DE4406460A1 - Verfahren zur Reinigung eines Vergasungsgases aus der Vergasung von Abfall- und Reststoffen - Google Patents
Verfahren zur Reinigung eines Vergasungsgases aus der Vergasung von Abfall- und ReststoffenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung eines Vergasungsgases aus der
Vergasung von in der Regel festem Abfall und Reststoffen, wie z. B. von kommunalem
Müll, Gewerbemüll, Klärschlamm, Altreifen usw., das neben Verunreinigungen wie
Staub, H₂S, COS, NH₃, HCl und/oder HF und gegebenenfalls Schwermetallen im
wesentlichen H₂, CO, CO₂, CH₄ und H₂O enthält, worin das Vergasungsgas in
mehrstufiger Verfahrensweise abgekühlt und zumindest von einem Teil seiner
Verunreinigungen befreit wird.
Ein derartiges Verfahren ist aus der EP-A1-0 412 587 bekannt. Dort wird das aus der
Vergasung kommende Rohgas mit einer Temperatur von 500 bis 1200°C in einem
Zyklon vom Hauptteil der Feststoffe befreit, danach auf eine Temperatur von 150 bis
400°C gekühlt und zur Entfernung von NH₃, HF und HCl in eine Sprühtrocknungszone
geleitet. Dieser wird unter vollständiger Verdampfung Rückführwasser aufgegeben und
das nun wasserdampfhaltige Rohgas wird durch einen Filter geleitet, mit welchem ein
Teil der Feststoffe und Halogenverbindungen trocken abgeschieden werden. In einer
Sättigungszone wird das vorgereinigte Rohgas nach seiner Sättigung mit Wasserdampf
auf Temperaturen von 50 bis 90°C abgekühlt. In der Sättigungszone kondensiertes
Salz- und feststoffhaltiges Wasser wird der Sprühtrocknungszone als Rückführwasser
aufgegeben. Aus dem Rohgas der Sättigungszone werden durch Nachbehandlung
staub- und salzhaltige Flüssigkeitströpfchen entfernt.
Die Nachteile dieses Verfahrens bestehen darin, daß eine aufwendige Staub- und
Aerosolabscheidung zum Einsatz kommt. Außerdem fehlt eine Schwermetall
abscheidung aufgrund mangelnder Abwasserbehandlung, da das Abwasser direkt zum
Sprühtrockner geleitet wird, was zur inneren Anreicherung von Verunreinigungen führt.
Weiterhin erfordert die Sprühtrocknung äquimolare NH3- und Cl⁻ -/F⁻ -Mengen im
Rohgas, ebenso wie einen bestimmten Temperaturbereich, wodurch die
Abwärmenutzung festgelegt ist. Sie ist zudem nur dort einsatzfähig, wo die notwendige
Abwassermenge und die zur Verdampfung notwendige fühlbare Wärme bilanzmäßig
aufgehen. Das aus dem Sprühtrockner abgezogene Salz ist ein Salzgemisch, welches
als Sonderabfall eingestuft wird. Besonders nachteilig erweist sich, daß das Rohgas
keine Entschwefelung erfährt, wodurch das Vergasungsgas erst vor oder nach seiner
weiteren Verarbeitung entschwefelt werden muß.
Weitere bekannte Verfahren zur Müllvergasungsgasreinigung entfernen H₂S durch
Auswaschung und Umsetzung zu Sulfat. Dieses wird über das Abwasser
ausgeschleust und kann als Salz in Form von beispielsweise Gips oder Na-Sulfat
gewonnen werden. Beide Produkte können jedoch aus einer Müllvergasung nicht in
hinreichender Sauberkeit erhalten werden, bzw. der Aufwand dafür wäre
unverhältnismäßig groß. Sie müssen daher in der Regel deponiert werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, ein Verfahren zu liefern, das die Reinigung des
Vergasungsgases so optimiert, daß eine Minimierung der anfallenden Rest- und
Deponiestoffe erfolgt, möglichst einhergehend mit einer gleichzeitigen Gewinnung von
Wertstoffen. Darüberhinaus soll ein Produktgas erzeugt werden, das ohne weitere
Reinigung zur technischen Nutzung, insbesondere zur Verbrennung in Gasmotoren,
zur H₂-Gewinnung, zur Methanolsynthese etc., geeignet ist.
Die Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelöst, daß das Vergasungsgas abgekühlt und
zur Entfernung kondensierbarer und wasserlöslicher Inhaltsstoffe einer Wasserwäsche
unterzogen wird, wobei anfallendes mit Verunreinigungen belastetes Abwasser einer
Behandlung zur Abtrennung der darin enthaltenen Verunreinigungen unterworfen wird
und die in der Abwasserbehandlung abgetrennten Verunreinigungen zumindest
teilweise in die Vergasung zurückgeführt werden. Die Abkühlung des Vergasungsgases
kann dabei prinzipiell durch indirekten und/oder direkten Wärmetausch erfolgen.
Zusätzliche Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens werden dadurch erzielt, daß
das durch die Wasserwäsche vorgereinigte Vergasungsgas einer Entschwefelung unter
Gewinnung von elementarem Schwefel unterzogen wird, wobei gegebenenfalls
anfallendes schwefelkomponentenhaltiges Restgas in die Vergasung zurückgeführt
wird.
Das Verfahren der Erfindung kommt zum Einsatz bei der Vergasung von in der Regel
festen, aber auch flüssigen Abfallstoffen, insbesondere bei der Vergasung von
kommunalem Müll, Gewerbemüll, Klärschlamm, Altreifen usw., bei Temperaturen über
1000°C bis zu ca. 2000°C. Hierbei kann die Vergasung von drucklos, d. h. bei etwa 1,1
bar, bis zu hohem Druck, beispielsweise bei etwa 40 bar, erfolgen.
