DE4417058A1 - Verbund-Außenwand eines Holzhauses - Google Patents

Verbund-Außenwand eines Holzhauses

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Description

Die Erfindung betrifft eine Verbund-Außenwand eines Holzhauses mit Ständerwerk, bestehend aus einer äußeren Schicht aus Blockbohlen, die an Ständern fixiert sind, Isoliermaterial, das zwischen den Ständern vorgesehen ist, und einer Innenverkleidung, die auf die Innenseiten der Ständer angesetzt ist.
Die Konstruktion eines Holzblockhauses mit tragendem Ständerwerk hat gegenüber den seit alters her bekannten Konstruktionen, bei denen die Blockbohlen direkt aufein­ ander gelagert sind, ohne an Ständern verankert zu wer­ den, den Vorteil, daß sich die Wände bei dieser Bauweise nicht setzen, was bisher bei der Bauweise mit den nur an den Ecken ineinandergreifenden Bohlen zu großen Proble­ men mit eingebauten Fenstern, sowie installierten Sani­ täreinrichtungen führte. Außerdem ermöglichte die Ver­ wendung eines Ständerwerkes auch andere Verlegerichtun­ gen der äußeren Verkleidung, z. B. senkrecht, diagonal oder sogar die Verwendung von Blendziegeln.
Durch das leichte Schrumpfen des Holzes ergeben sich bei der Ständerbauweise insbesondere dann keine Probleme, wenn die Blockbohlen mit Nut und Feder versehen werden.
Um Holzhäuser den jetzt geforderten Isolierungsstandards anzupassen, wird üblicherweise mit zusätzlichem Isolier­ material gearbeitet, so daß man eine Verbundwand erhält. Die Verwendung von Isoliermaterial in Verbundwänden auf einem tragenden Ständerwerk macht bisher aber auch den Einbau einer Dampfsperre notwendig, da sich ansonsten Feuchtigkeit auf der Außenseite des Isoliermaterials und in diesem bzw. auf und in der Innenseite der äußeren Blockbohlen sammelte.
Dieses Problem der Feuchtigkeitsanreicherung, daß alle Wände kennen, entsteht durch im Innenraum freiwerdenden Wasserdampf, der sich auf kalten Oberflächen nieder­ schlägt. Dieser Niederschlag kann bis zu einer Größen­ ordnung von 750 g Konzentrat, d. h. Wasser, pro Heizpe­ riode (Winter) und qm betragen. Derartige Mengen an Feuchtigkeit abzuführen, ist insbesondere bei dicht ver­ legter äußerer Bohlenschicht schwierig. Daher kann man bei Außenwänden, die als tragendes Ständerwerk mit auf­ gesetzten Bohlen ausgeführt sind, auf eine Dampfsperre, die sämtliche Feuchtigkeit auf der Innenseite des Iso­ liermaterials unterhalb der Innenverkleidung zurückhält, nicht verzichten. Diese Dampfsperren bestehen aus Plastik- oder Metallfolien, die auch luftundurchlässig sind.
Die Dampfsperren verbessern dabei auch die Wärmeisolati­ on, denn feuchtes Isoliermaterial oder Holz bildet "Kältebrücken".
Wenn man jedoch eine derartige Dampfsperre benutzt, ver­ liert man wesentliche Vorteile des Holzbaus. Holzbau wird gerade deshalb gewählt, weil die Holzwände "atmen" können, und ein Gasaustausch zwischen der Umgebung und dem Innenraum stattfindet, ohne daß es eines kompletten Austausches der Luft wie beim Lüften bedarf.
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, eine Verbund-Außenwand zu schaffen, die die in den Innenräu­ men entstehende Feuchtigkeit verträgt, und dennoch einen Gasaustausch zwischen dem Innenraum und der Außenumge­ bung gewährleistet. Gleichzeitig soll die Konstruktion einfach zu verlegen sein, die Materialkosten nicht erhö­ hen und die Wärmedämmung verbessern.
Die aufgabengemäße Lösung ist durch die Merkmale des Hauptanspruches gegeben. Sie wird realisiert, indem nach dem Aufschichten von äußeren Blockbohlen ein Sperrholz­ streifen aufgenagelt wird, der im wesentlichen schon an dem Ort vorgesehen ist, an dem später das Ständerwerk angebracht wird, indem weiter auf den Sperrholzstreifen eine diffusionsoffene Windpappe durchgängig aufgenagelt wird, und anschließend das Ständerwerk montiert wird. In den Raum zwischen den Ständern wird Isolationsmaterial eingebracht, das dann abschließend durch eine Innenver­ kleidung nach innen abgedeckt wird.
Durch die Vorsehung der Windpappe auf der äußeren Seite des Isoliermaterials, wird es möglich, die Wärmedämmung erheblich zu verbessern, da nun das gesamte Volumen des Isoliermaterials mit ruhender Luft wesentlich besser zur Wärmedämmung beiträgt, im Gegensatz zu einer Ausführung ohne solche Abdeckung, wo eine äußere Schicht des Iso­ liermaterials zirkulierender Luft ausgesetzt wäre, was die effektive Isolierdicke des Materials verminderte. Durch die Vorsehung der Sperrholzstreifen entsteht nun aber ein definierter Luftspalt zwischen der Pappe und dem Bohlenwerk, der eine gute Luftzirkulation ermöglicht und dabei noch zusätzlich isoliert.
Der Luftspalt kann dabei nicht durch eine sich auflösen­ de Oberfläche des Isoliermaterials blockiert werden und erlaubt den Abtransport von größeren Mengen an Feuchtig­ keit, die sich auf der Innenseite der Holzbohlenaußen­ schicht niederschlagen. Damit läßt sich der Feuchtig­ keitsgehalt der die Außenschicht bildenden Holzbohlen entscheidend senken. Trockene Holzbohlen können jedoch besser die Wärme isolieren als feuchte Bohlen. Außerdem wird gleichzeitig die Lebensdauer wesentlich verbessert. Die strukturellen Vorzüge einer auf Ständer genagelten Holzbohlenwand bleiben erhalten, so daß sich nach wie vor keine Probleme mit dem Setzen äußerer Bohlen in be­ zug auf Fenster oder dergleichen ergeben.
