DE4417220A1 - Elektrochrome Scheibenanordnung - Google Patents
Elektrochrome ScheibenanordnungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine elektrochrome Scheibenanordnung,
mit einem ersten transparenten Elektrodenträger, insbeson
dere einer ersten Glasscheibe, einem zweiten, parallel und
mit Abstand hierzu angeordneten zweiten Elektrodenträger,
vzw. einer zweiten Glasscheibe, und einer die beiden Elek
trodenträger verbindenden Ionenleitschicht, in der sich ein
Elektrolyt befindet, der aus einer mindestens ein schwer
oxidierbare Anionen aufweisendes Salz mindestens eines zur
Abgabe positiver Ionen geeigneten Dotationsmaterials,
vorzugsweise Dotationsmetalls enthaltenden Kunststoffmatrix
besteht, wobei die der Ionenleitschicht zugewandte Fläche
eines ersten Elektrodenträgers eine erste transparente
Elektrodenschicht und im Anschluß hieran eine
mit der Ionenleitschicht in Flächenkontakt stehende aktiv
elektrochrome Schicht, vorzugsweise aus Wolframtrioxid,
deren Transparenz und/oder Farbe durch Aufnahme bzw. Abgabe
von Elektronen über die erste Elektrodenschicht und Aufgabe
bzw. Abgabe von Ionen des Dotationsmaterials aus/in dem/den
Elektrolyten reversibel veränderbar ist, und die der Ionen
leitschicht zugewandte Fläche des zweiten Elektrodenträgers
eines zweite transparente Elektrodenschicht trägt.
Aus der DE-OS 41 16 059 ist eine elektrochrome Verbund-
Scheibe dieser Art bekannt, bei der die beiden Einzelschei
ben durch eine Polyvinylbutyralschicht miteinander verbunden
sind, welche die Ionenleitschicht darstellt. Die Polyvinyl
butyralschicht, bei der es sich um eine zur Herstellung von
Verbundsicherheits-Glasscheiben hinlänglich bekannte Folie
aus Polyvinylbutyral handelt, enthält LiCl₄ als Dotations
mittel.
Elektrochrome Scheibenanordnungen zeigen in der Regel im
frisch hergestellten Zustand noch keine Elektrochromie. Erst
nach der sogenannten Vorkonditionierung erlangt die Schei
benanordnung die Eigenschaft der variablen Lichttransmis
sion. Zur Vorkonditionierung wird die Scheibenanordnung nach
Anschluß einer Gleichspannungsquelle mehrere Male bei nied
rigen Spannungen und niedriger Zyklenzeit geschaltet. Ein
Zyklus besteht immer aus einer Einfärbe- und Entfärbezeit.
Bei der Ein- und Entfärbung können gleiche oder verschiedene
Spannungsbeträge anliegen, jedoch mit umgekehrtem Vor
zeichen, wobei die die aktiv elektrochrome Schicht, in der
Regel als WO₃-Schicht ausgebildet, aufweisende Scheibe bei
der Einfärbung als Kathode, bei der Entfärbung hingegen als
Anode geschaltet ist.
Eine erste Art der Vorkonditionierung ist dabei durch eine
sukzessive Erhöhung der Schaltzeiten und der angelegten
Spannungen gekennzeichnet. Es hat sich dabei als günstig
herausgestellt, zu Beginn der Vorkonditionierung die Ein
färbedauer länger zu wählen als die Entfärbedauer, da dann
die Scheibenanordnung schrittweise zu niedrigeren Transmis
sionswerten gebracht werden kann. Diese Art und Weise der
Vorkonditionierung führt zu einem hohen Transmissionshub,
ist aber wegen der hohen Gesamtzyklenzahl sehr aufwendig,
wobei dieser hohe Zeitaufwand die Herstellung der Scheiben
anordnung naturgemäß verteuert.
Will man den hohen Zeitaufwand der bei der vorstehend be
schriebenen Vorgehensweise verwendeten Art der Vorkonditio
nierung vermeiden, so ist es hierzu im Stand der Technik
auch bekannt, die einzelnen Elektrodenschichten mit Lithium
ionen aufzuladen. Dabei können entweder die aktiv elektro
chrome Schicht oder die vorstehend erwährite Ionenspeicher
schicht vor dem Zusammenbau zur elektrochromen Scheibenan
ordnung mit z. B. Lithiumionen geladen werden. Dies erfolgt
durch Eintauchen der jeweils vorzukonditionierenden Einzel
scheibe in eine flüssige Elektrolytlösung und Anlegen einer
Gleichspannung. Als Gegenelektrode dient dabei eine ent
sprechend der Scheibengröße angepaßte Metallplatte oder auch
eine Glasscheibe, die mit einer elektronisch leitfähigen
Schicht versehen ist, wobei sich die Elektrolytlösung in der
Regel aus Propylencarbonat und einem Lithiumsalz zusammen
setzt. Gegenüber der oben beschriebenen Art der Vorkonditio
nierung läßt sich hierdurch eine erhebliche Verkürzung der
Vorkonditionierungszeit erreichen, jedoch besteht der Nach
teil, daß ein zusätzlicher Arbeitsschritt notwendig ist, mit
den entsprechenden Reinigungsproblemen und Schwierigkeiten
bei der Herstellung des Glasverbundes aus den vorkonditio
nierten Einzelscheiben, so daß die Herstellung von elektro
chromen Scheibenanordnungen auch bei dieser zweiten Art der
Vorkonditionierung verhältnismäßig aufwendig ist.
