DE4415074C1 - Chirurgisches Instrument - Google Patents
Chirurgisches InstrumentInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein chirurgisches Instrument zum
Rückhalten von Gewebe mit mindestens einer einseitig gehal
tenen Valve, deren Anlagefläche Durchbrechungen aufweist.
Derartige Instrumente werden beispielsweise bei Operationen
eingesetzt, um Wunden zu öffnen und Organe zurückzuhalten,
damit Operationswege eröffnet werden können. Üblicherweise
bestehen derartige Valven aus Metall, und sie sind damit
für Röntgenstrahlen undurchlässig. Wenn ein Operationsbe
reich geröntgt wird, stören daher die von den Valven derar
tiger Rückhalteinstrumente abgedeckten Bereiche erheblich,
da in diesen Bereichen keinerlei Sichtbarkeit für Röntgen
strahlen vorhanden ist.
Man hat versucht, diesen Nachteil dadurch zu umgehen, daß
die Valven aus einem röntgenstrahlentransparenten Werk
stoff hergestellt werden (Der Chirurg 1978, Heft 4, Seiten
253, 254). Dabei ergeben sich zwar bessere Möglichkeiten,
trotz der Valven auf dem Röntgenbild noch Strukturen zu er
kennen, andererseits sind diese Valven mechanisch so wenig
stabil, daß sie ihre Aufgabe nicht mehr zuverlässig er
füllen können.
Auch die Verwendung von Valven, deren Anlageflächen Durch
brechungen aufweisen, kann die Sichtbarkeit von Strukturen
im Röntgenbild verbessern. Derartige Valven sind an sich
bekannt (DE-OS 20 09 064; DE-GM 68 08 528; DE-GM 17 84 820).
Allerdings wird durch das Vorsehen von Durchbrechungen in
der Anlagefläche die Festigkeit der Valve herabgesetzt.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein gattungsgemäßes chirurgi
sches Instrument so auszubilden, daß einerseits der Nach
teil der völligen Röntgenundurchsichtigkeit soweit wie mög
lich ausgeräumt wird, während andererseits die für die
Rückhaltefunktion notwendigen Festigkeitswerte erhalten
bleiben.
Diese Aufgabe wird bei einem chirurgischen Instrument der
eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß die Durchbrechungen in einer Verteilung angeordnet
sind, die vom freien Ende der Anlagefläche bis zu ihrer
Halterung eine zunehmende nichtdurchbrochene Querschnitts
fläche übrig läßt.
Es wird also dafür Sorge getragen, daß trotz der Durch
brechungen in der Valve eine für die Rückhaltefunktion aus
reichende undurchbrochene Fläche zur Verfügung bleibt, der
gestalt, daß diese undurchbrochene Querschnittsfläche vom
freien Ende der Anlagefläche zur gehaltenen Seite zunimmt.
Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß
durch eine solche Verteilung, bei der in der Nähe des frei
en Endes mehr durchbrochene Querschnittsfläche möglich ist
als im gehaltenen Teil, eine nur geringfügige Beeinträchti
gung der Röntgendurchsichtigkeit erfolgt und trotzdem die
Festigkeit in vollem Umfange erhalten werden kann. Dies
liegt insbesondere daran, daß die Sichtbarkeit gerade im
Bereich des freien Endes der Valve normalerweise besonders
benötigt wird, während andererseits durch die einseitige
Halterung der Valven die Festigkeitsanforderungen im halte
rungsnahen Bereich größer sind als im halterungsentfernten
Bereich. Es ist daher möglich, einen erheblichen Teil der
Querschnittsfläche mit Durchbrechungen zu belegen und
trotzdem die notwendigen Festigkeiten zu erhalten.
