DE4416399C2 - Trocknungsvorrichtung für eine laufende Materialbahn - Google Patents

Trocknungsvorrichtung für eine laufende Materialbahn

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Description

Die Erfindung betrifft eine Trocknungsvorrichtung für eine laufende Materialbahn gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Derartige Trocknungsvorrichtungen werden üblicherweise in Verbindung mit einer Beschichtungsvorrichtung eingesetzt, mit der eine Materialbahn, die z. B. aus Papier, Karton oder einem Textilwerkstoff besteht, beidseitig mit einem flüssigen Medium, wie z. B. Stärke, einer Imprägnierflüssigkeit oder Farbpigmenten, versehen und anschließend mit Hilfe der Trocknungsvorrichtungen zumindest vorgetrocknet wird.
Aus der DE 40 29 487 A1 ist eine Trocknungsvorrichtung bekannt für eine laufende Materialbahn, insbesondere aus Papier oder Karton, die beidseitig mit einem flüssigen oder pastösen Medium benetzt ist, wobei entlang des Durchlaufs der Materialbahn eine erste berührungslos arbeitende Umlenkeinrichtung, eine erste Trocknungseinrichtung, eine zweite berührungslos arbeitende Umlenkeinrichtung und eine zweite Trocknungseinrichtung in dieser Reihenfolge angeordnet sind.
Aus der DE-OS 14 49 674 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Förderung eines kontinuierlichen Streifens aus Folienmaterial bekannt, wobei die Vorrichtung entlang des Durchlaufs des Streifens mehrere Trocknungseinrichtungen und mehrere berührungslos arbeitende Umlenkeinrichtungen aufweist, die den jeweiligen Trockungseinrichtungen jeweils nachgeschaltet sind.
Aus der DE 41 10 875 A1 ist eine als Trockenpartie bezeichnete Vorrichtung bekannt, die zur Trocknung einer beidseitig mit einem Medium beschichteten laufenden Materialbahn verwendet wird. Die Vorrichtung umfaßt eine erste berührungslos arbeitende Bahnumlenkung, an die sich mehrere zweite einander versetzt gegenüberliegende berührungslos arbeitende Umlenkeinrichtungen anschließen, zwischen denen die Materialbahn einen wellenförmigen Bahnverlauf aufweist. Die einander gegenüberliegenden zweiten Umlenkeinrichtungen werden von zwei berührungslosen Trocknungseinrichtungen umrahmt.
Aus US 34 96 648 geht eine weitere Trocknungsvorrichtung für eine mit einem Medium beschichtete laufende Materialbahn hervor. Der Trocknungsvorrichtung ist eine aus zwei einander versetzt gegenüberliegend angeordneten Luftblasdüsen gebildete berührungslos arbeitende Umlenkeinrichtung vorgeschaltet, durch welche die Materialbahn mit einem leicht S-förmigen Bahnverlauf hindurchtritt. Die Umlenkeinrichtung soll eine Flattern der Materialbahn verhindern, so daß diese sicher durch die nachfolgende Trocknungsvorrichtung, die konventionell kammerförmig aufgebaut ist, hindurchtreten kann.
Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, eine Trocknungsvorrichtung zu schaffen, bei der eine kompakte Bauweise realisiert ist, eine gute Energieausnutzung erzielt und die Brandgefahr bei einem Materialbahnriß reduziert wird.