Aus der EP-PS 0 083 988 ist eine elektrochrome Scheibenan
ordnung der eingangs genannten Art bekannt, bei der die
Ionenleitschicht als Gießharzschicht ausgebildet ist, wobei
als Lösungsmittel für das Leitsalz LiClO₄ Propylencarbonat
verwendet wird. Auch hierbei treten die vorstehend be
schriebenen Vorkonditionierungsprobleme auf.
In der EP-PS 0 098 416 ist eine elektrochrome Scheibenanord
nung ähnlich der gattungsgemäßen beschrieben, bei der für
die Ionenleitschicht ein Lithiumionenleiter auf der Basis
von Polymethylmethacrylat oder auch ein Copolymeres aus
Methylmethacrylat/Methacrylsäure verwendet wird. Die Vorkon
ditionierungsprobleme der weiter oben beschriebenen Art be
stehen auch bei der Vorgehensweise nach dieser Druckschrift.
Schließlich ist aus der EP-OS 0 495 220 eine elektrochrome
Scheibenanordnung anderen Typs bekannt, bei der keine elek
trochrome Schicht verwendet wird, sondern auf einer Glas
oberfläche ein Metall, z. B. Cu und/oder Bi, elektrolytisch
auf einer Glasoberfläche abgeschieden wird, wodurch eine
Verdunkelung eintritt. Diese Reaktion ist reversibel. An der
nicht näher definierten Gegenelektrode wird das Anion des
betreffenden Salzes oxidiert, wobei auch diese Reaktion
reversibel ist. Zur Erhöhung der Löslichkeit von CuCl und/oder
BiCl₃ in dem flüssigen Elektrolyten kann dabei ein
weiteres Salz hinzugegeben werden, dessen Anionen mit Cu
Komplexe bilden können. Hierzu wird bevorzugt Lithiumbromid
eingesetzt. Schließlich kann noch ein Salz mit nichtkom
plexierenden Anionen eingesetzt werden, wobei bevorzugt
LiClO₄ verwendet wird. Nach den Angaben in der EP-PS 0 495 220
sollen hierdurch die Schalteigenschaften verbessert
werden. Problematisch ist bei dieser Vorgehensweise, daß die
Elektrolytflüssigkeit bei einem Bruch der Scheibenanordnung
bzw. einem sonstwie bedingten Undichtwerden auslaufen kann,
wodurch erhebliche Kontaminationsprobleme bestehen. Außerdem
gestattet die Verwendung des flüssigen Elektrolyten, in
welchem Lithiumbromid und ggf. LiClO₄ lediglich zur Löslich
keitserhöhung bzw. zur Verbesserung der Schalteigenschaften
vorliegen, nicht die Konstruktion von großflächigen Schalt
elementen. Schließlich sind lediglich verhältnismäßig ge
ringe Betriebsspannungen von nicht mehr als 2 Volt möglich,
da ansonsten in dem flüssigen Elektrolyten Zersetzungsreak
tionen auftreten können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäße
Scheibenanordnung dahingehend weiterzubilden, daß unter Bei
behaltung der Vorteile der Verwendung eines festen Elektro
lyten, der gleichzeitig als Verbundschicht zwischen den bei
den Elektrodenträgern, insbesondere also Glasscheiben,
wirkt, eine erhebliche Vereinfachung der Vorkonditionierung
und damit der Herstellung insgesamt möglich wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der
in der Ionenleitschicht befindliche Elektrolyt einen Gehalt
an mindestens einem leicht, oxidierbare Anionen aufweisenden
Salz mindestens eines zur Abgabe positiver Ionen geeigneten
Dotationsmaterials aufweist.
Dabei kann vorgesehen sein, daß das/die schwer und das/die
leicht oxidierbare Anionen aufweisende(n) Salz(e) zu unter
schiedlichen Dotationsmaterialien gehört/gehören.
Nach der Erfindung kann auch vorgesehen sein, daß das/die
schwer und das/die leicht oxidierbare Anionen aufweisende(n)
Salz(e) zum selben Dotationsmaterial gehört/gehören.
Die Erfindung ist gekennzeichnet durch die Verwendung von
Lithium als Dotationsmaterial für das/die schwer oxidier
bare(n) Salz(e).
Die Erfindung sieht auch vor, daß das/die Salz(e) mit schwer
oxidierbaren Anionen aus Lithiumkationen mit einem variablen
Anion besteht/bestehen und aus der Perchlorat, Tetrafluor
oborat, Hexafluorophosphat, Hexafluoroarsenat und Trifluor
methansulfonat aufweisenden Gruppe ausgewählt ist/sind.
Die Erfindung ist gekennzeichnet durch die Verwendung von
Lithium, Natrium, Kalium, Wasserstoff, Ammonium oder Tetra
alkyl-Ammonium oder Mischungen von mindestens zwei der vor
genannten Materialien als Dotationsmaterial für das/die
leicht oxidierbare(n) Salz(e).
Nach der Erfindung kann auch vorgesehen sein, daß das/die
Salz(e) mit leicht oxidierbaren Anionen aus der Bromid,
Formiat, Cyanid, Cyanat, Acetat, Trifluoracetat, Citrat,
Lactat, Oxalat, Benzoat, Acetylacetonat, Rhodanid, Sulfit,
Thiosulfat, Disulfit, Dithionit, Dithionat, Phospit und
Hypophosphit sowie Mischungen von mindestens zwei der
vorgenannten Materialien aufweisenden Gruppe ausgewählt
ist/sind.
Die Erfindung schlägt auch vor, daß der Gehalt des Elektro
lyten an dem/den Salz(en) mit schwer oxidierbaren Anionen
0,5 bis 5,0 Mol-% beträgt.
Dabei kann vorgesehen sein, daß der Gehalt des Elektrolyten
an dem/den Salz(en) mit schwer oxidierbaren Anionen 1 bis 4
Mol-% beträgt.
