DE4409948A1 - Calcium-Alkalicitratverbindungen und deren Verwendung als Arzneimittel - Google Patents
Calcium-Alkalicitratverbindungen und deren Verwendung als ArzneimittelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Herstellung und Verwendung von
Calcium-Alkalimetallcitrat-Verbindungen als Arzneimittel.
Der Stand der Technik schlägt bei konsumierenden und degenera
tiven Krankheiten, bei denen ein stark kataboler Stoffwechsel
auftritt, die Verabreichung von Hormonen wie Androgene vor.
Der katabole Stoffwechsel äußert sich auch in einer negativen
Stickstoffbilanz, wobei der Abbau von Proteinen, e.g. Muskel
proteinen, durch Proteolyse erfolgt und die Protein-Biosyn
theserate niedriger als die Eiweiß-Degradationsrate ist, so daß
das Verhältnis der Biosynthese- zur Abbaurate negativ ist. Das
Auftreten von Tumoren, aber auch die Strahlen- und Zytostati
katherapiebehandlungen führen zu einem allgemeinen pathologi
schen Zustand der "Kachexie" (= Auszehrung, Roche Lexikon
Medizin Urban -Schwarzenberg, München-Wien-Baltimore, 2. Auf
lage) oder Atrophie des Organismus infolge tiefgreifender
Stoffwechselstörungen von Organen und Geweben, was sich als
starke Abmagerung und allgemeiner Kräfteverfall beispiels
weise als Proteinschwund in der Muskulatur manifestiert.
Auch bei seniler oder Alterskachexie zeigt sich ein reduzier
ter Allgemeinzustand, der u. a. auch aufgrund kataboler Stoff
wechsellage, wie stark erhöhter Proteinabbau, zu einem Ei
weißmangelzustand führt.
Der Stand der Technik schlägt als palliative (krankheitsmil
dernde) Behandlung bei konsumierenden Erkrankungen, wie Tumor
erkrankungen, bei Strahlen- und Zytostatikatherapien sowie in
der Rekonvaleszenz die Verabreichung von Androgenen vor, um
einen weiteren Kräfteverfall zu verhindern und den Aufbau
lebenswichtiger Proteinreserven zu fördern, zumal z. B. die
aromatischen Aminosäuren als Bausteine der Proteine nicht vom
menschlichen Organismus selbst synthetisierbar sind. Die Ap
plikation dieser Hormone führt zwar zu einer Positivierung der
Stickstoffbilanz, wodurch die Proteinmasse, also auch die
Muskelmasse, zunimmt und damit einhergehend das Körpergewicht
im allgemeinen ansteigt. Jedoch sind die androgenen Nebenwir
kungen sehr erheblich. Diese äußern sich durch Virilisierung
und Menstruationsstörungen des weiblichen Organismus sowie
Auftreten von Heiserkeit, rauchiger Stimme etc. bei männli
chen Patienten. Gleichfalls sind bei Langzeittherapien mit
Androgenen Veränderungen im Elektrolythaushalt zu beobachten,
die schließlich zu Ödemen führen (Forth, Pharmakologie und
Toxikologie, 2. Auflage, Wissenschaftsverlag Mannheim-Wien-
Zürich, Seiten 325-327).
So beschreiben Evans und Ivy (Journal of Applied Physiology,
1982, Band 52/6, Seiten 1643-1647), daß kastrierte Ratten
eine Reduktion im Körpergewicht und eine Muskelatrophie erfah
ren, jedoch diese katabolische Wirkung der Kastration durch
die Zugabe von Testosteronderivaten aufgrund ihrer antikatabo
lischen Effekte verhindert werden können. Alternative Mittel,
welche keine androgenen Nebenwirkungen aufweisen, wurden nicht
vorgeschlagen.
Darüber hinaus ist auch bei der verlängerten Kortikoidtherapie
eine katabole Stoffwechsellage mit stark erhöhtem Proteinabbau
zu diagnostizieren. Hierbei wird wie bei den oben beschriebe
nen Erkrankungen und Therapien versucht, durch Gabe von An
drogenen die katabole Stoffwechsellage des Organismus einzu
schränken und die antikatabolischen Wirkungen von Androgenen
zur Verbesserung des Allgemeinzustandes des Organismus unter
Inkaufnahme der oben beschriebenen Nebenwirkungen auszunutzen.
Auch sollte die durch katabolen Stoffwechsel bei Diabetes
mellitus einhergehende Eiweißsynthesestörung mit der Ein
schmelzung von körpereigenem Protein (Muskelschwund) in Hin
sict auf den Eiweißverlust durch Verabreichung von Medikamen
ten, die eine antikatabolische Wirkung aufweisen, zumindest
palliativ zusätzlich neben den herkömmlichen Therapien wie
Insulingabe und diätetischer Behandlung verhindert werden
(Heilmeyer, Innere Medizin, Springer-Verlag Berlin-Heidelberg-
New York, 4. Auflage, Seiten 1069 und 1073).
Auch die zur allgemeinen Leistungssteigerung von Sportlern
erfolgende Einnahme von männlichen Hormonen, wie Androgene,
als Anabolika zum Aufbau von Muskelproteinen, welche zur Lei
stungssteigerung zwar beitragen, aber virilisierende Eigen
schaften haben, ist abzulehnen und nicht empfehlenswert. Ein
Mittel wäre erwünscht, welches im Gegensatz zu den Androgenen
kein Hormon wäre, aber neben der zum Aufbau von Muskelprotei
nen, e.g. Muskelfasern, führenden antikatabolischen, anabolen
Wirkungsweise auch gleichzeitig die Gewährleistung für die
Abpufferung der bei hoher muskulärer Belastung, bei anaerober
Glykolyse auftretenden Milchsäure bietet. Auch sollte das
Mittel bei körperlicher Belastung der Sportler eine Normali
sierung der bei Acidose auftretenden Kaliumungleichverteilung
in intra- und extrazellulären Räumen ermöglichen und zu einer
Reduzierung des bei Körperbelastung erhöhten respiratorischen
Quotienten (Verhältnis von CO₂-Ausscheidung zu O₂-Aufnahme)
führen, was zu einer ausgeglicheneren Verwendung von Sauer
stoff bei hohen körperlichen Leistungsanforderungen führt.
Wie beschwerlich es ist, eine physiologische, muskuläre Lei
stungssteigerung zu erzielen, wird durch die Veröffentlichung
von Powers et al. in European Journal of Applied Physiology
1990, Seiten 54-69 gezeigt. Sie berichten, daß keine Ände
rungen in der Herzfrequenz, im Plasmavolumen und Plasmakonzen
tration des Gesamtproteins durch Verabreichung von Getränken
bei Belastung auftraten, welche Glukose und Elektrolyte (GP),
oder nur Elektrolyte (EP) oder nur Wasser als Kontrolle (NEP)
enthielten. Sie kommen zu dem Schluß, daß die durch körperli
che Belastung hervorgerufenen Mißverhältnisse in den Blut-
Elektrolyt- Konzentrationen durch die Zufuhr von Getränken
somit nicht verringert werden können.
Eine Vielzahl von Calcium-organischen Verbindungen, welche in
der pharmazeutischen Industrie als Calciumpräparate eine große
Bedeutung haben, sind bekannt; insbesondere finden Calciumci
trat, i.e. Ca₃(C₆H₅O₇)₂ als Tetrahydrat und Calciumcarbonat
Anwendung. Calciumcitrat Ca₃(C₆H₅O₇)₂ ist in Wasser nur gering
löslich und wird in Form von Injektionslösungen, Kautabletten
und Lutschtabletten sowie Dragees bei Calciummangelerscheinun
gen, allergischen Reaktionen und Osteoporose appliziert. Cal
ciumcarbonat wird als Antacidum häufig verabreicht, da seine
Säurebindungskapazität im Vergleich zu Natriumhydrogencarbonat
größer ist.