Dieses technische Problem wird gelöst durch eine erfindungsgemäße Trocknungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
Bei der erfindungsgemäßen Lösung schließt sich unmittelbar an die Auftragseinrichtung eine erste berührungslos arbeitende Umlenkeinrichtung zur Umlenkung der Materialbahn in eine im wesentlichen horizontale Richtung an. Durch diese Umlenkung sofort nach der Auftragseinrichtung wird die Materialbahn in ihrem Durchlauf oberhalb des Maschinenbodens gehalten und eine Materialbahnführung bis hinunter in den Maschinenkeller wird vermieden. Danach schließt sich erfindungsgemäß eine erste Trocknungseinrichtung zur Trocknung der obenliegenden Seite der Materialbahn an. Somit ist auch die erste Trocknungseinrichtung, die hauptsächlich oberhalb der Materialbahn installiert ist, über dem Maschinenboden angeordnet. Falls ein elektrisch beheizter Infrarot-Strahler als Trocknungseinrichtung verwendet wird, dessen Strahler oberhalb der Materialbahn und dessen Reflektor unterhalb der Materialbahn angeordnet ist, wird bei der erfindungsgemäßen Anordnung zudem die Brandgefahr bei einem Materialbahnriß reduziert, da die Materialbahn dann lediglich auf den Reflektor herabfallen kann. Gemäß der Erfindung schließt sich dann eine zweite berührungslos arbeitende Umlenkeinrichtung zur Umlenkung der Materialbahn in eine bezüglich einer horizontalen Ebene von unten nach oben verlaufende Richtung an. Durch diese Maßnahme wird die Materialbahn wieder nach oben, also vom Maschinenboden weg, geführt, so daß dann die sich erfindungsgemäß anschließende zweite Trocknungseinrichtung der unten liegenden Seite der Materialbahn über der zweiten Umlenkeinrichtung angeordnet ist. Folglich befindet sich der gesamte zuvor beschriebene Teil der Anlage, der der Auftragseinrichtung nachgeschaltet ist, über dem Maschinenboden und bietet eine sehr kompakte Bauweise in Maschinenlängsrichtung ohne den Nachteil einer Materialbahnführung durch den Maschinenkeller.
Vorzugsweise wird die Materialbahn durch die zweite Umlenkeinrichtung in eine vertikal nach oben gerichtete Richtung umgelenkt. Dadurch ergibt sich eine in Maschinenlängsrichtung besonders platzsparende Anordnung.
In einer bevorzugten Ausführung arbeiten die Trocknungseinrichtung berührungslos. Somit ergibt sich der Vorteil, daß die Materialbahn nach der Auftragseinrichtung über beide Umlenkeinrichtungen und beide Trocknungseinrichtungen berührungslos geführt wird, d. h. die Materialbahn wird von diesen Einrichtungen nicht kontaktiert. Dadurch bleibt die Qualität des Auftrags des flüssigen Mediums auf beiden Seiten der Materialbahn voll erhalten, ohne daß es zu Spuren oder Markierungen am aufgetragenen flüssigen Medium kommen kann.
Vorzugsweise wird bei den berührungslos arbeitenden Umlenkeinrichtungen jeweils ein Luftkissen aus Warmluft gebildet. So tragen bereits die Umlenkeinrichtungen zur Trocknung der mit dem flüssigen Medium versehenen Materialbahn bei. In Verbindung mit den zuvor beschriebenen berührungslos arbeitenden Trocknungseinrichtungen ist es besonders günstig, die Abluft der zwischen den beiden Umlenkeinrichtungen angeordneten ersten Trocknungseinrichtung den beiden berührungslos arbeitenden Umlenkeinrichtungen als Warmluft zur Ausbildung der Luftkissen zuzuführen. Auf diese Weise wird die Abluft der Trocknungseinrichtungen, z. B. die aufgeheizte Kühlluft von Infrarot-Strahlern, vorteilhaft als Blasluft für die Umlenkeinrichtungen genutzt. Die in der Abluft der ersten Trocknungseinrichtung enthaltene Wärmeenergie trägt also zu einer schnelleren Trocknung der Materialbahn bei.