Die Erfindung sieht auch vor, daß der Gehalt des Elektro
lyten an dem/den Salz(en) mit leicht oxidierbaren Anionen
0,001 bis 0,5 Mol-% beträgt.
Es kann auch vorgesehen sein, daß die Dicke der Ionenleit
schicht 0,2 bis 2,0 mm beträgt.
Die Erfindung sieht ferner vor, daß die Dicke der Ionenleit
schicht ca. 1 mm beträgt.
Die Erfindung schlägt auch vor, daß die Ionenleitschicht als
Gießharzschicht auf Acrylatbasis ausgebildet ist.
Es kann vorgesehen sein, daß die Salze des Elektrolyten in
die Gießharzmischung für die Herstellung der Kunststoff
matrix für die Ionenleitschicht vor der Polymerisation
eingebracht sind.
Nach der Erfindung kann vorgesehen sein, daß die Gießharz
mischung zur Herstellung der Kunststoffmatrix für die Ionen
leitschicht (22) mindestens einen Acryl- und/oder Methacryl
säureester, mindestens einen gleichzeitig als Lösungsmittel
für die Salze dienenden Weichmacher und mindestens einen
Polymerisationsinitiator aufweist.
Die Erfindung schlägt auch vor, daß die Gießharzmischung
mindestens einen Vernetzer aufweist.
Dabei kann vorgesehen sein, daß der/die Acryl- und/oder
Methacrylsäureester der Gießharzmischung für die Herstellung
der Kunststoffmatrix der Ionenleitschicht wenigstens einen
Bestandteil aus der folgenden Gruppe umfaßt/umfassen: alle
verzweigten oder unverzweigten gesättigten aliphatischen
(Meth)Acrylester, insbesondere Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-,
iso-Propyl-, n-Butyl-, iso-Butyl-, sec-Butyl-, tert-Butyl-
und 2-Ethyl-1-hexyl-(Meth)Acrylsäureester.
Es kann auch vorgesehen sein, daß der Anteil der Gießharz
mischung an nicht funktionalisierten (Meth)Acrylsäureestern
zwischen 60 und 95 Mol-% liegt.
Die Erfindung sieht auch vor, daß der Anteil der Gießharz
mischung an nicht funktionalisierten (Meth)Acrylsäureestern
zwischen 70 und 90 Mol-% liegt.
Dabei kann vorgesehen sein, daß die Gießharzmischung min
destens einen Hydroxyalkylester der Acryl- oder Methacryl
säure aufweist, der mindestens eine primäre, sekundäre
und/oder tertiäre Hydroxygruppe aufweist, die sich an einer
verzweigten oder unverzweigten Alkylgruppe befindet.
Nach der Erfindung kann auch vorgesehen sein, daß der/die
Hydroxyalkylester aus der 2-Hydroxyethylacrylat, 1-Hydroxy
propylacrylat, 2-Hydroxypropylacrylat, 1,4-Butandiolmono
acrylat und 1,6-Hexandiolmonoacrylat enthaltenden Gruppe
ausgewählt ist/sind.
Die Erfindung schlägt auch vor, daß der Anteil der Gießharz
mischung an Hydroxyalkyl-(Meth)Acrylsäureester(n) 0,5 bis 15
Mol-% beträgt.
Es kann vorgesehen sein, daß der Anteil der Gießharzmischung
an Hydroxyalkyl-(Meth)Acrylsäureester(n) 1 bis 5 Mol-%
beträgt.
Dabei kann auch vorgesehen sein, daß der/die Weichmacher aus
der Propylencarbonat, Ethylencarbonat, γ-Butyrolacton, N-
Methylpyrrolidon, 1,3-Dimethylimidazolidin-2-on, 3-Methyl-2-
oxazolidinon, Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid, Dimethoxy
ethan und Ethylenglycolmonoethylether sowie Gemische von
mindestens zwei der vorgenannten Materialien enthaltenden
Gruppe ausgewählt ist/sind.
Die Erfindung sieht auch vor, daß der Gehalt der Gießharz
mischung an Weichmacher(n) 5 bis 30 Mol-% beträgt.
Nach der Erfindung kann auch vorgesehen sein, daß der Gehalt
der Gießharzmischung an Weichmacher(n) höchstens 25 Mol-%
beträgt.
Es kann auch vorgesehen sein, daß der/die Vernetzer min
destens eine Verbindung aufweist/aufweisen, die mindestens
zwei Acrylat- oder Methacrylat-Gruppen pro Molekül besitzt,
wie 1,4-Butandiol-diacrylat, 1,6-Hexandiol-diacrylat,
Ethylenglycol-diacrylat, di-Ethylenglycol-diacrylat, tri-
Ethylenglycol-diacrylat, Propylenglycol-diacrylat, di-
Propylenglycol-diacrylat, tri-Propylenglycol-diacrylat
und/oder Trimethylolpropantriacrylat.
Die Erfindung sieht auch vor, daß der Gehalt der Gieß
harzmischung an Vernetzer bis zu 10 Mol-% beträgt.
Die Erfindung schlägt ferner vor, daß der Gehalt der
Gießharzmischung an Vernetzer höchstens 5 Mol-% beträgt.
Es kann auch vorgesehen sein, daß der Polymerisationsini
tiatorgehalt der Gießharzmischung 0,01 bis 0,5 Mol-%
beträgt.
Die Erfindung sieht auch vor, daß der Polymerisationsini
tiatorgehalt der Gießharzmischung 0,02 bis 0,3 Mol-%
beträgt.
Dabei kann auch vorgesehen sein, daß der/die Polymerisa
tionsinitator(en) aus der Hydroxycyclohexyl-phenyl-keton, 2-
Hydroxy-2-methylphenyl-1-propanon und/oder 2,4,6-Trimethyl
benzoyldiphenylphosphinoxid aufweisenden Gruppe ausgewählt
ist/sind.
