DE4411562C2 - Verfahren zum Anbringen einer Tapete auf einem Tapeziergrund und Tapete zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Anbringen einer Tapete auf einem Tapeziergrund und Tapete zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anbringen einer Tapete auf einem Tapeziergrund,
wobei die Rückseite der mit einem selbsthaftenden Kleber versehenen Tapete wiederlösbar
auf dem Tapeziergrund angebracht wird. - Die Erfindung betrifft ferner eine Tapete zur
Durchführung des Verfahrens.
Beim Tapezieren einer Wand oder einer Decke mit einer Rauhfasertapete wird die Rück
seite dieser Rauhfasertapete zunächst mittels eines entsprechenden Kleisters eingekleistert
und so die Rauhfasertapete auf dem Tapeziergrund festgeklebt. Anschließend kann dann
die Vorderseite der Rauhfasertapete mit Farbe überstrichen werden. Das Problem beim
Tapezieren von Wänden oder Decken mit derartigen Rauhfasertapeten - oder allgemein mit
Tapeten - besteht darin, daß es oftmals und dabei insbesondere für den Laien schwierig ist,
die Rauhfasertapete richtig auf der Wand zu befestigen, da es nach dem Festkleben keine
Korrekturmöglichkeit mehr gibt.
Aus der DE-OS 37 41 194 ist ein Verfahren zum Anbringen einer Tapete zum Trockentape
zieren auf Wänden der eingangs angegebenen Art bekannt. Zu diesem Zweck wird die
Rückseite der Tapete mit einer adhäsiv wirkenden Klebebeschichtung versehen, welche
eine Dauerklebrigkeit besitzt. Die Klebebeschichtung besteht dabei aus einer Mischung aus
Adhäsionsklebstoff und Luft-Hohlräumen, wobei dieser Klebstoffschaum auf der Rückseite
der Tapete unter Bildung einer flächigen Schicht, insbesondere in insel- und/oder linienarti
gen Mustern aufgebracht ist. Diese Klebebeschichtung soll auch bei nicht glatten Unter
gründen eine große übertragbare Haltekraft gewährleisten, wobei ein Wiederablösen er
laubt sein soll, ohne daß größere Rückstände des Klebstoffschaums auf dem Untergrund
verbleiben. Nachteilig bei diesem bekannten Verfahren zum Anbringen einer Tapete ist,
daß die Tapete zwar wiederlösbar auf dem Tapeziergrund angebracht ist, daß daraus aber
auch der Nachteil resultiert, daß sich die Tapete nach einer gewissen Zeit wieder lösen
kann.
Das DE-GM 78 12 607 offenbart eine Tapete, welche über ihre gesamte Fläche verteilt Lö
cher aufweist. Diese Löcher dienen zum Luftaustausch insbesondere bei Tapeten mit
dichten Kunststoffschichten und sollen damit ein Anbringen mit wasserhaltigem Kleister
ermöglichen.
In dem DE-GM 70 25 670 schließlich ist eine Tapete offenbart, welche Löcher aufweist. Die
Anbringung der Löcher sowie ein Überstreichen erfolgt dabei nach rein gestalterischen Ge
sichtspunkten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs angegebene Verfahren zum
Anbringen einer Tapete auf einem Tapeziergrund derart weiterzuentwickeln, daß die Tapete
besser auf dem Tapeziergrund haftet; ferner soll eine Tapete zur Durchführung des Verfah
rens geschaffen werden.
Als technische Lösung wird mit der Erfindung verfahrensmäßig vorgeschlagen, daß
anschließend die Vorderseite der Löcher aufweisenden Tapete zur endgültigen Fixierung
der Tapete auf dem Tapeziergrund mit Farbe überstrichen wird.
