DE3105350C2 - Einrichtung zum Verdichten von Formstoff, insbesondere für Giessformen - Google Patents
Einrichtung zum Verdichten von Formstoff, insbesondere für GiessformenInfo
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Abstract
Ventile (26) in einer Druckgaskammer (20) werden schlagartig gehoben, wobei das Gas durch lavaldüsenförmige Durchtrittsöffnungen (19) in einer Bodenplatte (10), die senkrecht zur Formstoffoberfläche in einem darunterliegenden Füllrahmen (3) und Formkasten (2) ausgerichtet sind, expandiert. Die Druckenergie des Gases wird in den Lavaldüsen optimal in kinetische Energie umgesetzt, d.h. daß nun das Gas mit großer Geschwindigkeit auf die Sandoberfläche aufprallt und dadurch den Sand schlagartig verdichtet.
Description
55
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Verdichten von Formstoff nach dem Oberbegriff des 1. Anspruches.
Es sind bereits einschlägige Vorrichtungen bekannt, die nach dem Impulsverfahren arbeiten. So zeigt die
DE-PS 10 97 622 eine Einrichtung zum Verdichten von Gießereiformsand durch Druckluft. In einer Bodenplatte
einer Druckluftglocke befinden sich öffnungen, die mit Ventilen versehen sind, die mittels eines Hebels
ruckartig geöffnet werden können, so daß ein Druckstoß auf den Sand im darunter befindlichen Füllrahmen
einwirkt und damit den Sand verdichtet Nachteilig sind hierbei einerseits die Druckverluste beim Durchtritt der
Luft durch die Bodenplatte und andererseits treten durch die nachfolgende Wirbelung zusätzliche Strömungsverluste
auf. Zudem pflanzt sich die Druckwelle auch in Richtung gegen die Seitenwände des Füllrahmens
fort, wodurch ein weiterer Energieverlust entsteht.
Gattungsgemäße Einrichtungen entsprechend dem
eingangs genannten Oberbegriff sind bekannt (DE-AS 19 61 234 oder DE-OS 21 51 949), wobei dicht anschließend
an die einzige verschließbare Gasdurchtrittsöffnung formraumseitig eine Platte mit Bohrungen oder
ein Luftspalte aufweisender Zerteiler angeordnet ist, • "eiche die Aufgabe haben, das Druckgas auf der ganzen
Oberfläche der zu verdichtenden Formmasse zu verteilen. Nachteilig sind hier ebenfalls die entstehenden
Druckverluste durch die Lochplatte bzw. da^ Gitter, wobei auch eine allfällige durch die konisch sich erweiternde
Düse entstehende kinetische Energie durch diese Verteiler wieder abgebremst bzw. vernichtet wird.
Ausgehend von dem zuletzt genannten Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine
Einrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welcher die Energieverluste des Gases auf ein Minimum
reduziert werden und eine wirksame Beaufschlagung mit Druck und kinetischer Energie des Gases auf die
Formstoffoberfläche verteilt zielgenau ermöglicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des 1. Anspruches gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen gehen aus den abhängigen Ansprüchen hervor.
In den Lavaldüsen wird die Druckenergie des Gases in kinetische Energie umgesetzt; das Gas tritt mit großer
Geschwindigkeit aus den Lavaldüsen aus. Hierauf trifft das Gas auf die Sandoberfläche auf und wird hier
abgebremst Durch den Druck des aufprallenden Gases wird der Sand schlagartig verdrängt und es entsteht eine
Sandverdichtung.
Die Energieumsetzung erfolgt in den Lavaldüsen mit sehr kleinen Verlusten. Es sind Lavaldüsen mit Wirkungsgraden
bis 98% bekannt
Durch die Anordnung mehrerer Lavaldüsen, welche annähernd auf die ganze Bodenfläche verteilt sind, wird
die ganze Formstoffoberfläche annähernd verlustfrei mit Energie beaufschlagt
Da die Druckwelle des Gases rechtwinklig auf die Formstoffoberfläche gerichtet ist, wird die kinetische
Energie des Gases nur durch den Sand und nicht durch die Seitenwände aufgenommen. Durch die Expansion
ohne nennenswerte Reibungs- und Strömungsverluste kann der Anfangsdruck in der Druckgaskammer gesenkt
werden, was sich kostengünstig auswirkt. Außerdem kann die Druckgaskammer auf einen niedrigeren
Druck ausgelegt werden.
