DE4407813C1 - Mikrokapseldispersion - Google Patents
MikrokapseldispersionInfo
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- Manufacturing Of Micro-Capsules (AREA)
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine
Mikrokapseldispersion zur Herstellung von
druckempfindlichen Aufzeichnungspapieren, bei der das
in den Mikrokapseln enthaltene Kernlösungsmittel einen
Farbstoffvorläufer oder eine
Farbstoffvorläufermischung und ein bei Raumtemperatur
festes oder halbfestes pflanzliches Öl enthält.
Mikrokapseldispersionen der eingangs angegebenen Art
und ihre Verwendung sind seit langer Zeit bekannt. Im
wesentlichen kommen zwei unterschiedliche Arten von
kapselwandbildenden Materialien zum Einsatz, nämlich
wasserlösliche kapselwandbildende Materialien, wie z. B.
Schweinehautgelatine, Gummi arabicum und
wasserunlösliche, wie z. B. Polyisocyanat als eine der
zur Herstellung von Polyharnstoffkapseln dienenden
Komponenten. Den Mikrokapseldispersionen werden
außerdem noch Abstandshalter, z. B. Stärkekörnchen
oder Zellulosefasern und ein geeignetes Bindemittel
zur Fixierung der Mikrokapseln auf der
Papieroberfläche zugefügt.
Aus dem bekannten Stand der Technik ist eine Vielzahl
von Vorschlägen bekannt, die geeignete Lösungsmittel
bzw. Öle und deren Mischungen zur Aufnahme der
Farbvorläuferverbindungen betreffen. Der Einfachheit
halber wird diese Mikrokapselkomponente nachfolgend
als Kernlösungsmittel bezeichnet.
Aus der DE-A 22 51 350 sind als flüssige
Kernlösungsmittel für Farbstoffvorläufer
Diphenylalkane, Alkyl-substituierte Diphenylalkane,
Diphenylalkene und/oder Alkyl-substituierte
Diphenylalkene bekannt. Zur Verdünnung können je Teil
des nach jener Schrift erfindungsgemäßen
Kernlösungsmittels 3 Teile Verdünnungsmittel, u. a.
Paraffinöl, Rizinusöl, Klauenöl, Olivenöl,
Sojabohnenöl, Baumwollsamenöl, Kokosnußöl oder Rapsöl
oder organische Lösungsmittel, wie aromatisches Benzin
oder Alkylbenzol eingesetzt werden. Durch den Zusatz
dieser Verdünnungsmittel sollen die physikalischen
Eigenschaften, wie die Viskosität und der Dampfdruck
mit dem Ziel einer besseren Handhabbarkeit oder aus
Verfahrensgründen verändert werden.
Die DE-A 26 40 197 betrifft eine Zubereitung zur
Auflösung von Farbstoffbildnern für druckempfindliche
Kopiersysteme, bei denen die Farbakzeptoren aus sauren
Harzen bestehen. Nach jener Erfindung wird eine bei
Raumtemperatur flüssige Mischung aus partiell
hydriertem Terphenyl und Alkylbenzolkomponenten
eingesetzt, die ggf. mit bis zu etwa 3 Teilen
Verdünnungsmittel für jeden Teil Lösungsmittel
versetzt werden kann. Als Verdünnungsmittel werden
flüssige Mineralöle bzw. Pflanzenöle, aber auch das
bei Raumtemperatur feste Kokosfett genannt.
In jüngeren Entwicklungen wurde in verstärktem Umfang
auf pflanzliche, tierische und physiologisch
unbedenkliche mineralische Öle zurückgegriffen.
Die EP-A 0 262 569 sieht als Kernlösungsmittel eine
Zusammensetzung vor, die zumindest zu 80 Gew.-% aus
pflanzlichem, tierischem oder Paraffinöl besteht,
wobei ein Farbstoffvorläufer auf Basis eines
Triphenylmethanleukofarbstoffes zum Einsatz kommt und
das Wandmaterial der Mikrokapseln vor der
Mikrokapselbildung wasserlöslich oder
wasserdispergierbar ist.
Die EP-A 0 520 639 sieht ebenfalls ein
Kernlösungsmittel vor, das ein pflanzliches Öl für
eine zur Herstellung von druckempfindlichem
Aufzeichnungspapier einzusetzende Mikrokapsel enthält.
Als weiterer Bestandteil wird in dieser
Zusammensetzung noch eine Esterkomponente einer nicht
aromatischen Monocarboxylsäure mit gesättigter oder
ungesättigter gerader oder verzweigter
Kohlenwasserstoffkette mit mindestens 3
Kohlenstoffatomen in der Kette vorgesehen.
