verändert, wodurch das Umformverhalten bei der Rohr
herstellung nicht nennenswert beeinträchtigt wird.
Die Herstellung der Schutzschicht wird durch einfache, in
der Praxis bewährte Behandlungen erzielt. Mit der Erfin
dung können Rohre aus niedriglegierten Kupferwerkstoffen
sowohl im harten als auch im weichen Zustand bereitge
stellt werden.
Durch die notwendige Glühung liegt das Material zunächst
im rekristallisierten Zustand vor. Da die inneren Oxid
schichten jedoch eine Kaltverformung des Grundmaterials
bis zu einem gewissen Grad ohne Schädigung rißfrei ertra
gen, können die weichen Rohre anschließend noch mit minde
stens einem Zug, ggf. mehreren Zügen weiterverfestigt wer
den, so daß ein ziehharter Zustand resultiert. Die inneren
Schichten verbleiben bei der Umformung im Material, sind
also in sich selbst gegen mechanische Beschädigungen und
Abplatzen geschützt. Sie werden durch die Umformung sogar
noch verdichtet und somit in ihrer Schutzwirkung verbes
sert.
Die Dicke der inneren Oxidschichten beträgt vorzugsweise
D = 2 bis 20 µm.
Zweckmäßig ist eine Glühung in Wasserstoff, Stickstoff,
Formiergas (90% N₂, 10% H₂) oder weiteren Gasgemischen.
Die bei den üblichen Reinheitsgraden (z. B. 99,9%) vor
handenen Restsauerstoffgehalte reichen für die gewünschte
Oxidbildung aus.
Es empfiehlt sich insbesondere, die Glühung bei 800 bis
900°C für 6 bis 12 Stunden durchzuführen.
Die Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele näher
erläutert:
CuAl0,5-Gußbolzen wurden zunächst zu Vorrohren verpreßt und anschließend ohne Zwischenglühung in mehreren Zügen an die gewünschte Abmessung gezogen.
CuAl0,5-Gußbolzen wurden zunächst zu Vorrohren verpreßt und anschließend ohne Zwischenglühung in mehreren Zügen an die gewünschte Abmessung gezogen.
- a) Bei Endabmessung 15 × 1 mm wurde das Rohr für 24 Stunden bei 850°C in H₂-Atmosphäre geglüht. Fig. 1 zeigt die Rohroberfläche im Längsschliff in einer Vergrößerung 500 : 1. Dort hat sich unter der Rohrober fläche eine innere Oxidschicht von Aluminiumoxid bis zu einer Dicke D ≈ 10 µm ausgebildet.
- b) Die Glühung 850°C/24 Stunden/H₂ erfolgte vor dem letzten Zug. Danach wurde das Rohr an Endabmessung 18 × 1 mm bzw. 15 × 1 mm gezogen und erhielt somit eine Schlußumformung von ca. 20 bzw. 30%. Fig. 2a/2b (Ver größerung 500 : 1) zeigt die Verdichtung der inneren Oxidschicht durch diesen letzten Zug für ε = 20% bzw. ε = 30%.
- c) Bei Endabmessung 18 × 1 mm wurde das Rohr für 3 Stunden bei 900°C in Formiergas (N₂:H₂-Gemisch im Verhältnis 90 : 10) geglüht (Fig. 3/Vergrößerung ebenfalls 500 : 1). Die Oxidationstiefe beträgt D ≈ 6 µm.
Claims (7)
1. Verwendung eines aus einer Kupferlegierung mit 0,01 bis
1,0% eines zulegierten Elements aus der Gruppe: Alumi
nium, Zinn, Zink oder Silizium bestehenden Rohres, das
unter der inneren und äußeren Rohroberfläche befindli
che, innere Oxidschichten aufweist, die jeweils aus
schließlich aus dem Oxid des zulegierten Elements be
stehen, und die - vor oder in Endabmessung - herge
stellt werden durch Glühung bei Glühtemperaturen ober
halb von 600°C für mindestens eine Stunde in einer
Gasatmosphäre mit einem Sauerstoffpartialdruck, der
geringer ist als der Gleichgewichtspartialdruck der
Reaktion Cu₂O ⇄ 2 Cu + 1/2 O₂, als korrosionsbeständi
ges Rohr mit reduzierter Kupferlässigkeit für Trinkwas
serinstallationen.
2. Verwendung eines Rohres nach Anspruch 1, bei dem die
Dicke der inneren Oxidschichten D = 2 bis 20 µm be
trägt, für den Zweck nach Anspruch 1.
3. Verwendung eines Rohres nach Anspruch 1 oder 2, das in
Wasserstoff, Stickstoff oder Formiergas geglüht wurde,
für den Zweck nach Anspruch 1.
4. Verwendung eines Rohres nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 3, das bei 800 bis 900°C geglüht wur
de, für den Zweck nach Anspruch 1.
5. Verwendung eines Rohres nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 4, das für 6 bis 12 Stunden geglüht
wurde, für den Zweck nach Anspruch 1.
6. Verwendung eines Rohres nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 5, das im weichgeglühten Zustand vor
liegt, für den Zweck nach Anspruch 1.
7. Verwendung eines Rohres nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 5, das im ziehharten Zustand vorliegt,
für den Zweck nach Anspruch 1.
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