Die Erfindung schlägt auch vor, daß die Dicke der ersten
und/oder der zweiten Elektrodenschicht 100 bis 400 nm
beträgt.
Die Erfindung sieht auch vor, daß die Dicke der ersten
und/oder der zweiten Elektrodenschicht etwa 300 nm beträgt.
Dabei kann vorgesehen sein, daß die erste Elektrodenschicht
und/oder die zweite Elektrodenschicht aus Indium-Zinn-Oxid
besteht/bestehen.
Die Erfindung sieht ferner vor, daß die erste Elektroden
schicht und/oder die zweite Elektrodenschicht aus fluor
dotiertem Zinnoxid besteht/bestehen.
Dabei kann vorgesehen sein, daß die Dicke der aktiv elektro
chromen Schicht 250 bis 500 nm beträgt.
Die Erfindung sieht auch vor, daß die Dicke der aktiv elek
trochromen Schicht etwa 350 nm beträgt.
Es kann auch vorgesehen sein, daß die zweite Elektroden
schicht an ihrer der Ionenleitschicht zugewandten Seite eine
passiv oder aktiv elektrochrome Ionenspeicherschicht trägt.
Die Erfindung schlägt auch vor, daß die Ionenspeicherschicht
eine Dicke von 200 bis 400 nm hat.
Es kann ferner vorgesehen sein, daß die Ionenspeicherschicht
eine Dicke von etwa 280 nm hat.
Schließlich sieht die Erfindung noch vor, daß die Ionen
speicherschicht aus Cer-Titan-Oxid, Nickel-Oxid, Cobalt-
Oxid, Chrom-Oxid und/oder Iridium-Oxid besteht.
Der Erfindung liegt die überraschende Erkenntnis zugrunde,
daß es gelingt, eine erhebliche Vereinfachung der Herstel
lung elektrochromer Scheibenanordnungen zu erreichen, indem
die Notwendigkeit zur Vorkonditionierung durch zyklisches
Ein- und Entfärben oder Einzel-Vorkonditionierung der ver
wendeten Einzelscheiben im Tauchverfahren dadurch vermieden
wird, daß für die Herstellung der Ionenleitschicht eine
Gießharzmischung verwendet wird, der kleine Mengen an insbe
sondere Lithiumsalzen mit leicht oxidierbaren Anionen,
insbesondere Lithiumbromid, zugegeben werden.
Am Beispiel des Zusatzstoffes Lithiumbromid läßt sich die
erfindungsgemäße "autogene Vorkonditionierung" wie folgt
darstellen:
Wird an die Scheibenanordnung nach der Erfindung in der Weise Spannung angelegt, daß die elektrochrome Schicht als Kathode gepolt ist, so können Lithiumionen aus dem ionen leitfähigen Polymeren in die Wolframoxidbeschichtung hinein gelangen. Die Spannungsquelle stellt die zum Ladungsaus gleich notwendigen Elektronen zur Verfügung. Dieser Vorgang führt zu einer Änderung der Oxidationsstufe einiger Wolfram ionen der Wolfram-(VI)-Oxid-Schicht von + 6 nach + 5. Das gleichzeitige Vorhandensein beider Wolframionenarten bewirkt eine Änderung des Absorptionsverhaltens und folglich eine Einfärbung. Dieser Prozeß ist natürlich nur möglich, indem an der zweiten Elektrodenschicht, also der Gegenelektrode, eine Oxidationsreaktion stattfindet, die genügend Elektronen bereitstellen kann. Diese Oxidationsreaktion besteht aus der irreversiblen Elektronenabgabe des Bromidions. Hierbei ent steht ferner elementares Brom, das von Restmonomeren, die stets im Gießharz vorhanden sind, abgefangen wird. Es ist dabei notwendig, daß diese Oxidationsreaktion irreversibel ist und nur in der Anfangsphase der Vorkonditionierung stattfindet. Deshalb muß die zugegebene Menge an Lithiumbro mid kleingehalten werden. Erfindungsgemäß verwendet man daher zwischen etwa 0,01 und 0,5 Mol-% in der Gießharz mischung.
Wird an die Scheibenanordnung nach der Erfindung in der Weise Spannung angelegt, daß die elektrochrome Schicht als Kathode gepolt ist, so können Lithiumionen aus dem ionen leitfähigen Polymeren in die Wolframoxidbeschichtung hinein gelangen. Die Spannungsquelle stellt die zum Ladungsaus gleich notwendigen Elektronen zur Verfügung. Dieser Vorgang führt zu einer Änderung der Oxidationsstufe einiger Wolfram ionen der Wolfram-(VI)-Oxid-Schicht von + 6 nach + 5. Das gleichzeitige Vorhandensein beider Wolframionenarten bewirkt eine Änderung des Absorptionsverhaltens und folglich eine Einfärbung. Dieser Prozeß ist natürlich nur möglich, indem an der zweiten Elektrodenschicht, also der Gegenelektrode, eine Oxidationsreaktion stattfindet, die genügend Elektronen bereitstellen kann. Diese Oxidationsreaktion besteht aus der irreversiblen Elektronenabgabe des Bromidions. Hierbei ent steht ferner elementares Brom, das von Restmonomeren, die stets im Gießharz vorhanden sind, abgefangen wird. Es ist dabei notwendig, daß diese Oxidationsreaktion irreversibel ist und nur in der Anfangsphase der Vorkonditionierung stattfindet. Deshalb muß die zugegebene Menge an Lithiumbro mid kleingehalten werden. Erfindungsgemäß verwendet man daher zwischen etwa 0,01 und 0,5 Mol-% in der Gießharz mischung.