Im Gegensatz dazu schlägt die EP-A 0 573 210 ein
Kernlösungsmittel vor, das die vorgenannte
Esterkomponente nicht enthält, wobei das als
Kernlösungsmittel vorgesehene Pflanzenöl einen
Erweichungsbereich von ungefähr 20 bis 25 Grad
aufweist und zu mindestens zum überwiegenden Teil aus
einem pflanzlichen Öl besteht, das in diesem
Temperaturbereich fest oder halbfest ist. Dieser
Vorschlag ist jedoch noch nicht frei von Nachteilen.
Wie Versuche gezeigt haben ist Polyisocyanat als für
die Herstellung von Polyharnstoffkapseln einzusetzende
Komponente auch in bei Raumtemperatur festen oder
halbfesten pflanzlichen Ölen löslich oder zumindest
hervorragend dispergierbar, so daß auf die
bisher zur Auflösung dieser Komponente für
erforderlich gehaltenen organischen Lösungsmittel, wie
z. B. Isopropylnaphthalin, verzichtet werden kann.
Jedoch haben von den Erfindern der vorliegenden
Anmeldung durchgeführte Untersuchungen ergeben, daß in
einem Temperaturbereich nahe der Raumtemperatur feste
oder halbfeste Kernlösungsmittelmischungen bei der
Herstellung von Kapseln aus Polyharnstoff zu
Produktionsstörungen führen können. Diese Nachteile
treten bei der Herstellung von Mikrokapseln im
Labormaßstab unter Verwendung von Rührgefäßen nicht
auf, machen sich jedoch sofort bemerkbar, wenn im
kontinuierlichen oder diskontinuierlichen
Herstellungsbetrieb eine im wesentlichen aus
Dispergierkopf, Kühleinrichtung und diese Elemente
verbindenden Rohrleitungen bestehende
Dispergiereinheit zum Einsatz kommt, in der die
gebildeten Kernlösungsmitteltröpfchen durch
Rohrleitungen vom Dispergierkopf zur Kühleinrichtung
geleitet werden. An den mit Kühlwasser beaufschlagten
Teilen der Kühleinrichtung kann es dabei zur
Erstarrung und in deren Folge zu Absetzungen von einen
relativ hohen Erweichungsbereich aufweisenden
Ölmischungen kommen. Der Erhalt einer einwandfreien
Mikrokapseldispersion wird dadurch nachhaltig
beeinträchtigt.
Ausgehend von den erkannten Nachteilen besteht die
Aufgabe der Erfindung darin, eine
Mikrokapseldispersion zur Verfügung zu stellen, die
infolge der eingesetzten Kernlösungsmittelkomponenten
eine problemlose Kapselherstellung ermöglicht.
Gleichzeitig sollen überwiegend nur Öle vegetativer
Herkunft eingesetzt werden. Eine weitere Aufgabe
besteht in der Zurverfügungstellung einer Mikrokapsel
mit hoher Dichtigkeit, wozu auf Polyharnstoff als in
dieser Hinsicht bewährtes Kapselwandmaterial
zurückgegriffen werden soll.
Zur Lösung der Aufgabe sieht die Erfindung daher eine
zur Herstellung von druckempfindlichen
Aufzeichnungspapieren einsetzbare
Mikrokapseldispersion vor, bei der das in den
Mikrokapseln enthaltene Kernlösungsmittel einen
Farbstoffvorläufer oder eine
Farbstoffvorläufermischung und ein bei Raumtemperatur
festes oder halbfestes pflanzliches Öl enthält,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - das Kernlösungsmittel zu 10 bis 30 Gew.-% aus einem bei Raumtemperatur flüssigen Paraffinöl oder zu < 25 bis 60 Gew.-% aus einem bei Raumtemperatur flüssigen pflanzlichen Öl oder zu 15 bis 60 Gew.-% aus einer Mischung von 5 bis 30 Gew.-% eines bei Raumtemperatur flüssigen Paraffinöls und zu 10 bis 55 Gew.-% eines bei Raumtemperatur flüssigen pflanzlichen Öls besteht und
- - der Rest ein bei Raumtemperatur festes oder halbfestes pflanzliches Öl ist;
- - das Kernlösungsmittel bei Raumtemperatur flüssig ist und
- - das Kapselwandmaterial aus Polyharnstoff besteht.