Eine günstige Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, eine dachartige Abdeckung über den beiden Umlenkeinrichtungen sowie der ersten Trocknungseinrichtung vorzusehen. Zum einen führt eine derartige Überdachung zu einer besseren Wärmeisolierung im abgedeckten Bereich, so daß die Wärme besser im Bereich unmittelbar über der Materialbahn gehalten wird und diese so schneller trocknet. Zum anderen dient die Abdeckung auch als Spritzschutz gegen flüssiges Medium oder Reinigungsmittel, das aus dem Auftragswerk oder bei dessen Reinigung herabtropft oder herabspritzt.
Bei einer günstigen Ausführung der Erfindung ist nach der zweiten Trocknungseinrichtung eine dritte berührungslos arbeitende Umlenkeinrichtung vorgesehen, die die Materialbahn um 90° bis 180° in eine von der Auftragseinrichtung wegweisende Richtung umlenkt. Nach einer derartigen dritten Umlenkeinrichtung kann sich dann in vorteilhafter Weise unmittelbar nochmals eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit einer Auftragseinrichtung und nachgeschalteten Umlenk- und Trocknungseinrichtungen anschließen, um die Materialbahn beidseitig mit einem weiteren Film aus einem flüssigen Medium zu versehen. Bei einer solchen Variante ergibt sich also auch für eine Anlage, in der jede Seite der Materialbahn mit zwei aufeinanderfolgenden Filmen aus flüssigem Medium beschichtet wird, eine in Maschinenlängsrichtung sehr platzsparende Anordnung. Natürlich kann eine derartige zweite Auftragseinrichtung auch anders ausgebildet sein als die zuvor beschriebene erfindungsgemäße Vorrichtung. Beispielsweise kann in der zweiten Auftragseinrichtung nur eine Bahnseite zusätzlich beschichtet werden. Auf jeden Fall ergibt sich jedoch der Vorteil, daß die Materialbahn während ihres gesamten Durchlaufs von der ersten Auftragseinrichtung der zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Vorrichtung bis zum Eintritt in eine nachgeschaltete zweite Auftragseinrichtung berührungslos geführt wird.
Eine andere günstige Ausführung der Erfindung besteht darin, nach der zweiten Trocknungseinrichtung eine dritte berührungslos arbeitende Umlenkeinrichtung vorzusehen, die die Materialbahn um mindestens 180° in eine bezüglich einer horizontalen Ebene von oben nach unten verlaufende Richtung umlenkt. Eine solche dritte Umlenkeinrichtung hat also einen Umschlingungswinkel der Materialbahn um die Umlenkeinrichtung herum von mindestens 180°.
Bei einer günstigen Variante schließen sich an die dritte Umlenkeinrichtung mit einem Umschlingungswinkel von mindestens 180° eine vierte berührungslos arbeitende Umlenkeinrichtung, die die Materialbahn bezüglich einer horizontalen Ebene in eine von unten nach oben verlaufende Richtung umlenkt, und eine Bahnantriebswalze an, die die Materialbahn in eine bezüglich einer horizontalen Ebene von oben nach unten verlaufende und von der Auftragseinrichtung wegweisende Richtung umlenkt. Hieran kann sich dann unmittelbar eine zweite erfindungsgemäße Vorrichtung mit einer zweiten Auftragseinrichtung anschließen, um ein weiteres flüssiges Medium beidseitig auf die Materialbahn aufzubringen. Natürlich kann sich auch eine andere zweite Auftragseinrichtung anschließen, um beispielsweise nur eine Seite der Materialbahn mit einem weiteren flüssigen Medium zu versehen.