Ist die elektrochrome Scheibenanordnung auf die vorstehend
beschriebene Weise eingefärbt, kann durch Umpolung eine Ent
färbung erreicht werden. Hierbei läuft an der aktiv elektro
chromen Schicht der Lithiumausbau ab, wobei gleichzeitig die
Oxidationsstufe des Wolframs wieder den Wert + 6 erhält. Die
aktiv elektrochrome Schicht bzw. der erste transparente
Elektrodenträger, welcher die erste Elektrodenschicht und
die aktiv elektrochrome Schicht trägt, erhellt sich dabei,
wobei die vorstehend beschriebenen Reaktionen, also Lithium
einbau und Lithiumausbau, reversible Prozesse sind. Gleich
zeitig wird mit dem Lithiumausbau der aktiv elektrochromen
Schicht, also der Wolframoxidelektrode, der Lithumeinbau an
der erfindungsgemäß vorzugsweise verwendeten Cer-Titanoxid-
Gegenelektrode eingeleitet, der nun auch hier reversibel
ist. Die irreversible Oxidationsreaktion der Bromidionen hat
nun keine Bedeutung mehr für die Funktion der elektrochromen
Scheibenanordnung, nachdem der vorstehend beschriebene Pro
zeß der "autogenen Vorkonditionierung" abgeschlossen ist.
Erwähnt sei, daß wie beim Stand der Technik die Aufgabe der
Elektrodenschichten, vorzugsweise Indium-Zinn-Oxid-Beschich
tungen, darin besteht, die Oberfläche der vorzugsweise als
transparente Elektrodenträger verwendeten Glasscheiben in
einen elektrisch leitfähigen Zustand zu versetzen. Dies ist
auch an dem ersten Elektrodenträger notwendig, da das ei
gentliche elektrochrome Material, nämlich WO₃, ein Isolator
ist. Die Verwendung der CexTiyOz-beschichteten Gegenelek
troden hat gegenüber der Verwendung einer reinen ITO-Gegen
elektrode (Indium-Zinn-Oxid) den Vorteil, daß irreversible
Braunverfärbungen nicht oder nur in geringem Maße auftreten.
Zusätzlich dient die CexTiyOz-Beschichtung als Ionenspeicher.
Die Funktion des Gießharzes, dessen Hauptkomponente ein Ge
misch verschiedener Acrylsäure- oder Methacrylsäure und/oder
Methacrylsäureester ist, besteht bei der erfindungsgemäßen
Scheibenanordnung darin, eine leitfähige Verbindung zwischen
den beiden Elektrodenschichten herzustellen. Zu diesem Zweck
enthält das Gießharz einen Ionenleiter, für den sich Lithi
umsalze als besonders geeignet erwiesen haben. Die Funktion
des Weichmachers wird vorzugsweise von Propylencarbonat (4-
Methyl-1,3,-dioxolan-2-on) übernommen, einem polaren apro
tischen Lösungsmittel, das einen niedrigen Schmelzpunkt
(-48°C) und einen hohen Siedepunkt (241°C) besitzt. Diese
Eigenschaften sind für Kälte- und Hitzebeständigkeit der
fertigen elektrochromen Scheibenanordnung nach der Erfindung
besonders günstig. Dem Acrylat werden vorzugsweise etwa 0,1
Mol-% Polymerisationsinitiator hinzugemischt, sowie ggf. ein
Vernetzer.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der nachstehenden Beschreibung, in der ein Ausführungsbei
spiel anhand der schematischen Zeichnung im einzelnen
erläutert ist.
Dabei zeigt die aus einer einzigen Figur bestehende Zeich
nung ein Ausführungsbeispiel einer elektrochromen Scheiben
anordnung nach der Erfindung im Schnitt senkrecht zur Ebene
der Elektrodenträger.
Wie die Zeichnung erkennen läßt, weist die elektrochrome
Scheibenanordnung nach der Erfindung bei dem hier gezeigten
Ausführungsbeispiel eine erste Glasscheibe 10 und eine
zweite Glasscheibe 12 auf, die beide im wesentlichen eben
sind und Abmessungen von ca. 40 × 80 cm² haben. Die erste
Glasscheibe 10 trägt an ihrer in der Zeichnung nach unten
weisenden Fläche eine erste Elektrodenschicht 14, bei der es
sich um eine Indium-Zinn-Oxid (ITO)-Schicht mit einer Dicke
von 300 nm handelt. Auf die erste Elektrodenschicht 14 ist
eine aktiv elektrochrome Schicht 16 aus WO₃ mit einer Dicke
von 350 nm aufgetragen.
Die zweite Glasscheibe 12 trägt an ihrer der ersten Glas
scheibe 10 zugewandten Seite eine zweite Elektrodenschicht
18, ebenfalls aus Indium-Zinn-Oxid bestehend, mit einer
Dicke von 300 nm. An die zweite Elektrodenschicht 18
schließt sich an der der zweiten Glasscheibe 12 gegenüber
liegenden Seite eine Ionenspeicherschicht aus CexTiyOz mit
einer Dicke von 280 nm an. Die beiden mit den vorstehend
beschriebenen Beschichtungen versehenen Glasscheiben 10, 12
sind nach Art einer Verbundscheibe durch eine Ionenleiter
schicht 22 miteinander verbunden, welche bei dem gezeigten
Ausführungsbeispiel eine Dicke von 1 mm hat und aus einer
Kunststoffmatrix mit eingelagerten Salzen besteht. Bei dem
gezeigten Ausführungsbeispiel hat die Gießharzmischung, die
zur Herstellung der Ionenleitschicht 22 verwendet wurde,
eine Zusammensetzung von 76,6 Mol-% n-Butylacrylsäureester,
1,9 Mol-%, 1,4-Butandiolmonoacrylat, 17,9 Mol-% Propylencar
bonat, 3,1 Mol-% LiClO₄ und 0,5 Mol-% LiBr. Gute Ergebnisse
wurden auch mit einer Gießharzmischung erzielt, die 60 - 90
Mol-% n-Butylacrylsäureester, 1,5-2 Mol-% Butandiolmono
acrylat, 10-20 Mol-% Propylencarbonat, 1-5 Mol-% LiClO₄
und 0,01-1 Mol-% LiBr aufwies.
