DE4414688A1 - Röntgenstrahler mit Schutzgehäuse - Google Patents
Röntgenstrahler mit SchutzgehäuseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Röntgenstrahler, welcher ein mit
einer Flüssigkeit gefülltes Schutzgehäuse, eine in diesem
angeordnete Röntgenröhre und eine Entgasungsvorrichtung zur
Entgasung der in dem Schutzgehäuse enthaltenen Flüssigkeit
aufweist, wobei die Entgasungsvorrichtung eine die Flüssig
keit von einem anderen Medium trennende Wand aufweist.
Ein derartiger Röntgenstrahler ist aus der DE 41 01 777 C2
bekannt. Dabei ist die Entgasungsvorrichtung vorgesehen, um
den Wasserstoff aus dem Isolieröl zu entfernen, der dadurch
entsteht, daß sich das Isolieröl unter der Einwirkung der
Röntgenstrahlung zersetzt. Der Wasserstoff muß aus dem Iso
lieröl entfernt werden, um die Bildung von Gasblasen zu
vermeiden, da diese die Isolierwirkung des Isolieröls herab
setzen würden, so daß die Gefahr von Spannungsüberschlägen
bestünde.
Im Falle des bekannten Röntgenstrahlers trennt die Wand die
Flüssigkeit von einem Gasvolumen, in dem ein Gas-Partialdruck
erzeugt wird, der geringer als der Gas-Partialdruck des zu
entfernenden Gases in der Flüssigkeit ist, so daß das zu
entfernende Gas durch die Wand in das Gasvolumen diffundiert.
Weniger positiv an dieser Anordnung ist, daß in dem Gasvolu
men ein Unterdruck aufrechterhalten werden muß, der je nach
Größe der Fläche der Wand in der Größenordnung von unter 0,05 bar
liegen kann. Zur Aufrechterhaltung dieses Unterdruckes
muß ein erheblicher Aufwand getrieben werden. Unter anderem
wird eine kostspielige Vakuumpumpe benötigt, die außerdem
wertvollen Bauraum beansprucht. Zwar kann bei Vergrößerung
der Fläche der Wand der Druck in dem Gasvolumen bis dicht
unter den maßgeblichen Gas-Partialdruck angehoben werden,
jedoch steigt durch die Vergrößerung der Fläche der Wand der
von der Wand beanspruchte Bauraum.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Röntgen
strahler der eingangs genannten Art so auszubilden, daß die
Entgasungsvorrichtung kostengünstig und einfach aufgebaut ist
und nach Möglichkeit einen nur geringen Bauraum beansprucht.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe durch einen Röntgen
strahler gelöst, welcher ein mit einer Flüssigkeit gefülltes
Schutzgehäuse, eine in diesem angeordnete Röntgenröhre und
eine Entgasungsvorrichtung zur Entgasung der in dem Schutz
gehäuse enthaltenen Flüssigkeit aufweist, welche Entgasungs
vorrichtung eine metallische, die Flüssigkeit von einer
wäßrigen Elektrolytlösung trennende Wand, die beidseitig mit
wenigstens einem Metall der Gruppe Ruthenium, Rhodium, Palla
dium, Osmium, Iridium, Platin, Nickel und Titan beschichtet
oder aus wenigstens einem Metall der genannten Gruppe gebil
det ist, eine in der Elektrolytlösung angeordnete Gegen
elektrode und Mittel zur elektrisch leitenden Verbindung der
Wand mit der Gegenelektrode aufweist. Die Entgasungsvorrich
tung ist also ähnlich einer Permeationszelle nach Denavathan
(siehe M.A.V. Denavathan et al., Proc. Roy. Soc. A 207, 1962,
90) aufgebaut.
Es wird davon ausgegangen, daß der in der Flüssigkeit zu
nächst als Wasserstoff (H₂) molekular vorliegende Wasserstoff
an der an die Flüssigkeit angrenzenden Beschichtung bzw.
