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Verfahren zur Entfernung von Schwefeldioxid aus Abluft
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung von Schwefeldioxid
aus Abluft oder Abgas und die Wiedergewinnung des Schwefeldioxids in konzentrierter
Form durch Austreiben aus einem Absoptionsmittelkreislauf von wäßrigen Dicarbonsäurelösungen.
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Es sind Verfahren bekannt, in denen die Entfernung von Schwefeldioxid
aus Abluft - oder Abgas strömen beschrieben wird. Das SO2 fällt jedoch mit so geringen
Konzentrationen an, daß eine direkte Wiedergewinnung oder Weiterverarbeitung zu
Nutzchemikalien nicht möglich ist. Die Mengen an schwefelhaltigen Stoffe, die auf
Grund dieser Abluftreinigungsverfahren anfallen, werden immer größer und es ist
nicht immer möglich, eine geeignete Verwendungsmöglichkeit für diese Stoffe zu finden,
da praktisch nur reines S02, H2S04 oder Elementarschwefel gut weiterverwertet werden
können. Verfahren,bei denen das Schwefeldioxid zu nicht mehr weiter verwertbaren
Stoffen umgesetzt wird, erscheinen wegen der Deponie- und/ oder Abwasserprobleme,
die solche Stoffe bewirken, als Dauerlösung problematisch. Die Verfahren, bei denen
die
erwähnten Nutzchemikalien aus dem Abfallschwefeldioxid gewonnen
werden, gewinnen daher sowohl aus wirtschaftlichen als auch aus Umweltschutzgründen
immer größere Bedeutung. Interessant sind insbesondere solche Verfahren, bei denen
nur geringe Mengen an Zusatzchemikalien verbraucht werden, die wenige Abfallstoffe
liefern und die wenig Energie verbrauchen.
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Ein - in diese Sinne vorteilhaftes - Verfahren arbeitet mit wäßrigen
Lösungen organischer Stoffe, (vgl. DRP 606 447, 645 879, 660 286, 621 760, 623 018,
US-PS 2 295 587, 2 399 013 und GB-PS 371 888) die eine starke Temperaturabhängigkeit
des SO 2-Partialdruckes über der Lösung aufweisen. Mit solchen Absorptionslösungen
wird das Schwefeldioxid aus dem zu reinigenden Abgas, meist im Gegenstrom, bei niedrigen
Temperaturen, zum Beispiel 20°C, ausgewaschen.
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Die mit Schwefeldioxid beladene Lösung wird dann erwärmt, z.B. auf
ca. 100°C,wobei Schwefeldioxid und Wasserdampf entweichen. Durch Abkühlen des S02-Wasserdampf-Gemisches
erhält man so konzentriertes Schwefeldioxid mit weniger als 5 Vol% Wasserdampf,
das weiterverarbeitet werden kann, z.B.
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auf Schwefelsäure. Die nach dem Abtreiben weitgehend schwefeldioxidfreie
Lösung wird abgekühlt und dann im Kreislauf wieder zum Auswaschen der zu reinigenden
Abluft verwendet. Die Auswahl geeigneter organischer Stoffe für dieses Verfahren
wird beschränkt durch die Forderung nach a) verschwindend kleinem Eigendampfdruck,
um die zu reinigenden Abgase nicht mit organischen Stoffen zusätzlich zu beladen
und die Chemikalienverluste klein zu halten;
b) großer Absorptionskapazität
der Waschlösung, c) ausreichend niedrigem SO2 -Partialdruck der regenerierten Lösung
nach dem Abkühlen, um die Forderung nach geringer Restbeladung an S02 der zu reinigenden
Abluft zu erfüllen; d) chemischer und thermischer Beständigkeit, sowie geringer
Bildung unerwünschter Stoffe bei der Absorption oder der Regeneration; e) Wirtschaftlichkeit
und Verfügbarkeit in großen Mengen.