Natürlich kann dabei die Weichmacherkomponente Propylencar
bonat auch durch andere Weichmacher, wie beansprucht, er
setzt werden. Ebenso steht Lithiumbromid (LiBr) lediglich
als Vertreter der Substanzklasse von Lithiumsalzen mit
leicht oxidierbaren Anionen, so daß auch hier weitere
Änderungen möglich sind.
Als Polymerisationsinitiatoren für die durch Uv-Licht ini
tiierte Aushärtung der Gießharzmischung sind insbesondere
Hydroxycyclohexyl-phenyl-keton, unter dem Handelsnamen Irga
cure 184 erhältlich, 2-Hydroxy-2-methylphenyl-1-propanon,
unter dem Handelsnamen Irgacure 1173 erhältlich, eine
Mischung aus 70% Irgacure 1173 und 30% Lucirin TPO, unter
dem Handelsnamen Darocure 4263 erhältlich, eine Mischung aus
50% Irgacure 1173 und 50% Lucirin TPO, unter dem Handels
namen Darocure 4265 erhältlich, und 2,4,6-Trimethylbenzoyl
diphenylphosphinoxid, unter dem Handelsnamen Lucirin TPO
erhältlich, geeignet.
Besonders bevorzugt sind dabei die vorstehend angegebenen
Katalysatoren Darocure 4263 oder Irgacure 184.
Nachstehend sind Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäß
verwendbaren Gießharzmischung nebst aller anderen Kom
ponenten für die Ionenleitschicht angegeben:
983 g, entsprechend 78.55 Gew.-% bzw. 76.21 Mol-% n-Butyl
acrylat, 24 g, entsprechend 1.92 Gew.-% bzw. 1.66 Mol-% 1,4-
Butandiolmonoacrylat, 185 g entsprechend 14.78 Gew.-% bzw.
17.99 Mol-% Propylencarbonat, 33 g, entsprechend 2.64 Gew.-%
bzw. 3.08 Mol-% Lithiumperchlorat, 1.2 g, entsprechend 0.10
Gew.-% bzw. 0.14 Mol-% Lithiumbromid, 24 g, entsprechend
1.92 Gew.-% bzw. 0.86 Mol-% Tripropylenglycoldiacrylat und
1.3 g, entsprechend 0.10 Gew.-% bzw. 0.06 Mol-%
Polymerisationsinitiator (Darocure 4263).
950 g, entsprechend 73.73 Gew.-% bzw. 71.88 Mol-% n-Butyl
acrylat, 50 g, entsprechend 3.88 Gew.-% bzw. 3.78 Mol-%
tert-Butylacrylat, 32 g, entsprechend 2.48 Gew.-% bzw. 2.15
Mol-% 1,4-Butandiolmonoacrylat, 150 g, entsprechend 11.64
Gew.-% bzw. 14.24 Mol-% Propylencarbonat, 30 g, entsprechend
2.33. Gew.-% bzw. 3.30 Mol-% Ethylencarbonat, 33 g, ent
sprechend 2.56 Gew.-% bzw. 3.00 Mol-% Lithiumperchlorat, 1.5
g, entsprechend 0.12 Gew.-% bzw. 0.17 Mol-% Lithiumbromid,
40 g, entsprechend 3.10 Gew.-% bzw. 1.40 Mol-% Triprolyen
glycoldiacrylat und 2.0 g, entsprechend 0,2 Gew.-% bzw. 0.07
Mol-% Polymerisationsinitiator (Darocure 4265).
Die Herstellung der vorstehend beschriebenen Scheibenanord
nung erfolge in der Weise, daß zunächst die Gießharzmischung
mit allen Komponenten hergestellt wurde, also einschließlich
der Lithiumsalze. Anschließend wurde in der aus der Her
stellung von Verbundsicherheitsscheiben bekannten Weise im
Gießverfahren eine Verbundscheibe hergestellt, die dann die
elektrochrome Scheibenanordnung nach der Erfindung dar
stellte.
Durch "autogene Vorkonditionierung", in der bereits vor
stehend beschriebenen Art, wurde ohne langwierige Vorkon
ditionierungszyklen eine einwandfreie Funktionsweise der
Scheibenanordnung erzielt.
Die in der vorstehenden Beschreibung, in der Zeichnung sowie
in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können
sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die
Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Aus
führungsformen wesentlich sein.