Vorzugsweise Ausführungsformen der
Mikrokapseldispersion nach Anspruch 1 sind in den
Patentansprüchen 2 bis 7 angegeben.
Der in der Beschreibung und in Patentansprüchen
verwendete Begriff "Raumtemperatur" bedeutet, daß das
Kernlösungsmittel oberhalb 20°C flüssig ist. Mit dem
Begriff "flüssig" ist gemeint: fließfähig.
Unter dem in Beschreibung und Patentansprüchen der
vorliegenden Anmeldung angegebenen Paraffinöl sind
naphthen- oder paraffinbasische Mineralölprodukte, z. B.
Weißöl und Spindelöl, zu verstehen. Das bereits
mehrfach als- Kernlösungsmittel vorgeschlagene
Chlorparaffin wird von der vorliegenden Erfindung
nicht umfaßt.
Zu Einstellung eines flüssigen Zustandes beim
Kernlösungsmittel genügen von Paraffinöl geringere
Zusatzmengen als von flüssigem pflanzlichem Öl. Wird
flüssiges Paraffinöl als alleiniger Zusatz zu einem im
übrigen aus festem oder halbfesten pflanzlichen Öl
bestehenden Kernlösungsmittel verwendet, sind
Zusatzmengen von mindestens 10 Gew.-% erforderlich,
vorzugsweise von nicht mehr als 20 Gew.-%. Bei
Verwendung von flüssigen pflanzlichen Ölen liegt die
Mindestzusatzmenge bei mehr als 25 Gew.-% und kann bis
zu 60 Gew.-% betragen. Es sind auch Mischungen von
flüssigem Paraffinöl mit flüssigem pflanzlichen Öl
einerseits und festem oder halbfesten pflanzlichen Öl
andererseits möglich, hier kann auch eine unterhalb 10
Gew.-% liegende Menge an Paraffinöl verwendet werden,
der jedoch dann höhere Mengen an flüssigem
pflanzlichen Öl, als dies bei alleiniger Verwendung
von flüssigem Paraffinöl erforderlich wäre, zugesetzt
werden müssen.
Der Mikrokapseldispersion können Abstandshalter,
Bindemittel und Streichereihilfsmittel zugesetzt
werden. Diese Maßnahmen bilden ebenso wie der Auftrag
der Mikrokapseldispersion auf ein geeignetes
Streichrohpapier und das verwendete Auftragsverfahren
keinen Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
In einer Mischung aus 90 Gew.-Teilen Kokosnußöl
(Cocopur der Firma Rau) und 10 Gew.-Teilen Paraffinöl
(Weißöl P 1020 der Firma Parafluid) wird eine
Farbstoffvorläufermischung, bestehend aus 60 Gew.-
Teilen 2-phenyl-4-(4-diethylaminophenyl)-4-(4-
methoxyphenyl)-6-methyl-7-dimethylamino-4H-benz.3.1-
oxazin (baymicron SN 2601 der Firma BAYER), 20 Gew.-
Teilen eines Farbstoffvorläufers auf Fluoranbasis und
20 Gew.-Teilen 3,3-Bis(4-Dimethylaminophenyl)-6-Dimethylaminophthalid (CVL) so aufgelöst, daß eine
Farbstoffkonzentration von 6% im Kernlösungsmittel
vorliegt.
Zu 447 g der hergestellten Farbbildnermischung werden
71 g Diisocyanat zugegeben und nachfolgend 992 g einer
1%igen Polyvinylalkohollösung (als Emulgierhilfe) in
demineralisiertem Wasser zugegeben. Die hergestellte
Mischung wird in das Vorratsgefäß einer
Pilotverkapselungsanlage überführt. Anschließend wird
der durch eine Rohrleitung mit einer Kühleinrichtung
verbundene Dispergierkopf der Dispergiereinheit
gefüllt und die Dispergierung eingeleitet. Nach
Durchleitung der mit Wasser gekühlten Kühleinrichtung
verläßt ein Teil der Flüssigkeit über eine
Drosselscheibe die Dispergiereinheit und wird zu einem
separaten Rührgefäß geführt, während ein anderer Teil
der Flüssigkeit im Kreislauf erneut dem Dispergierkopf
zugeführt wird. Dem separaten Rührgefäß wird eine 5,4-
%ige Lösung von Diethylentriamin (DET) in
demineralisiertem Wasser und ggf. Entschäumer
zugeführt. Die eingestellte Temperatur im separaten
Rührgefäß beträgt 25°C. Es bilden sich Kapseln mit
einer Größe von durchschnittlich 5,1 µm. 8,6% der
Kapseln wiesen eine Größe < 10 µm auf.