Anders als bei den herkömmlichen Verfahren bezieht das erfindungsgemäße Verfahren
die Vergasung in die Reinigung des Vergasungsgases mit ein, indem über die
Abwasserbehandlung und Entschwefelung anfallende mit Verunreinigungen belastete
Reste in die Vergasung zurückgeleitet werden. Durch die Abwasserbehandlung kann
wiederverwendbares, sauberes Abwasser gewonnen werden. Mit dem Verfahren der
Erfindung wird darüberhinaus elementarer Schwefel als Reinprodukt anstelle von Sulfat
gewonnen, wobei die Rückführung schwefelkomponentenhaltiger Reste zu insgesamt
nahezu 100%-iger Schwefelausbeute führt.
In Ausgestaltung der Erfindung wird das Vergasungsgas durch indirekten
Wärmetausch unter Erzeugung von Prozeßdampf abgekühlt.
Der Vorteil dieser Vorgehensweise liegt darin, daß der erzeugte Prozeßdampf anders
als das Heißwasser des bekannten Verfahrens vielfältiger im Prozeß selbst wie auch
extern verwendet werden kann. Bei hohen Staubgehalten erfolgt bei dieser
Verfahrensvariante eine Grobentstaubung durch hochtemperaturbeständige Filter, wie
Heißgaszyklone oder Keramikfilter. Die weitere Abkühlung und Entstaubung erfolgt
dann in den nachgeschalteten Waschabschnitten.
Ist erwünscht, das Vergasungsgas durch direkten Wärmetausch zu kühlen, geschieht
dies erfindungsgemäß durch Quenchen, und das bei der Abkühlung anfallende mit
Verunreinigungen belastete Abwasser wird zusammen mit dem Abwasser der Wäsche
einer Abwasserbehandlung unterworfen.
Die Verwendung eines hochtemperaturbeständigen Quenchkühlers ist vorteilhaft, wenn
das Gas in kurzer Zeit abgekühlt werden soll, um beispielsweise die Bildung von Ruß
und Dioxinen zu vermeiden. Das hierbei anfallende Heißwasser mit einer Temperatur
von ca. 90°C kann ebenfalls im Prozeß Verwendung finden. Es wird außerdem ein
separater Staubfilter eingespart, da der im Vergasungsgas enthaltene Staub bei
diesem und den nachgeschalteten Schritten vollständig ins Quench- bzw.
Waschwasser gelangt. Das Abwasser des Quenchkühlers wird ebenso wie das
Abwasser der Wäsche einer Behandlung unterzogen, die zu einem sauberen Abwasser
führt, welches zur Einsparung von Frischwasser, beispielsweise in der Wäsche, für den
Kühlturm als Make-up etc., eingesetzt werden kann.
Die der Abkühlstufe folgende Wäsche wird mit Wasser zur weitgehenden Absorption
saurer Verunreinigungen des Vergasungsgases, zu weiterer Gaskühlung und
Feinentstaubung durchgeführt. Die sauren Komponenten HCl und HF werden
vollständig absorbiert und je nach ihrem Gehalt kann der pH-Wert des so beladenen
Waschwassers zwischen 1 und 8 schwanken. Bei niedrigem pH-Wert wird NH₃
vollständig ausgewaschen, während die Auswaschung bei neutralem pH-Wert nur
unzureichend ist. In letzterem Fall wird daher eine zweistufige Wäsche vorgesehen.
Weiterhin entfernt die Wasserwäsche einen Großteil der Metalle und Schwermetalle,
bzw. deren Salze, sofern sie wasserlöslich, kondensierbar oder an Staubpartikeln
gebunden sind.
Das bei der Abkühlung und Wäsche des Vergasungsgases anfallende Abwasser wird
einer Abwasserbehandlung unterzogen, die erfindungsgemäß folgende Schritte
umfaßt:
- (i) Eine basische Fällung der ausgewaschenen Metallsalze und Schwermetallsalze,
- (ii) eine Abtrennung der Fällungsprodukte zusammen mit anderen Feststoffen,
- (iii) eine Abtrennung des ausgewaschenen NH₃ und H₂S und
- (iv) gegebenenfalls eine Feinreinigung zur Entfernung von Komponenten, die in der Fällungsstufe nicht erfaßt werden.
Die basische Fällung der ausgewaschenen Salze kann, wie bekannt, beispielsweise
mit NaOH durchgeführt werden. Die Fällungsprodukte werden zusammen mit anderen
Feststoffen, wie Staub, Metallsulfiden etc. aus dem Abwasser abgetrennt und können
deponiert oder zumindest teilweise in die Vergasung zurückgeführt werden. Die
Abtrennung wird dabei mittels einer Fest-Flüssig-Trennung wie beispielsweise durch
Filtration oder Ultrafiltration durchgeführt. Durch die Rückführung wird der Anteil an
Verunreinigungen in der Schlacke erhöht werden, die jedoch ohnehin deponiert werden
muß.
Zur Abtrennung des ausgewaschenen NH₃ und H₂S können zwei unterschiedliche
Ausgestaltungen der Erfindung angewandt werden.
In erster erfindungsgemäßer Variante wird das ausgewaschene NH₃ und H₂S durch
Strippen aus dem Abwasser abgetrennt und das gestrippte NH₃/H₂S-Reichgas in die
Vergasung zurückgeführt.
Durch Strippen des Abwassers beispielsweise mit Dampf und NaOH wird ein
NH₃/H₂S-Reichgas erhalten, das in die Vergasung zurückgeführt wird. Dort wird NH₃
zumindest teilweise zu H₂O und N₂ reduziert, wohingegen H₂S weitgehend erhalten
bleibt und in der Entschwefelung zu Elementarschwefel oxidiert wird. Die Rückführung
des NH₃/H₂S-Reichgases leistet damit einen wesentlichen Beitrag einerseits zur
Reststoffvermeidung und andererseits zur Wertstofferzeugung.