Claims (42)
1. Elektrochrome Scheibenanordnung, mit einem ersten trans
parenten Elektrodenträger, insbesondere einer ersten Glas
scheibe, einem zweiten, parallel und mit Abstand hierzu an
geordneten zweiten Elektrodenträger, vzw. einer zweiten
Glasscheibe, und einer die beiden Elektrodenträger ver
bindenden Ionenleitschicht, in der sich ein Elektrolyt
befindet, der aus einer mindestens ein schwer oxidierbare
Anionen aufweisendes Salz mindestens eines zur Abgabe
positiver Ionen geeigneten Dotationsmaterials, vorzugsweise
Dotationsmetalls enthaltenden Kunststoffmatrix besteht, wo
bei die der Ionenleitschicht zugewandte Fläche eines ersten
Elektrodenträgers eine erste transparente Elektrodenschicht
und im Anschluß hieran eine mit der Ionenleitschicht in
Flächenkontakt stehende aktiv elektrochrome Schicht, vor
zugsweise aus Wolframtrioxid, deren Transparenz und/oder
Farbe durch Aufnahme bzw. Abgabe von Elektronen über die
erste Elektrodenschicht und Aufgabe bzw. Abgabe von Ionen
des Dotationsmaterials aus/in dem/den Elektrolyten rever
sibel veränderbar ist, und die der Ionenleitschicht zuge
wandte Fläche des zweiten Elektrodenträgers eine zweite
transparente Elektrodenschicht trägt, dadurch gekennzeich
net, daß der in der Ionenleitschicht (22) befindliche Elek
trolyt einen Gehalt an mindestens einem leicht, oxidierbare
Anionen aufweisenden Salz mindestens eines zur Abgabe
positiver Ionen geeigneten Dotationsmaterials aufweist.
2. Scheibenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das/die schwer und das/die leicht oxidierbare An
ionen aufweisende(n) Salz(e) zu unterschiedlichen Dotations
materialien gehört/gehören.
3. Scheibenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das/die schwer und das/die leicht oxidierbare
Anionen aufweisende(n) Salz(e) zum selben Dotationsmaterial
gehört/ gehören.
4. Scheibenanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch die Verwendung von Lithium als Dota
tionsmaterial für das/die schwer oxidierbare(n) Salz(e).
5. Scheibenanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß das/die Salz(e) mit schwer oxidierbaren Anionen aus
Lithiumkationen mit einem variablen Anion besteht/bestehen
und aus der Perchlorat, Tetrafluoroborat, Hexafluoro
phosphat, Hexafluoroarsenat und Trifluormethansulfonat
aufweisenden Gruppe ausgewählt ist/sind.
6. Scheibenanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch die Verwendung von Lithium, Natrium,
Kalium, Wasserstoff, Ammonium oder Tetraalkyl-Ammonium oder
Mischungen von mindestens zwei der vorgenannten Materialien
als Dotationsmaterial für das/die leicht oxidierbare(n)
Salz(e).
7. Scheibenanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das/die Salz(e) mit leicht oxi
dierbaren Anionen aus der Bromid, Formiat, Cyanid, Cyanat,
Acetat, Trifluoracetat, Citrat, Lactat, Oxalat, Benzoat,
Acetylacetonat, Rhodanid, Sulfit, Thiosulfat, Disulfit,
Dithionit, Dithionat, Phospit und Hypophosphit sowie
Mischungen von mindestens zwei der vorgenannten Materialien
aufweisenden Gruppe ausgewählt ist/sind.
8. Scheibenanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt des Elektrolyten an
dem/den Salz(en) mit schwer oxidierbaren Anionen 0,5 bis 5,0
Mol-% beträgt.
9. Scheibenanordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net, daß der Gehalt des Elektrolyten an dem/den Salz(en) mit
schwer oxidierbaren Anionen 1 bis 4 Mol-% beträgt.
10. Scheibenanordnung nach einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt des Elektro
lyten an dem/den Salz(en) mit leicht oxidierbaren Anionen
0,001 bis 0,5 Mol-% beträgt.
11. Scheibenanordnung nach einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Ionen
leitschicht (22) 0,2 bis 2,0 mm beträgt.
12. Scheibenanordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich
net, daß die Dicke der Ionenleitschicht (22) ca. 1 mm be
trägt.
13. Scheibenanordnung nach einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ionenleitschicht
(22) als Gießharzschicht auf Acrylatbasis ausgebildet ist.
14. Scheibenanordnung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeich
net, daß die Salze des Elektrolyten in die Gießharzmischung
für die Herstellung der Kunststoffmatrix für die Ionenleit
schicht (22) vor der Polymerisation eingebracht sind.
15. Scheibenanordnung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeich
net, daß die Gießharzmischung zur Herstellung der Kunst
stoffmatrix für die Ionenleitschicht (22) mindestens einen
Acryl- und/oder Methacrylsäureester, mindestens einen
gleichzeitig als Lösungsmittel für die Salze dienenden
Weichmacher und mindestens einen Polymerisationsinitiator
aufweist.
16. Scheibenanordnung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeich
net, daß die Gießharzmischung mindestens einen Vernetzer
aufweist.
17. Scheibenanordnung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch ge
kennzeichnet, daß der/die Acryl- und/oder Methacrylsäure
ester der Gießharzmischung für die Herstellung der Kunst
stoffmatrix der Ionenleitschicht (22) wenigstens einen
Bestandteil aus der folgenden Gruppe umfaßt/umfassen: alle
verzweigten oder unverzweigten gesättigten aliphatischen
(Meth)Acrylester, insbesondere Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-,
iso-Propyl-, n-Butyl-, iso-Butyl-, sec-Butyl-, tert-Butyl-
und 2-Ethyl-1-hexyl-(Meth)Acrylsäureester.
18. Scheibenanordnung nach einem der Ansprüche 15 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil der Gießharzmischung
an nicht funktionalisierten (Meth)Acrylsäureestern zwischen
60 und 95 Mol-% liegt.
19. Scheibenanordnung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeich
net, daß der Anteil der Gießharzmischung an nicht funktiona
lisierten (Meth)Acrylsäureestern zwischen 70 und 90 Mol-%
liegt.
20. Scheibenanordnung nach einem der Ansprüche 15 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gießharzmischung mindestens
einen Hydroxyalkylester der Acryl- oder Methacrylsäure auf
weist, der mindestens eine primäre, sekundäre und/oder ter
tiäre Hydroxygruppe aufweist, die sich an einer verzweigten
oder unverzweigten Alkylgruppe befindet.