Seite der Wand adsorbiert wird und anschließend atomar in die
Wand eindringt. Infolge der leitenden Verbindung der Wand mit
der in dem Elektrolyt angeordneten Gegenelektrode tritt ein
elektrolytischer Strom auf, mit dem eine Permeation atomaren
Wasserstoffs durch die Wand einhergeht. Dabei ist der
auftretende Strom der durch die Wand tretenden
Wasserstoffmenge proportional. Der Strom kommt dadurch
zustande, daß in der Wand ein Konzentrationsgradient
vorliegt, denn auf der an das Isolieröl angrenzenden Seite
der Wand entspricht die Wasserstoff (H)-Konzentration im
wesentlichen der in dem Isolieröl vorliegenden Wasserstoff-Kon
zentration, während auf der Seite der Elektrolytlösung im
oberflächennahen Bereich der Wand eine Wasserstoff-Kon
zentration vorliegt, die nahe Null ist.
Die besten Ergebnisse werden erreicht, wenn die Wand mit
Palladium beschichtet bzw. aus Palladium gebildet ist, da
Palladium bei den Grenzschichtreaktionen katalytisch wirkt
und da Palladium eine sehr große Wasserstoff-Permeationsrate
besitzt.
Im Falle einer beschichteten Wand ist es günstig, wenn diese
aus Eisen, Nickel oder Titan gebildet ist, weil bei diesen
Metallen eine günstige Kombination aus Wasserstoff-Per
meationseigenschaften und Festigkeitsverhalten vorliegt.
Als Elektrolytlösung eignet sich insbesondere eine wäßrige
NaOH- oder KOH- bzw. NH₃-, NH₄Cl- oder H₂SO₄-Lösung, da im
Falle derartiger Lösungen die Überführungszahlen ähnlich sind
und günstigerweise ein hoher pH-Wert sich vorliegt.
Bei der Elektrolytlösung sollte es sich größenordnungsmäßig
um mindestens eine 0,1 m-Lösung handeln, da sich dann der
pH-Wert trotz des durch den elektrolytischen Strom bedingten
Ionenverbrauchs nicht wesentlich ändert.
Eine besonders bevorzugte Variante der Erfindung sieht vor,
daß die Mittel zur elektrisch leitenden Verbindung einen
Potentiostaten enthalten, der der Gegenelektrode in bezug auf
die Wand kathodisches Potential aufprägt. Der Potentiostat
bewirkt dann über einen geregelten Stromfluß von der Wand zur
Gegenelektrode, daß die Potentialdifferenz zwischen der Wand
und einer in der Elektrolytlösung angeordneten Bezugselektro
de des Potentiostaten konstant bleibt. Infolge des durch den
Potentiostaten aufgeprägten Potentials tritt ein im Vergleich
zum unpolarisierten Fall um ein Vielfaches höherer Stromfluß
auf, der von einer entsprechend erhöhten Wasserstoff-Permeation
durch die Wand begleitet ist. Nähere Informationen
über den Aufbau von Potentiostaten finden sich bei H.
Kaesche, "Die Korrosion der Metalle", Berlin, 1966, Seiten
63 ff.
Es besteht zwar grundsätzlich die Möglichkeit, als Bezugs
elektrode des Potentiostaten eine handelsübliche Ag/AgCl-,
Cu/CuSO₄-, Hg/HgSO₄-, Ag/AgO- oder Ni/NiO₂-Elektrode zu
verwenden; jedoch hat sich gezeigt, daß auch mit einer we
sentlich einfacheren und billigeren, beispielsweise als
Blech- oder Drahtteil ausgebildeten Nickelelektrode als
Bezugselektrode wegen ihrer Robustheit in alkalischem Milieu
gute Ergebnisse erzielt werden.
Bei der kathodischen Reaktion wird im Bereich der Gegenelek
trode entweder Wasserstoff erzeugt oder es wird im
Elektrolyten gelöster Sauerstoff verbraucht. Es ist daher
zweckmäßig, wenn die Gegenelektrode ein Oxid oder Hydroxid
enthält. Einen Überblick über die Reaktionen, die an der
Gegenelektrode je nach pH-Wert ablaufen können, gibt die
Tabelle 1. Diese Reaktionen laufen zum Teil sehr komplex ab
(vgl. Ebert, H., Elektrochemie: Grundlagen und
Anwendungsmöglichkeiten, Würzburg, 1979). Für eine Übersicht
in Form der Tabelle 1 sind sie zum Verständnis nur extrem
vereinfacht dargestellt. Um zu gewährleisten, daß ausreichend
gelöster Sauerstoff im Elektrolyten vorhanden ist, ist
diejenige Wand, die den Elektrolyten von der Atmosphäre
trennt, sauerstoffdurchlässig. Es handelt sich dann
vorzugsweise um eine als dünne, mit einem Drahtnetz
abgestützte Membran aus Kunststoff, wie sie
üblicherweise bei den elektrochemisch arbeitenden
Sauerstoff-Meßzellen (z. B. Zelle nach Clark) eingesetzt wird. Die
Sauerstoffdurchlässigkeit der Wand kann auch durch poröse Me
tall- oder Graphitkörper erreicht werden, wie sie von der
Zink-Luft-Zelle oder von den Stahlakkumulatoren bekannt sind.