Ist vorgesehen, auch nicht-fällbare Inhaltsstoffe mit Abwasser, wie beispielsweise
Chloride, zu entfernen, wird der Abwasserstrom in weiterer Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Verfahrens eingedampft, wobei der in der Abkühlung des
Vergasungsgases erzeugte Prozeßdampf bzw. das Heißwasser die dazu notwendige
Energie liefern. Das ausgewaschene NH₃ wird in diesem Schritt als NH₄Cl gewonnen.
Dürfen die Chloride im Abwasser verbleiben, genügt das Abstrippen von NH₃ und H₂S,
mit dem Vorteil, daß Ammoniate und Sulfide nicht als Salze abgegeben werden
müssen. Durch die Kombination von Strippung und Eindampfung wird die
Gesamtschwefelausbeute erhöht und gleichzeitig der Reststoffanfall vermindert.
Zusätzlich ist das Abwasser frei von Chloriden und anderen löslichen Salzen.
Zur Abtrennung nicht-fällbarer Schwermetalle, wie beispielsweise von elementarem Hg,
bzw. in der Fällungsstufe nicht zurückgehaltener Schwermetalle werden in einer
nachgeschalteten Feinreinigungsstufe entfernt, die erfindungsgemäß eine Sulfidfällung,
einen Ionentauscher und/oder ein biologisches Verfahren zur Entfernung von
Schwermetallen umfaßt.
Als biologisches Verfahren bietet sich das bekannte Verfahren aus der
EP-B1-0 110 240 an. Dort werden Schwermetalle aus dem Abwasser durch Umsetzung
mit anaerobem Schlamm entfernt. Der mit den Schwermetallen belastete Schlamm
kann gemäß der Erfindungsaufgabe der Reststoffminderung in die Vergasung gespeist
werden, um die Schwermetalle mit der zu deponierenden Schlacke auszuschleusen.
Der Vorteil dieser Verfahrensführung liegt darin, daß auch metallisch vorliegende
Schwermetalle entfernt werden können.
Den Erfindungsgedanken weiter ausgestaltend wird das vorgereinigte Vergasungsgas
unter Gewinnung von Schwefel entschwefelt, d. h. doch verbliebene Verunreinigungen
wie H₂S und COS werden entfernt. Für diese Entschwefelung stehen gemäß der
Erfindung mehrere Möglichkeiten zur Verfügung, deren Einsatz unter Maßgabe der
eingangs genannten Verfahrensoptimierung entsprechend den Parametern des
Vergasungsgases erfolgt.
In einer ersten Ausführungsform wird das vorgereinigte Vergasungsgas durch
katalytische Oxidation der Schwefelkomponenten zu Elementarschwefel entschwefelt.
Darin wird das vorgereinigte Vergasungsgas über einen Katalysator geleitet, der
selektiv H₂S mittels katalytischer Direktoxidation zu Elementarschwefel oxidiert,
welcher ein Wertprodukt darstellt, und/oder gegebenenfalls zunächst in SO₂ oxidiert,
welches anschließend mit H₂S nach der Claus-Reaktion in Elementarschwefel
umgesetzt wird. Die Oxidation wird mit Vorteil in einem von oben nach unten
durchströmten Katalysatorbett durchgeführt, damit der umgewandelte
Elementarschwefel gut ablaufen kann und nicht zu Verlegungen des Katalysatorbettes
führt. Das verwendete Katalysatorbett kann auch zweigeteilt sein, so daß die teilweise
Oxidation in einem ersten Bett und die Claus-Reaktion in einem zweiten Bett stattfindet.
Dabei können auch unterschiedliche Katalysatoren zur Anwendung kommen. Das erste
Bett wird vorzugsweise von unten nach oben durchströmt, damit mechanische
Verunreinigungen nur in sehr geringem Maße eine Desaktivierung des Katalysators
bewirken können. Das zweite Bett wird dann bevorzugt von oben nach unten
durchströmt, so daß entstandener Elementarschwefel ablaufen kann und den
Katalysator nicht verlegt. Hinter dem letzten Katalysatorbett wird das Gas auf ca. 120
bis 130°C abgekühlt, um den Elementarschwefel auszukondensieren und zur
Produktgewinnung leichter abtrennen zu können. Die katalytische Entschwefelung des
vorgereinigten Vergasungsgases eignet sich wegen der erreichbaren
Schwefelausbeuten besonders für ein Rohvergasungsgas aus einer Druckvergasung.
Ist die bei der katalytischen Umsetzung erreichbare Adiabattemperatur aufgrund
geringen H₂S-Gehalts nicht ausreichend für eine vollständige COS-Hydrolyse, kann ein
üblicher Katalysator zur COS-Hydrolyse vorgeschaltet werden.
Im Anschluß an die katalytische Oxidation des vorgereinigten Vergasungsgases kann
zur Erhöhung der Reinheit das Vergasungsgas vorteilhafterweise zusätzlich einer
Feinreinigung unterzogen werden. Diese Feinreinigung dient der Konditionierung des
Vergasungsgases, je nach dessen weiterer Verwendung, beispielsweise als Brenngas,
Synthesegas, Flüssiggas etc.
Erfindungsgemäß kann diese Feinreinigung eine Feinentschwefelung sein, die mittels
einer H₂O₂-, einer NaOH-Wäsche oder einer katalytischen Feinentschwefelung
durchgeführt wird. Die chemische Wäsche mit NaOH oder wäßrigen Lösungen von
H₂O₂ als Waschmittel dient der SO₂-Abtrennung. Im ersten Fall wird Na₂SO₃ bzw.
Na₂SO₄ als Reaktionsprodukt und im zweiten Fall verdünnte Schwefelsäure
gewonnen. Weiterhin wird in der Feinreinigung Rest-Elementarschwefel seinem
Dampfdruck entsprechend abgeschieden und kann durch Filter aus der Waschlösung
abgeschieden werden.