Weiterhin ist bekannt, daß ein saures Alkalicitrat der Formel
K₆Na₆H₃(C₆H₅O₇)₅ als Hydrat zur Auflösung von Harnsäuresteinen
und zur Verhinderung ihrer erneuten Bildung verabreicht wird.
So beschreibt die DE PS 27 27 304 die Verwendung von diesem
sauren Alkalicitrat zur Bekämpfung der Urolithiasis, wobei bei
der Anwendung als Arzneimittel Citrat-, Natrium- und Kalium
ionen in einem bestimmten äquivalenten Verhältnis freigesetzt
werden und eine therapeutisch gewünschte pH-Wert-Erhöhung des
Harns auf pH 6,2 bis 7,0 bewirkt wird. Bei Patienten mit Hy
perurikusurie bewirkt saures Alkalicitrat, welches im Zustand
eines definierten Kristallisates vorliegt durch die gezielte
pH-Anhebung im Harn eine Auflösung und zudem eine Verhinderung
der Neubildung von Harnsäuresteinen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Mittel zur Verfügung zu
stellen, das bei kataboler Stoffwechsellage zu applizieren
ist, antikatabolisch die allgemeine Atrophie des Organismus
hemmt und somit zu einem allgemeinen Protein- und Muskelpro
teinaufbau führt. Außerdem sollte es kein Hormon sein, welches
die bei der Verabreichung von Androgenen zu beobachtende Viri
lisierung und die anderen Nebenwirkungen hervorruft. Das
Mittel sollte somit zu einer Positivierung der Stickstoffbi
lanz führen und die bei konsumierenden und degenerativen Er
krankungen, bei Strahlen-, Zytostatikabehandlungen, seniler
Kachexie sowie bei Niereninsuffizienz auftretende Proteinoly
se unterdrücken und möglichst die Proteinbiosynthese fördern.
Zusätzlich ist es erforderlich, ein Mittel bereitzustellen,
welches auch bei Langzeit-Kortikoidbehandlungen den Protein
abbau unterdrückt und die aufbauenden Stoffwechselvorgänge
fördert und somit die Muskelproteinmasse erhöht.
Dazu sollte das Medikament keine Nebenwirkungen oder bei
einer Langzeitverabreichung zumindest vernachlässigbare Ne
benwirkungen aufweisen, so daß der Nierenstoffwechsel und der
Mineralgehalt im Serum nicht beeinflußt wird, da gerade die im
Alter zu erwartende senile Kachexie oft eine Langzeiteinnahme
u. U. erforderlich macht.
Auch sollte das Mittel die Möglichkeit eröffnen, helfend in
die Stoffwechsellage des Organismus dermaßen einzugreifen, daß
die Muskelmasse bei Leistungssportlern z. B. in Ruhezeiten zu
mindest gehalten oder sogar u. U. erhöht wird ohne die bei den
Hormonen, wie Androgene, zu beobachtenden Nebenwirkungen.
Gegenstand der Erfindung ist somit die Verwendung von minde
stens einer Calcium-Alkalimetallcitrat-Verbindung der allge
meinen Formel CaXC₆H₅O₇, worin X ein Alkalimetall ist, oder
eines Hydrates oder Hydratgemisches davon zum Aufbau von Mus
kelproteinen und zur Erhöhung der muskulären Stoffwechsellei
stung durch antikatabolische Stoffwechselwirkung.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von
mindestens einer Calcium-Alkalimetallcitrat-Verbindung der
allgemeinen Formel CaXC₆H₅O₇, worin X ein Alkalimetall ist, oder
eines Hydrates oder Hydratgemisches davon zur Rekonvaleszenz
oder palliativen Behandlung bei kataboler Stoffwechsellage
chronisch konsumierender oder degenerativer Krankheiten.
Vorzugsweise kann man die Calcium-Alkalimetallcitrat-Verbin
dung der o.g. Formel bei Tumorkachexie, Niereninsuffizienz,
seniler Kachexie, Alkoholabusus und Infekten verabreichen.
Auch bei Strahlen- oder Zytostatikatherapie, verlängerter
Kortikoidtherapie, postoperativen oder posttraumatischen Zu
ständen kann die o.g. Verbindung appliziert werden, wobei
durch die antikatabolische Wirkung ein Proteinaufbau erfolgt
und eine Reduzierung des Allgemeinzustandes des Organismus
verhindert wird.
Besonders hat sich eine Ausführungsform als vorteilhaft erwie
sen, welche dadurch gekennzeichnet ist, daß das Calcium-Alka
limetallcitrat in Form einer Mischung mit ein oder mehreren
Zusatzstoffen verabreicht wird, wobei sich insbesondere als
Zusatzstoff Citronensäure, gegebenenfalls im Überschuß, her
vorragend eignet. Dabei zeigt sich, daß als Calcium-Alkalime
tallcitrate CaNaC₆H₅O₇ und/oder CaKC₆H₅O₇ sich besonders gut
eignen.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung der Calcium-Alkalimetallcitrate der Formel
CaXC₆H₅O₇, worin X ein Alkalimetall ist, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine wäßrige Ca-Citrat-Suspension mit einem Alkalime
tallcitrat und Citronensäure in konzentrierter wäßriger Lösung
in einem Molverhältnis von Calciumcitrat, Alkalimetallcitrat
und Citronensäure von 2 : 2 : 1 bis 2 : 2,5 : 1 bei einem pH-Bereich
von 4,6 bis 4,8 bei einer Temperatur von 80-95°C unter Rück
fluß während 1 bis 1,5 Stunden unter Rührung umsetzt und man
entweder nach der Umsetzung die Lösung mit dem Niederschlag
filtriert, den Rückstand mindestens einmal mit Wasser wäscht
und trocknet oder man nach der Umsetzung die Lösung mit dem
gebildeten Niederschlag sofort bis zur Trockne einengt, oder
daß nach der Umsetzung die Lösung mit dem gebildeten Nieder
schlag als Suspension das Endprodukt ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform vermischt man
- a) eine wäßrige Suspension aus Calciumcitrat-Suspension mit 31,7%(w/v) Calciumcitrat·4H₂O mit einer wäßrigen Lösung, wel che 0,56 m Alkalimetallcitrat und 0,28 m Citronensäure ent hält,
- b) rührt unter Wasserzugabe, vorzugsweise 1,5 Stunden lang,
und arbeitet anschließend die Lösung bis zur Trocknung des
Rückstandes wie oben angegeben auf.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform verfährt man wie
unter a) und b), verwendet aber eine wäßrige Lösung, welche
0,7 m Alkalimetallcitrat und 0,28 m Citronensäure enthält.
Weiterhin können Calcium-Alkalimetallcitrate der Formel
CaXC₆H₅O₇, worin X ein Alkalimetall ist, dadurch hergestellt
werden, indem man entweder Calciumcitrat mit einem Alkalime
tallcarbonat, z. B. Kalium- oder Natriumcarbonat, und Citro
nensäure in konzentrierter wäßriger Lösung in einem Molver
hältnis von Calciumcitrat, Alkalimetallcarbonat und Citronen
säure von 2 : 3 : 3 bis 2 : 3,75 : 3 oder Calciumcitrat mit einem
Alkalimetallhydrogencarbonat, z. B. Natrium- oder Kaliumhydro
gencarbonat, oder Alkalimetallhydroxid, wie Natrium- oder
Kaliumhydroxid, und Citronensäure in konzentrierter wäßriger
Lösung in einem Molverhältnis von Calciumcitrat, Alkalimetall
hydrogencarbonat bzw.-hydroxid und Citronensäure von 2 : 6 : 3
bis 2 : 7,5 : 3 bei einem pH-Bereich von 4,6 bis 4,8 bei einer
Temperatur von 80-95°C unter Rückfluß während 1 bis 1,5 Stunden
unter Rührung umsetzt und man entweder nach der Umsetzung die
Lösung mit dem Niederschlag filtriert, den Rückstand minde
stens einmal mit Wasser wäscht und trocknet oder man nach der
Umsetzung die Lösung mit dem gebildeten Niederschlag sofort
bis zur Trockne einengt, oder daß nach der Umsetzung die Lö
sung mit dem gebildeten Niederschlag als Suspension das End
produkt ist.