Dadurch ist ein Verfahren zum Anbringen einer Tapete, insbesondere Rauhfasertapete
mittlerer Struktur geschaffen, welche die Tapezierarbeit wesentlich vereinfacht und bei dem
vor allem die Tapete sehr gut auf dem Tapeziergrund hält. Das Einkleistern der Tapete
entfällt, und ein Tapeziertisch einschließlich der dazugehörigen Werkzeuge werden nicht
benötigt. Die Erfindungsidee besteht dabei darin, in einem ersten Schritt die Tapete zu
nächst provisorisch mittels eines Haftklebers wiederlösbar auf dem Tapeziergrund zu befe
stigen, um anschließend in einem zweiten Schritt die eigentliche Befestigung durch Über
streichen der Tapete mit Farbe vorzunehmen. Der Vorteil der selbstklebenden Tapete be
steht darin, daß sie mehrmals wieder abgelöst werden kann, wenn sie beispielsweise nicht
richtig positioniert worden ist. Dadurch ist die Handhabung der Tapete beim Anbringen er
heblich erleichtert, da eine leichte Korrektur möglich ist. Die Klebekraft des selbsthaftenden
Klebers (Haftkleber) ist dabei derart, daß beim erneuten Ablösen der Tapete diese nicht
beschädigt wird, insbesondere daß sie nicht durchreißt. Erst wenn sicher ist, daß die Tapete
ihre richtige und endgültige Position hat, erfolgt in dem zweiten Schritt das endgültige
"Festkleben" durch den Farbanstrich. Zuvor ist die Tapete vorzugsweise mit einer Tapezier
rolle oder einer Moosgummiwalze fest angedrückt worden. Durch den Farbauftrag dringt die
Farbe durch die kleinen und relativ dicht nebeneinanderliegenden Löcher in den Zwischen
bereich zwischen der Tapete und dem Tapeziergrund und bildet um das Loch herum einen
Pilz. Beim Trocknen der Farbe haftet diese fest einerseits an der Rückseite der Tapete und
andererseits auf dem Tapeziergrund, so daß die getrocknete Farbe als Fixierfarbe eine fe
ste Verbindung im Sinne eines Klebstoffes zwischen der Rückseite der Tapete und dem
Tapeziergrund herstellt. Dadurch ist die endgültige Fixierung der Tapete auf dem Tapezier
grund erreicht.
Als Farbe für den Deckanstrich wird vorzugsweise Dispersions- oder Latexfarbe verwendet.
Es können dabei ohne weiteres handelsübliche Farben verwendet werden. Sie müssen nur
die Funktion einer Fixierfarbe erfüllen.
Eine weitere Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens schlägt schließlich vor, daß
der Anstrich der Tapete wenigstens zweimalig durchgeführt wird. Dabei erfolgt vorzugswei
se der erste Anstrich mit einer etwas dünneren Farbe als der zweite Anstrich. Für den er
sten Anstrich wird eine stark haftende, also "fixierende" Farbe benötigt, welche zu diesem
Zweck etwas dünnflüssig ist. Bei diesem ersten Anstrich muß die Farbe durch die Löcher
hindurchdringen und im Umkreis dieser Löcher eine Art Pilz zwischen der Tapete und dem
Tapeziergrund ausbilden, so daß die geforderte Haftung erreicht wird. Während somit der
erste Anstrich mittels der Fixierfarbe in erster Linie der Haftung der Tapete auf dem Tape
ziergrund dient, soll der zweite Anstrich in erster Linie Dekorationszwecken dienen.
Zur Durchführung des Verfahrens wird als technische Lösung eine Tapete vorge
schlagen, welche Löcher aufweist und welche auf ihrer Rückseite mit einem selbsthaften
den Kleber versehen ist. Mittels des selbsthaftenden Klebers wird die Tapete - wie zuvor
beschrieben - zunächst provisorisch auf dem Tapeziergrund befestigt, um anschließend die
endgültige Fixierung vorzunehmen. Zu diesem Zweck dienen die Löcher in der Tapete,
durch die die aufgetragene Farbe hindurchdringt und sich derart zwischen der Unterseite
der Tapete und der Unterseite des Tapeziergrundes verteilt, daß die Farbe gewissermaßen
als Klebstoff dient.