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Die z.B. in der GB-Patentschrift 400 998 vorgeschlagene, mit Natronlauge
abgepufferte wäßrige Lösung besitzt den wirtschaftlichen Nachteil der Verwendung
von Zitronensäure und ein merklicher Anteil des bei der Absorption zwischenzeitlich
gebildeten Sulfits wird zu Sulfat oxidiert. Aufgrund dieser Sulfatbildung muß ständig
Natronlauge zur Einhaltung des zur ausreichenden S02-Absorption erforderlichen pH-Wertes
nachgespeist werden, außerdem muß das Sulfat aus der Lösung entfernt werden.
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In neuerer Zeit hat ein modifiziertes Citrat-Verfahren (S.Vasan, Chemical
Engineering Program, 71 (1975) 5, S. 61 - 65) Interesse gefunden, bei dem das Schwefeldioxid
aus der Absorptionslösung, einer wäßrigen, gepufferten Zitronensäurelösung, nicht
durch Erhitzen abgetrieben, sondern durch nachfolgendes Einleiten von Schwefelwasseltstoff
in diese Lösung entsprechend der Clausreaktion:
zu elementarem Schwefel umgesetzt wird. Dieser Schwefel wird anschließend
aus der Lösung abfiltriert, wobei der hierfür erforderliche Aufwand einer Fest-Flüssiqkeitstren
nung bedeutend ist und nachfolgen aetrocknet. Wenn kein Schwefelwasserstoff zur
Verfügung steht, dann wird vorgeschlagen, diesen durch Reduktion eines Teils des
abfiltrierten Schwefels, z.B. mit Methan, zu erzeugen. Auch bei diesem modifizierten
Citratverfahren stört die relativ hohe Oxidationsrate von 0,5 bis 1 % Sulfatanfall,
bezogen auf das absorbierte Schwefeldioxid.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher,ein Verfahren zu finden,
das nur mit Flüssigkeiten und Gasen arbeitet, bei dem die Absorptionslösung thermisch
regeneriert werden kann und bei dem die Sulfatbildung gering ist.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zur
Entfernung von S02 aus Abluft oder Abgasen auf Konzentrationen unter 0,1 Vol% durch
Absorption in einer gepufferten, wäßrigen Lösung organischer Säuren mit anschließender
Regenerierung der Absorptionslösung durch thermische Behandlung, welches dadurch
gekennzeichnet ist, daß a) die Gase in einem oder mehreren Wäschern bei Temperaturen
um etwa 0 bis 50 0C mit einer wäßrigen auf einen pH-Bereich von etwa 2,8 bis 9,
abgepufferten Dicarbonsäurelösung, die eine Konzentration von etwa 10 bis 95 z der
Sättigungskonzentration besitzt, gewaschen werden,
b) anschließend
aus der Waschlösung das gelöste S02 bei Temperaturen zwischen etwa ro°c und dem
Siedepunkt der Waschlösung abgetrieben wird und c) die so regenerierte Waschlösung
nach Abkühlung auf Temperaturen um etwa 0 bis 500C zur erneuten Schwefeldioxidabsorption
im Kreislauf zurückgeführt wird.
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Es wurde gefunden, daß gut wasserlösliche Dicarbonsäuren, wie z.B.
Phthalsäure, Maleinsäure, Malons#ure, sowie Glutarsäure einzeln oder im Gemisch
als Absorptionslösung verwendet werden können.
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S02-haltige Abgase fallen bei den verschiedensten Prozessen, industriellen
Verfahren und einigen Verbrennungsvorgängen an, z. B. Bucherreaktionen, Sulfierungen
und Röstprozessen oder als Rauchgase aus der Verbrennung schwefelhaltiger Brennstoffe.
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Dabei sind die S02-Konzentrationen der anfallenden Gase meist so niedrig
oder schwankend, daß eine sofortige technische Ausnutzung nicht möglich ist. Es
können z.B.
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auch relativ kleine Gasmengen, die hoch mit SO2 beladen sind, anfallen
oder die S02-Konzentration der Gase kann nur stoßweise sehr hoch sein. Die anfallenden
S02-Konzentrationen liegen aber üblicherweise zwischen etwa 0,1 und maximal 20 %.