Vorteilhaft ist es, daß man
- a) eine wäßrige Suspension aus 31,7% (w/v) Calciumcitrat·4H₂O mit einer wäßrigen Lösung unter Rühren vermischt, welche 0,83 m Citronensäure enthält,
- b) unter Wasserzugabe, vorzugsweise 1,5 Stunden lang, rührt,
- c) Alkalimetallcarbonat bis zu einer Konzentration von 0,28 m zugibt,
- d) die Lösung, vorzugsweise 0,5 Stunden lang, rührt, und man anschließend die Lösung bis zur Trocknung des Rückstandes, wie oben angegeben, aufarbeitet.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform verfährt man
wie unter a) und b), setzt Alkalimetallcarbonat bis zu einer
Konzentration von 0,35 m zu und arbeitet wie unter d) be
schrieben weiter.
Ein weiteres Herstellungsverfahren ist dadurch gekennzeichnet,
daß man eine Calciumcarbonat oder -oxidlösung mit einem Alka
limetallcarbonat und Citronensäure in konzentrierter wäßriger
Lösung in einem Molverhältnis von Calciumcarbonat, Alkalime
tallcarbonat und Citronensäure von 6 : 3 : 7 bis 6 : 3,75 : 7 bei
einem pH-Bereich von 4,6 bis 4,8 bei einer Temperatur von 80-
95°C unter Rückfluß während 1 bis 1,5 Stunden unter Rührung um
setzt und man entweder nach der Umsetzung die Lösung mit dem
Niederschlag filtriert, den Rückstand mindestens einmal mit
Wasser wäscht und trocknet, oder man nach der Umsetzung die
Lösung mit dem gebildeten Niederschlag sofort bis zur Trockne
einengt, oder daß nach der Umsetzung die Lösung mit dem gebil
deten Niederschlag als Suspension das Endprodukt ist.
Dabei zeigt sich, daß es vorteilhaft ist, wenn man
- a) einer 1,89 m wäßrigen Citronensäure-Lösung unter Rühren portionsweise Calciumcarbonat in einer solchen Menge zugibt, daß eine Konzentration von 1,62 m Calciumcarbonat vorliegt,
- b) unter Wasserzugabe, vorzugsweise 1,5 Stunden lang, rührt,
- c) Alkalimetallcarbonat bis zu einer Konzentration von 0,55 m zusetzt,
- d) die Lösung, vorzugsweise 0,5 Stunden lang, rührt, und man anschließend die Lösung, wie oben angegeben, einengt.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform verfährt man
wie unter a) und b), setzt Alkalimetallcarbonat bis zu einer
Konzentration von 0,68 m zu und arbeitet wie unter d) be
schrieben weiter.
Außerdem zeigt es sich, daß man vorteilhafterweise nach der
Waschung der Rückstände eine Säure, z. B. Citronensäure oder
HCl, in pharmakologisch vertretbaren Mengen als Stabilisator
zugeben kann, um eine Hydrolyse des Endproduktes zu vermeiden.
Zur Trocknung der Lösungen oder der gewaschenen Rückstände
eignen sich besonders Trockenbleche oder Tellertrockner.
Darstellung von Calcium-Natriumcitrat der Formel: CaNaC₆H₅O₇
57 kg Calciumcitrat·4H₂O werden in 180 l Wasser suspendiert.
Parallel hierzu werden 29,4 kg Natriumcitrat·2H₂O und 9,6 kg
Citronensäure in 180 l Wasser gelöst. Diese klare Lösung wird
unter Rühren zur Suspension gegeben und unter Rühren auf 80°C
aufgeheizt sowie unter Rückfluß 1,5 Stunden auf Temperatur
gehalten. Während dieser Zeit gibt man portionsweise ein wei
teres Mal bis zu 180 l Wasser hinzu. Anschließend wird die
Lösung filtriert und der Rückstand mindestens einmal mit Was
ser gewaschen. Danach wird der Rückstand auf Trockenblechen
getrocknet.
Zur Charakterisierung von CaNaC₆H₇O₇ werden die Röntgenbeugungs
linien angegeben, die nach dem Guinier-Verfahren mit CuKα-
Strahlung entsprechend dem Beugungswinkel 4θ gemessen wurden.
20.50; 22.20; 23.05; 30.05; 34.40; 43.00; 45.45; 49.80; 58.25;
59.75; 61.30; 63.25; 68.05; 70.03; 71.30; 75.70; 78.80; 81.20;
84.30; 86.90; 89.40; 92.30.
Darstellung einer Mischung, welche i.w. Calcium-Natriumcitrat
der Formel: CaNaC₆H₅O₇ und Citronensäure enthält.
Die Herstellung erfolgt entsprechend der Vorschrift von Her
stellungsbeispiel 1, wobei jedoch anstelle der Filtration der
Lösung nach der Umsetzung sich eine sofortige Trocknung der
Lösung anschließt. Die Trocknung erfolgt auf Trockenblechen.
Die Gehaltsbestimmung des so erhaltenen Produkts ergab folgen
de Werte ([%] bezogen auf wasserfreie Substanz)
Darstellung von Calcium-Natriumcitrat der Formel: CaNaC₆H₅O₇
114,1 kg Calciumcitrat·4H₂O werden in 360 l Wasser suspendiert.
Parallel werden 57,6 kg Citronensäure in etwa 360 l Wasser
gelöst und unter Rühren zu der Calciumcitrat-Suspension gege
ben. Nach dem Aufheizen wird die Lösung unter Rückfluß auf
etwa 80°C für etwa 1,5 Stunden gehalten. Während dieser Zeit
werden bis zu 360 l Wasser zugesetzt. Anschließend versetzt
man portionsweise mit 31,8 kg wasserfreiem Natriumcarbonat und
hält die Temperatur weitere 30 Minuten auf 80°C. Anschließend
wird die Lösung filtriert und der Rückstand mindestens einmal
mit Wasser gewaschen. Danach wird der Rückstand auf Trocken
blechen getrocknet.
Darstellung einer Mischung, welche i.w. Calcium-Natriumcitrat
der Formel: CaNaC₆H₅O₇ und Citronensäure enthält.
Die Herstellung erfolgt entsprechend der Vorschrift von Her
stellungsbeispiel 3, wobei jedoch statt der Filtration der
Lösung und Waschung des Rückstandes die Lösung nach der Umset
zung sofort getrocknet wird. Die Trocknung erfolgt auf Troc
kenblechen oder auf Tellertrocknern.
Darstellung von Calcium-Natriumcitrat der Formel: CaNaC₆H₅O₇
134,4 kg Citronensäure werden in 370 1 Wasser gelöst. Unter
Rühren wird portionsweise 60 kg Calciumcarbonat zugegeben. Die
Lösung wird auf 80°C aufgeheizt und unter Rückfluß 1,5 Stunden
auf Temperatur gehalten. Während dieser Zeit wird nochmals bis
zu 180 l Wasser zugegeben. Dazu erfolgt das portionsweise
Zusetzen von 31,8 kg wasserfreiem Natriumcarbonat. Die Lösung
wird danach weitere 30 Minuten auf 80°C gehalten. Anschließend
wird die Lösung filtriert und der Rückstand mindestens einmal
mit Wasser gewaschen. Danach wird der Rückstand auf Trocken
blechen getrocknet.