21. Scheibenanordnung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeich
net, daß der/die Hydroxyalkylester aus der 2-Hydroxyethyl
acrylat, 1-Hydroxypropylacrylat, 2-Hydroxypropylacrylat,
1,4-Butandiolmonoacrylat, und 1,6-Hexandiolmonoacrylat ent
haltenden Gruppe ausgewählt ist/sind.
22. Scheibenanordnung nach Anspruch 20 oder 21, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Anteil der Gießharzmischung an Hy
droxyalkyl-(Meth)Acrylsäureester(n) 0,5 bis 15 Mol-%
beträgt.
23. Scheibenanordnung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeich
net, daß der Anteil der Gießharzmischung an Hydroxyalkyl-
(Meth)Acrylsäureester(n) 1 bis 5 Mol-% beträgt.
24. Scheibenanordnung nach einem der Ansprüche 15 bis 23,
dadurch gekennzeichnet, daß der/die Weichmacher aus der Pro
pylencarbonat, Ethylencarbonat, γ-Butyrolacton, N-Methyl
pyrrolidon, 1,3-Dimethylimidazolidin-2-on, 3-Methyl-2-oxazo
lidinon, Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid, Dimethoxyethan
und Ethylenglycolmonoethylether sowie Gemische von min
destens zwei der vorgenannten Materialien enthaltenden
Gruppe ausgewählt ist/sind.
25. Scheibenanordnung nach einem der Ansprüche 15 bis 24,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt der Gießharzmischung
an Weichmacher(n) 5 bis 30 Mol-% beträgt.
26. Scheibenanordnung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeich
net, daß der Gehalt der Gießharzmischung an Weichmacher(n)
höchstens 25 Mol-% beträgt.
27. Scheibenanordnung nach einem der Ansprüche 16 bis 26,
dadurch gekennzeichnet, daß der/die Vernetzer mindestens
eine Verbindung aufweist/aufweisen, die mindestens zwei
Acrylat- oder Methacrylat-Gruppen pro Molekül besitzt, wie
1,4-Butandiol-diacrylat, 1,6-Hexandiol-diacrylat, Ethylen
glycol-diacrylat, di-Ethylenglycol-diacrylat, tri-Ethylen
glycol-diacrylat, Propylenglycol-diacrylat, di-Propylengly
col-diacrylat, tri-Propylenglycol-diacrylat und/oder Tri
methylolpropantriacrylat.
28. Scheibenanordnung nach einem der Ansprüche 16 bis 27,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt der Gießharzmischung
an Vernetzer bis zu 10 Mol-% beträgt.
29. Scheibenanordnung nach Anspruch 28, dadurch gekennzeich
net, daß der Gehalt der Gießharzmischung an Vernetzer
höchstens 5 Mol-% beträgt.
30. Scheibenanordnung nach einem der Ansprüche 16 bis 29,
dadurch gekennzeichnet, daß der Polymerisationsinitiator
gehalt der Gießharzmischung 0,01 bis 0,5 Mol-% beträgt.
31. Scheibenanordnung nach Anspruch 30, dadurch gekennzeich
net, daß der Polymerisationsinitiatorgehalt der Gießharz
mischung 0,02 bis 0,3 Mol-% beträgt.
32. Scheibenanordnung nach einem der Ansprüche 16 bis 31,
dadurch gekennzeichnet, daß der/die Polymerisationsinita
tor(en) aus der Hydroxycyclohexyl-phenyl-keton, 2-Hydroxy-2-
methylphenyl-1-propanon und/oder 2,4,6-Trimethylbenzoyl
diphenylphosphinoxid aufweisenden Gruppe ausgewählt
ist/sind.
33. Scheibenanordnung nach einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der ersten
(14) und/oder der zweiten Elektrodenschicht (18) 100 bis 400
nm beträgt.
34. Scheibenanordnung nach Anspruch 33, dadurch gekennzeich
net, daß die Dicke der ersten (14) und/oder der zweiten
Elektrodenschicht (18) etwa 300 nm beträgt.
35. Scheibenanordnung nach einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Elektroden
schicht (14) und/oder die zweite Elektrodenschicht (18) aus
Indium-Zinn-Oxid besteht/bestehen.
36. Scheibenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 34, da
durch gekennzeichnet, daß die erste Elektrodenschicht (14)
und/oder die zweite Elektrodenschicht (18) aus fluordotier
tem Zinnoxid besteht/bestehen.
37. Scheibenanordnung nach einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der aktiv
elektrochromen Schicht (16) 250 bis 500 nm beträgt.
38. Scheibenanordnung nach Anspruch 37, dadurch gekennzeich
net, daß die Dicke der aktiv elektrochromen Schicht (16)
etwa 350 nm beträgt.
39. Scheibenanordnung nach einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Elektroden
schicht (18) an ihrer der Ionenleitschicht (22) zugewandten
Seite eine passiv oder aktiv elektrochrome Ionenspeicher
schicht (20) trägt.
40. Scheibenanordnung nach Anspruch 39, dadurch gekennzeich
net, daß die Ionenspeicherschicht (20) eine Dicke von 200
bis 400 nm hat.
41. Scheibenanordnung nach Anspruch 40, dadurch gekennzeich
net, daß die Ionenspeicherschicht (20) eine Dicke von etwa
280 nm hat.
42. Scheibenanordnung nach einem der Ansprüche 39 bis 41,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ionenspeicherschicht (20)
aus Cer-Titan-Oxid, Nickel-Oxid, Cobalt-Oxid, Chrom-Oxid
und/oder Iridium-Oxid besteht.
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8131 | Rejection |