Außerdem kann das entschwefelte Vergasungsgas in der Feinreinigung zur
Kondensation von H₂O und leichtflüchtiger Schwermetallverbindungen gekühlt werden.
Das Kondensat dieser Reinigungsstufe wird günstigerweise der Abwasserbehandlung
mit den bereits genannten Vorzügen unterzogen.
Die Feinreinigung kann vorteilhaft auch darin bestehen, daß die im entschwefelten
Vergasungsgas verbliebenen Verunreinigungskomponenten an einem geeigneten
Adsorptionsmittel adsorbiert werden. So können beispielsweise Hg und As mit
Aktivkohle entfernt werden. Besonders günstig ist, das mit den Verunreinigungs
komponenten beladene Adsorptionsmittel zur Vergasung zu schicken. In diesem Fall
gibt es für die adsorbierten Komponenten eine ausreichende Senke bei der
Wasserwäsche und der anschließenden Abwasserbehandlung.
Die Entschwefelung des vorgereinigten Vergasungsgases kann in weiterer
Ausgestaltung der Erfindung durch eine direktoxidative Wäsche mit vorgeschalteter
COS-Hydrolyse erfolgen. Hierbei wird das vorgereinigte Vergasungsgas nach
Durchlaufen der COS-Hydrolyse zur Umsetzung des COS in H₂S einer Wäsche unter
Zugabe eines Oxidationsmittels unterworfen. Als Oxidationsmittel werden in an sich
bekannter Weise beispielsweise Waschmittelzusätze auf Fe- bzw. V-Basis, wie
beispielsweise Fe-Chelat bzw. V-Salze, verwendet. Die dabei wirksamen Metallionen
Fe oder V oxidieren H₂S zu Elementarschwefel und werden dabei reduziert. In einer
anschließenden Regeneration erfolgt die Rückoxidation der Metallionen.
Zur Entschwefelung eines Vergasungsgases aus der Vergasung ist es bei größeren
Schwefelmengen besonders vorteilhaft, das vorgereinigte Vergasungsgas einer
regenerativen Wäsche zu unterziehen und das bei der Regenerierung des
Waschmittels anfallende Schwefelkomponenten enthaltende Reichgas einer Oxidation
der Schwefelkomponenten zu Elementarschwefel zu unterwerfen, wobei entstehendes
schwefelhaltiges Restgas in die Vergasung zurückgeführt wird.
Vorzugsweise wird als regenerative Wäsche eine der bekannten Gaswäschen mit
einem chemisch wirkenden Waschmittel, beispielsweise auf Aminbasis, eingesetzt. Die
Gaswäsche muß eine Absorption des H₂S sicherstellen. Der Anteil des
mitausgewaschenen CO₂ hängt von der Selektivität des verwendeten Waschmittels ab.
Eine selektive Aminwäsche ermöglicht vollständige H₂S-Auswaschung im drucklosen
Gas bei gleichzeitig geringer CO₂-Entfernung. Auf diese Weise fällt ein
höherkonzentrierter H₂S-Reichgasstrom geringer Menge an, der mittels katalytischer
Oxidation zu elementarem Schwefel von H₂S befreit wird. Die Rückführung des
Restgasstromes in die Vergasung erspart eine zusätzliche Feinreinigungsstufe für SO₂
bzw. H₂S und bewirkt gleichzeitig eine Erhöhung der Schwefelausbeute.
Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Verfahren anhand der Figuren näher
erläutert.
Hierbei zeigen:
Fig. 1 im Blockdiagramm die allgemeine Verfahrensführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens und
Fig. 2a) bis e) spezielle Teilschritte der Abwasserbehandlung gemäß der
Erfindung.
In Fig. 1 werden in einer Vergasung I feste Abfallstoffe 0, wie beispielsweise
kommunaler Müll, Gewerbemüll, Klärschlamm, Altreifen, bei einer Temperatur weit über
1000°C und bis zu 2000°C vergast. Die Vergasung erfolgt dabei drucklos oder unter
Druck, woraus sich geringe Modifikationen bei der Auswahl nachfolgender
Verfahrensschritte ergeben, z. B. ein (in Fig. 1 nicht dargestelltes) Rohgasgebläse bei
druckloser Vergasung.
Das aus der Vergasung I kommende Rohvergasungsgas 1 wird einer Kühlung und
Entstaubung II unterzogen. Die Kühlung kann durch indirekten Wärmetausch unter
Erzeugung von Dampf 2b mit anschließender Grobentstaubung durch
hochtemperaturbeständige Filtermedien, z. B. Heißgaszyklone, Keramikfilter etc.,
erfolgen. Eine weitere Möglichkeit der Abkühlung besteht darin, das Rohgas in einem
hochtemperaturbeständigen Quenchkühler in direktem Wärmetausch auf eine
Sättigungstemperatur von ca. 90°C abzukühlen. Zur Verwendung kommen dabei
bekannte Sprühwäscher, wie z. B. Radialstromwäscher, Gegenstrahlwäscher o. ä..
Durch den direkten Kontakt des Rohgases mit dem Wasser des Quenchkühlers wird
dabei in demselben Schritt eine weitgehende Entstaubung und Entfernung von
(Schwer-) Metallsalzen und anderen wasserlöslichen Komponenten, wie HCl, HF und
NH₃, die mit dem Heißwasser 2b mit einer Temperatur von 90°C abgezogen werden,
erreicht. Ebenso wird durch rasches Durchlaufen des für die Dioxinneubildung
kritischen Temperaturfensters die Entstehung von Dioxinen vermieden.
Das die Kühlung/Entstaubung II verlassende Vergasungsgas 2a wird zur Abtrennung
wasserlöslicher und kondensierbarer Verunreinigungen wie HF, HCl, NH₃, Staub und
weiterer Gaskühlung einer Wasserwäsche III zugeführt. In Abhängigkeit von der
Zusammensetzung des Rohvergasungsgases wird die Wasserwäsche ein- oder
zweistufig ausgelegt.
