DE4410163C1 - Vorrichtung zur Herstellung eines gasaushärtbaren Gießformteiles - Google Patents
Vorrichtung zur Herstellung eines gasaushärtbaren GießformteilesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung eines
gasaushärtbaren Gießformteiles, insbesondere eines Gießkernes.
Zur Herstellung von Gießformen sind die verschiedensten Verfah
ren üblich. Bei einem dieser Verfahren, welches vorwiegend zur
Herstellung von Gießkernen eingesetzt wird, schießt man mit ei
nem gasaushärtbarem Binder vermischten Kernsand mittels Druck
luft auf einer Kernschießmaschine in den Hohlraum des Kernka
stens. Anschließend fährt eine Begasungsplatte über den Kernka
sten und ein Aushärtegas wird durch den verdichteten Kernsand
hindurchgeleitet, wodurch der Kernsand zu einem formstabilen
Sandkern aushärtet. Beim Füllen des Kernkastens wird die sich
im Hohlraum des Kernkastens befindende Luft sowie die beim
Schießvorgang mitströmende Luft über Düsen abgeführt, die in
der Kernkastenwandung eingesetzt sind. Üblicherweise wird der
Kernsand von oben in den Kernkasten eingeschossen, wodurch sich
der Kernsand von unten nach oben im Kernkasten aufbaut, was
einen großen Druckanstieg der Luft im oberen Bereich des Kern
kastens zur Folge hat. Aus diesem Grunde werden im oberen Be
reich des Kernkastens, sowie auch an Konturen, an denen ein
Druckaufbau entstehen kann, Entlüftungsdüsen angebracht. Die
einwandfreie Entlüftung ist für eine gute Verdichtung des ein
geschossenen Kernsandes Voraussetzung. Es müssen aber auch im
unteren Bereich des Kernkastens Düsen angebracht werden, damit
das Aushärtegas, das anschließend den eingeschossenen Kernsand
unter geringerem Druck durchströmt, möglichst den Kern voll
ständig durchströmt und aushärten läßt.
Ein Problem besteht dabei darin, daß ein großer Teil des von
oben eingeleiteten Aushärtegases wieder durch die oberen Ent
lüftungsdüsen entweicht. Dieses auf dem kurzen Weg über die
oberen Entlüftungsdüsen entweichende Aushärtegas geht für den
Aushärtevorgang ungenutzt verloren. Das Aushärtegas bzw. dessen
Entsorgung ist aber sehr kostenaufwendig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei derartigen Form
verfahren die benötigte Menge an Aushärtegas auf ein Minimum zu
reduzieren. Zur Lösung dieser Aufgabe werden die im Patent
anspruch 1 angegebenen Merkmale vorgeschlagen.
Nimmt man als Absperrorgan ein Druckhalteventil (Rückschlagven
til) mit einem Vorsteuerdruck von 0,5 bar, so entlüftet dies
den Kernkasten beim Schießvorgang, da der Schießdruck normaler
weise 3 bis 5 bar beträgt. Somit kann man einen großen Teil des
bisher notwendigen Aushärtegases einsparen.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele möglicher Absperror
gane dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 eine Entlüftungsdüse mit eingebautem starren
Ventilteller,
Fig. 2 eine Entlüftungsdüse mit eingebautem flexiblen
Ventilteller,
Fig. 3a und 3b eine Entlüftungsdüse mit eingesetztem Absperr
gitter,
Fig. 4a und 4b eine Entlüftungsdüse mit eingesetzter Ventil
hülse.
Die Fig. 1 zeigt eine sogenannte Schlitzdüse, welche aus dem
Düsenboden 1 mit parallel zueinander verlaufenden Schlitzen 2
für den Luftdurchlaß sowie dem Düsenmantel 3 besteht. In der
Regel haben derartige Düsen eine runde Form. Sie werden in die
Wandung 4 der Gießformteile derart eingesetzt, daß der Düsenbo
den 1 mit der Formenoberfläche 5 fluchtet. Der Düsenmantel 3
ist so dimensioniert und an seiner äußeren Oberfläche min
destens teilweise gerauht, daß er kraftschlüssig in die Wandung
4 eingeschlagen werden kann. Zusätzlich ist bei dem erfindungs
gemäßen Ausführungsbeispiel am Düsenboden 1 zentral ein Halte
stift 6 befestigt, welcher die Führung für einen Ventilteller 7
und die den Ventilteller 7 unter Druck setzende Feder 8 bildet.