Günstig ist es, wenn die nicht durchbrochene Querschnitts
fläche im wesentlichen linear mit dem Abstand von dem frei
en Ende der Anlagefläche ansteigt.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel kann vorgesehen
sein, daß sich die Durchbrechungen in einem zentralen Be
reich der Anlagefläche befinden und daß seitliche, am Rand
der Anlagefläche angeordnete durchbrechungsfreie Randberei
che mit vom freien zum gehaltenen Ende der Anlagefläche zu
nehmender Breite vorgesehen sind. Dies ist besonders gün
stig, da in dem zentralen Bereich der Anlagefläche auf die
se Weise eine Durchsichtigkeit für Röntgenstrahlen geschaf
fen wird, während lediglich im Randbereich eine Undurch
sichtigkeit bleibt, und in diesem Randbereich kann der Chi
rurg wesentlich leichter die Konturen gedanklich verfolgen,
wenn er außerhalb der Anlagefläche und im zentralen Teil
der Anlagefläche Röntgenstrahlinformationen erhält. Die
Breite der Fläche ohne Röntgenstrahlinformationen ist auf
diese Weise ganz erheblich herabgesetzt gegenüber vollflä
chigen Valven.
Während es möglich ist, die Valven vom freien Ende zum ge
haltenen Ende hin breiter werdend auszubilden und dann eine
im wesentlichen konstante Durchbrechungsfläche über die ge
samte Länge vorzusehen, sieht ein bevorzugtes Ausführungs
beispiel vor, daß sich die Durchbrechungen in einer vom
freien Ende der Anlagefläche zum gehaltenen Ende hin erwei
ternden Dreiecksfläche befinden. Es können dann herkömmli
che Valven konstanter Breite verwendet werden, bei denen
die Durchbrechungen zum eingespannten Ende hin weniger wer
den, insbesondere befinden sich dabei alle Durchbrechungen
in einer Dreiecksfläche. Diese kann vorzugsweise einen Öff
nungswinkel zwischen 5 und 25° aufweisen, insbesondere zwi
schen 10 und 18°.
Günstig ist es, wenn die Durchbrechungen quer zur Längs
richtung der Valven angeordnete Schlitze sind. Diese können
eine Breite zwischen 2 und 8 mm aufweisen, vorteilhaft ist
es, wenn der Abstand benachbarter Schlitze zwischen 1,5 und
5 mm liegt, die Länge der Schlitze liegt vorteilhafterweise
zwischen 30 und 90% der Valvenbreite.
Es bietet ganz erhebliche Vorteile, mit einem Instrument
der vorstehend beschriebenen Art eine Operation durchzufüh
ren, bei der eine Betrachtung des Operationsgebietes mit
Röntgenstrahlen notwendig ist. Durch die Durchbrechungen
hindurch kann man trotz der Verwendung eines röntgenun
durchlässigen Materials für die Valven die abgedeckten Be
reiche zumindest teilweise im Röntgenbild erkennen und er
hält damit auch in den abgedeckten Bereichen die notwendige
Information für die Durchführung der Operation.
Die nachfolgende Beschreibung einer bevorzugten Ausfüh
rungsform der Erfindung dient im Zusammenhang mit der
Zeichnung der näheren Erläuterung. Die Zeichnung zeigt ein
an sich bekanntes Spreizinstrument mit zwei Valven, die ge
mäß der Erfindung innerhalb einer Dreiecksfläche Durchbre
chungen aufweisen.
Das in der Zeichnung dargestellte Instrument umfaßt zwei
schwenkbar miteinander verbundene Branchen 1, 2 mit je ei
ner Grifföffnung 3, 4, die gegeneinander verschwenkbar sind
und dabei durch eine Rastensperre 5 fixierbar sind. Diese
Rastensperre 5 kann in an sich bekannter Weise wieder ge
löst werden, so daß die Branchen 1 und 2 dann auch wieder
voneinander entfernt werden können.
Jede der beiden Branchen 1, 2 trägt an ihrem freien Ende
eine im Querschnitt L-förmige Valve 6, 7. Diese Valven sind
spiegelbildlich aufgebaut, sonst jedoch vollständig gleich,
so daß im folgenden lediglich eine der beiden Valven näher
erläutert wird.
Diese Valve besteht aus Metall, beispielsweise aus Titan
oder einer Titanlegierung, sie umfaßt einen rechteckigen
Streifen mit einem undurchbrochenen Schenkel 8, an dem die
Branche 1 beziehungsweise 2 angreift, und einem quer dazu
angeordneten, länglichen Schenkel 9, der sich parallel zur
Schwenkachse der beiden Branchen erstreckt. Dieser Schenkel
9 trägt an seinem freien Ende mehrere Längsschlitze 10, so
daß zwischen den Längsschlitzen 10 zinkenförmige Vorsprünge
11 ausgebildet werden.