Überwiegen im Rohvergasungsgas die sauren wasserlöslichen Verunreinigungs
komponenten, so genügt in der Regel eine einstufige Wäsche. Da sich ein niedriger
pH-Wert einstellt, wird in der Wäsche nahezu kein H₂S ausgewaschen. Somit kann das
gesamte H₂S in der nachfolgenden Entschwefelung zu elementarem Schwefel
umgesetzt und als Produkt gewonnen werden. Zudem wird das Abwasser nicht mit
Sulfiden belastet.
Bei einem höheren Anteil an basischen Verunreinigungskomponenten wie NH₃ im
Rohvergasungsgas wird die Wäsche zweistufig ausgeführt. In der ersten Stufe, die
bevorzugt als Strahl- oder Venturiwäscher ausgelegt ist, werden die sauren
Verunreinigungskomponenten wie HCl und HF ausgewaschen. In Abhängigkeit vom
pH-Wert werden aber auch H₂S und NH₃ coabsorbiert. Die zweite Stufe, in der Regel
eine Füllkörper- oder Bodenkolonne, dient der vollständigen Auswaschung von NH₃,
wobei auch hier H₂S coabsorbiert wird.
Neben der Abscheidung saurer und basischer Komponenten dient die Wäsche auch
der Feinentstaubung und der Abtrennung von Schwermetallen und Metallen. Überdies
wird das Rohvergasungsgas durch den indirekten oder direkten Kontakt mit dem
Waschwasser auf eine Temperatur von etwa 30-40°C abgekühlt.
Das in der Wasserwäsche III anfallende Abwasser 3b wird in einer
Abwasserbehandlung XI weitgehend von den enthaltenen Verunreinigungen befreit.
Die Abwasserbehandlung untergliedert sich in die Schritte
- - basische Fällung VI,
- - NH₃-Abtrennung VII und
- - Feinreinigung VIII.
Stufe VI dient der Fällung der ausgewaschenen Schwermetall- und Metallsalze,
beispielsweise mit NaOH oder Ca(OH)₂. Die Fällungsprodukte (6b) werden zusammen
mit den anderen Feststoffen (Staub, Metallsulfide) abgetrennt (IX) und deponiert (9b)
oder wenigstens teilweise in die Vergasung zurückgeführt (9a), wodurch deren Anteil in
der ohnedies zu deponierenden Schlacke 9b erhöht wird.
Das vorbehandelte Abwasser 6a wird einer weiteren Reinigungsstufe VII zugeführt, in
der in erster Linie eine Abtrennung des ausgewaschenen NH₃ und/oder H₂S erfolgt.
Die abgetrennte Fraktion wird in die Vergasung zurückgeleitet (7b), wo sich NH₃ zu N₂
und H₂S in H₂ bzw. H₂O zersetzt. Das H₂S reichert sich im System Vergasung -
Wasserwäsche maximal bis zu einer Gleichgewichtskonzentration an. Durch die
Rückführung gemäß der Erfindung wird schließlich das gesamte bei der Vergasung
gebildete H₂S der Entschwefelung IV zugeführt.
Die Behandlungsstufe VII wird je nach Aufgabenstellung unterschiedlich gestaltet.
Sollen nicht-fällbare Salze (z. B. Chloride) aus dem Abwasser entfernt werden,
geschieht dies zweckmäßigerweise durch Eindampfen, wobei ein Feststoffgemisch 7c
entsteht, das einer Behandlung durch fraktionierte Trennung (X) beispielsweise mittels
Zentrifuge oder Schwermetallentfernung mit einem biologischen Verfahren etc.
unterzogen wird. Bei saurer Eindampfung fällt NH₃ als Ammoniaksalz aus und kann als
Feststoff in die Vergasung eingebracht werden (10).
Können die Chloride im Abwasser verbleiben, genügt es, H₂S und NH₃ durch
Abstrippen mit Sauerwasser zu entfernen, mit dem Vorteil, daß Ammoniaksalz und
Sulfid nicht in Form von Salzen abgegeben werden müssen.
Besonders geeignet ist eine Kombination von Eindampfung und Strippung in Stufe VII.
Hierdurch wird die Gesamtschwefelausbeute erhöht bei gleichzeitiger Reduktion des
Reststoffanfalls. Zusätzlich wird das Abwasser von Chloriden und anderen löslichen
Salzen befreit.
Das aus Stufe VII der Abwasserbehandlung kommende Abwasser 7a wird in einer
Feinreinigungsstufe VIII von den restlich verbliebenen Verunreinigungen befreit, falls
dies noch erforderlich ist. Hier werden durch die Fällungsstufe gelangte Schwermetalle
(nicht-fällbare und/oder aus der Fällungsstufe entkommene Schwermetalle wie
beispielsweise elementares Quecksilber) entfernt. Dies wird mittels Sulfidfällung,
Ionentausch oder biologischen Verfahren erreicht. Das gereinigte Abwasser 8b kann
anderweitig im Prozeß genutzt werden, so beispielsweise je nach Chloridgehalt als
Make-up in der Waschstufe zur Einsparung von Frischwasser. Die abgetrennten
Komponenten werden ausgeschleust (8a) und je nach angewandtem Verfahren zur
Feinreinigung in die Vergasung zurückgeführt (nicht dargestellt).
Das aus der Wasserwäsche III abgeführte vorgereinigte Vergasungsgas 3a wird einer
Entschwefelung IV zugeleitet.