Einfacher zu realisieren und auch erprobt ist es aber, die
Elektrolytkammer gasdicht auszuführen und den an der Kathode
entstehende Wasserstoff durch Oxidreduktionen an sogenannten
"Depolarisatoren" zu binden. Solche Depolarisatoren sind in
einer unvollständigen Auswahl in der Tabelle 1 aufgeführt.
Die einfachste Depolarisatorausführung ist ein Gemisch von
Braunstein und Ruß und/oder Graphit. Derartige
Depolarisatoren sind bereits aus dem Leclanch´-Element
bekannt, wo sie den Pluspol bilden. Es muß darauf noch einmal
hingewiesen werden, daß die elektrochemischen Reaktionen an
den Depolarisatoren in komplizierter Weise ablaufen, und die
chemischen Reaktionsformulierungen in der Tabelle 1 nur die
zweckmäßigste, extrem vereinfachte, kürzeste Form darstellen.
Es wurde übrigens gefunden, daß nicht notwendigerweise eine
besondere Bezugselektrode des Potentiostaten vorgesehen sein
muß. Vielmehr können gemäß einer Variante der Erfindung
Bezugs- und Gegenelektrode identisch sein.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den beigefügten
Zeichnungen dargestellt, die jeweils in grob schematischer
Darstellung einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen
Röntgenstrahler zeigen.
Die Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Röntgenstrahler, der
ein mit einer elektrisch isolierenden Flüssigkeit, z. B.
Isolieröl, gefülltes Schutzgehäuse 1 aufweist, in dem eine
Röntgenröhre 2 angeordnet ist. Diese ist als Drehanoden-Röntgen
röhre ausgebildet, die einen Anodenteller 3, eine
Kathode 4 und einen Elektromotor zum Antrieb der Drehanode
enthält, der einen Rotor 5 und einen außerhalb des
Glaskörpers der Röntgenröhre 2 angeordneten Stator 6
aufweist. Das Schutzgehäuse 1 besitzt ein
Strahlenaustrittsfenster 7 für die vom Anodenteller 3
ausgehende Röntgenstrahlung.
Außerdem ist eine insgesamt mit 8 bezeichnete Entgasungsvor
richtung für das Isolieröl vorgesehen, die über zwei Leitun
gen 9 und 10 am Schutzgehäuse 1 angeschlossen ist und durch
die das Isolieröl in einem geschlossenen Kreislauf zirku
liert. Eine Umwälzpumpe 12 für das Isolieröl ist in die
Leitung 9 eingefügt und an der dem Stator 6 benachbarten
Stirnfläche des Schutzgehäuses 1 angebracht. Die Leitungen 9
und 10 sind flüssigkeitsdicht durch die Wandung des Schutz
gehäuses 1 geführt. Innerhalb des Schutzgehäuses 1 endet die
Leitung 9 im Bereich des Stators 6 und die Leitung 10 im
Bereich des kathodenseitigen Endes der Röntgenröhre 2. Hier
durch ergeben sich innerhalb des Schutzgehäuses 1 Strömungs
verhältnisse, die sicherstellen, daß mittels der Umwälzpumpe
12 das gesamte innerhalb des Schutzgehäuses 1 befindliche
Isolieröl durch die Entgasungsvorrichtung 8 geleitet wird. Um
temperaturbedingte Volumenschwankungen des in dem
Schutzgehäuse 1 befindlichen Isolieröls ausgleichen zu kön
nen, ist dieses an seinem einen Ende in an sich bekannter
Weise mittels einer nachgiebigen Membran 34 verschlossen.