Darstellung einer Mischung, welche i.w. Calcium-Natriumcitrat
der Formel: CaNaC₆H₅O₇ und Citronensäure enthält.
Die Herstellung erfolgt entsprechend der Vorschrift von Her
stellungsbeispiel 5, wobei jedoch anstelle der Filtration der
Lösung und Waschung des Rückstandes sich eine sofortige
Trocknung der Lösung anschließt. Die Trocknung erfolgt auf
Trockenblechen.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein pharmazeutisches
Mittel, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß es ein oder
mehrere Calcium-Alkalimetallcitrate der Formel CaXC₆H₅O₇, worin
X ein Alkalimetall ist, enthält. Es hat sich gezeigt, daß das
erfindungsgemäße Calcium-Alkalimetallcitrat als Wirkstoff in
Form eines Arzneimittels, wie in den nachfolgenden Vergleichs
beispielen aufgeführt, besonders geeignet ist. Vorzugsweise
kann das Alkalimetall Natrium oder Kalium sein. Weiterhin ist
es vorteilhaft, wenn das erfindungsgemäße pharmazeutische
Mittel Calcium-Alkalimetallcitrate als Hydrat oder Hydratge
misch enthält. Dabei ist es besonders vorteilhaft, daß das
pharmazeutische Mittel einen oder mehrere Zusatzstoffe ent
hält, wobei sich insbesondere Citronensäure als Zusatzstoff
eignet.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann das
Arzneimittel als Tablette, Dragee, Kapsel, Pille, Granulat,
Emulsion, Brausetablette oder Lösung appliziert werden, wobei
deren Wirkstoffgehalt einem Bruchteil oder einem Vielfachen
einer Einzeldosis entspricht. Die Dosierungseinheiten können
zum Beispiel 1, 2, 3 oder 4 Einzeldosen oder 1/2, 1/3 oder 1/4
einer Einzeldosis enthalten.
In einer weiteren Ausführungsform können nicht-toxische, iner
te pharmazeutisch geeignete Zusatzstoffe all feste, halbfeste
oder flüssige Verdünnungsmittel, Füllstoffe und Formulierungs
hilfsmittel zusammen mit den Wirkstoffen appliziert werden.
Als Zusatzstoffe eignen sich vorzugsweise
- (a) Füll- und Streckmittel, zum Beispiel Stärke, Milchzucker, Rohrzucker und Glucose,
- (b) Bindemittel, zum Beispiel Gelatine, Carboxymethylcellulose und Alginate,
- (c) Feuchthaltemittel, zum Beispiel Glycerin,
- (d) Sprengmittel, zum Beispiel Agar-Agar, Calciumcarbonat und Natriumcarbonat,
- (e) Lösungsverzögerer, zum Beispiel Paraffin,
- (f) Resorptionsbeschleuniger, zum Beispiel quarternäre Ammoni umverbindungen,
- (g) Netzmittel, zum Beispiel Glycerinmonostearat,
- (h) Adsorptionsmittel, zum Beispiel Kaolin und Bentonit und
- (i) Gleitmittel, zum Beispiel Talkum, Calcium- und Magnesium stearat,
- (j) geruchs- oder geschmacksverbessernde Zusätze,
- (k) Karminativum z. B. Dimeticon oder Gemische der unter (a) bis (k) aufgeführten Stoffe.
Als Trägerstoff für Lösungen und Emulsionen eignen sich vor
zugsweise Wasser, Äthylalkohol und Öle, zum Beispiel Olivenöl,
Maiskeimöl und Erdnußöl oder Gemische dieser Stoffe. In einer
weiteren Ausführungsform finden sich als Sprengmittel Alkali
metallsalze wie Kaliumhydrogencarbonat oder Natriumhydrogen
carbonat und als Hilfsstoff eine physiologische organische
Säure. Dabei eignet sich besonders als geschmacksverbessernder
Zusatz Saccharin und als Karminativum Dimeticon. Als besonders
vorteilhaft erweist es sich, wenn das Arzneimittel als phy
siologische organische Säure Citronensäure, Weinsäure oder
Bernsteinsäure enthält. Die erfindungsgemäße Verwendung er
folgt vorzugsweise oral. Das Arzneimittel kann sowohl als
Granulat oder in Form von Brausetabletten problemlos appli
ziert werden.
70 kg des nach den Herstellungsbeispielen 1-6 hergestellten
Salzes wird zerkleinert, gesiebt und in einen Pelletierteller
eingebracht. In den Druckbehälter werden 23 kg gereinigtes
Wasser eingewogen. Bei geschlossenem rotierendem Teller mit
eingeschaltetem Innenmischer werden die 23 kg Wasser mit einem
Druck von 5 bar aufgedüst. Im Anschluß an die Granulierung
wird das Granulat auf einem Trockenteller kontinuierlich ge
trocknet.
Zur Herstellung von 20 kg Suspension aus Calcium-Natriumcitrat
mit dem Zusatzstoff Citronensäure werden 3,43 kg des nach
Herstellungsbeispielen 2, 4 oder 6 hergestellten Salzes unter
ständigem Rühren in einer Mischung aus 12,083 kg Lycasin 80/55
und 4,31 kg gereinigtem Wasser suspendiert. Der Ansatz wird
unter kräftigem Rühren in Wasserbad auf 70°C erwärmt und 30
Minuten bei dieser Temperatur belassen. Nach dem Erkalten und
Ergänzen des verdunsteten Wassers werden 0,167 kg einer
30%igen Lösung vom Natrium-Salz des Methyl-p-hydroxybenzoats
in gereinigtem Wasser und 10 g Citronen-Aroma hinzugefügt und
nochmals einige Minuten kräftig gerührt. Die fertige Suspen
sion wird direkt in einen fest verschließbaren Behälter ge
füllt.
Die Erfindung sei im folgenden näher unter Bezugnahme auf die
beigefügten Abbildungen erläutert.
In den Abbildungen zeigen:
Änderung der Ausscheidung von Harn-Stickstoff anhand der exem
plarischen Wiedergabe der Werte eines Patienten in Gegenwart
von Calcium-Natriumcitrat
Ordinate: Relative Änderung der Harn-N-Ausscheidung [%]
Abszisse: Versuchsdauer [Tage], der Pfeil gibt die Zeitpunkte der Applikationen mit Calcium-Natriumcitrat wieder
Ordinate: Relative Änderung der Harn-N-Ausscheidung [%]
Abszisse: Versuchsdauer [Tage], der Pfeil gibt die Zeitpunkte der Applikationen mit Calcium-Natriumcitrat wieder
Einfluß von Calcium-Natriumcitrat auf den Stoffwechsel von
Muskelprotein
Ordinate: 3-Methyl-Histidin [µmol/Tag]
Abszisse:Versuchsdauer [Tage], der Pfeil gibt die Applikatio nen mit Calcium-Natriumcitrat wieder
Ordinate: 3-Methyl-Histidin [µmol/Tag]
Abszisse:Versuchsdauer [Tage], der Pfeil gibt die Applikatio nen mit Calcium-Natriumcitrat wieder
Veränderungen im Stoffwechsel von Kohlenhydraten, Fett und
Protein in Gegenwart von Calcium-Natriumcitrat
Ordinate: Relative Änderungen der Stoffwechselraten [%]
Abszisse: Versuchsdauer [Tage]
* Kohlenhydrat-Oxidation bei je 2 Patienten
** Fett-Oxidation bei je 2 Patienten
*** Protein-Oxidation bei je 2 Patienten
Ordinate: Relative Änderungen der Stoffwechselraten [%]
Abszisse: Versuchsdauer [Tage]
* Kohlenhydrat-Oxidation bei je 2 Patienten
** Fett-Oxidation bei je 2 Patienten
*** Protein-Oxidation bei je 2 Patienten
Die Vergleichsversuche wurden mit Ratten (unter Beachtung des
deutschen Tierschutzgesetzes) durchgeführt, da im Falle von
Vergleichsversuchen an Menschen die Versuchsgruppen mit Ver
suchspersonen mit konsumierenden Erkrankungen in zeitlich
identischem Erkrankungsstadium nötig gewesen wären; ein Um
stand, der nur unter Einsatz größten diagnostischen Aufwandes
möglich gewesen wäre.