Der Ventilteller 7 setzt sich auf den im Inneren des Düsenman
tels 3 vorgesehenen umlaufenden Dichtring 9 mit seinem abge
schrägten äußeren Rand 10 auf. Die Wirkungsweise ist leicht
verständlich. In Ausgangsstellung liegt der Ventilteller 7
mittels Federdruck auf dem Dichtring 9 auf. Beim Schießvorgang
entweicht die unter Druck stehende Luft durch die Schlitze 2,
hebt den Ventilteller 7 entgegen dem Federdruck an, die Luft
kann entweichen und anschließend wird der Ventilteller 7 wieder
durch die Feder 8 auf den Dichtring 9 gedrückt. Beim nachfol
genden Begasen mit Aushärtegas bleibt der Ventilteller 7 auf
dem Dichtring 9 sitzen, weil der Druck der Feder 8 höher einge
stellt ist, als der auf den Ventilteller einwirkende Druck des
Aushärtegases.
Fig. 2 zeigt eine abgewandelte Lösung. Der Ventilteller besteht
aus flexiblem Material, z. B. einem Gummiteller 11. Beim Schieß
vorgang nimmt dieser die gestrichelt angedeutete Öffnungsstel
lung ein, während im Normalfall der Gummiteller 11 infolge der
ihm eigenen Spannkraft auf dem Dichtring 9 aufliegt.
Bei der Funktion der als Rückschlagventil wirkenden Entlüf
tungsdüsen kommt es darauf an, daß die beim Schießvorgang durch
die Schlitze 2 des Düsenbodens 1 abzuführende Luft trotz des
eingebauten Ventilteiles möglichst ungestört und schnell ent
weichen kann. Hinzu kommt, daß bei vielen Bauarten der Entlüf
tungsdüsen innerhalb des Düsenmantels 3 nur relativ wenig Raum
für den Einbau und die Bewegung des Ventilteiles vorhanden ist.
Heute übliche Entlüftungsdüsen haben lediglich eine Gesamthöhe
von 5 bis 10 mm bei einem Düsendurchmesser von 6 bis 30 mm. Die
Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel mit einem eingebauten Ven
tilteil, welches trotz geringer Düsenhöhe eine gute und
schnelle Luftabführung bei geringem Funktionsweg gewährleistet.
Das Schließteil des Ventiles besteht aus einem Gitter, dessen
Stäbe 12 die rückwärtigen Öffnungen der Schlitze 2 abdecken und
mittels Querstäben 13 miteinander verbunden sind. Das so gebil
dete Gitter steht unter Federdruck, z. B. durch die an einem
Quersteg 14 gehalterten Druckfedern 15. Auch andere Federaus
bildungen und -anordnungen sind denkbar. Fig. 3a zeigt die Vor
richtung in Ausgangsstellung und Fig. 3b die Lage des Gitters
bei Druckbeaufschlagung. Selbst bei zu geringem Hub des Git
ters hat die ausströmende Luft genügend Freiraum, um an den
Stäben 12 vorbei aus dem Formenhohlraum ins Freie entweichen zu
können. Der Querschnitt der Stäbe 12 wird so gewählt, daß diese
sich dicht in die Schlitzöffnungen einsetzen und sich auch wie
der leicht aus diesen bei Druckbeaufschlagung lösen. Durch die
Wahl eines flexiblen oder verformbaren Werkstoffes oder einer
Beschichtung der Stäbe 12 mit einem solchen Werkstoff, kann die
Funktion des Gitters noch verbessert werden. Ein Vorteil dieser
Anordnung besteht außerdem darin, daß der Düsenboden 1 durch
keinerlei Befestigungselemente beeinträchtigt wird.
Dies trifft auch für das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 zu.
Das Schließorgan besteht aus einer zum Düsenboden 1 hin of
fenen Hülse 16, welche an der anderen Seite aber geschlossen
ist, also die Form eines Hutes hat. In der seitlichen Hülsen
wand sind Austrittsöffnungen 17 derart vorgesehen, daß sie sich
in Ausgangsstellung (Fig. 4a) unterhalb des Führungsbundes 18
befinden, so daß in die Hülse über die Schlitze 2 einströmendes
Aushärtegas nicht entweichen kann. Der innen am Düsenmantel 3
vorhandene Führungsbund 18 wirkt gleichzeitig als Abdichtorgan.
Die Hülle 16 ist wiederum federnd gehalten. Im Ausführungsbei
spiel dient hierzu ein zwischen Führungsbund 18 und dem unteren
Hülsenkragen 19 eingelegter Federring 20. Fig. 4b zeigt die
Lage der Hülse 16 beim Kernschießvorgang. Der den Federdruck
des Federringes 20 überwindende Luftdruck auf die oberen Hül
senfläche 21 bewirkt ein schnelles Anheben der Hülse, so daß die
Luft ohne große Behinderung durch Ausströmöffnungen 17 (nun
oberhalb des Führungsbundes 18) entweichen kann. Der Federring
20 drückt anschließend die Hülse 16 wieder in die Ausgangslage
(Fig. 4a) in welcher auch die Aushärtung der herzustellenden
Gießform erfolgt, ohne daß der Druck des Aushärtegases die
Hülse anheben kann. Die hutförmige Hülse 16 kann ein Kunst
stoffteil sein. Aber auch andere Materialien sind geeignet. Ein
Austausch der Ventilteile ist ohne Probleme möglich.