Bei einer anderen vorteilhaften Variante schließt sich an die dritte Umlenkeinrichtung mit einem Umschlingungswinkel von mindestens 180° eine vierte berührungslos arbeitende Umlenkeinrichtung an, die die Materialbahn um mindestens 180° in eine bezüglich einer horizontalen Ebene von unten nach oben verlaufende Richtung umlenkt, und dieser vierten Umlenkeinrichtung sind dann zwei Trockenzylinder nachgeschaltet, die jeweils eine Umlenkung der Materialbahn um mindestens 180° bewirken und zwar derart, daß die Materialbahn anschließend bezüglich einer horizontalen Ebene von unten nach oben läuft. Bei dieser Variante wird die Materialbahn nach dem Passieren der zweiten Trocknungseinrichtung immer abwechselnd von unten nach oben und von oben nach unten über die zwei berührungslos arbeitenden Umlenkeinrichtungen und die zwei Trockenzylinder geführt. Dabei ist der Umschlingungswinkel der Materialbahn um die Umlenkeinrichtungen und die Trockenzylinder jeweils mindestens 180°. Besonders, wenn der Umschlingungswinkel größer als 180° gewählt wird, wird eine vor allem in Maschinenlängsrichtung sehr raumsparende Anordnung realisiert. Wenn vorteilhafterweise die erste und die zweite Trocknungseinrichtung der Vorrichtung berührungslos arbeiten, läuft bei dieser Variante die Materialbahn berührungslos von der Auftragseinrichtung bis zum ersten Trockenzylinder.
Nachfolgend wird nun die erfindungsgemäße Trocknungsvorrichtung anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines Ausschnitts aus einer Gesamtanlage mit einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Trocknungsvorrichtung;
Fig. 2 eine schematische Seitenansicht eines Ausschnitts aus einer Gesamtanlage mit einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Trocknungsvorrichtung;
Fig. 3 eine schematische Seitenansicht eines Ausschnitts aus einer Gesamtanlage mit einer dritten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Trocknungsvorrichtung;
Fig. 4 eine schematische Seitenansicht eines Ausschnitts aus einer Gesamtanlage mit einer vierten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Trocknungsvorrichtung.
Bei dem in Fig. 1 gezeigten Ausschnitt einer Gesamtanlage wird eine Materialbahn 1 zunächst aus einer Kontakttrockenzylinderanordnung 13 herausgeführt. In dieser Kontakttrockenzylinderanordnung wird die Materialbahn in an sich bekannter Weise von einem sogenannten Oberfilz 15 gegen eine Anzahl von Trockenzylindern 14 gepreßt. Die Materialbahn 1 wird dann über Bahnleitwalzen 16, 17, 18 und 19 in einen Preßspalt eingeführt, der zwischen zwei Walzen 20, 21 einer Auftragseinrichtung 2 gebildet ist. In der Auftragseinrichtung 2 wird in bekannter Weise flüssiges Medium aus jeweils einem Auftragswerk 23, 24 auf jede der beiden Walzen 20, 21 aufgebracht. Von den somit als Auftragswalzen fungierenden Walzen 20, 21 wird dann das flüssige Medium im Preßspalt von beiden Seiten der Materialbahn abgenommen.
Nach dem Passieren der Auftragseinrichtung 2 in einem Durchlauf von oben nach unten wird die Materialbahn 1 zunächst von einer berührungslos arbeitenden Umlenkeinrichtung 3 in eine etwa horizontale Richtung umgelenkt. Danach wird die Materialbahn 1 mit ihrer Oberseite unter einem Infrarot-Strahler 5 vorbeigeführt und wird anschließend nach einer Umlenkung durch eine berührungslos arbeitende Umlenkeinrichtung 4 vertikal nach oben weitergeführt. Die Materialbahn 1 passiert mit ihrer Unterseite einen Infrarot-Strahler 6 und wird danach von einer berührungslos arbeitenden Umlenkeinrichung 7 um etwas mehr als 180° in eine Laufrichtung von oben nach unten umgelenkt.
Danach wird die Materialbahn 1 über eine Bahnleitwalze 25 und eine sogenannte Breitstreckwalze 26 einer Kontakttrockenzylinderanordnung 29 zugeführt, die in ihrem prinzipiellen Aufbau der ersten Kontaktrockenzylinderanordnung 13 entspricht. Die Materialbahn wird dabei von einem Unterfilz 30 gegen einen Trockenzylinder 27 sowie weitere nicht gezeigte Trockenzylinder gedrückt und anschließend von einem Oberfilz 31 gegen einen Trockenzylinder 28 sowie weitere nicht gezeigte Trockenzylinder gedrückt.