Die Erfindung wird nunmehr anhand einiger in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher
erläutert, wobei auch weitere Vorteile ersichtlich werden. Es zeigt
F i g. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Verdichten von Gießerei-Formstoff im Längsschnitt,
F i g. 2 einen Querschnitt durch die Druckgaskammer gemäß Linie I-I in F i g. 1,
F i g. 3 einen Querschnitt durch den Füllrahmen gemäß Linie U-II in F i g. 1, und
F i g. 4 einen Teilschnitt einer anderen Ausführung einer Düsenplatte.
F i g. 1 zeigt einen Formkasten 2 und einen Füllrah-
men 3, die zusammen mit einer Modellplatte 4 samt Modell 5 mittels eines Schubkolbenantriebes 9 gegen
eine Bodenplatte 10 anhebbar und auf Rollenpaare 13, 14, 15 in getrennter Folge absenkbar sind Die Bodenplatte
10, die einstückig ausgeführt ist und eine Mehrzahl von Durchtrittsöffnungen 19 in Form von Lavaldüsen
aufweist, ist Teil einer Druckluftkammer 20. Die Druckluftkammer 20 steht über eine abschließbare Zufuhrleitung
21 mit einer Druckluftquelle 25 in Verbindung. Die Öffnungen 19 sind mittels Ventilen 26 abschließbar,
wobei alle Ventilstößel 27 mit einer Ventilbetätigungsplatte 28 verbunden sind. Vorzugsweise sind
die Ventilstößel 27 mittels Muttern 29 einzeln höheneinstellbar, was ein gleichzeitiges Betätigen aller Ventilstößel
27 gewährleistet
Bei geschlossenen Ventilen 26 wird aus dem Druckluftbehälter 25 Druckluft in die Kammer 20 eingelassen,
wonach das Absperrorgan 33 in der Leitung 21 nach dem Druckausgleich zwischen Kammer 20 und Behälter
25 geschlossen wird. Dann wird die Ventilbetätigungsplatte
28 mittels eines Hubkolbens 34 schlagartig gehoben, so daß die Ventile 26 die öffnungen 1<? freigeben.
Die Luft expandiert bzw. entspannt sich durch die Lavaldüsen, die senkrecht zum lose geschütteten Formsand
im Füllrahmen 3 ausgerichtet sind, und wird so beschleunigt Dabei stellt sich eine überkritische Ausströmung
der Gase ein, bei welcher der Druck auch im erweiterten Querschnitt in Durchströmrichtung nach
der Kehle mit dem engsten Querschnitt der Lavaldüse, abnimmt was einer weiteren Beschleunigung des Gases
über die im engsten Querschnitt herrschende Schallgeschwindigkeit hinaus bedeutet
Obgleich zufriedenstellende Ergebnisse mit nur einer Durchtrittsöffnung 19 erreichbar sind, ist es vorteilhafter,
die Bodenplatte 10 über annähernd ihre ganze Fläehe
mit so nah wie möglich aneinanderliegenden öffnungen 19 zu versehen, wie es F i g. 2 zeigt So kann eine
gleichmäßige Wirkung der Gasströmung über die ganze Formstoffoberfläche erreicht werden. Die Öffnungen 19
sind auf ei·? Rastersystem ausgerichtet das aus rechtwinklig sich schneidenden gedachten Linien 36, 37 besteht,
womit die Fläche der Platte 10 vorteilhaft genutzt ist.
Als Druckgas wird hier Druckluft verwendet Es können jedoch auch Dampf oder andere Gase angewendet
werden. Bereits bei relativ niedrigen Drücken von etwa 8 bar in der Kammer 10 können Formen hergestelh
werden, die Druckfestigkeiten von etwa 20 N/cm2 aufweisen.