Unter Verwendung der gleichen
Farbstoffvorläufermischung, wie oben angegeben, jedoch
mit einer Ölmischung, bei der der Weißöl-Anteil 20
Gew.-Teile betrug, wurde unter den gleichen
Verfahrensbedingungen eine Mikrokapseldispersion
hergestellt, wobei sich eine durchschnittliche
Korngröße von 5,9 µm ergab und 15,8% der Mikrokapseln
< 10 µm waren.
Nach Versuchsende wurde in keinem der beiden Fälle ein
Absetzen der Kernlösungsmittelmischungen an der
Kühleinrichtung beobachtet.
Der hergestellten Mikrokapseldispersion wurden 15
Gew.-% Zellulosefasern als Abstandshalter und 17 Gew.-%
- gerechnet als Trockengewichtsteile, bezogen auf
Gesamtfeststoffgehalt der Mikrokapselstreichfarbe -
einer oxidierten Stärkelösung als Bindemittel
zugesetzt. Anschließend wurde die aufbereitete
Mikrokapselstreichfarbe unter Verwendung einer
Drahtrakelstreicheinrichtung mit einem Auftragsgewicht
von 5,5 g/m² auf ein übliches Streichrohpapier
aufgestrichen und getrocknet. Das hergestellte CB-
Blatt wurde in Kontakt mit einem üblichen CF-Blatt
beschriftet. Es entstand eine gut lesbare Durchschrift
mit verbesserter Lichtstabilität. Weitere
Untersuchungen zeigten eine verbesserte Dichtigkeit
und hohe Lichtstabilität der Kapsel.
Claims (7)
1. Mikrokapseldispersion zur Herstellung von
druckempfindlichen Aufzeichnungspapieren, bei der
das in den Mikrokapseln enthaltene
Kernlösungsmittel einen Farbstoffvorläufer oder
eine Farbstoffvorläufermischung und ein bei
Raumtemperatur festes oder halbfestes
pflanzliches Öl enthält, dadurch gekennzeichnet,
daß
- - das Kernlösungsmittel zu 10 bis 30 Gew.-% aus einem bei Raumtemperatur flüssigen Paraffinöl oder zu < 25 bis 60 Gew.-% aus einem bei Raumtemperatur flüssigen pflanzlichen Öl oder zu 15 bis 60 Gew.-% aus einer Mischung von 5 bis 30 Gew. % eines bei Raumtemperatur flüssigen Paraffinöls und zu 10 bis 55 Gew.-% eines bei Raumtemperatur flüssigen pflanzlichen Öls besteht und
- - der Rest ein bei Raumtemperatur festes oder halbfestes pflanzliches Öl ist;
- - das Kernlösungsmittel bei Raumtemperatur flüssig ist und
- - das Kapselwandmaterial aus Polyharnstoff besteht.
2. Mikrokapseldispersion nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kernlösungsmittel aus 80
bis 90 Gew.-% eines bei Raumtemperatur festen oder
halbfesten pflanzlichen Öls, Rest: bei
Raumtemperatur flüssiges Paraffinöl besteht.
3. Mikrokapseldispersion nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kernlösungsmittel aus 60
bis 70 Gew.-% eines bei Raumtemperatur festen oder
halbfesten pflanzlichen Öls, Rest: ein bei
Raumtemperatur flüssiges pflanzliches Öl besteht.
4. Mikrokapseldispersion nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Kernlösungsmittel als ein bei Raumtemperatur
festes oder halbfestes pflanzliches Öl Kokosnußöl,
Palmöl und Palmkernöl oder eine Mischung dieser
Öle enthält.
5. Mikrokapseldispersion nach einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Kernlösungsmittel als ein bei Raumtemperatur
flüssiges pflanzliches Öl Rapsöl, Sonnenblumenöl,
Baumwollsaatöl, Olivenöl, Maisöl, Distelöl oder
eine Mischung dieser Öle enthält.
6. Mikrokapseldispersion nach einem der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß im
Kernlösungsmittel eine 2-phenyl-4-(4-
diethylaminophenyl)-4-(4-methoxyphenyl)-6-methyl-
7-dimethylamino-4H-benz.3.1-oxazin als
Farbvorläufer enthaltene Farbvorläufermischung
enthalten ist.
7. Mikrokapseldispersion nach einem der Ansprüche 1
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das in den
Mikrokapseln enthaltene Kernlösungsmittel bei
Temperaturen von mehr als 18°c nicht erstarrt.
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