Entstammt das Vergasungsgas einer drucklosen Vergasung, wird die Entfernung der
Schwefelkomponenten mittels einer der bekannten chemisch-regenerativen Wäschen
mit einem chemisch wirkenden Waschmittel auf Aminbasis durchgeführt. Hierbei wird
die Schwefelkomponente H₂S so vollständig ausgewaschen, daß die erforderliche
Reinheit für das Vergasungsgas 4a vorliegt, wobei je nach Wunsch auch CO₂ mehr
oder weniger stark entfernt werden kann, was über die Auswahl des Waschmittels im
Hinblick auf dessen selektives Lösevermögen gegenüber H₂S im Vergleich zu dem
gegenüber CO₂ gesteuert werden kann. Ist die COS-Entfernung durch die Wäsche
allein nicht ausreichend, wird beispielsweise eine katalytische COS-Hydrolysestufe
vorgeschaltet. Das bei der Regenerierung des mit den Schwefelkomponenten
beladenen Waschmittels anfallende H₂S/CO₂-Reichgas wird einer katalytischen
Schwefelgewinnung durch Direktoxidation und/oder nach der Claus-Reaktion
unterzogen, wobei elementarer Schwefel als Produkt gewonnen wird (4c). Je nach
Umsetzungsgrad der katalytischen Entschwefelungsstufe enthält das entstehende
Restgas 4b noch Reste von H₂S, SO₂, Sx und/oder andere Schwefelverbindungen und
wird zurück in die Vergasung geführt, so daß letztendlich alle Schwefelverbindungen in
elementaren Schwefel umgewandelt werden und einerseits mit dem Elementarschwefel
ein gut verwertbarer Wertstoff gewonnen wird und andererseits die Umweltbelastungen
erheblich reduziert werden.
Für Vergasungsgas aus der Druckvergasung ist aufgrund der erreichbaren Schwefel
ausbeuten besonders die katalytische Entschwefelung günstig. Dazu wird das
Vergasungsgas bei geeigneten Randbedingungen (Temperatur < 130°C, Druck < 1 bar
absolut, H₂S-Konzentration < 3000 ppmv) über einen Katalysator geleitet, der selektiv
H₂S direkt zu elementarem Schwefel oder zunächst in SO₂ oxidiert, welches dann mit
H₂S nach der Claus-Reaktion in elementaren Schwefel umgesetzt wird. Zur
Optimierung der Prozeßführung für den zweiten Fall kann das Katalysatorbett geteilt
werden, so daß die teilweise Oxidation in SO₂ in einem ersten Bett und die Claus-
Reaktion in einem zweiten Bett stattfindet. Hierbei wird das erste Bett vom
Vergasungsgas vorzugsweise von unten nach oben durchströmt, um einer
Desaktivierung durch mechanische Verunreinigungen entgegenzuwirken. Das zweite
Bett wird vorzugsweise von oben nach unten durchlaufen, so daß entstehender
Schwefel ablaufen kann und den Katalysator nicht verlegt. Wird nur ein Bett eingesetzt,
wird dies aus demselben Grund bevorzugt ebenfalls von oben nach unten durchströmt.
Hinter dem Katalysatorbett wird das nahezu vollständig von schwefelhaltigen
Verunreinigungen befreite Vergasungsgas auf ca. 120 bis 130°C abgekühlt, damit der
enthaltene Schwefel auskondensiert und als Produkt abgetrennt werden kann.
Eine weitere günstige Möglichkeit der Entschwefelung von Vergasungsgas besteht
darin, das vorgereinigte Vergasungsgas durch eine direktoxidative Wäsche auf Fe-
oder V-Basis mit vorgeschalteter COS-Hydrolyse zu entschwefeln. Das bei der Wäsche
anfallende mit Schwefelkomponenten beladene Waschmittel wird in einem Rück
oxidationsbehälter regeneriert, wobei der gebildete elementare Schwefel gewonnen
werden kann.
Das die Entschwefelung IV verlassende nahezu vollständig gereinigte Vergasungsgas
4a wird optional einer Feinreinigung V unterzogen. Die Feinreinigung dient zur
Restentschwefelung und zur Abtrennung leicht flüchtiger Schwermetalle (z. B. Hg, As).
Die Schwermetalle werden adsorptiv aus dem Vergasungsgasstrom abgetrennt.
Bevorzugt wird dazu Aktivkohle als Adsorptionsmittel verwendet. Diese wird, wenn sie
mit den Schwermetallen beladen ist, aus dem Reinigungsprozeß entfernt und deponiert
oder in die Vergasung zurückgeführt (5c).
Im Falle der Entschwefelung mittels regenerativer Wäsche und Schwefelgewinnung
aus dem Regeneriergas ist eine H₂S/SO₂-Feinreinigung nicht notwendig. Hier kann
das gesamte Regeneriergas nach einer möglichen Schwermetall-Feinreinigung in den
Vergasungsofen zurückgeleitet werden.
Erfolgt die Schwefelgewinnung direkt aus dem Vergasungsgashauptstrom wie in der
direktoxidativen Wäsche bzw. der katalytischen Oxidationsstufe, folgt eine SO₂-
Feinreinigung. Die SO₂-Feinreinigung wird in der Regel als chemische Wäsche
ausgeführt, wobei bevorzugt Strahl- und Venturiwäscher zum Einsatz kommen. Als
Adsorptionsmittel 5b wird verdünnte NaOH oder Wasser mit Zugabe von H₂O₂
verwendet. Als Reaktionsprodukte werden Na₂SO₃ bzw. Na₂SO₄ oder verdünnte
Schwefelsäure erhalten (5d). Neben SO₂ wird Restelementarschwefel entsprechend
seines Dampfdrucks abgeschieden und durch einen Filter abgetrennt (5e).
Je nach Vorgehen bei der Entschwefelung wird bereits aus der Entschwefelungsstufe
IV oder der Feinreinigungsstufe V fertig konditioniertes und gereinigtes Vergasungsgas
abgegeben (4a, 5a).
Der Vorteil der erfindungsgemäßen Prozeßführung gegenüber den herkömmlichen
Verfahren liegt darin, daß ein Produktgas erzeugt wird, welches ohne weitere
Behandlung vielfältige Einsatzmöglichkeiten bietet, beispielsweise die Verbrennung in
Gasmotoren, die Verwendung zur H₂-Gewinnung, zur Methanolsynthese etc . .