Vorzugsweise weisen die Löcher einen Durchmesser von 0,8 mm auf. Weiterhin weisen die
Löcher einen Abstand von 1 cm auf, wobei sie darüber hinaus versetzt zueinander ange
ordnet sind. Eine Tapete mit derart ausgebildeten Löchern läßt sich auf optimale Weise
verarbeiten.
Schließlich wird in einer Weiterbildung der Tapete vorgeschlagen, daß sie eine Rauhfaser
tapete ist.
Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Tapete in Form einer Rauhfasertapete
wird nachfolgend anhand der Zeichnung beschrieben. Diese zeigt in einer schematischen
Schnittansicht eine derartige Rauhfasertapete, wie sie auf einem Mauerputz eines Mauer
werks befestigt ist.
In der Zeichnung ist zunächst ein Mauerwerk 1 angedeutet, welches mit einem üblichen
Mauerputz 2 versehen ist. Dieser Mauerputz 2 bildet den Untergrund für eine aufzubringen
de Tapete 3 in Form einer Rauhfasertapete. Zu diesem Zweck muß der Untergrund tragfä
hig, sauber und trocken sein.
Die Tapete 3 weist dabei ursprünglich auf ihrer Rückseite, mittels der sie auf dem Mauer
putz 2 befestigt wird, einen selbsthaftenden Kleber 4 auf. Der Kleber 4 wird dabei vorzugs
weise aufgesprüht und anschließend getrocknet. Dies stellt eine technisch einfache Mög
lichkeit dar, um die Rückseite der Tapete 3 mit dem Haftkleber zu versehen. Die Haftung
des Klebers 4 darf dabei nicht so groß sein, daß die Tapetenrolle zusammenklebt. Dies wird
insbesondere dadurch erreicht, daß die mit dem Kleber 4 versehene Rückseite der Rauhfa
sertapete nur die Spitzen der Rauhfaserkörner berührt und somit die Haftfläche relativ ge
ring ist.
Weiterhin ist die Tapete 3 mit Löchern 5 versehen, die jeweils einen Durchmesser von un
gefähr 0,8 mm aufweisen und zueinander einen Abstand von ungefähr 1 cm besitzen. Die
Löcher in der Tapete 3 können gestanzt oder mittels Luftdruck erzeugt sein. Wichtig bei
den Löchern 5 ist, daß hierbei eine Materialwegnahme im Tapetenmaterial vorgenommen
wird. Würde man nur die Tapete 3 mittels einer Nagelwalze perforieren, so würden die da
durch gebildeten Löcher 5 nicht ausreichen, weil sie sich beim Aufbringen der Tapete 3 auf
den Tapeziergrund wieder schließen würden, was ein Hindurchdringen der Farbe verhin
dert. Die endgültige Fixierung der Tapete 3 auf dem Tapeziergrund würde somit gar nicht
erfolgen. Das Stanzen der Tapete 3 zur Ausbildung der Löcher 5 stellt dabei eine technisch
einfache Möglichkeit zur Schaffung dieser Löcher dar, wobei die Stanzung gleich nach der
Herstellung der Rauhfasertapete vor dem Aufrollen erfolgen kann. Es ist auch denkbar, die
Löcher 5 auf einem sogenannten Lochtisch mittels Druckluft zu erzeugen bzw. herzustellen.
Das Tapezieren geschieht wie folgt:
Zunächst wird die Tapete 3 mittels ihres selbsthaftenden Klebers 4 auf dem Tapeziergrund,
nämlich dem Mauerputz 2 befestigt. Der selbsthaftende Kleber 4 ist dabei derart ausgebil
det, daß sich die Tapete 3 wieder ohne weiteres von dem Mauerputz 2 lösen läßt, wenn die
Tapete 3 in einer falschen Position befestigt worden sein sollte. Durch das Lösen der Ta
pete 3 und erneutes Anbringen ist dadurch ohne weiteres eine Korrektur möglich, ohne daß
dabei die Tapete 3 beschädigt wird. Sobald die Tapete 3 in ihrer richtigen Position ist, wird
sie beispielsweise mittels einer Tapezierrolle fest angedrückt.