Es ist selbstverständlich, daß sich die beschriebenen Prin
zipien nicht auf runde Düse beschränken. Insbesondere das Aus
führungsbeispiel gemäß Fig. 3 ist auch gut für Schlitzleisten
geeignet.
Derartige Düsen haben einen länglichen rechteckigen Grundriß,
wobei der Querschnitt dem in Fig. 3 gezeichneten Querschnitt
entsprechen kann.
Claims (9)
1. Vorrichtung zur Herstellung eines gasaushärtbaren Gießform
teils, insbesondere eines Gießkernes, wobei das Modell bzw.
der Kernkasten mit Entlüftungsdüsen für die Luftabführung
beim Einfüllen des Formsandes sowie mit Düsen zur Gewähr
leistung der Durchströmung mit Härtegas versehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens in einem der Entlüftungswege ein als Rück
schlagventil ausgebildetes Absperrorgan angeordnet ist.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Absperrorgan als in die Entlüftungsdüse einsetz
bares Ergänzungsteil ausgebildet ist.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1 und/oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Entlüftungsdüse als Rückschlagventil ausgebildet
ist.
4. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Absperrorgan aus einem unter Federdruck stehenden,
in die Entlüftungsdüse eingesetzten Ventilteller (7) be
steht, welcher sich auf einem im Düsenmantel angeordneten
umlaufenden Dichtring (9) aufsetzt.
5. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ventilteller aus flexiblem Material, vorzugsweise
einem vorgespannten Gummiteller (11) besteht.
6. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Absperrorgan aus zu einem Gitter miteinander ver
bundenen Stäben (12) besteht, welche entsprechend den
rückwärtigen Öffnungen der Schlitze (2) des Düsenbodens
(1) zueinander verlaufend angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stäbe (12) aus Rundmaterial bestehen und sich in
die Schlitze (2) einsetzen.
8. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Absperrorgan als hutförmige Hülse (16) ausgebildet
ist, deren offene Seite zum Düsenboden (1) hin liegt und
welche seitliche Austrittsöffnungen (17) derart angeordnet
hat, daß diese in Ausgangslage der Hülse (16) keinen Luft
durchlaß freigeben, aber unter Druckanhebung die Verbin
dung mit dem Entlüftungskanal herstellen.
9. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die als Rückschlagventil ausgebildeten Absperrorgane
in den Entlüftungswegen eingebaut sind, welche zwar zur Ent
lüftung beim Schießvorgang dienen, nicht aber zur Abführung
von Härtegas notwendig sind.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19944410163 DE4410163C1 (de) | 1994-03-24 | 1994-03-24 | Vorrichtung zur Herstellung eines gasaushärtbaren Gießformteiles |
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Publications (1)
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DE19944410163 Expired - Fee Related DE4410163C1 (de) | 1994-03-24 | 1994-03-24 | Vorrichtung zur Herstellung eines gasaushärtbaren Gießformteiles |
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---|---|
DE (1) | DE4410163C1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN110039001A (zh) * | 2019-05-30 | 2019-07-23 | 广西玉柴机器股份有限公司 | 一种铸造上芯盒排气孔防进气的方法及结构 |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2716410B2 (de) * | 1976-04-14 | 1979-10-11 | Regie Nationale Des Usines Renault, Boulogne Billancourt, Hauts-De-Seine (Frankreich) | Vorrichtung zum Filtrieren von Luft in Formwerkzeugen und zum Auswerfen des zu entformenden Teils |
DE3008235C2 (de) * | 1980-03-04 | 1983-01-27 | Eugen Dipl.-Ing. 8871 Burtenbach Bühler | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Gießformteilen und -kernen |
-
1994
- 1994-03-24 DE DE19944410163 patent/DE4410163C1/de not_active Expired - Fee Related
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2716410B2 (de) * | 1976-04-14 | 1979-10-11 | Regie Nationale Des Usines Renault, Boulogne Billancourt, Hauts-De-Seine (Frankreich) | Vorrichtung zum Filtrieren von Luft in Formwerkzeugen und zum Auswerfen des zu entformenden Teils |
DE3008235C2 (de) * | 1980-03-04 | 1983-01-27 | Eugen Dipl.-Ing. 8871 Burtenbach Bühler | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Gießformteilen und -kernen |
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