DE4412562A1 - Kommunikationssystem mit konfigurierten Gruppen von ISDN-B-Kanälen - Google Patents

Description

In der Praxis der Kommunikationstechnik treten Konfiguratio­ nen auf, in denen zwei oder mehrere Firmen, freiberufliche Praxen, Organisationen oder ähnliches, die im allgemeinen räumlich benachbart residieren, an ein gemeinsames Vermitt­ lungssystem angeschlossen sind. In solchen Konfigurationen kann in der Praxis der Fall auftreten, daß wenigstens eine der an das gemeinsame Vermittlungssystem angeschlossenen Fir­ men oder Organisationen - z. B. aufgrund besonderer Eigenhei­ ten des Geschäftsbetriebes - eine die durchschnittliche Ver­ kehrsbelastung der möglichen Verbindungen zu einem öffentli­ chen Fernsprechsystem deutlich übersteigende Auslastung die­ ser Verbindungsleitungen verursacht. Dadurch können die ande­ ren Firmen oder Organisationen über Gebühr in der Kommunika­ tion mit der Außenwelt beeinträchtigt werden.

Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, bei einer derartigen Konfiguration eines Kommunikationssystems jeder der an ein gemeinsames Vermittlungssystem angeschlosse­ nen Firmen oder Organisationen zu jedem Zeitpunkt zumindest eine definierte Zahl von Verbindungsmöglichkeiten zu einem öffentlichen Kommunikationssystem zu reservieren.

Die Erfindung besteht aus einem Kommunikationssystem mit ei­ ner programmgesteuerten Vermittlungseinrichtung zur Verbin­ dung von Endgeräten, die wenigstens zwei organisationsorien­ tiert definierten Endgerätegruppen angehören, mit ISDN-gemäß Nutzdatenkanäle führenden Anschlußleitungen zu wenigstens einem weiteren Kommunikationssystem, wobei jeder Endgeräte­ gruppe jeweils bestimmte Gruppen von Nutzdatenkanälen der Anschlußleitungen individuell zugeordnet sind.

Die Zuweisung der jeweils den Endgerätegruppen zugeordneten Gruppen von Nutzdatenkanälen kann derart erfolgen, daß jeder Endgerätegruppe eine Zugangswählinformation - z. B. Wählzif­ fern - für abgehenden Kommunikationsverkehr zugeordnet ist. Die Vermittlungseinrichtung weist dafür für jede Endgeräte­ gruppe einen Zuordnungsspeicher auf, in dem alle für die End­ gerätegruppe vorgesehenen Gruppen von Nutzdatenkanälen ge­ speichert sind. Diese endgerätegruppenindividuellen Zuord­ nungsspeicher können dabei Speicherbereiche desselben Spei­ chers darstellen.

Die Zuordnung eines freien Nutzdatenkanals aus der jeweils zugehörigen Gruppe von Nutzdatenkanälen zu einem Verbindungs­ wunsch erfolgt vorteilhafterweise derart, daß die Programm­ steuerung eine Datenbasis aufweist, in der neben einer stati­ schen Datenstruktur für die Zuordnung der Gruppen von Nutzda­ tenkanälen zu den Endgerätegruppen eine dynamische Daten­ struktur für den Status der einzelnen Nutzdatenkanäle geführt ist.

Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in zwei Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert.

Fig. 1 zeigt die Konfiguration eines Kommunikationssystems,

Fig. 2 zeigt ein schematisches Abbild der Datenbasis und des Programmablaufs einer Programmsteuerung.