Daher wurden Tiermodelle herangezogen, bei denen ein Krank
heitsbild simuliert wurde, wie Reduktion des Allgemeinzustan
des, z. B. Körpergewichtsabnahme, die auch aufgrund von katabo
ler Stoffwechsellage durch Proteinabbau hervorgerufen wurde.
Zur Überprüfung, ob das zu untersuchende Mittel eine antika
tabolische Wirkung, d. h. beispielsweise einen körpergewichts
aufbauenden und somit auch proteinaufbauenden Effekt manife
stiert, wurden Ratten kastriert und mit Calcium-Natriumcitrat
behandelt.
Männliche, Pentobarbital betäubte Ratten (Sprague-Dawley Rat
ten) wurden kastriert, wobei die Versuchsgruppen aus minde
stens 4 Tieren bestanden.
Folgende Versuchsgruppen wurden untersucht:
- I Kontrolle: Ratten, deren Bauchhöhle geöffnet und geschlossen wurde, jedoch ohne Kastration und deren Trinkflüssigkeit aus deionisiertem Wasser bestand
- II Ratten, deren Bauchhöhle geöffnet und geschlossen wurde, mit Kastration und deren Trinkflüssigkeit aus deionisiertem Wasser bestand
- III Ratten, deren Bauchhöhle geöffnet und geschlossen wurde, mit Kastration, deren Trinkflüssigkeit 0,25 Gew.% einer Mischung mit CaNaC₆H₅O₇ und Ci tronensäure enthielt.
Vor dem letzten Versuchstag wurden die Tiere 12 h nüchtern
gesetzt, dabei die Tränke belassen. Die Blutentnahme erfolgte
in Narkose (siehe oben). Zuerst wurde die Schwanzspitze ampu
tiert, um arterio-venöses Mischblut für die sofortige Hämato
krit- und Blutgasbestimmungen zu gewinnen. Anschließend wurde
laparotomiert, die abdominale Aorta freigelegt, punktiert, das
Tier vollständig entblutet und das Blut in vorgekühlten Röhren
gesammelt. Serum-Aliquots für Bestimmungen wurden bei -30°C
gelagert. Die Nieren wurden entnommen und nach Steinen durch
sucht.
Alle Ergebnisse wurden als arithmetischer Mittelwert ±1 mitt
lerer Fehler des Mittelwertes (SEM) angegeben.
Die Tab. 1 zeigt eine deutliche Abnahme des Körpergewichtes der
Ratten der Gruppe II gegenüber denen der Kontrolle (Gruppe I)
um mehr 17%. Die Abnahme demonstriert, daß die Kastration
zumindest bez. des Körpergewichtes und damit auch bez. der
Proteinmasse eine katabole Stoffwechsellage widerspiegelt.
Somit ist dieses Tierversuchsmodell in Hinsicht auf Untersu
chungen über die Proteindegradation mit dem katabolen Stoff
wechsel vergleichbar und heranzuziehen. In Gegenwart von Cal
cium-Natriumcitrat wird das Körpergewicht im Vergleich zu der
Gruppe II erhöht und erreicht annähernd das Körpergewicht der
Kontrolle (Gruppe I). Daher ist es zwar richtig, daß keine
Unterschiede zwischen der Kontrolle (Gruppe I) und Gruppe III
(mit Calcium-Natriumcitrat) nach Verwendung von Calcium-Natri
umcitrat zu erkennen sind, jedoch ist es ebenso offensicht
lich, daß die Applikation von Calcium-Natriumcitrat auf die
durch die Kastration hervorgerufene Proteinolyse (Gruppe II)
verstärkt antikatabolisch, also anabolisch, wirkt und die
Proteinbiosyntheserate stark erhöht. Folglich führt die anti
katabolische Wirkung der verabreichten Verbindung zu einer
Positivierung der Stickstoffbilanz.
Das bedeutet, daß Calcium-Natriumcitrat zu einer Erhöhung der
Proteinmasse im Körper und somit zur Erhöhung der Muskelmasse
beiträgt. Weiterhin ist festzustellen, daß die Einnahme von
Calcium-Natriumcitrat auf die Nierentätigkeit, insbesondere
auf die Flüssigkeitsresorption der Nieren vernachlässigbar
gering ist, so daß, da bezüglich des Urinvolumens und des Flüs
sigkeitsverbrauchs zwischen den drei Gruppen I, II und III
kein relevanter Unterschied besteht, auch zu sehen ist, daß
eine möglicherweise längere Einnahme von Calcium-Natriumcitrat
ebenso keine Veränderungen im Flüssigkeitshaushalt des Orga
nismus hervorrufen wird.
Auch bei der Darmausscheidung und der partiellen Absorption
von Calcium, Magnesium und Phosphor sind keine Unterschiede
erkennbar (Daten nicht gezeigt), so daß gleichfalls in Hinsicht
auf diese Parameter mit Nebenwirkungen im Bereich der Nah
rungsverarbeitung im Darm nicht zu rechnen ist und eine kom
plikationslose Verstoffwechslung erfolgt.
Bemerkenswert war, daß überraschenderweise die Futteraufnahme
der Gruppe III verringert war, jedoch die Nahrungseffizienz,
also die Verstoffwechslung der Nahrung, im Vergleich zu denen
der Gruppen I und II stark erhöht war und um ca. 80 bis 100%
über den Vergleichswerten der Gruppen I und II lag, so daß
hierbei die antikatabolische Wirkung von Calcium-Natriumcitrat
besonders gut demonstriert wurde.
Der Umstand, daß Calcium-Alkalimetallcitrate ohne Nebenwirkun
gen im Gegensatz zu den bekannten o.g. Medikamenten auf die
Nierentätigkeit sind, ergab sich auch aus den Werten für Häma
tokrit und für Serumkreatinin, welche im normalen Bereich
blieben, was auf einen hinsichtlich Osmolalität unveränderten
extravasalen Raum bzw. eine normale Nierenfunktion in allen
Gruppen hinwies, insbesondere in der mit Calcium-Natriumcitrat
behandelten Gruppe III (Daten nicht angegeben).
Aufgrund der Bedeutung der Mineralien bei den vorliegenden
Experimenten, wird die Elektrolyt-Bilanz in Tab. 2 darge
stellt. Die Calciummenge im Serum blieb jedoch in allen Grup
pen konstant. Unbedenklich und gleichbleibend, verglichen mit
Gruppe I, waren gleichfalls die Serum-Werte für Phosphor und
Osteocalcin. Ebenso konstant waren die im Urin festgestellten
Konzentrationen an Phosphor, Magnesium und cyclischem AMP im
Vergleich zur Kontrolle. Diese Ergebnisse weisen somit ein
drucksvoll aufgrund der gleichbleibenden Konzentrationen der
untersuchten Mineralien und Ionen im Serum und im Urin auf
die vernachlässigbaren Wirkungen von Calcium-Alkalimetallci
traten auf den Elektrolyt-Haushalt im Blut als auch auf die
Nierentätigkeit hin.
