DE4408894A1 - Gegenschneidenverstelleinrichtung zur Anwendung bei Erntemaschinen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Gegenschneidenverstelleinrichtung zur Anwen­ dung bei Erntemaschinen, die eine schneidkantenbestückte rotierende Schneidtrommel mit einer auf eine gewünschte Schnittspaltweite einstell­ baren Gegenschneide besitzen, wie z. B. Feldhäcksler.

Bei der Anwendung oben bestimmter Erntemaschinen zeigt sich als Pro­ blem die in gewissen Abständen notwendige Nachstellung der Schnitt­ spaltweite durch die Einstellung der Gegenschneide hinsichtlich ihrer Lage zur rotierenden Schneidtrommel. Dies ist durch die Abnutzung der Schneidkanten beim Betrieb der Erntemaschine bedingt und aus Gründen möglichst geringen Schnittenergieaufwandes notwendig. Daher wurden schon eine Reihe technischer Lösungen für die Verstellung von Gegen­ schneiden vorgeschlagen, z. B. in den DE-OSen 29 26 538, 31 38 416, 33 02 861, 33 18 752, 35 35 902 und 35 37 694.

In der Regel wird die Verstellkraft über mehrteilige Winkelhebel auf die gelöste Gegenschneide übertragen, wonach dieselbe wieder durch Klemmkräfte arretiert wird. Diese Lösungen zeichnen sich insgesamt dadurch aus, daß das grundlegende Problem der Gegenschneidenverstel­ lung gelöst, dafür jedoch ein hoher Aufwand, oftmals auch komplizierter, mechanischer Bauteile notwendig ist.

Ein zusätzlicher Nachteil der bekannten Lösungen besteht darin, daß diese vielteiligen Verstelleinrichtungen anordnungsbedingt ungeschützt dem Einfluß des Schnittgutes ausgesetzt sind.

Ziel der Erfindung ist es also, eine Gegenschneidenverstelleinrichtung zu schaffen, die mit geringem mechanischen Aufwand realisierbar und die dem Einfluß des Schnittgutes entzogen ist.

Aufgabengemäß wird eine einfache, aus wenigen Bauteilen bestehende Gegenschneidenverstelleinrichtung vorgeschlagen, die entsprechend den Merkmalen des Hauptanspruches gestaltet ist. Dabei wird in dem weiteren Anspruch 2 eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung gemäß des Hauptanspruches vorgeschlagen.

Das Wesen der Erfindung liegt darin, daß mit einer ganz geringen Anzahl bestimmter Bauelemente eine flexible Gegenschneidenverstellung möglich ist, wobei die Anordnung der Verstelleinrichtung im Inneren des Gegen­ schneidenträgers einen günstigen Einfluß auf verschleißarmes Wirken der Einrichtung hat.

Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Hierzu zeigen die zugehörigen Zeichnungen in

Fig. 1 das Schema einer Schneidvorrichtung einer Erntemaschine und

Fig. 2 ein Detail dieser Schneidvorrichtung.

Gemäß der Fig. 1 und 2 weist die Schneidvorrichtung eine Gegen­ schneide 1 auf, die gegenüber einer Häcksel- oder Schneidtrommel 11 auf einem ortsfesten Gegenschneidenträger 2 angeordnet und mit Feststell­ schrauben 10 befestigt ist. Im Gegenschneidenträger 2 sind zwei Wellen 4 gelagert, die jeweils über einen Mitnehmer 5 verfügen, die sich auf den Wellen 4 zwischen den Lagerstellen befinden und auf den Wellen drehfest angeordnet sind. Diese Mitnehmer 5 ragen durch Langlöcher im Gegen­ schneidenträger 2 hindurch und greifen in Ausnehmungen der Gegen­ schneide 1 ein, die durch eingelagerte elastische Elemente 3 ausgefüttert sind. An den jeweils maschinenseitig äußeren Enden der Wellen 4 sind Hebel 6 drehfest angeordnet, auf denen Gabelköpfe 7 sitzen. In diese Gabelköpfe 7 sind auf der Gegenseite die Enden von Verstellspindeln 8 eingeführt, die wiederum in Spindelböcken 9 geführt sind. An den durch die Spindelböcke 9 geführten Enden sind die Verstellspindeln 8 so ausge­ staltet, daß sie z. B. durch Sechskantschlüssel verstellt werden können und sich in leicht zugänglicher Position befinden, ggf. außerhalb von Maschinenabdeckungen der Schneidvorrichtung.

Im gezeigten Ausführungsbeispiel werden die erfindungsgemäß angeord­ neten Elemente wie folgt zusammenwirken:
Zum Zeitpunkt der notwendigen Nachstellung der Gegenschneide 1 wer­ den die Feststellschrauben 10 gelöst. Anschließend werden die Verstell­ spindeln 8 nacheinander in gleichem oder ggf. auch voneinander abwei­ chendem Maße betätigt, daß ein leichtes Berühren der Gegenschneide 1 mit der Häckseltrommel 11 hörbar wird. Durch leichtes Zurücknehmen der Verstellspindeln 8 wird der Abstand der Gegenschneide 1 zu den Messern der Schneidtrommel 11 so eingestellt, daß er den günstigen Wert von 0,1-0,3 mm annimmt. Die Einstellbewegung der Gegenschneide 1 wird hervor­ gerufen durch nachgenannte Aktionsfolge:
Das Drehen der Verstellspindeln 8 in ihren Spindelböcken 9 führt zu einer Verschiebebewegung der Verstellspindeln 8 und damit zur Verlagerung auch der in die Gabelköpfe 7 eingeführten Enden. Hierdurch führen die Gabelköpfe 7 ebenfalls eine translatorische Bewegung in Richtung der Verstellspindellängsachse aus und veranlassen dabei eine Schwenkbewe­ gung der fest mit den Wellen 4 verbundenen Hebel 6. Dies führt weiterhin zu einer Schwenkbewegung der ebenfalls fest auf den Wellen 4 angeord­ neten Mitnehmer 5.