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Mit Hilfe dieses Verfahren kann der Endgehalt von 502 haltigen Gasen,
auch schwankender Zusammensetzung, kontinuierlich zwischen etwa 0,02 und 0,1 Vol.-%
gehalten werden. Die Waschsäure im Wäscher,z. B. einer Gegenstromkolonne
wird
auf pH-Werte vom sauren bis in den schwach hasischen Bereich abaepuffert, üblicherweise
auf einen pif-Bereich von etwa 2,3 bis 9. Bevorzugt ist der pH-Bereich von 3,5 bis
6,5. Dabei bilden sich bei einer Abpufferung auf pH-;#rte über 7 gerin cnen an Salzen,
die bei einer Ausschleu-Sung eines Teils der Absorptionslösung entfernt werden können.
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Die Pufferung erfolgt mit Alkalien, wobei hierfür alle alkalisch reagierenden
Carbonate und Hydroxyde in gelöster oder fester Form verwerdet werden können. Aus
Wirtschaftlichkeitsgründen dürften jedoch vorzugsweise Natrium-, und/oder Kaliumhydroxide
bzw. Carbonate verwendet werden.
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Üblicherweise anfallende Abgase enthalten außer der Beladung mit SO
noch 02, N21 C02, Staub sowie geringe Mengen Chlorwasserstoff und organische Dämpfe,
wie z.B. Kohlenwasserstoffe. Während größere Staubkonzentration sowie saure Abluftbestandteile,
wie z.B. Chlorwasserstoff vorher zu entfernen sind, verursachen die~anderen Bestandteile
keine Störung. Die Jeweiligen Zusammensetzungen können stark schwanken, je nach
Ursprung der zu reinigenden Gase, lediglich bei Gasen mit sehr hoher C02-Beladung
empfiehlt sich ein Abpuffern der Absorptionslösung auf saurere pH-Bereiche.
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Die Dicarbonsäurelösung besitzt eine Konzentration zwischen etwa 10
und 95 % der Sättigungskonzentration bei den angewendeten Temperaturen, vorzugsweise
zwischen 40 und 90 %, ganz besonders bevorzugt um 75%. Die Waschlösung besitzt Temperaturen
zwischen 0 und 50°C, vorzugsweise zwischen 20 und 25 C. Als Dicarbonsäuren werden
Phthalsäure, Maleinsäure, Malonsäure oder Glutarsäure einzeln oder in beliebigen
Mischungen verwendet. Bevorzugt wird sogenannte undestillierte Glutarsäure, die
ein Gemisch von etwa
40 - 60 % Glutarsäure, 15 - 30 % Adipinsäure
und etwa 20 -40 z Bernsteinsäure darstellt, verwendet. Das gelöste Schwefeldioxid
wird bei erhöhten Temperaturen, d. h. oberhalb etwa 500C aus der Lösung abgetrieben.
Die obere arverdbare Temperatur hängt von der Zusammensetzung der Lösung ab, sollte
deren Siedepunkt jedoch nicht überschreiten. Vorzugsweise werden Temperaturen um
etwa 85 bis 1200C angewendet.
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Selbstverständlich ist es auch möglich, das Abtreiben bei vermindertem
Druck durchzuführen, wodurch sich natürlich die angegebenen Temperaturen entsprechend
ändern.