Die Entgasungsvorrichtung 8 weist ein flüssigkeitsdicht an
dem Schutzgehäuse 1 angebrachtes Gehäuse 13 auf, das durch
eine Wand 14 in zwei flüssigkeitsdicht voneinander getrennte
Kammern 15 und 16 unterteilt ist. In die Kammer 15 münden die
Leitungen 9 und 10. Die Kammer 15 ist demnach mit Isolieröl
gefüllt. Die Kammer 16 ist mit einer Elektrolytlösung, bei
spielsweise einer wäßrigen 0,1 m KOH- oder NaOH- bzw. NH₃-,
NH₄Cl- oder H₂SO₄-Lösung, gefüllt, und nimmt eine der
Wand 14 gegenüberliegend angeordnete Gegenelektrode 17 auf.
Die Wand 14 ist aus wenigstens einem Metall der Gruppe Ruthe
nium, Rhodium, Palladium, Osmium, Iridium, Platin, Nickel,
Eisen und Titan gebildet. Besonders geeignet ist Palladium,
weil Palladium die höchsten Wasserstoff-Permeationsraten
besitzt.
Zwischen der Wand 14 und der Gegenelektrode 17 besteht eine
elektrisch leitende Verbindung. Daher diffundiert der in dem
Isolieröl gelöste Wasserstoff nach Dissoziierung an der
Oberfläche der Wand 14 durch die Wand 14 aus der Kammer 15 in
die Kammer 16. Dabei weist die Wasserstoff-Konzentration in
der Grenzfläche zwischen der Wand 14 und dem in der Kammer 15
befindlichen Isolieröl ihren maximalen Wert auf und nimmt
über der Dicke etwa linear zumindest annähernd auf den Wert
Null ab, der in der Grenzschicht zwischen der Wand 14 und der
in der Kammer 16 befindlichen Elektrolytlösung vorliegt. Dies
ist in Fig. 1 durch den über eine Bezugslinie mit der Wand 14
verbundenen von C₁ auf den Wert Null abfallenden Verlauf der
Wasserstoff-Konzentration C über der Dicke d der Wand 14
veranschaulicht, wobei D der Dicke der Wand 14 entspricht. Da
die Wand 14 mit der Gegenelektrode 17 elektrisch leitend
verbunden ist, fließt zwischen der Wand 14 und der
Gegenelektrode 17 ein Strom, der der Wasserstoff-Permeation
durch die Wand 14 direkt entspricht.
Im Falle der Ausführungsform gemäß Fig. 1 wird die leitende
Verbindung zwischen der Wand 14 und der Gegenelektrode 17
mittels eines Potentiostaten 18 gewährleistet, der einen
Potentialunterschied von z. B. 0,1 bis 0,2 Volt (VH) zwischen
der Wand 14 und der Gegenelektrode 17 aufrechterhält, wobei
die Gegenelektrode 17 gegenüber der Wand 14 ein kathodisches
Potential aufweist. Es ergibt sich dann gegenüber der einfa
chen elektrisch leitenden Verbindung der Gegenelektrode 17
mit der Wand ein um ein Vielfaches höherer Strom und demzu
folge eine um ein Vielfaches höhere Wasserstoff-Permeation
durch die Wand 14 von der Kammer 15 in die Kammer 16.
Im Falle einer aus Palladium gebildeten Wand 14 ergibt sich
für eine einfache leitende Verbindung der Wand 14 mit der
Gegenelektrode 17 ein Strom, der etwa 20 mal geringer ist als
im Falle der Verwendung eines Potentiostaten.
Versuche haben gezeigt, daß bei geeigneter Dimensionierung
der aus Palladium gebildeten Wand 14 mehr als doppelt soviel
Wasserstoff abgeführt werden kann, wie durch den Zerfall von
Isolieröl bei intensivem Betrieb eines Hochleistungsstrahlers
entsteht.