Die Umlenkeinrichtungen 3 und 4 und der Infrarot-Strahler 5 sind mit einer Überdachung 12 abgedeckt. An den unteren Enden der Überdachung 12 sind Auffangrinnen 32 angeordnet. Diese Überdachung 12 schützt die darunter befindlichen Einrichtungen vor flüssigem Medium oder Reinigungsmittel, das von der Auftragseinrichtung während des Betriebs oder bei der Reinigung heruntertropft oder herunterspritzt. Diese Flüssigkeiten werden dann in den Auffangrinnen 32 aufgefangen und abgeleitet. Weiterhin wirkt die Überdachung 12 aber auch als Wärmeisolation und hält die von den Einrichtungen 3, 4 und 5 abgegebene Wärme besser in diesem Bereich der Anlage, wo diese Abwärme dann zur weiteren Verbesserung des Trocknungsvorgangs der vorbeilaufenden Materialbahn genutzt wird.
Die berührungslos arbeitenden Umlenkeinrichtungen 3 und 4 bilden jeweils ein Luftkissen, auf dem die Materialbahn 1 vorbeigleitet. Wie in Fig. 1 schematisch in einem Pfeildiagramm veranschaulicht, wird dem Infrarot-Strahler 5 über eine Zufuhrleitung 33 Kühlluft zugeführt, die dann über eine Leitung 34 als warme Abluft abgeleitet und über Verteilleitungen 35, 36 den beiden Umlenkeinrichtung 3 und 4 zugeführt wird. Diese warme Abluft aus dem Infrarot-Strahler 5 wird dann zur Bildung der Luftkissen in den Umlenkeinrichtungen 3 und 4 verwendet. Durch die Ausbildung von Warmluft-Luftkissen wird der Trocknungsvorgang im Bereich der Umlenkeinrichtungen zusätzlich gefördert.
Auch der Infrarot-Strahler 6 wird über eine Zufuhrleitung 37 mit Kühlluft gespeist, die dann als warme Abluft der berührungslos arbeitenden Umlenkeinrichtung 7 über eine Leitung 38 zugeführt wird, um dort ein Warmluft-Luftkissen auszubilden. Dadurch wird der Trocknungsvorgang der Materialbahn 1 auch während der Umlenkung noch zusätzlich gefördert.
Der in Fig. 2 dargestellte Ausschnitt einer Gesamtanlage gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung entspricht im Durchlaufabschnitt der Materialbahn 1 von der Auftragseinrichtung 2 bis zum Infrarot-Strahler 6 der zuvor anhand von Fig. 1 beschriebenen Anlage. Daher wird dieser Abschnitt, dessen Komponenten in Fig. 2 mit den gleichen Bezugszeichen wie in Fig. 1 versehen sind, nicht nochmals erläutert. Auch bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 kann natürlich eine Überdachung der Aggregate 3, 4 und 5 vorgesehen sein und ebenso kann die warme Abluft aus den Infrarot- Strahlern 5 und 6 den berührungslos arbeitenden Umlenkeinrichtungen 3, 4 und 7 zur Ausbildung von Warmluft- Luftkissen in vorteilhafter Weise zugeführt werden.