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Die Lösung wird, um die Prozeßenergie niedrig zu halten, möglichst
in vorgeschalteten Wärmeaustauschern vorerwärmt, bevor das Schwefeldioxidgas in
einem Abtreiber wieder ausgetrieben wird. Als Abtreiber wie auch als Wäscher können
die gängigen und bekannten Apparaturen eingesetzt werden. Natürlich ist es bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren auch möglich, nicht nur jeweils einen Wäscher und Abtreiber,
sondern jeweils mehrere sowohl parallel als auch hintereinander zu betreiben. Zur
Verbesserung der Austreibung wird bevorzugt Wasserdampf oder Inertgas von unten
in einen Gegenstromapparat eingespeist. Wasserdampf zum Beispiel wird dafür in einer
Menge von ca. 0,01 bis 0,2 kg/l zu desorbierender Lösung, bevorzugt von 0,03 bis
0,08 kg/l, besonders bevorzugt um 0,05 kg/l verwendet. Die Waschlösung besitzt nach
Verlassen des Desorbers einen Rest-Schwefeldioxid-Gehalt von etwa 0,02 bis 2 g S02/l,
bevorzugt etwa 0,1 bis 0,4 kg/l und wird als regenerierte Waschlösung wieder der
Absorptionsapparatur
zur erneuten Schwefeldioxidbeladung im Kreislauf
zugeführt. Gegebenenfalls muß hierbei eine Korrektur des pEI-Wertes durch Alkalizugabe
vorgenommen werden, entsprechend z. B. einer eventuellen, geringfügigen Sulfatbildung.
Dabei ist gegebenenfalls auch eine Auffrischung der Waschlösung mit Frischwaschlösung
möglich.
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In der Absorptionslösung oxidieren sich von dem zwischenzeitlich bei
der Absorption gebildeten Sulfit auch mit Dicarbonsäuren als Waschmittel unvermeidlich
geringe Mengen zu Sulfat. Um diese Oxidation soweit wie möglich ZU vermeiden, wird
die Konzentration an Schwermetallionen, wie z. B. Eisen, Kupfer, Kobalt, die die
Oxidation katalysieren, niedrig gehalten, bevorzugt um oder unter 10 mol/l. Aus
diesem Grund werden auch Apparaturen und Leitungen bevorzugt aus nichtmetallischen
Werkstoffe, z. B.
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Kunststoff oder Glas und Wärmeaustauschflächen bevorzugt aus Graphit,
Titan oder Tantal eincesetzt. Weiterhin können der Lösung alle bekannten Mittel,
z. B. Leim oder Chelate zugesetzt werden, die die freie Konzentration an Schwermetallionen
erniedrigen.
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Die Konzentration der im Kreis geführten Absorptionslösung kann, wie
bereits erwähnt, zwischen etwa 10 und 95 % der Sättigungskonzentration bei der entsprechenden
Temperatur liegen.
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In einer bevorzugten Verfahrensvariante wird diese Konzentration möglichst
hoch, d.h. bei etwa 80 bis 90 t eingestellt und zeitlich konstant gehalten. Diese
Variante besitzt den Vorteil, daß eine größere 3(ladna des Waschmittels mit SO pro
Volumeneinheit möglich ist, d.h. das fl#sorptionslösungsvolumen wird relativ gering
gehalten und die Verfahrensregelung vereinfacht.
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Im Regenerierteil des Absorptionsmittelkreislaufes kommt es wegen
der unvermeidlichen Wärmeverluste zu einer Teilkondensation des Dampfes und damit
zu einer Verdünnung des Absorptionsmittels. In der bevorzugten Verfahrensvariante
wird diese Wassermenge durch Verdunsten im Austreibunqsteil wieder aus der Absorptionslösung
entfernt, sodaß die Säurekonzentration im zeitlichen Mittel konstant bleibt.
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Die kondensierende und verdunstende Wassermenge wird durch aufeinander
abgestimmte Wahl des Gesamtdruckes im Absorptionsteil, der Eintrittsfeuchtigkeit
und -temperatur des zu reinigenden Gases, der spezifischen Waschlösungsmenge/m3
Abgas, der spezifischen Regenerierdampfmenge für beliebige Temperaturen und der
dem Absorptionsteil zugeführten Waschlösung konstant gehalten.
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Aus der Forderung nach größter Wirtschaftlichkeit des Verfahrens bei
größter Absorption und der anfallenden S02-Beladung der Gase, ergeben sich die jeweiligen
Apparateabmessungen und die spezifischen Waschlösungsmengen.
