DE3145236A1 - "verfahren zur herstellung von verformungsbestaendigen, oxidischen schutzschichten" - Google Patents
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- C23C8/00—Solid state diffusion of only non-metal elements into metallic material surfaces; Chemical surface treatment of metallic material by reaction of the surface with a reactive gas, leaving reaction products of surface material in the coating, e.g. conversion coatings, passivation of metals
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Description
■:- " 3H5.236
gü/sd
M.A.N. MASCHINENFABRIK AUGSBURG-NÜRNBERG Aktiengesellschaft \
München, 9. November 1981
Verfahren zur Herstellung von verformungsbeständigen,
oxidisehen Schutzschichten
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von verformungsbeständigen, oxidischen Schutzschichten
auf Werkstücken.
Viele metallische Werkstoffe bilden in oxidierender Atmosphäre an ihren Oberflächen oxidische Deckschichten
aus, die eine beachtliche Schutzwirkung gegenüber Oxidation
und Korrosion besitzen können.
Auch ihre Wirkung als Wärme- und Diffusions- bzw. Permeationssperrschichten
ist von Bedeutung.
Bekannte Beispiele für die Bildung sehr dichter, gutdeckender
Schichten sind Aluminium sowie austenitische Stähle, deren ausgezeichnete Korrosionsbeständigkeit
auf solchen Mechanismen beruhen.
Oxidische Deckschichten sind jedoch in der Regel spröde,
so daß sie keine größeren plastischen Verformungen ertragen können. Andererseits vermögen sie je nach strukturellem
Aufbau und Schichdicke durchaus beachtliche, elastische
Spannungen aufzunehmen. Ihre theoretische Reinfestigkeit
ist infolge starker Bindung hoch und die Belastbarkeit einer
7.2095
-A-
Schicht kommt diesem Wert um so naher, je ärmer sie an
Fehlstellen ist. Mechanisch oder thermisch induzierte plastische Formänderungen des Grundinateri als können also
von der Schicht nur insoweit rißfrei verkraftet werden, als sie unter Berücksichtigung des Schicht-E-Moduls einer
linearelastischen Spannung unterhalb der praktischen
Reißfestigkeit entsprechen. Darüber hinausgehende Gesamtverformungen lösen Rißbildungen in der Schicht aus.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu entwickeln, mit dem oxidische Schutzschichten hergestellt
werden können, die hohen Verformungen und Temperaturänderungen ausgesetzt werden können, ohne daß es dabei
zu einer Rißbildung der Schutzschicht kommt.
15
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zunächst auf der Werkstückoberfläche eine Oxidschicht erzeugt
wird, die anschließend einem Rißbildungsprozeß unterworfen wird, und daß nach einer Zwischen-Wärmebehandlung
ein Nachoxidationsprozeß durchgeführt wird und
dadurch die Risse ausgeheilt werden.
Bei diesem Verfahren füllt das neuentstehende Oxid im N'achoxidati onsprozeß die Zwischenräume bzw. die Risse aus
·" und setzt die ursprünglich entstandenen und durch die
Risse aufgetrennten Schichtanteile unter Druckspannung.
Hiermit wird erreicht, daß der nutzbare-elastische-Verforniungsbereich
der Schutzschicht erheblich ausgedehnt wird und daß dadurch die Schicht eine größere Gesamtver-
formung rißfrei ertragen kann.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren läßt sich bei
oxidischen Deckschichten die stoffbedingte Sprödigkeit
unterlaufen und damit lassen sich derartige Schutzschicht -
systeme technisch nutzbar machen.
7.2095
PP.11.1091
PP.11.1091
3H5236
Das erfindungsgemäße Verfahren ist ferner generell im
Zusammenhang mit jeder Oxidationsmethode anwendbar. Gemäß
einer Ausgestaltung der Erfindung wird ein Oxidationsprozeß
vorgezogen, der unter Anwendung eines niedrigen Oxidationspotentials durchgeführt wird.
Unter diesen Bedingungen werden sehr dichte Schichten erzeugt, so daß in Verbindung mit dem Rißbildungs- und
Nachoxidationsprozeß eine hochwertige Schicht erzeugt wird, die außer einer hohen thermischen und mechanischen
Beständigkeit zu haben, einenausgezeichnetenDiffusions-
und Perrneationsschutz bewirken.
Die Rißbildung kann vorzugsweise durch rasche Tomperaturänderungen
hervorgerufen werden, wie sie bei An- und Abfahrvorgängen in Komponenten thermischer Anlagen auftreten.
Während der Abfahrvorgänge entstehen sehr viele Risse mit einem charakteristischen Abstand, der von den
über die Grenzfläche Schicht/Grundwerkstoff in die Schicht eingeleiteten Schubspannungen (abhängig von der
Haftfestigkeit), der Reißspannung der Schicht und den Spannungs-Dehnungs-Beziehungen der miteinander in Kontakt
stehenden Komponenten des Verbundkörpers abhängt.
Die Rißbildung der oxidischen Schutzschicht kann auch durch Druckänderungen auf mechanischem Wege eingeleitet
werden.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird
nach der Rißbildungsphase, eine Zwischenglühung in nichtoxidierender
Atmosphäre durchgeführt.