Das Schwenken der Mitnehmer 5 durch die Langlöcher des Gegenschnei­ denträgers 2 führt bei gelockerten Feststellschrauben 10 zu einer Ver­ schiebebewegung der Gegenschneide 1 auf ihren Gegenschneidenträger 2. Dies erfolgt bei geeigneter Drehrichtung der Verstellspindeln 8 in Rich­ tung auf die Schneidtrommel 1.

Die Bewegungsübertragung Mitnehmer 5 - Gegenschneide 1 wird durch die in den Vertiefungen der Gegenschneide angeordneten elastischen Ele­ mente 3 gedämpft und elastisch gestaltet. Daher ist es möglich, das Fin­ den des geeigneten Einstellungspunktes der Gegenschneidanlage relativ zu den Messern der Schneidtrommel 11 derart zu gestalten, daß Beschä­ digungen und übermäßiger Verschleiß von Messern und Gegenschneide 1 verhindert werden: Durch die zwischengelagerten elastischen Elemente 3 kann selbst bei unsachgemäß stark betätigten Verstellspindeln 8 noch ein Ausweichen der Gegenschneide 1 erfolgen, bis die Verstellbewegung wie­ der etwas zurückgenommen wird.

Die Erfindung ist in verschiedener Hinsicht gegenüber diesem Aus­ führungsbeispiel ausgestaltbar. Zum Beispiel ist es möglich, den Löse- und Feststellvorgang der Gegenschneidenbefestigung, hier durch die Feststellschrauben 10 realisiert, auf andere Weise auszuführen, wie zum Beispiel durch fernausgelöste Krafteinwirkung mit elektrisch oder hydrau­ lisch betätigten Einrichtungen. Gleiches gilt für die Betätigung der Verstell­ spindeln 8, die ebenfalls ferngesteuert erfolgen kann, wobei eine zusätzli­ che Abstandsüberwachung mit automatisierungstechnischen Mitteln denk­ bar ist.

Die Realisierung der erfindungsgemäßen Gegenschneidenverstelleinrich­ tung führt zu folgenden Vorteilen: Zunächst bietet die Anordnung der die eigentlichen Gegenschneidenverstellung bewirkenden Elemente, hier Mit­ nehmer 5, im Inneren des Gegenschneidenträgers 2 den Vorteil, daß diese Elemente nicht den Verschmutzungen und dem Verschleiß durch das zu schneidende und geschnittene Erntegut ausgesetzt sind. Zudem weist die Erfindung bei ihrer Realisierung eine ungemein geringe Anzahl sehr einfacher Bauteile auf, so daß der Fertigungs-, Montage- und War­ tungsaufwand sehr gering ist. Die beidseits der Gegenschneidenenden mögliche Verstellung der Gegenschneide 1 gestattet es, ungleichmäßige Abnutzungen der Gegenschneide 1 auszugleichen. Schließlich ist der Ein­ stellungsvorgang der Gegenschneide 1 insgesamt sehr einfach auszu­ führen und so nicht von vornherein für den Führer der Erntemaschine demotivierend, falls der genannte einfache Einstellungsvorgang nicht ohnehin in der o.a. fernbewirkten Weise gestaltet ist.

Claims (2)

1. Gegenschneidenverstelleinrichtung zur Anwendung bei Erntema­ schinen, gekennzeichnet dadurch,
daß in einem ortsfesten Gegenschneidenträger (2) zwei Wellen (4) mit Mitnehmern (5) etwa parallel zur Gegenschneidenlängsachse gelagert sind,
daß die Mitnehmer durch Öffnungen im Gegenschneidenträger (2) geführt sind und in Ausnehmungen der Gegenschneide (1) eingrei­ fen,
daß außerhalb des Bereiches der Schneidtrommel (11) an jeweils einem Ende der bereits genannten Wellen (4) Hebel (6) mit Gabel­ köpfen (7) drehfest zu den Wellen (4) angeordnet sind,
daß die Gabelköpfe (7) an den nicht mit den Hebeln (6) verbunde­ nen Enden lose mit jeweils einem Ende einer von zwei beidseitig vorhandenen Verstellspindeln (8) verbunden sind, die ihrerseits mit dem jeweils anderen Ende durch Spindelböcke (9) geführt sind.

2. Gegenschneidenverstelleinrichtung zur Anwendung bei Erntema­ schinen nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß in den Ausnehmungen der Gegenschneide (1), in die die Mit­ nehmer (5) eingreifen, ein elastisches Element (3) eingebracht ist.