Durch die nun möglich gewordene Fortlassung einer Dampf­ sperre, die die Menge der in die Wand eingebrachten Feuchtigkeit minimierte, wird das Raumklima wesentlich besser durch die Wand geregelt. Durch die diffusionsof­ fene Windpappe können praktisch beliebige Mengen an Feuchtigkeit hindurchtreten.
In den Unteransprüchen werden bevorzugte Ausführungsfor­ men der Erfindung wiedergegeben.
Ein Nut- und Feder-Aufbau der Blockbohlen minimiert die von außen eingebrachte Wassermenge. Ein Luftspalt von 1,5 cm ermöglicht eine ganz erhebliche Wärmedämmung und ermöglicht eine genügende Luftzirkulation auch bei unre­ gelmäßig verlegter Windpappe.
Die Dicke der Isolierung derart zu bemessen, daß der Taupunkt, d. h. der Punkt, an dem bei extremen Tempera­ turdifferenzen zwischen Innenraum und Außenumgebung 0°C herrschen, im Inneren der äußeren Blockbohlen liegt, er­ möglicht es, daß sich nur Kondenswasser auf der Innen­ seite der Blockbohlen bildet, und kein Eis. Eis hätte den Nachteil, daß es schwerer verdunstet und langsam an­ wachsen könnte, bis es den Zwischenraum überbrückt hät­ te. Dies wäre sehr unerwünscht, da sich dann eine Kälte­ brücke gebildet hätte und der Luftspalt nicht mehr exi­ stent wäre. Ein derartiges Problem kann bei zu dicker Isolierung auftreten.
Im folgenden wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung anhand der begleitenden Zeichnung näher erläu­ tert. Dabei zeigt:
Fig. 1 eine Darstellung einer Verbund- Außenwand, in die sowohl eine Wind­ pappe als auch eine Dampfsperre, wie sie bisher üblich war, eingezeichnet sind,
Fig. 2 eine Schnittdarstellung einer erfin­ dungsgemäß aufgebauten Verbund- Außenwand, und
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Innenseite einer erfindungsgemäß aufgebauten Verbund-Außenwand.
Die in Fig. 1 dargestellte Verbund-Außenwand eines Holz­ hauses mit Ständerbauweise zeigt die vertikalen Ständer 12, auf denen das Dach aufliegt. Die Außenwand dabei wird durch Blockbohlen 10 gebildet, die waagerecht ver­ laufen und miteinander durch Nut und Feder verbunden sind.
Auf der Innenraumseite der Verbund-Außenwand ist eine Innenverkleidung in Form von Profilbrettern 16 vorgese­ hen, die ebenfalls horizontal verlaufen. Andere Verklei­ dungsmaterialien wie Gipsplatten sind ebenso denkbar. Nach dem Stand der Technik folgt von innen gesehen daran anschließend über die gesamte Fläche der Wand, also auch über die Ständer, eine Dampfsperre 18, die meist aus ei­ ner Plastik- oder Aluminiumfolie besteht, und daher gänzlich gasundurchlässig wäre. In der erfindungsgemäßen Ausführung wird auf diese Dampfsperre 18 verzichtet.
Zwischen den Ständern 12 ist Isoliermaterial 14, z. B. Steinwolle oder Ähnliches vorgesehen, das die gleiche Dicke wie die Ständer 12 besitzt. Auf der Außenseite der Ständer 12 und der Außenseite der Isolierung 14 ist eine Windpappe 20 dargestellt, die nach dem Aufnageln eines Sperrholzstreifens 22 auf die Blockbohlen 10 auf diesen Sperrholzstreifen 22 aufgenagelt wird. Der zwischen Windpappe 20 und Blockbohlen 10 aufgebrachte Sperrholz­ streifen 22 überlappt den jeweiligen Ständer 12 an bei­ den Seiten um ein bis zwei Zentimeter.
Diese Überlappung ist am besten in der Fig. 2 darge­ stellt, in der weiter dargestellt ist, wie abwechselnd jeweils auf einer Seite des Ständers 12 durch den Sperr­ holzstreifen 22 hindurch Nägel 24 in die Blockbohlen 10 eingesetzt werden.
Weiter werden die Ständer 12 jedoch auch direkt mit den Blockbohlen 10 verbunden. Dies geschieht durch in einem Winkel zur Außenseite der Ständer 12 eingeschlagene Nä­ gel, wie dies in Fig. 3 anhand der längeren, sich im Schnittbild überkreuzenden Nägel 24 dargestellt ist. Die rechtwinklig zur äußeren Blockbohle 10 verlaufenden Nä­ gel werden nur durch die Sperrholzstreifen 22 einge­ schlagen.
Die Sperrholzstreifen 22 schaffen einen belüfteten Raum zwischen Windpappe 20 und Blockbohlen 10, der vorteil­ hafterweise vom Innenraum her geheizt immer eine Tempe­ ratur über 0°C besitzt. Dies wird mit der Dicke und den Eigenschaften der verwendeten Isolierung reguliert. Da­ bei wird zu berücksichtigen sein, daß für besonders gro­ ße Wände der Luftspalt auch vergrößert wird, da dann mehr Fläche "getrocknet" werden muß.
Als Dimensionen werden in der bevorzugten Ausführung 1,5 cm dicke Sperrholzstreifen 22, 7 cm dicke Blockbohlen 10 und eine 10 cm dicke Isolierung 14 vorgeschlagen.
Sperrholz hat sich als Material für den "Abstandhalter" besonders bewährt, da dieser Sperrholzstreifen selber nicht den Vorteil hat, daß seine beiden Seiten belüftet sind. Zur guten Durchlüftung des zwischen der Windpappe 20 und der durch die äußeren Blockbohlen 10 gebildeten Fläche wird unterhalb der untersten äußeren Bohle ein Freiraum belassen, der einen Luftaustausch unterstützt.
Verankert wird die Wand im Fundament über Anker 26, an denen die unteren Blockbohlen befestigt werden.
Zusammenfassend kann vermerkt werden, daß durch die Vor­ sehung eines Luftspaltes die Wärmedämmung wesentlich verbessert wird, während gleichzeitig eine ökologisch bedenkliche und für das Raumklima schädliche Plastikfo­ lie vermieden werden kann.