Bei der zweiten Ausführungsform gemäß Fig. 2 schließt sich an den Infrarot-Strahler 6 eine berührungslos arbeitende Umlenkeinrichtung 7 an, die die Materialbahn 1 aus der vertikal nach oben gerichteten Bahnlaufrichtung um einen Winkel von etwas mehr als 90° in eine Bahnlaufrichtung von oben nach unten umlenkt, die von der ersten Auftragseinrichtung 2 wegweist. Mit dieser Einlaufrichtung wird die Materialbahn 1 dann unmittelbar einer zweiten Auftragseinrichtung 2 zugeführt. Diese zweite Auftragseinrichtung 2 sowie die sich anschließenden berührungslos arbeitenden Umlenkeinrichtungen 3 und 4 und der dazwischen angeordnete Infrarot-Strahler 5 entsprechen in ihrer Anordnung und Ausgestaltung denjenigen Komponenten, die sich an die erste Auftragseinrichtung 2 anschließen und die bereits beschrieben worden sind. Auch an die Umlenkeinrichtung 4 der zweiten Streichstation schließt sich ein nicht gezeigter Infrarot-Strahler zur Trocknung der Unterseite der Materialbahn an sowie je nach Bedarf weitere Folgeaggregate. Wie in Fig. 2 gezeigt, können auch mehrere Streichstationen in einer sehr platzsparenden Anordnung hintereinander geschaltet werden.
Der in Fig. 3 dargestellte Ausschnitt einer Gesamtanlage gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung entspricht in seinem ersten Teil, in dem die Materialbahn 1 von einer Auftragseinrichtung 2 bis zu einem zweiten Infrarot-Strahler 6 geführt wird, der Anordnung, wie sie in Fig. 2 gezeigt ist, und dieser Teil der Anlage wird daher nicht nochmals beschrieben. An den Infrarot-Strahler 6 schließen sich zwei berührungslos arbeitende Umlenkeinrichtungen 7 und 8 an, an denen die Materialbahn 1 zunächst aus ihrer vertikal nach oben gerichteten Laufrichtung wieder in eine Laufrichtung von oben nach unten und anschließend in eine Laufrichtung von unten nach oben umgelenkt wird. Der Umschlingungswinkel an der Umlenkeinrichtung 7 beträgt dabei etwas mehr als 180° und der Umschlingungswinkel an der Umlenkeinrichtung 8 beträgt etwa 180°. Danach läuft die Materialbahn 1 über eine Bahnantriebswalze 9 wieder von oben nach unten in eine zweite Auftragseinrichtung 2 ein, die der ersten Auftragseinrichtung 2 entspricht und an die sich Umlenk- und Trocknungsaggregate in der gleichen oder einer ähnlichen Weise wie bei der ersten Auftragseinrichtung 2 anschließen.
Der in Fig. 4 gezeigte Ausschnitt einer Gesamtanlage gemäß einer vierten Ausführungsform der Erfindung entspricht im Durchlaufabschnitt der Materialbahn 1 von der ersten Auftragseinrichtung 2 bis zur berührungslos arbeitenden Einrichtung 7 der zuvor mit Bezug auf Fig. 3 beschriebenen Anlage und daher wird für diesen Teil der Anlage auf die vorangehenden Ausführungen verwiesen. Die Materialbahn 1 wird nach Passieren der Umlenkeinrichtung 7 einer weiteren berührungslos arbeitenden Umlenkeinrichtung 8 zugeführt, bei der der Umschlingungswinkel ebenso wie bei der Umlenkeinrichtung 7 mehr als 180° beträgt. Danach läuft die Materialbahn 1 über zwei Trockenzylinder 10 und 11, an denen eine Kontakttrocknung stattfindet. Die Materialbahnführung um die beiden Trockenzylinder entspricht der Materialbahnführung um die beiden Umlenkeinrichtungen 7 und 8, so daß die Materialbahn nach Verlassen des Trockenzylinders 11 wieder in eine Richtung von unten nach oben läuft.
Bei allen vier mit Bezug auf die Fig. 1 bis 4 beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung wird also die Materialbahn von der ersten Auftragseinrichtung 2 bis nach dem Passieren der dritten Umlenkeinrichtung 7 durchwegs berührungslos geführt. Bei der dritten und vierten Ausführungsform gemäß den Fig. 3 und 4 erstreckt sich die berührungslose Materialbahnführung sogar noch bis hinter die vierte Umlenkeinrichtung 8.