Insbesondere macht das gereinigte Gas eine Abgasreinigung nach seiner Verbrennung
in Gasmotoren überflüssig. Die Erfindung optimiert den Gesamtprozeß durch
Integration aller Verfahrensschritte, mit dem Ziel möglichst die Wertstoffrückgewinnung
bei gleichzeitiger Verringerung der Reststoffe zu erhöhen. Besonders deutlich wird das
an der Einbeziehung der Vergasung in die Reinigung des Vergasungsgases, z. B. durch
Rückführung von NH₃, H₂S und Staub.
In dem folgenden Figurenbeschreibungen werden der besseren Übersichtlichkeit
wegen die gleichen Bezugszeichen verwendet wie in Fig. 1.
Fig. 2a zeigt eine erste Möglichkeit der Abwasserbehandlung. Das mit einem pH-Wert
von etwa 1 aus der Wasserwäsche kommende Abwasser 3b wird unter Zugabe von
NaOH bzw. Ca(OH)₂ einer Hydroxidfällung VI A unterzogen. Durch Zugabe (61) von
sulfidischen Verbindungen, beispielsweise von Organosulfiden, kann gleichzeitig eine
verbesserte Fällung von Schwermetallen erzielt werden. Das Abwasser aus der
Hydroxidfällung VI A wird über Leitung 6a in die nachfolgende Feststoffabtrennung
VI B/VII A gegeben. Dabei fällt ein Feststoffgemisch 6b an, welches Metallhydroxide,
Metallsulfide, Staub und ähnliche Verbindungen enthält, und nach einer Schlamm
entwässerung IX deponiert oder in die Vergasung zurückgeleitet wird. Dem
vorgereinigten Abwasser wird H₂SO₄ bzw. HCl für die anschließende Entfernung und
Gewinnung von Chloriden (X) zugegeben. In diesem Abschnitt wird das Abwasser
eingedampft (VII A) und die Feststoffe fraktioniert und abzentrifugiert (X), so daß
beispielsweise gebildetes NH₄Cl in die Vergasung zurückgeleitet werden kann (10).
Das gereinigte Abwasser wird abgekühlt (KW) und als Reinwasser im Vorfluter oder als
Kühlturm-Make-up verwendet (7a).
Fig. 2b zeigt eine Abwandlung des Abwasserbehandlungsverfahrens aus Fig. 1. Alle
Schritte sind im wesentlichen gleich, nur wird das gereinigte Abwasser 7a nach seiner
Abkühlung (KW) einer Feinreinigung VIII durch Entfernung der restlichen
Schwermetalle in einem biologischen Abwasserreinigungsverfahren, beispielsweise
dem Verfahren aus der EP-B1-0 110 240, unterzogen und erst danach als Reinwasser
8b abgegeben.
In Fig. 2c wird das gesamte Abwasser nach Zugabe von NaOH und Einstellung des
pH-Wertes auf etwa 5-6 eingedampft (VII B) und der Feststoffanteil abzentrifugiert (X).
Das erhaltene Feststoffgemisch 6b/7c aus Staub, Metallhydroxiden, NH₄Cl, NaCl wird
in die Vergasung zurückgeleitet. Das verdampfte Abwasser 7a wird kondensiert und
abgekühlt (KW) und mittels biologischem Abwasserreinigungsverfahren VIII von den
restlichen noch enthaltenen Schwermetallen befreit.
Fig. 2d zeigt eine weitere Möglichkeit der Abwasserreinigung im erfindungsgemäßen
Verfahren. Bei dieser Variante ist die Wäsche des Rohvergasungsgases zweistufig
ausgelegt, wodurch zwei unterschiedliche Abwasserfraktionen zugeleitet werden. Aus
der Sauergas-Wäsche wird eine erste Fraktion 3b′ mit einem pH-Wert von etwa 7-8
zunächst durch einen Filter F zur Entfernung von Feststoffen geleitet (hier nicht
dargestellt: der anfallende Feststoff kann in die Vergasung zurückgeführt werden). Das
gefilterte Abwasser wird zusammen mit der zweiten Fraktion 3b′′ aus der NH₃ Wäsche
(pH-Wert ≈ 8) in einen NH₃/H₂S-Stripper VII A geleitet, wo unter Zugabe von NaOH
NH₃ und H₂S aus dem Abwasser entfernt werden (7b). Dieser Strom 7b wird in die
Vergasung zurückgeleitet. Das von NH₃ und H₂S weitgehend befreite Abwasser wird
gemeinsam mit Abwasser 5d aus der Schwefelfeinreinigungsstufe einer
Naßoxidationsstufe VII B zugeleitet. Hier wird H₂O₂ zugegeben, um aus den
Schwefelkomponenten SO₄⁻-Ionen zu erzeugen. Nach Ausfiltern (X) der festen
Schwefel enthaltenden Verbindungen wie Na₂SO₄ erfolgt zum Schluß eine biologische
Abwasserreinigung VIII.