Der Potentiostat 18 weist eine Bezugselektrode 19 auf, die
benötigt wird, um den Stromfluß von der Wand 14 zu der Gegen
elektrode 17 so regeln zu können, daß eine konstante Poten
tialdifferenz zwischen der Wand 14 und der Bezugselektrode 19
vorliegt. Bei dieser Bezugselektrode 19 kann es sich um eine
handelsübliche Bezugselektrode handeln. Im Falle des be
schriebenen Ausführungsbeispiels ist jedoch eine Bezugs
elektrode 19 aus Nickelblech oder -draht vorgesehen, die
besonders einfach und unempfindlich ist. Da die in die Kammer
16 eintretenden Wasserstoffatome als H⁺-Ionen vorliegen, be
steht die Gefahr der Wasserstoffbildung an der durch den
Potentiostaten kathodisch geschalteten Gegenelektrode 17. Um
dies zu vermeiden, ist im Falle des Ausführungsbeispiels
gemäß Fig. 1 als Gegenelektrode eine Oxid- oder Hydroxid-Elektrode
vorgesehen. Im Falle einer Oxid-Elektrode wird
deren Oxid unter Bildung von OH⁻-Ionen reduziert, wodurch die
Bildung von Wasserstoff vermieden ist. Als Material für die
Gegenelektrode 17 eignet sich beispielsweise mit Ruß und/oder
Graphit als Depolarisator vermengter Braunstein. Im Falle
einer Hydroxid-Elektrode werden Wasserstoff-Ionen H⁺ von
OH⁻-Ionen gebunden.
Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 stimmt mit dem zuvor
beschriebenen in wesentlichen Punkten überein, weshalb für
gleiche oder ähnliche Teile jeweils die gleichen Bezugs
zeichen verwendet werden.
Ein erster Unterschied besteht darin, daß eine Wand 14′
vorgesehen ist, die aus einem Metall, beispielsweise Eisen
oder Titan, gebildet ist und beidseitig mit einem Metall der
Gruppe Ruthenium, Rhodium, Palladium, Osmium, Iridium, Pla
tin, Nickel und Titan beschichtet ist. Da die genannten
Metalle teilweise recht teuer sind, läßt sich auf diese Weise
eine unter Umständen erhebliche Kostenreduzierung erreichen.
Ein weiterer Unterschied zu der zuvor beschriebenen Ausfüh
rungsform besteht darin, daß in der Kammer 16 eine einzige
Elektrode 20 angeordnet ist, die sowohl die Funktion der
Gegen- als auch Bezugselektrode erfüllt. Demnach ist die
Elektrode 20 auch mit den beiden entsprechenden Anschlüssen
des Potentiostaten 18 verbunden.
Bei der Elektrode 20 muß es sich nicht notwendigerweise wie
im Falle der Gegenelektrode 17 des zuvor beschriebenen Aus
führungsbeispiels um eine Oxid- oder Hydroxid-Elektrode
handeln. Eine der Begrenzungswände der Kammer 16 zur
umgebenden Atmosphäre ist nämlich aus einem
sauerstoffdurchlässigen Kunststoff gebildet, und zwar als
Membran 21, die in nicht dargestellter Weise durch ein
Drahtgeflecht verstärkt ist. Durch die Membran 21 kann dann
ausreichend Sauerstoff in die in der Kammer 16 befindliche
Elektrolytlösung eindiffundieren. Ein Sauerstoff
(O₂)-Molekül, vier freie Elektronen und zwei Wasserstoff
(H₂)-Moleküle verbinden sich dann im Rahmen der in der Kammer 16
stattfindenden kathodischen Reaktion zu vier OH⁻-Ionen. Auf
diese Weise ist auch ohne die Verwendung einer Oxid-Elektrode
die Wasserstoffbildung an der Elektrode 20 vermieden.
Auch dann, wenn die Gegen- und die Bezugselektrode als sepa
rate Elektroden ausgeführt sind, kann die Wasserstoffbildung
an der Gegenelektrode durch eine die Elektrolytlösung von der
umgebenden Atmosphäre trennende sauerstoffdurchlässige Wand
verhindert werden.
Im Falle der beschriebenen Ausführungsbeispiele weist die
Entgasungsvorrichtung 8 jeweils eine getrennte Kammer 15 auf,
durch die das Isolieröl geleitet wird. Es besteht aber auch
die Möglichkeit, die Wand 14 bzw. 14′ in eine Öffnung des
Schutzgehäuses 1 flüssigkeitsdicht einzusetzen. In diesem
Falle ist es im Interesse einer guten Entgasungswirkung
wichtig, innerhalb des Schutzgehäuses 1 für Strömungsverhält
nisse zu sorgen, die eine Entgasung des gesamten in dem
Schutzgehäuse 1 aufgenommenen Isolieröls gewährleisten.