Claims (6)

1. Verbund-Außenwand eines Holzblockhauses mit Stän­ derwerk, bestehend aus
  • - einer äußeren Schicht aus Blockbohlen (10), die an Ständern (12) fixiert sind,
  • - Isoliermaterial (14), das zwischen den Ständern (12) vorgesehen ist, und
  • - einer Innenverkleidung (16), die auf die Innensei­ ten der Ständer (12) angesetzt ist, gekennzeichnet durch
  • - eine diffusionsoffene Windpappe (20), die außen vor dem Ständer (12) und dem Isoliermaterial (14) vor­ gesehen ist,
  • - Holzstreifen (22), die im Bereich der Ständer (12) in Richtung dieser Ständer (12) auf der Außenseite der Windpappe (20) vorgesehen sind,
wobei die Blockbohlen (10) auf der Außenseite der Holz­ streifen (22) aufeinander gesetzt sind.
2. Verbund-Außenwand nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Blockbohlen (10) mit Nut und Feder versehen sind.
3. Verbund-Außenwand nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Holzstreifen (22) im Bereich von 1,5 cm liegt, während die Dicke der Block­ bohlen (10) 7 cm beträgt, und die Dicke der Isolierung (14) wenigstens 10 cm beträgt.
4. Verbund-Außenwand nach einem der vorangehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Iso­ lierung (14) in Abhängigkeit der Dicke der Blockbohlen (10), der Größe des Luftspaltes zwischen Windpappe (20) und Blockbohlen (10), sowie der erwarteten Innen- und Außentemperaturen derart bemessen ist, daß der Tau­ punkt, der Punkt, an dem 0°C herrschen, nicht weiter innen in der Verbund-Außenwand als die innere Oberflä­ che der Holzbohlen (10) liegt.
5. Verbund-Außenwand nach einem der vorangehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Holzstreifen (22) aus Sperrholz gefertigt sind und breiter als die Ständer (12) sind, und von Blockbohle (10) zu Block­ bohle (10) wechselseitig vom Ständer (12) mit sich rechtwinklig zu den Blockbohlen (12) erstreckenden Nä­ geln (24) abgenagelt sind, während sich bereits Nägel (24) in horizontaler Ebene schräg durch Ständer (12) und Sperrholzstreifen (22) in die Blockbohlen (10) er­ strecken.
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