Fig. 2e zeigt eine Kombination der Abwasserreinigung von Abwasser aus der
Rohvergasungsgaswäsche und der Feinreinigungsstufe der Entschwefelung. Die
Wäscherfraktion 3b wird in eine Stufe zur basischen Fällung VI A geleitet. Das
entstehende Abwasser-Feststoffgemisch wird einer Feststoffabtrennung VI B
unterzogen und der Feststoff 6b abgeführt. Das Abwasser 6a nach der Fällungsstufe
wird in einem NH₃/H₂S-Stripper VII A unter Bildung einer NH₃/H₂S-Fraktion 7b für die
Rückführung in die Vergasung weitergereinigt. Nach Zugabe von NaOH in das den
NH₃/H₂S-Stripper verlassende Abwasser wird der Strom unter Bildung von unter
anderem Natriumchlorid (7c) eingedampft (VII B). Mittels eines indirekten
Wärmetausches (KW) abgekühlt und kondensiert wird der Abwasserstrom 7a
gewonnen. Dem aus der SO₂-Wäsche zur Feinreinigungsstufe der
Vergasungsgasentschwefelung stammenden Abwasser 5d wird H₂O₂ zur Oxidation
der Schwefelverbindungen (OX) zugegeben. In einem nachfolgenden Filter F werden
Restschwefel und die gebildeten Feststoffe abgetrennt (f). Die so vorgereinigte
Abwasserfraktion 5d′ wird zusammen mit dem Abwasserstrom 7a in einer biologischen
Abwasserbehandlungsstufe VIII der gemeinsamen Schwermetallentfernung
unterzogen.
In den Fig. 2b bis 2e nicht näher dargestellt ist die Möglichkeit, den mit den
Schwermetallen belasteten Schlamm nach entsprechender Vorbehandlung, wie
beispielsweise einer Entwässerung, in die Vergasung zu geben.
Claims (21)
1. Verfahren zur Reinigung eines Vergasungsgases aus der Vergasung von Abfall
und Reststoffen, das neben Verunreinigungen wie Staub, H₂S, COS, NH₃, HCl,
HF und/oder Schwermetallen im wesentlichen H₂, CO, CO₂, CH₄ und H₂O
enthält, worin das Vergasungsgas in mehrstufiger Verfahrensweise abgekühlt und
zumindest von einem Teil seiner Verunreinigungen befreit wird, dadurch
gekennzeichnet, daß das Vergasungsgas abgekühlt und zur Entfernung
kondensierbarer und wasserlöslicher Inhaltsstoffe einer Wasserwäsche unterzogen
wird, wobei anfallendes mit Verunreinigungen belastetes Abwasser einer
Behandlung zur Abtrennung der darin enthaltenen Verunreinigungen unterworfen
wird und die in der Abwasserbehandlung abgetrennten Verunreinigungen
zumindest teilweise in die Vergasung zurückgeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das durch die
Wasserwäsche vorgereinigte Vergasungsgas einer Entschwefelung unter
Gewinnung von elementarem Schwefel unterzogen wird, wobei gegebenenfalls
anfallendes schwefelkomponentenhaltiges Restgas in die Vergasung
zurückgeführt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Vergasungsgas durch indirekten Wärmetausch unter Erzeugung von Prozeßdampf
abgekühlt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Vergasungsgas durch direkten Wärmetausch mittels Quenchen abgekühlt wird und
das bei der Abkühlung anfallende mit Verunreinigungen belastete Abwasser
zusammen mit dem Abwasser der Wasserwäsche einer Abwasserbehandlung
unterworfen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abwasserbehandlung umfaßt:
- (i) Eine basische Fällung der ausgewaschenen Metallsalze und Schwermetallsalze,
- (ii) eine Abtrennung der Fällungsprodukte zusammen mit anderen Feststoffen,
- (iii) eine Abtrennung des ausgewaschenen NH₃ und H₂S und
- (iv) gegebenenfalls eine Feinreinigung zur Entfernung von Komponenten, die in der Fällungsstufe nicht erfaßt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Feststoffe aus der
Fällung i) durch Fest-Flüssig-Trennung, insbesondere durch Filtration, abgetrennt
werden.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Feststoffe
aus der Fällung i) in die Vergasung zurückgeführt werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das
Abwasser eingedampft wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Abwasser unter
Verwendung des in der Abkühlung erzeugten Prozeßdampfes eingedampft wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Abwasser unter
Verwendung des in der Abkühlung des Vergasungsgases erzeugten Heißwassers
eingedampft wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
ausgewaschenes NH₃ und/oder H₂S durch Strippen abgetrennt und das gestrippte
NH₃- und/oder H₂S-Reichgas in die Vergasung zurückgeführt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Feinreinigung iv) eine Sulfidfällung, einen Ionentauscher und/oder ein biologisches
Verfahren zur Entfernung von Schwermetallen umfaßt.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der in der
Feinreinigung erzeugte mit Verunreinigungen belastete Reststoff in die Vergasung
zurückgeführt wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das
vorgereinigte Rohbrenngas durch katalytische Oxidation der Schwefel
komponenten zu Elementarschwefel, gegebenenfalls mit einer vorgeschalteter
COS-Hydrolyse, entschwefelt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das
vorgereinigte Vergasungsgas durch eine direktoxidative Wäsche, bevorzugt mit
vorgeschalteter COS-Hydrolyse, entschwefelt wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das
vorgereinigte Vergasungsgas einer regenerativen Wäsche unterzogen wird und
das bei der Regenerierung des Waschmittels anfallende Schwefelkomponenten
haltige Reichgas einer Oxidation der Schwefelkomponenten zu Elementarschwefel
unterworfen wird, wobei entstehendes schwefelhaltiges Restgas in die Vergasung
zurückgeführt wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß das
weitgehend entschwefelte Vergasungsgas einer Feinreinigung unterzogen wird.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Feinreinigung eine
Feinentschwefelung mittels Wäsche mit NaOH oder mit wäßriger H₂O₂-Lösung als
Waschmittel oder eine katalytische Feinentschwefelung ist.
19. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß das entschwefelte
Vergasungsgas in der Feinreinigung zur Kondensation von H₂O und
leichtflüchtiger Schwermetallverbindungen gekühlt wird.
20. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die im entschwefelten
Vergasungsgas verbliebenen Verunreinigungskomponenten an einem
Adsorptionsmittel adsorbiert werden.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß das mit den
Verunreinigungen beladene Adsorptionsmittel in die Vergasung gegeben wird.
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- 1994-02-28 DE DE19944406460 patent/DE4406460C2/de not_active Expired - Fee Related
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