Claims (8)

1. Trocknungsvorrichtung für eine laufende Materialbahn, insbesondere aus Papier oder Karton, die beidseitig mit einem flüssigen oder pastösen Medium benetzt ist, wobei entlang des Durchlaufs der Materialbahn (1) eine erste berührungslos arbeitende Umlenkeinrichtung (3), eine erste Trocknungseinrichtung (5), eine zweite berührungslos arbeitende Umlenkeinrichtung (4) und eine zweite Trocknungseinrichtung (6) in dieser Reihenfolge angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß
  • 1. die erste Umlenkeinrichtung (3) zur Umlenkung der Materialbahn (1) aus einer bezüglich einer horizontalen Ebene von oben nach unten verlaufenden Richtung in eine im wesentlichen horizontale Richtung ausgebildet ist,
  • 2. die erste Trocknungseinrichtung (5) zur Trocknung der einen, oben liegenden Seite der Materialbahn (1) ausgebildet ist,
  • 3. die zweite Umlenkeinrichtung (4) zur Umlenkung der Materialbahn (1) in eine vertikal nach oben gerichtete Richtung ausgebildet ist,
  • 4. die zweite Trocknungseinrichtung (6) zur Trocknung der anderen Seite der Materialbahn (1) ausgebildet ist, und
  • 5. eine dachartige Abdeckung (12) über den beiden Umlenkeinrichtungen (3, 4) sowie der ersten Trocknungseinrichtung (5) vorgesehen ist.
2. Trocknungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trocknungseinrichtungen (5, 6) berührungslos arbeiten.
3. Trocknungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei den berührungslos arbeitenden Umlenkeinrichtungen (3, 4) jeweils ein Luftkissen aus Warmluft gebildet wird.
4. Trocknungsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Warmluft-Luftkissen der Umlenkeinrichtungen (3, 4) aus der Abluft der ersten berührungslos arbeitenden Trocknungseinrichtung (5) gebildet werden.
5. Trocknungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß nach der zweiten Trocknungseinrichtung (6) eine dritte berührungslos arbeitende Umlenkeinrichtung (7) vorgesehen ist, die die Materialbahn (1) um 90° bis 180° in eine von den vorangehenden Umlenk- und Trocknungseinrichtungen wegweisende Richtung umlenkt.
6. Trocknungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß nach der zweiten Trocknungseinrichtung (6) eine dritte berührungslos arbeitende Umlenkeinrichtung (7) vorgesehen ist, die die Materialbahn (1) um mindestens 180° in eine bezüglich einer horizontalen Ebene von oben nach unten verlaufende Richtung umlenkt.
7. Trocknungsvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der dritten Umlenkeinrichtung (7) eine vierte berührungslos arbeitende Umlenkeinrichtung (8) nachgeschaltet ist, die die Materialbahn (1) in eine bezüglich einer horizontalen Ebene von unten nach oben verlaufende Richtung umlenkt, und daß der vierten Umlenkeinrichtung (8) eine Bahnantriebswalze (9) nachgeschaltet ist, die die Materialbahn (1) in eine bezüglich einer horizontalen Ebene von oben nach unten verlaufende, von den vorangehenden Einrichtungen wegweisende Richtung umlenkt.
8. Trocknungsvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der dritten Umlenkeinrichtung (7) eine vierte berührungslos arbeitende Umlenkeinrichtung (8) nachgeschaltet ist, die die Materialbahn (1) um mindestens 180° in eine bezüglich einer horizontalen Ebene von unten nach oben verlaufende Richtung umlenkt, und daß der vierten Umlenkeinrichtung (8) zwei Trockenzylinder (10, 11) nachgeschaltet sind, die jeweils eine Umlenkung der Materialbahn (1) um mindestens 180° bewirken, derart, daß die Materialbahn anschließend bezüglich einer horizontalen Ebene von unten nach oben läuft.
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