Die in der Fig. 1 schematisch angedeuteten Endgerätegruppen A, B repräsentieren jeweils sämtliche Endgeräte einer organisa­ torisch von der anderen unabhängigen Firma dar. Beide Firmen bzw. beide Gruppen A, B von Endgeräten bedienen sich einer gemeinsamen Vermittlungseinrichtung V, die eine Anschlußlei­ tung al zu einem öffentlichen Vermittlungssystem S aufweist. Die Anschlußleitung al ist Träger einer ISDN-Verbindung mit 30 Nutzdatenkanälen. In schematischer Weise ist angedeutet, daß jeweils ein Teil a, b dieser Nutzdatenkanäle jeweils ei­ ner der beiden Gruppen A, B der Endgeräte zugeordnet ist. Wenn von einem Endgerät, z. B. der Endgerätegruppe A, eine Verbindung über das öffentliche Vermittlungssystem S aufge­ baut werden soll, wird eine entsprechende Zugangswählziffer eingegeben, die im Vermittlungssystem V derart ausgewertet wird, daß nur die Nutzdatenkanäle a daraufhin geprüft werden, ob unter diesen ein freier Nutzdatenkanal zur Verfügung steht. Selbst bei völliger Auslastung aller Nutzdatenkanäle a verbleiben der anderen Endgerätegruppe B Nutzdatenkanäle b zur Verbindung mit dem öffentlichen Vermittlungssystem S.

Das in Fig. 2 dargestellte Abbild einer Datenbasis bzw. eines Programmablaufs zeigt eine statische Datenstruktur SD, die die Daten über die Zugehörigkeit jedes einzelnen B-Kanals der ISDN-Verbindung zu einer der Endgerätegruppen enthält, und eine dynamische Datenstruktur DD, in der der Status jedes einzelnen B-Kanals der ISDN-Verbindung, d. h. im wesentlichen Freizustand oder Belegtzustand, repräsentiert ist. Hierbei ist vorausgesetzt, daß mehrere Zugänge - d. h. mehrere Verbin­ dungsleitungen - zu einem öffentlichen Vermittlungssystem bestehen.

Dementsprechend wird bei einem Verbindungswunsch, z. B. durch Wählen einer entsprechenden Zugangswählziffer, ein "Pointer" PS für die statische Datenstruktur SD gesetzt und in dieser nacheinander für die Nutzdatenkanäle - B-Kanäle im ISDN-Kanal - ermittelt, zu welcher definierten Gruppe von Nutzdatenkanä­ len dieser B-Kanal gehört. Für jeden B-Kanal, der dem anrei­ zenden Endgerät zur Verfügung steht, wird ermittelt, zu wel­ chem Zugang - ISDN-Kanal bzw. ISDN-Anschlußleitung - dieser B-Kanal gehört. Anschließend wird ein "Pointer" PD für die dynamische Datenstruktur DD gesetzt und der Status des ent­ sprechenden B-Kanals, z. B. BK1, ermittelt. Ist dieser B-Kanal BK1 belegt, wird der "Pointer" PD für die statische Daten­ struktur SD auf den nächsten Nutzdatenkanal BK2 weiterge­ setzt.

Claims (5)

1. Kommunikationssystem mit einer programmgesteuerten Ver­ mittlungseinrichtung (V) zur Verbindung von Endgeräten, die wenigstens zwei organisationsorientiert definierten Endgerä­ tegruppen (A, B) angehören, mit ISDN-gemäß Nutzdatenkanäle führenden Anschlußleitungen zu wenigstens einem weiteren Kom­ munikationssystem (S), wobei jeder Endgerätegruppe (A, B) jeweils bestimmte Gruppen von Nutzdatenkanälen (a, b) der Anschlußleitungen (al) individuell zugeordnet sind.

2. Kommunikationssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Endgerätegruppe (A, B) eine Zugangswählinformation für abgehenden Kommunikationsverkehr zugeordnet ist.

3. Kommunikationssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß für jede Endgerätegruppe (A, B) ein Zuordnungsspeicher vorgesehen ist, in dem alle für die Endgerätegruppe (A, B) vorgesehenen Gruppen von Nutzdatenkanälen (a, b) gespeichert sind.

4. Kommunikationssystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in jedem Zuordnungsspeicher die der Endgerätegruppe (A, B) zugehörigen Zugangswahlinformationen gespeichert sind.

5. Kommunikationssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Programmsteuerung eine Datenbasis aufweist, in der neben einer statischen Datenstruktur (SD) für die Zuordnung der Gruppen (a, b) von Nutzdatenkanälen zu den Endgerätegrup­ pen (A, B) eine dynamische Datenstruktur (DD) für den Status der einzelnen Nutzdatenkanäle (a, b) geführt ist.