Hierdurch kann die unterhalb der Oxidschicht eingetretene Verarmung derjenigen Legierungskomponento, die oxidiert
bzw. bevorzugt oxidiert worden ist, wieder ausgeglichen
werden.
7.2095
09-11.19Rl
09-11.19Rl
-G-
Das hat den Vorteil, daß bei dem folgenden Oxidationsschritt das gleiche Oxid mit gleichen Gitterparameterη
und gleichen Wachstumsformen wie da's der ursprünglichen
Oxidschicht gebildet wird. Damit wird vermieden, daß mit verschiedenen Oxidationsschritten die Rißanfälligkeit
sogar erhöht wird, was bei einer inhomogenen Oxidschicht oer Fall sein würde.
Mit Chrom- oder Aluminiumoxid bildenden Legierungen
wird bevorzugt eine Wasserstoffatmosphäre für die ■Zwischenglühung verwendet.
Die Verwendung einer Wasserstoffatmosphäre bei Vorliegen
von Schichten aus schwerreduzierbaren Oxiden wie Cr„0
oder Al2 0O bringt den Vorteil mit sich, daß die bei der
Oxidation technischer Legierungen bis zu einem gewissen Grade immer mitgebildeten leichter reduzierbaren Oxide,
wie die Eisenoxide und NiO, weitgehend ausgeschaltet werden können.
Es wird ferner vorgeschlagen, daß der Rißbildungsprozeß
und der Nachoxidationsprozeß im Wechsel mindestens einmal
wiederholt wird.
Hierdurch wird der Rißabstand verkleinert und damit die Flastizität der Gesaintschi efrt entsprechend vergrößert.
Π e i s ρ i e 1
Es wurden die Rohrschlangen eines Wärmetauschers aus dem
Werkstoff X 10 NiCrAlTi 32 20 (DIN Werkstoff-Nr. 1.4876)
wie folgt behandelt.
1. Die Rohrschlangen wurden in einem etwa 4-stündigen Voroxidationsprozeß
bei 950°C unter Normaldruck in einer ca. 20 mbar Wasserdampf enthaltenden Argon-Atmosphäre
7.2095
09.11.1"Rl
09.11.1"Rl
- ■'■■" ■-=- - 3U5236
] unterworfen. Hiermit wurde eine 2 bis 3 zcrn dicke
Oxidschicht erzeugt, die im wesentlichen aus Chromoxid
bestand.
2. Die Rohre wurden dann auf 100 bis 200'C abgekühlt und
anschließend rasch auf ca. 950°C erhitzt, wobei eine gleichzeitige Rißbildung erfolgte. Gleichzeitig wurde
dem Argon bis zur völligen Substitution Wasserstoff zugemischt.
3. Nach ca. 2 Stunden wurden der Atmosphäre wieder 20 mbar
Wasserdampf zugesetzt und damit eine 4-stündige Nachoxidation unter gleichen Bedingungen, wie die der
Voroxidation, durchgeführt. Der Wasserstoff kann dabei
teilweise oder vollständig wieder durch Argon ersetzt werden.
4. Die Verfahrensschritte 2 und 3 wurden danach ein Mal wiederholt.
Hierdurch wurde eine temperaturwechselfeste und gasdichte Oxidschicht erzeugt. Der Rißabstand lag im yU.^
-Bereich.
Durch weitere Wiederholungen der Verfahrenschritte
2 und 3 kann die Rißfestigkeit der Oxidschicht aufgrund
weiterer Abnahme der Rißabstände weiter gesteigert werden.
7.2095
09.11.1981
09.11.1981
Claims (1)
- 3H5236gü/sdM.Λ.Μ. MASCHINENFABRIK AUGSBURG-NÜRNBERG Aktiengesel1 schaftMünchen, 9. November 1981Patentansprüche 10.1; Verfahren zur Herstellung von verformungsbeständigen, oxidischen Schutzschichten auf Werkstücken, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst, r- auf der Werkstückoberfläche eine Oxidschicht Iberzeugt wird, die anschließend einem Rißbildungsprozeß unterworfen wird, und daß nach einer Zwischen-Wärmebehandlung ein Nachoxidationsprozeß durchgeführt wird und dadurch die Risse ausgeheilt werden.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Oxidationsprozeß unter Anwendung eines niedrigen Oxidationspotentials durchgeführt wird.3. Verfahren nach Anspruch 1 oder2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rißbildung der oxidischen Schutzschicht durch rasche Temperaturänderungen hervorgerufen wird.4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder ?, dadurch gekennzeichnet, daß die Rißbildung der oxidischen Schutzschicht durch Druckänderungen hervorgerufonwird.7.20953U5236-Z-5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Rißbildungsphase eine Zwischenglühung in nichtoxidierender Atmosphäre durchgeführt wird.6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß mit Chrom- oder Aluminiumoxid bildenden Legierungen die Zwisehenglühung unter einer Wasserstoff atmosphäre durchgeführt wird.7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Rißbildungsprozeß und der anschließende Nachoxidationsprozeßmindestens einmal wiederholt wird. 157.2095 09.11.1981
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