Überraschenderweise sind die Citrat-Werte im Urin bei der
Gruppe III nur unbedeutend höher, trotz der Tatsache, daß mit
Calcium-Natriumcitrat eine zusätzliche Citrat-Menge verab
reicht wird, was als Zeichen für eine schnelle Verteilung und
Verstoffwechslung der Verbindungen spricht.
Darüber hinaus lag der Blut-pH-Wert bei allen Versuchsgruppen
im konstanten Bereich (Tab. 3). Auch diese Daten verdeutli
chen, daß trotz der Einnahme von Calcium-Natriumcitrat der
Einfluß auf das Säuren-Basen-Milieu im Blut erkennbar gering
und somit vernachlässigbar war.
Diese Versuche zeigen somit eindrucksvoll und in einer für den
Fachmann nicht vorhersehbaren Eindringlichkeit, daß überra
schenderweise die Applikationen mit Calcium-Alkalimetallcitra
ten der o.g. Formel aufgrund der gleichbleibenden Konzentra
tionen der Stoffwechselprodukte sowohl im Harn als auch im
Blut zu einer ausgezeichneten Verträglichkeit der Substanzen
im Organismus als auch zu keinen nennenswerten Nebenwirkungen
führen und diese Verbindungen aufgrund ihrer antikatabolischen
Wirkungen einen verstärkten Proteinaufbau hervorrufen.
Die Untersuchungen demonstrieren, daß Calcium-Natriumcitrat
weder die Nierentätigkeit aufgrund der Konstanz in den Serum
analysewerten und im mineralischen Stoffwechselhaushalt beein
flußt noch in den Flüssigkeitshaushalt störend eingreift.
Calcium-Alkalimetallcitrate der o.g. Formel sind somit gut und
schnell im Organismus abbaubar. Da Calcium-Alkalimetallcitrate
im Organismus zu Citrat dissoziieren, sollten sie auch in Kom
bination mit weiteren Wirkstoffen, solange diese nicht mit dem
körpereigenen Citrat in Wechselwirkung treten, zu keinen Kon
traindikationen führen. Auch sind keine androgenen Nebenwir
kungen dieser Verbindungen aufgrund ihrer vollkommen anders
artigen Struktur zu erwarten.
Da zur Therapie ein Derivat einer körpereigenen Substanz, i.e.
Citrat-, Calciumverbindungen bzw. deren Salze, appliziert
wird, und da in den Vergleichsversuchen bei der Einnahme von
Calcium-Natriumcitrat keine Änderungen im Stoffwechselhaushalt
zu erkennen waren, ist ebenso eine Langzeiteinnahme möglich,
wie es gerade sowohl die Einnahmen von Calcium-Alkalimetall
citraten der o.g. Formel durch Leistungssportler zum Muskel
proteinaufbau und zur Erhöhung der Stoffwechselleistung als
auch die frühzeitig beginnenden Verabreichungen mit Calcium-
Alkalimetallcitraten der o.g. Formel zur Rekonvaleszenz oder
palliativen Behandlung von konsumierenden Erkrankungen erfor
derlich machen.
Außerdem wies der zurückgegangene Futterverbrauch und der
verminderte Kreatiningehalt im Urin in Gegenwart von Calcium-
Natriumcitrat auf eine geringe Umwandlung von Muskelproteinen
hin. Das bedeutet, daß die negative Beziehung von Futtereffi
zienz und Kreatiningehalt im Urin eine antikatabolische Stoff
wechselphysiologie im Organismus widerspiegelte.
Patienten wurde nach akuter Colitis ulcera während der Rekon
valeszenz (Erholungsphase) Calcium-Natriumcitrat verabreicht.
Wegen des außerordentlichen hohen methodischen Aufwandes, der
hauptsächlich darin bestand, daß bei diesen Patienten eine
Vielzahl von Parametern ständig zu beobachten war, und wegen
der zu erwartenden hohen Aussagefähigkeit von Veränderungen
des Stoffwechsels, wurde die Patientenanzahl möglichst gering
gehalten. Es zeigte sich dabei, daß in den Versuchen jeweils
drei Patienten vollkommen ausreichend waren.
Diese Patienten wurden kontrolliert ernährt und es wurde ihnen
über eine Duodenalsonde Nahrung zugeführt, die in ihrer
Menge und Zusammensetzung genauestens bekannt war. Die
Patienten waren ferner vollbilanziert, d. h. Nahrungszufuhr-
und -ausscheidung sowie ein breites Spektrum von Stoffwech
selgrößen, darunter der Umsatz von Proteinen, Fett und Koh
lenhydraten wurden ständig gemessen. Im Versuchsablauf wurden
die Patienten über 3 Tage mit 2×5 g Calcium-Natriumcitrat
behandelt und vor, während und nach dieser Phase gemessen.
Abb. 1 zeigt die Ausscheidung von Stickstoff im Harn. In Ge
genwart von Calcium-Natriumcitrat nimmt der Harn-Stickstoff in
der Größenordnung von 20-30% ab, die sehr beachtlich ist. Da
Proteinabbauprodukte nahezu ausschließlich als Harnstoff im
Urin ausgeschieden werden, weist diese eindrucksvolle Abnahme
von Stickstoff auf eine Proteineinsparung hin. Der katabole
Stoffwechsel wird in Hinsicht auf die Proteindegradation im
Organismus und somit auch in Hinsicht auf die Muskelproteino
lyse durch die Applikation von Calcium-Natriumcitrat aufgrund
der antikatabolischen Wirkung inhibiert.
Bei einem Patienten wurde in Kenntnis des Proteineinsparef
fektes auch die Ausscheidung von 3-Methylhistidin im Urin
gemessen (Abb. 2). Dieses Aminosäure-Derivat ist ein aussagefä
higer Indikator des Proteinstoffwechsels in der Muskulatur.
Man sieht, daß die Ausscheidung von 3-Methylhistidin unter
dem Einfluß von Calcium-Natriumcitrat stark zurückgeht. Dies
bedeutet, daß der Verbrauch an Muskelproteinen unter dieser
Medikation rückläufig ist, somit vor allem Muskeleiweiß einge
spart wird.
Abb. 3 zeigt den Verbrauch von Fett, Eiweiß und Kohlenhydraten
anhand der jeweiligen Oxidationsrate vor und nach der Calcium-
Natriumcitrat-Zugabe. Der Proteineinspareffekt an Körpereiweiß
ist eindeutig zu erkennen. In Hinsicht auf den Fettstoffwech
sel gibt es nur leichte Einspareffekte. Die Rate der Kohlen
hydratoxidation in Gegenwart von Calcium-Natriumcitrat steigt
stark an. Zusammen mit dem Proteineinspareffekt ist eine ein
deutige Zunahme der Kohlenhydratoxidation unter Calcium-Natri
umcitrat zu verzeichnen.
Diese Ergebnisse erhärten somit die bereits mit dem Tiermodell
ermittelten Resultate, daß überraschenderweise Calcium-Natri
umcitrat der o.g. allgemeinen Formel antikatabolisch im
menschlichen Organismus wirkt, die Proteinolyse hemmt, die
Proteinbiosynthese und die Kohlenhydratoxidation steigert,
ohne den Nierenstoffwechsel sowie den Elektrolythaushalt nen
nenswert zu beeinflussen und ohne daß androgene Nebenwirkungen
zu erwarten sind.
Verabreicht wurde eine 20% Suspension mit 2 g Calcium-Natrium
citrat auf 10 g Endpräparat mit Zitronengeschmack und 1 g
Glukose auf 10 g, welche in Aluminiumbeuteln verpackt waren.
- a) Leistungssportlern im Schwimmen als Versuchspersonen wurde
16 g der Formulierung, auf drei Stunden verteilt, vor Beginn
der Übung ohne Auftreten von Unverträglichkeiten verabreicht.
Dabei zeigt sich nach der Applikation sowohl bei 100 m als
auch 400 m Leistungsmodalität eine Steigerung um ca. 2 bis 4%
im Hochleistungsbereich.
- b) Langstreckenläufer als Versuchspersonen unterzogen sich einem Belastungstest auf einem Laufband, wobei der Versuch bei 10 km/h begann und bei einer maximalen Geschwindigkeit von 20 km/h die allgemeine Belastungsgrenze erreicht wurde. Der Test wurde von 8 Versuchspersonen mit und ohne Calcium-Natriumci trat durchgeführt.
Gemessen wurden die biochemischen Parameter Blut-pH, pO₂, CO₂
insgesamt, Laktat und kardio-respiratorische Parameter: EKG,
Blutdruck, Herzfrequenz, VO₂max, VCO₂, RQ und FO₂. Blutproben
wurden nach 0 , 5, 10 und 15 min entnommen.
Die Ergebnisse zeigen eindeutig eine Verzögerung der Ermü
dungserscheinungen und eine Verkürzung der Erholungsphasen,
wie exemplarisch anhand der Blut-pH-Werte in Tab. 5 demon
striert wird. Der Blut-pH wird innerhalb des alkalischen Be
reichs aufrechterhalten, so daß eine Erholung schneller er
möglicht wird. Ebenso fühlen sich die Sportler einhellig
belastbarer als ohne Calcium-Natriumcitrat-Zugabe. Die Tab. 5
zeigt, daß über einen langen Zeitraum der Blut-pH alkalisch
bleibt trotz der hohen Leistungsanforderungen an die Sportler.
Die Studie wurde mit 10 gesunden und geübten Sportlern durch
geführt, die wöchentlich zwischen 10 und 15 Stunden Sport
unter aeroben Bedingungen betreiben und deren Alter zwischen
18 und 40 Jahren lag. Für den Versuch wurde ein Zykloergometer
und ein Pulsometer für die Messung der Herzfrequenz verwendet,
speicherprogrammiert und die Werte alle 5 Sekunden aufgezeich
net. Für die Bewertung der sportlichen Leistung wurde der
zykloergometrische Test PWC-170 ausgewählt, aufgrund der gro
ßen Erfahrung mit besagtem Test und weil dieser von der Euro
päischen Gemeinschaft anerkannt ist. Das verwendete Protokoll
zeichnete die Herzfrequenz bei 50 W, 100 W, 150 W und 250 W Bela
stung auf. Diese Belastung wurde nach und nach im Abstand von
3 Minuten erhöht, bis der Proband 170 Pulsschläge erreichte.
Zu diesem Zeitpunkt wurde der Versuch abgesetzt und der Puls
wurde 1, 3 und 5 Minuten nach der Anstrengung gemessen. Be
rechnet wurde der VO₂/ml/kg/Minute bei den erzielten Daten.
Parallel dazu wurden Messungen des Harn-pH-Werts mit Digital
messer im Basal-Zustand vorgenommen, eine und 2 Stunden nach
Einnahme von Calcium-Natriumcitrat. In der Studie wurden an
fänglich 10 Versuche unter Beanspruchung in vorgenannter Weise
durchgeführt, 1 Stunde zuvor wurden 6 g Calcium-Natriumcitrat
verabreicht. Die Versuche wurden nach 48 Stunden wiederholt,
ohne irgend etwas einzunehmen, es wurden gleiche Parameter
verzeichnet unter identischen Bedingungen hinsichtlich Tempe
ratur, Feuchtigkeit und Luftdruck. Unter den 10 Personen, die
den ersten Versuch durchführten, wurden 5 für einen zweiten
Versuch unter den gleichen Besonderheiten, aber mit einer 10 g
Calcium-Natrium-Citrat-Dosis per Zufall ausgewählt.
Die Ergebnisse zeigen, daß weder Nebenwirkungen noch Unver
träglichkeit hinsichtlich der verabreichten Dosen von Calcium-
Natriumcitrat festgestellt werden. Es werden auch keine rele
vanten Verbesserungen der Parameter Herzfrequenz, Sauerstoff
verbrauch oder Rekuperation nach Anstrengung bei den Probanden
beobachtet, die den Versuch mit 6 g der Formulierung ausführ
ten, im Vergleich zu jenen, die ohne Citrat (Kontrolle) teil
nahmen.
Bei der Versuchsgruppe, die später mit 10 g der Formulierung
eingesetzt wurden, stellte man jedoch bedeutsame Unterschiede
hinsichtlich der Pulsschläge, des Sauerstoffverbrauchs und der
Erholung nach der Anstrengung fest. Die Studie des Harn-pH-
Werts zeigte eine Alkalisierung des Harns eine Stunde nach der
Applikation, sowohl bei einer Dosis von 6 als auch bei 10 g,
wobei besagte Alkalisierung bei den Personen bis zu 2 Stunden
fortbestand, die 10 g genommen hatten, mit 2 Ausnahmen, die
ein höheres Gewicht im Verhältnis zur Körpergröße aufwiesen
und bei denen die Alkalisierung nur 1 Stunde anhielt. Das traf
auch bei den Personen zu, die 6 g der Formulierung eingenom
men hatten.
Aus den durchgeführten Versuchen kann abgeleitet werden, daß
die Alkalisierung und der durch Calcium-Natriumcitrat erzielte
Puffereffekt die Stoffwechselleistung sowie die Erholung nach
Anstrengungen unter aeroben Bedingungen verbessern. Die Her
absetzung der Herzfrequenz bei identischer Belastung, die
Verbesserung des Sauerstoffverbrauchs und die Verkürzung der
Erholungszeit, die mit einer Dosis von 10 g der Formulierung
erreicht wurden, sind ein eindeutiger Beweis für den Vorteil
von Calcium-Natriumcitrat in der Sportmedizin.
Die auch kurzfristig mögliche, größere Leistungsbreite, wie
weniger Müdigkeitsgefühl, kürzere Erholungsphasen und starke
Abpufferung vom pH im Blut zusammen mit dem gleichzeitigen Be
reitstellen von zusätzlichen Proteinreserven sowie der erhöh
ten Kohlenhydratoxidation im Organismus durch die antikatabo
lischen Wirkungen von Calcium-Natriumcitrat bei längerer Ein
nahme des Wirkstoffes ermöglicht überraschenderweise die
Stoffwechselleistung gerade bei Leistungssportlern eindrucks
voll zu erhöhen, ohne daß die bei der Applikation von Hormo
nen, wie Androgenen, typischerweise auftretenden virilisieren
den Effekte und die weiteren o.g. Nebenwirkungen zu diagnosti
zieren sind.
Auch sind die erforderlichen Ausgangssubstanzen, wie Citronen
säure, Kalium- oder Natriumcarbonat, und Calciumcitrat zur
Herstellung der Calcium-Alkalimetallcitrate der o.g. Formel
chemische Massenprodukte und somit preiswerte Grundstoffe, so
daß auch das Erfordernis der kostengünstigen Behandlung er
füllt ist.
Claims (24)
1. Calcium-Alkalimetallcitrate der Formel CaXC₆H₅O₇, worin X ein
Alkalimetall ist.
2. Calcium-Alkalimetallcitrate nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Alkalimetall Natrium oder Kalium ist.
3. Calcium-Alkalimetallcitrate nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß sie als Hydrat oder Hydratgemisch vorlie
gen.
4. Pharmazeutisches Mittel, dadurch gekennzeichnet, daß das
pharmazeutische Mittel ein oder mehrere Calcium-Alkalimetall
citrate der Formel CaXC₆H₅O₇, worin X ein Alkalimetall ist,
enthält.
5. Pharmazeutisches Mittel nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Alkalimetall Natrium oder Kalium ist.
6. Pharmazeutisches Mittel nach Anspruch 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das pharmazeutische Mittel Calcium-Alkali
metallcitrate als Hydrat oder Hydratgemisch enthält.
7. Pharmazeutisches Mittel nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das pharmazeutische Mittel einen
oder mehrere Zusatzstoffe enthält.
8. Pharmazeutisches Mittel nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Zusatzstoff Citronensäure ist.
9. Verfahren zur Herstellung der Verbindung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß man eine wäßrige Ca-Citrat-Suspen
sion mit einem Alkalimetallcitrat und Citronensäure in konzen
trierter wäßriger Lösung in einem Molverhältnis von Calciumci
trat, Alkalimetallcitrat und Citronensäure von 2 : 2 : 1 bis
2 : 2,5 : 1 bei einem pH-Bereich von 4,6 bis 4,8 bei einer Tem
peratur von 80 bis 95°C unter Rückfluß während 1 bis 1,5 Stun
den unter Rührung umsetzt und man entweder nach der Umsetzung
die Lösung mit dem gebildeten Niederschlag filtriert, den
Rückstand mindestens einmal mit Wasser wäscht und trocknet
oder man nach der Umsetzung die Lösung mit dem gebildeten
Niederschlag sofort bis zur Trockne einengt, oder daß nach der
Umsetzung die Lösung mit dem gebildeten Niederschlag als Sus
pension das Endprodukt ist.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß man
eine wäßrige Suspension aus Calciumcitrat-Suspension mit 31,7%
(w/v) Calciumcitrat·4H₂O mit einer wäßrigen Lösung aus 0,56
bis 0,7 m Alkalimetallcitrat und 0,28 m Citronensäure umsetzt.
11. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß man entweder Calciumcitrat mit
einem Alkalimetallcarbonat und Citronensäure in konzentrierter
wäßriger Lösung in einem Molverhältnis von Calciumcitrat,
Alkalimetallcarbonat und Citronensäure von 2 : 3 : 3 bis 2 : 3,75 : 3
oder Calciumcitrat mit einem Alkalimetallhydrogencarbonat oder
-hydroxid und Citronensäure in konzentrierter wäßriger Lösung
in einem Molverhältnis von Calciumcitrat, Alkalimetallhydro
gencarbonat bzw. -hydroxid und Citronensäure von 2 : 6 : 3 bis
2 : 7,5 : 3 bei einem pH-Bereich von 4,6 bis 4,8 bei einer Tempe
ratur von 80 bis 95°C unter Rückfluß während 1 bis 1,5 Stunden
unter Rührung umsetzt und man entweder nach der Umsetzung die
Lösung mit dem Niederschlag filtriert, den Rückstand minde
stens einmal mit Wasser wäscht und trocknet, oder man nach der
Umsetzung die Lösung mit dem gebildeten Niederschlag sofort
bis zur Trockne einengt, oder daß nach der Umsetzung die Lö
sung mit dem gebildeten Niederschlag als Suspension das End
produkt ist.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
man eine wäßrige Suspension aus 31,7% (w/v) Calciumcitrat
4H₂O mit einer wäßrigen Lösung von 0,83 m Citronensäure ver
setzt und unter Wasserzugabe Alkalimetallcarbonat bis zu einer
Konzentration von 0,28 bis 0,35 m zugibt.
13. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß man Calciumcarbonat oder -oxid
mit einem Alkalimetallcarbonat und Citronensäure in konzen
trierter wäßriger Lösung in einem Molverhältnis Calciumcarbo
nat, Alkalimetallcarbonat und Citronensäure von 6 : 3 : 7 bis
6 : 3,75 : 7 bei einem pH-Bereich von 4,6 bis 4,8 bei einer Tem
peratur von 80 bis 95°C unter Rückfluß während 1 bis 1,5
Stunden unter Rührung umsetzt und man entweder nach der Umset
zung die Lösung mit dem Niederschlag filtriert, den Rückstand
mindestens einmal mit Wasser wäscht und trocknet, oder man
nach der Umsetzung die Lösung mit dem gebildeten Niederschlag
sofort bis zur Trockne einengt, oder daß nach der Umsetzung
die Lösung mit dem gebildeten Niederschlag als Suspension das
Endprodukt ist.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
man einer 1,89 m wäßrigen Citronensäure-Lösung unter Rühren
Calciumcarbonat in einer solchen Menge zugibt, daß eine Kon
zentration von 1,62 m Calciumcarbonat vorliegt und Alkalime
tallcarbonat bis zu einer Konzentration von 0,54 bis 0,68 m
zusetzt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Alkalimetallcarbonat Natrium- oder Ka
liumcarbonat ist.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 15, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Alkalimetallhydrogencarbonat Natrium-
oder Kaliumhydrogencarbonat ist.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 16, dadurch ge
kennzeichnet, daß man nach der Waschung des Rückstandes Ci
tronensäure im Überschuß zu dem Rückstand gibt.
18. Verwendung von mindestens einem Calcium-Alkalimetallcitrat
der Formel CaXC₆H₅O₇, worin X ein Alkalimetall ist, oder eines
Hydrats oder Hydratgemisches davon zum Aufbau von Muskelpro
teinen und zur Erhöhung der muskulären Stoffwechselleistung
durch antikatabolische Wirkung.
19. Verwendung von mindestens einem Calcium-Alkalimetallcitrat
der Formel CaXC₆H₅O₇, worin X ein Alkalimetall ist, oder eines
Hydrats oder Hydratgemisches davon zur Rekonvaleszenz oder
palliativen Behandlung bei kataboler Stoffwechsellage chro
nisch konsumierender oder degenerativer Krankheiten.
20. Verwendung nach Anspruch 19 zur Verringerung des Protein
abbaus bei Tumorkachexie, Niereninsuffizienz, seniler Kache
xie, Alkoholabusus und Infekten.
21. Verwendung nach Anspruch 19, bei Strahlen- oder Zytostati
katherapie, verlängerter Kortikoidtherapie, postoperativen
oder posttraumatischen Zuständen.
22. Verwendung nach einem der Ansprüche 18 bis 21, dadurch
gekennzeichnet, daß das Calcium-Alkalimetallcitrat in Form
einer Mischung mit ein oder mehreren Zusatzstoffen verabreicht
wird.
23. Verwendung nach einem der Ansprüche 18 bis 21, dadurch
gekennzeichnet, daß als Zusatzstoff Citronensäure verabreicht
wird.
24. Verwendung nach einem der Ansprüche 18 bis 21, dadurch
gekennzeichnet, daß als Calcium-Alkalimetallcitrat
CaNaC₆H₅O₇ oder CaKC₆H₅O₇ verabreicht wird.
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DK95104030T DK0673913T3 (da) | 1994-03-23 | 1995-03-18 | Calcium-alkalimetalcitratforbindelser samt deres anvendelse som lægemidler |
ES95104030T ES2129146T3 (es) | 1994-03-23 | 1995-03-18 | Compuestos citratos alcalino-calcicos y su utilizacion como medicamentos. |
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AT95104030T ATE176662T1 (de) | 1994-03-23 | 1995-03-18 | Calcium-alkalicitratverbindungen und deren verwendung als arzneimittel |
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JP7064569A JP2948122B2 (ja) | 1994-03-23 | 1995-03-23 | 筋肉タンパク質の形成及び筋肉物質代謝を高めるための医薬品ならびに該医薬品の製法 |
JP10374179A JPH11255642A (ja) | 1994-03-23 | 1998-12-28 | 骨組織傷害の予防又は処置のため及び骨構造要素の強化のための医薬品ならびに該医薬品の製法 |
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DE19944409948 Withdrawn DE4409948A1 (de) | 1994-03-23 | 1994-03-23 | Calcium-Alkalicitratverbindungen und deren Verwendung als Arzneimittel |
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1994
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