Mit Vorteil wird der Formstoff bis an den oberen Rand des Füllrahmens 3 gefüllt derart, daß durch Abstreifen
eine ebene Formstoffoberfläche gebildet wird. Dadurch wird vermieden, daß die einzelnen Luftströme
aus den Lavaldüsen miteinander in Kontakt kommen und sich gegenseitig beeinträchtigen können.
Zur besseren Trennung der Luftströme ist die Bodenplatte 10 mit Vorsprüngen 40 versehen, die sich etwa
über den ganzen Querschnitt des Füllrahmens 3 erstrekken und eine Höhe 41 aufweisen. Diese Vorsprünge 40
ragen in den Füllrahmen 3 und damit in den Formstoff. Um jedoch zu vermeiden, daß der Fornistoff durch die
Vorsprünge mechanisch verdichtet wird, sind diese als scharfkantige Ränder 42 ausgebildet Das wird dadurch
erreicht, daß die Partien 43 zwischen den einzelnen Rändern 42 und auch zwischen Rändern 42 und dem Füllrahmen
3 mindestens um die Höhe 41 des Vorsprungs 40 zurückversetzt sind.
Eine andere vorteilhalte Ausführung der Wand- oder
Düsenplatte 10 ist in Fig. 4 gezeigt Hier sind Laval·
Düseneinsätze 46 in ein gerüstälinliches Gehäuse eingesetzt
Das Gehäuse hat eine obere Abschließplatte 47, deren freie Oberfläche bündig mit den Eintrittsenden
der Lavaldüsen 46 verläuft und eine untere, dem Füllrahmen 3 zugewandte Abschließplatte 48, aus der die
Austrittsenden der Düsen 46 um die Höhe 41 des Vorsprungs 40 hervorragen, so daß auch hier eine wirksame
Trennung der Teüströme gewährleistet ist
Die Düsenöffnungen können konisch ausgebildet sein, so daß sie aus runden Querschnitten bestehen.
Möglich sind auch polygonale Querschnitte, z. B. vierekkige, oder beide gemischt
Die Erfindung ist ebenfalls für das Verdichten von irgendwelchen anderen Formstoffen anwendbar.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Einrichtung zum Verdichten von Formstoff durch Einwirkung eines unter Utfaerdruck stehenden
Gases mit einer mit einer Druckgasquelle verbindbaren Druckgaskammer, deren Bodenplatte mit
mindestens einer verschließbaren Gasdurchtrittsöffnung versehen ist, welche als senkrecht zum Füllrahmenquerschnitt
ausgerichtete, sich im Querschnitt zuerst verengende und dann erweiternde Düse ausgebildet
ist, sowie mit einem Füllrahmen, einem Formkasten und einer Modellplatte, die gemeinsam
an diese Bodenplatte anschließbar sind, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bodenplatte (10) über annähernd ihre ganze Fläche mit solchen Gasdurchtrittsöffnungen
(19) versehen ist, die nahe aneinander liegen und jeweils als LavaJdüse ausgebildet
sind.
2. Einrickijng nach Anspruch 1, dadurch gekenn-7pirhnpt
dÄ0 die Öffnungen ^19^ auf einem vorzugsweise
aus einander sich rechtwinklig schneidenden Linien (36, 37) bestehenden Rastersystem angeordnet
sind.
3. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenplatte (10)
einstückig ausgebildet ist
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenplatte (10)
Vorsprünge (40) aufweist, die über den ganzen Querschnitt verteil* in den Füllrahmen (3) ragen.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, da-3 die Partien (43) zwischen den Vorsprüngen
(40) untereinander sowie zwischen den Vorsprüngen (40) und dem FüLahmen (3) mindestens
um die Höhe (41) des Vorsprunges zurückversetzt sind.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1, 2, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenplatte
(10) ein gerüstähnliches Gehäuse ist, in welches die Lavaldüsen (46) eingesetzt sind.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse eine untere Abschlußplatte
(48) aufweist, aus der die Austrittsenden der Lavaldüsen (46) um eine Höhe (41) hervorragen.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß jede Gasdurchtrittsöffnung
(19) runde und/oder polygonale Querschnitte aufweist.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß alle die Gasdurchtrittsöffnungen
(19) verschließenden Ventile (26) mit einer Ventilbetätigungsplatte (28) verbunden sind.
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