Im Bereich zwischen dem undurchbrochenen Schenkel 8 und den
Zinken 11 sind quer zur Längsrichtung des Schenkels 9 ver
laufende, schlitzförmige Durchbrechungen 12 vorgesehen, die
sich innerhalb einer Dreiecksfläche befinden, deren Schei
tel am rückwärtigen Ende des Schenkels 9 angeordnet ist.
Der Öffnungswinkel dieser Dreiecksfläche liegt bei dem dar
gestellten Ausführungsbeispiel in der Größenordnung von
15°, diese Dreiecksfläche erweitert sich in Richtung des
freien Endes des Schenkels 9.
Dadurch verbleiben zwischen dem die Durchbrechungen 12 auf
nehmenden Dreiecksbereich und dem Rand 13 des Schenkels 9
undurchbrochene Randstreifen 14, die sich vom freien Ende
des Schenkels 9 bis zum hinteren Ende entsprechend verbrei
tern.
Diese Verteilung der Durchbrechungen 12 führt dazu, daß die
undurchbrochene Querschnittsfläche zum festen Ende hin kon
tinuierlich zunimmt, so daß die Festigkeit des Schenkels 9
gegenüber Biegungen über die gesamte Länge konstant bleibt.
Am freien Ende ist der Hebelarm, der bei Biegebeanspruchung
am Schenkel angreift, entsprechend kürzer, so daß dieselbe
Biegefestigkeit auch bei größeren Durchbrechungen erreicht
werden kann.
Die Breite der Längsschlitze 10 liegt zwischen 3 und 10 mm,
vorzugsweise bei etwa 6 bis 8 mm, der Abstand benachbarter
Schlitze liegt zwischen 1 und 5 mm, vorzugsweise bei 1,5
bis 2,5 mm.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird ein Schenkel
benutzt mit einer Schenkellänge in der Größenordnung von
etwa 70 mm, einer Breite von etwa 20 bis 30 mm und einer
Dicke in der Größenordnung von 1 bis 2,5 mm, die Länge der
vordersten Schlitze kann beispielsweise bei 17 mm liegen,
die der hintersten bei 7 mm.
Claims (9)
1. Chirurgisches Instrument zum Rückhalten von Gewebe
mit mindestens einer einseitig gehaltenen Valve, de
ren Anlagefläche Durchbrechungen aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Durchbrechungen (12) in einer
Verteilung angeordnet sind, die vom freien Ende der
Anlagefläche (9) bis zu ihrer Halterung eine zuneh
mende nichtdurchbrochene Querschnittsfläche übrig
läßt.
2. Instrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die nichtdurchbrochene Querschnittsfläche im we
sentlichen linear mit dem Abstand von dem freien Ende
der Anlagefläche (9) ansteigt.
3. Instrument nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß sich die Durchbrechungen (12) in einem
zentralen Bereich der Anlagefläche (9) befinden und
daß seitliche, am Rand (13) der Anlagefläche (9) an
geordnete, durchbrechungsfreie Randbereiche (14) mit
vom freien Ende zum gehaltenen Ende der Anlagefläche
(9) zunehmender Breite vorgesehen sind.
4. Instrument nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Durchbrechungen (12) in einer zum freien
Ende der Anlagefläche (9) erweiternden Dreiecksfläche
befinden.
5. Instrument nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Öffnungswinkel der Dreiecksfläche zwischen 5°
und 25° liegt.
6. Instrument nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Öffnungswinkel der Dreiecksfläche zwischen
10° und 18° liegt.
7. Instrument nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbrechungen (12)
quer zur Längsrichtung der Valven (6) angeordnete
Schlitze sind.
8. Instrument nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schlitze eine Breite zwischen 2 und 8 mm auf
weisen.
9. Instrument nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Abstand benachbarter Schlitze zwi
schen 1,5 und 5 mm liegt.
Priority Applications (2)
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