Nachdem die Tapete 3 zunächst in einem ersten Schritt provisorisch auf dem Mauerputz 2
(wiederlösbar) befestigt worden ist, erfolgt in einem anschließenden zweiten Schritt die
endgültige Fixierung. Zu diesem Zweck wird die Tapete 3 mit Farbe 6 überstrichen, bei der
es sich beispielsweise um eine relativ dünnflüssige Dispersions- oder Latexfarbe handeln
kann. Die Farbe muß in jedem Fall eine fixierende Wirkung haben. Durch das Überstrei
chen der Tapete 3 mit der Farbe 6 dringt diese durch die kanülenartigen Löcher 5 hindurch
und breitet sich im Umkreis dieses Loches 5 in der Art eines Pilzes zwischen der Rückseite
der Tapete 3 und dem Mauerputz 2 aus. Durch das Trocknen der Farbe haftet diese fest
einerseits an der Rückseite der Tapete 3 und andererseits auf dem Mauerputz 2, so daß die
Farbe 6 gewissermaßen die Funktion eines Klebstoffes erfüllt und die Tapete 3 fest auf
dem Mauerputz 2 fixiert. Anschließend kann dann noch ein zweiter Anstrich vorgenommen
werden.
Bezugszeichenliste
1 Mauerwerk
2 Mauerputz
3 Tapete
4 selbsthaftender Kleber
5 Loch
6 Farbe
2 Mauerputz
3 Tapete
4 selbsthaftender Kleber
5 Loch
6 Farbe
Claims (8)
1. Verfahren zum Anbringen einer Tapete (3) auf einem Tapeziergrund,
wobei die Rückseite der mit einem selbsthaftenden Kleber (4) versehenen Tapete (3)
wiederlösbar auf dem Tapeziergrund angebracht wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß anschließend die Vorderseite der Löcher (5) aufweisenden Tapete (3) zur endgül
tigen Fixierung der Tapete (3) auf dem Tapeziergrund mit Farbe (6) überstrichen wird.
2. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Farbe (6) für den Deckanstrich Dispersions- oder Latexfarbe verwendet wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Anstrich der Tapete (3) wenigstens zweimalig durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Anstrich mit einer etwas dünneren Farbe als der zweite Anstrich durch
geführt wird.
5. Tapete zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tapete (3) Löcher (5) aufweist und auf ihrer Rückseite mit einem selbsthaften
den Kleber (4) versehen ist.
6. Tapete nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Löcher (5) einen Durchmesser von 0,8 mm aufweisen.
7. Tapete nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Löcher (5) einen Abstand von 1 cm aufweisen.
8. Tapete nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tapete (3) eine Rauhfasertapete ist.
Priority Applications (1)
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DE4411562A DE4411562C2 (de) | 1993-08-03 | 1994-04-02 | Verfahren zum Anbringen einer Tapete auf einem Tapeziergrund und Tapete zur Durchführung des Verfahrens |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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DE4411562A DE4411562C2 (de) | 1993-08-03 | 1994-04-02 | Verfahren zum Anbringen einer Tapete auf einem Tapeziergrund und Tapete zur Durchführung des Verfahrens |
Publications (2)
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DE4411562A1 DE4411562A1 (de) | 1995-02-09 |
DE4411562C2 true DE4411562C2 (de) | 1997-07-10 |
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DE4411562A Expired - Fee Related DE4411562C2 (de) | 1993-08-03 | 1994-04-02 | Verfahren zum Anbringen einer Tapete auf einem Tapeziergrund und Tapete zur Durchführung des Verfahrens |
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Country | Link |
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DE (1) | DE4411562C2 (de) |
Cited By (1)
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1994
- 1994-04-02 DE DE4411562A patent/DE4411562C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE4411562A1 (de) | 1995-02-09 |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8125 | Change of the main classification |
Ipc: B44C 7/00 |
|
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |