DE4408907A1 - Vorrichtung zum Richten von warmgewaltzen Trägern oder Profilen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Richten von warmgewalzten Trägern oder Profilen mit veränderlicher Richtachsteilung, wobei eine Horizontalverstellung der Richtachsen vorgesehen ist.

Um bei Vorrichtungen zum Richten von warmgewalzten Trägern oder Profilen, bei welchen das zu richtende Werkstück zwischen dem Walzprofil entsprechend gestalteten, quer zur Bewegungsrichtung des Werkstücks gelagerten, verstellbaren Rollen hindurchgeführt wird, die Rollen für möglichst viele verschiedene Walzprofile verwenden zu können, sind bei den bekannten Richtmaschinen die Richtrollen auf ihrer Achse verschiebbar.

In "Hütte, Taschenbuch für Eisenhüttenleute", 5. Auflage, 1961, Verlag W. Ernst & Sohn, S. 903, 905 und 907 sind Richtvorrichtungen dargestellt, die mit fünf, sieben oder noch mehr Richtrollen ausgeführt sind. Beispielsweise ist eine Rollenrichtmaschine mit sieben doppelt gelagerten Rollen zum Richten von schweren Schienen abgebildet, wobei die Richtachsen beiderseitig in schweren Pendelrollenlagern gelagert sind. Die unteren drei Richtachsen sind durch Einzelmotoren vertikal verstellbar, die oberen vier Richtachsen werden über Spindeln von einem geschlossenen Getriebe aus angetrieben. Alle sieben Richtachsen sind durch Handräder axial einstellbar.

Das Richten voll schweren Profilen mittels derartiger Vorrichtungen ist beispielsweise in "Das Richten von schweren Profilen", Heinz Schiller, Stahl und Eisen 99 (1979), Nr. 21, 5. 1154 dargestellt.

Nachteilig ist ein derartiger elektromechanischer Verstellantrieb insofern, als durch die integrierten Verstellmotoren und die aufwendige Spindelverstellung die Vorrichtung sehr groß, enorm teuer und aufwendig in der Wartung ist.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zum Richten von warmgewalzten Trägein oder Profilen mit veränderlicher Richtachsteilung zu schaffen, die eine platzsparende, weniger aufwendige und kostengünstigere Verstellung der Richtachsen ermöglicht.

Die erfindungsgemäße Aufgabe wird dadurch gelöst, daß hydraulische Verstellzylinder zum Verstellen der Richtachsen vorgesehen sind.

Hiermit wird es möglich, eine kostengünstig herzustellende Vorrichtung der dargestellten Gattung zu erstellen, bei der der Platzbedarf und der Wartungsaufwand deutlich geringer sind als bei herkömmlichen Vorrichtungen.

Eine Ausbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß zum Verstellen von zwei Richtachsen einer Ebene je ein Verstellzylinder vorgesehen ist.

Weiterhin ist sinnvoll, daß Fernanzeigen zum Erfassen des Verstellweges vorgesehen sind.

Im folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen erläutert. Es zeigen

Fig. 1 eine Seitenansicht der Richtmaschine,

Fig. 2 eine Vorderansicht der Richtmaschine,

Fig. 3 eine schematische Darstellung des Verstellvorgangs.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Richten (Fig. 1, Fig. 2) besteht aus jeweils mehreren oberen Richtachsen 1 und unteren Richtachsen 2 mit Richtrollen, die im oberen Richtachsgehäuse 3 bzw. dem unteren Richtachsgehäuse 4 angeordnet sind. Die Vorrichtung umfaßt weiterhin eine vordere obere Traverse 5 und eine hintere obere Traverse 6, die auf Seitenstützen 7, 8 und einer Mittelstütze 9 befestigt sind.

Zum Klemmen der Richtachsen sind Klemmzylinder 10, zum Verstellen Verstellzylinder 11, bei denen es sich um herkömmliche Hydraulikzylinder aus der Serienproduktion handelt, vorgesehen. Hierbei werden sinnvollerweise jeweils zwei Achsen mit einem Verstellzylinder 11 verstellt.

Der Antrieb der Richtachsen erfolgt sinnvollerweise über direkt mit der jeweiligen Richtachse über eine Antriebswelle 14 verbundene regelbare Motoren, was den bei bisherigen Vorrichtungen zum Richten vorliegenden Antrieb über einen Motor mit Getriebe in vorteilhafter Weise ersetzt. Allerdings kann eine erfindungsgemäße Vorrichtung ebenfalls auf konventionelle Weise angetrieben werden.

Der Verstellweg der Richtachsen wird sinnvollerweise über Feinanzeigen 12, 13 erfaßt. In Fig. 2 ist weiterhin eine Axialverstellung 15 dargestellt.

In Fig. 3 ist der Vorgang der Horizontalverstellung zweier oberer Richtachsen 1 mit Richtrollen, mit der Bezeichnung II und IV einer Rollerichtmaschine mit veränderlicher Richtachsteilung dargestellt.

Die veränderliche Richtachsteilung ist erforderlich, um mit einer Maschine eine möglichst große Zahl von unterschiedlichen Profilen zu richten, d. h. kleine Profile mit kleinem und große Profile mit großem Richtabstand.

In der Ausgangsstellung (A) sind die Richtachsen II, IV bei kleinstem Achsabstand dargestellt. Die Klemmzylinder 10 beider Richtachsen II, IV sind geschlossen, wie dies beim Richtbetrieb der Fall ist. Das obere Richtachsgehäuse 3 ist angedeutet.

Bild B zeigt die Verstellung der Richtachse II. Die Klemmzylinder 10 der Richtachse II sind geöffnet, die der Richtachse IV geschlossen. Verstellzylinder 11 schiebt die Richtachse II in ihre neue Arbeitsstellung. Die Kolbenseite des Verstellzylinders 11 wird hierzu beaufschlagt. Der Verstellweg der Achse II wird über die Fernanzeige 12 erfaßt.

In Bild C ist die Verstellung der Richtachse IV dargestellt. Die Klemmzylinder 10 der Richtachse IV sind geöffnet, die der Richtachse II geschlossen. Die Ringfläche des Verstellzylinders 11 wird beaufschlagt und dieser zieht die Richtachse IV in ihre neue Arbeitsstellung. Der Verstellweg der Richtachse IV wird über die Fernanzeige 13 erfaßt.

Bild D zeigt schließlich die Richtachsen II und IV bei größtem Achsabstand. Die Klemmzylinder 10 beider Achsen sind geschlossen (Richtbetrieb).

Die Veränderung des Achsabstandes vom größten zum kleinsten Achsabstand erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Die in Fig. 3 dargestellten Funktionen gelten ihr alle Richtachsen 1, 2 der Vorrichtung, die ihrerseits auch mehr oder weniger Richtachsen 1, 2 als die dargestellten neun aufweisen kann.

Claims (3)

1. Vorrichtung zum Richten von warmgewalzten Trägern oder Profilen mit veränderlicher Richtachsteilung, wobei eine Horizontalverstellung der Richtachsen vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß hydraulische Verstellzylinder (11) zum Verstellen der Richtachsen (I bis IX) vorgesehen sind.

2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verstellen von zwei Richtachsen (II, IV; VI, VIII) einer Ebene je ein Verstellzylinder (11) vorgesehen ist.

3. Vorrichtung gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Fernanzeigen (12, 13) zum Erfassen des Verstellweges vorgesehen sind.