Bei beiden zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen ist die
elektrisch leitende Verbindung der Wand 14 bzw. 14′ mit der
Gegenelektrode 17 bzw. der Elektrode 20 mittels eines Poten
tiostaten 18 bewirkt. Es besteht aber auch die Möglichkeit
einer einfachen elektrisch leitenden Verbindung mittels eines
Drahtes oder dergleichen. Allerdings ist dann die
Wasserstoff-Permeation durch die Wand 14 bzw. 14′ erheblich
geringer als im Falle der Verwendung eines Potentiostaten 18.
Ein wesentlicher zusätzlicher Vorteil der Erfindung liegt
darin, daß zwar der im Schutzgehäuse entstehende Wasserstoff
mittels der Entgasungsvorrichtung abgeführt wird, aber im
Bereich der Entgasungsvorrichtung keine signifikante Diffu
sion von Gasen, insbesondere Bestandteilen der Umgebungsluft,
in das Isolieröl erfolgt. Es besteht also die Möglichkeit,
einen gasdichten Röntgenstrahler aufzubauen.
Claims (12)
1. Röntgenstrahler gelöst, welcher ein mit einer Flüssigkeit
gefülltes Schutzgehäuse (1), eine in diesem angeordnete
Röntgenröhre (2) und eine Entgasungsvorrichtung (8) zur
Entgasung der in dem Schutzgehäuse (1) enthaltenen Flüssig
keit aufweist, welche Entgasungsvorrichtung (8) eine metalli
sche, die Flüssigkeit von einer wäßrigen Elektrolytlösung
trennende Wand (14 oder 14′), die beidseitig mit wenigstens
einem Metall der Gruppe Ruthenium, Rhodium, Palladium, Os
mium, Iridium, Platin, Nickel und Titan beschichtet oder aus
wenigstens einem Metall der genannten Gruppe gebildet ist,
eine in der Elektrolytlösung angeordnete Gegenelektrode (17,
20) und Mittel zur elektrisch leitenden Verbindung der Wand
(14, 14′) mit der Gegenelektrode (17, 20) aufweist.
2. Röntgenstrahler nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wand (14′) be
schichtet und aus Eisen, Nickel oder Titan gebildet ist.
3. Röntgenstrahler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß als Elektrolytlösung eine
wäßrige NaOH- oder KOH- bzw. NH₃- oder NH₄Cl- oder
H₂SO₄-Lösung vorgesehen ist.
4. Röntgenstrahler nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß es
sich bei der Elektrolytlösung größenordnungsmäßig um eine
0,01 bis 3 m Lösung handelt.
5. Röntgenstrahler nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Mittel zur elektrisch leitenden Verbindung einen Poten
tiostaten (18) enthalten, der der Gegenelektrode (17, 20) in
bezug auf die Wand (14, 14′) kathodisches Potential aufprägt.
6. Röntgenstrahler nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen der Wand (14, 14′) und der Bezugselektrode (17, 20)
ein Potentialunterschied in der Größenordnung von 0,1 bis
0,2 Volt (VH) vorliegt.
7. Röntgenstrahler nach Anspruch 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß eine vorzugsweise als
Blech- oder Drahtteil ausgebildete Nickelelektrode als
Bezugselektrode (19) vorgesehen ist.
8. Röntgenstrahler nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Gegenelektrode (17) ein Oxid oder Hydroxid enthält.
9. Röntgenstrahler nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gegenelektrode (17)
aus einem Gemisch von Braunstein und Ruß und/oder Graphit
gebildet ist.
10. Röntgenstrahler nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Elektrolytlösung von der umgebenden Atmosphäre durch eine
sauerstoffdurchlässige Wand getrennt ist.
11. Röntgenstrahler nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die sauerstoffdurch
lässige Wand als dünne Membran (21) ausgeführt ist, die
vorzugsweise aus Kunststoff gebildet ist.
12. Röntgenstrahler nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß eine
einzige Elektrode (20) Bezugs- und Gegenelektrode bildet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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