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Die gereinigte Abluft ist entsprechend ihrer Temperatur mit Wasserdampf
beladen. Durch die Wahl der Temperatur für die Absorptionslösung kann eine solche
Differenz der Wasserdampfbeladung des Gases zwischen Eintritt und Austritt eingestellt
werden, daß die durch Verdunsten entfernte Wassermenge gleich der Kondensatmenge
ist. Die Einstellung der entsprechenden Temperatur der Absorptionslösung kann z.B.
durch einen Wärmeaustauscher erfolgen.
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In der Figur haben die Ziffern folgende Bedeutung: 1 Eintritt Abgas
2 Wäscher, Gegenstromkolonne 3 Absorptionslösung 4 Austritt Abgas 5 ablaufende Absorptionslösung
6 Wärmetauscher 7 regenerierte Absorptionslösung 8 Brüden 9 Austreiber, Regenerierkolonne
10 Wärmetauscher 11 Vorgewärmte Lösung 12 Frischdampf 13 Nachkühler 14 Kühlmedium
15 Restkondensator 16 Kühlmedium 17 S02-Gas 18 SO2-haltiges Kondensat 19 Zuführung
20 Ausschleusung Das Verfahren wird an einem Beispiel (Fig.) noch weiter erläutert.
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Beispiel (Fig. ). Abluft (1) mit 5 Vol% Schwefeldioxid wird in einer
Gegenstromkolonne (2), z.B. einer Bodenkolonne mit 15 Böden, bei 20 C mit einer
50 %eigen, wäßrigen Lösung technisciler Glutarsäure (3), die mit Natronlauge auf
pH 3,8 eingestellt ist, ausgewaschen. Bei einem Verhältnis von 3,5 1 Lösung/m3 Abluft
wird das Schwefeldioxid bis auf 0,02 Vol SQ am Austritt (4) aus der Abluft entfernt.
Die mit 40 g S02/l-Lösung aus der Kolonne (2) ablaufende Waschlösung (5) wird im
Wärmetauscher (6) im Gegenstrom zur regenerierten Waschlösung (7) auf 850C vorgewärmt
und dann mit den Brüden (8) der Regenerierkolonne (9) im Wärmetauscher (10) annähernd
auf Siedetemperatur gebracht. Diese so vorgewärmte Lösung (11) wird im Gegenstrom
in der Kolonne (9) mit Frischdampf (12) im Verhältnis 0,05 kg Frischdampf (12) zu
1 1 Lösung (11) regeneriert, wobei das Schwefeldioxid wieder bis auf 0,2 g S02/l
Lösung (7) abgetrieben wird. Die Lösung (7) wird im Wärmetauscher (6) auf 350C,
und dann im Nachkühler (13) mit Kühlwasser (14) auf 200C abgekühlt, und läuft als
regenerierte Waschlösung (3) im Kreislauf der Absorptionskolonne (2) zu.
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Das die Kolonne (9) oben verlassende Schwefeldioxid-Dampfgemisch (8),
mit 18,3 Vol.% S02, wird im Wärmetauscher (10) teilkondensiert und dann im nachfolgenden
Restkondensator (15) mit Kühlwasser (16) auf 300C abgekühlt. Das noch 4,5 Vol.%
Wasserdampf enthaltende Schwefeldioxid-Gas (17) gelangt in die Weiterverarbeitung.
Das schwefeldioxidgesättigte Kondensat (18) aus den Wärmetauschern (10) und (15),
in einer Menge von 0,175 kg/m3 Abgas (1), gelangt ebenfalls in eine Aufarbeitung.
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Bei der beschriebenen Fahrweise bleibt die Glutarsäurekonzentration
im Waschmittelkreislauf konstant. Da auch bei dem neuen Verfahren ein geringer Anteil
des Sulfits in der Waschlösung zum Sulfat oxidiert, muß ein Teilstrom (20) ausgeschleust
und frische Lösung sowie Natronlauge zum Konstanthalten des pH-Wertes bei (19) zugeführt
werden. Diese Mengen sind jedoch um mehr als eine Größenordnung kleiner als bei
den bekannten, mit Citratlösungen arbeitenden, Verfahren. Um die kleine Oxidationsrate
zu erreichen, ist es auch erforderlich, daß die Konzentration an Eisen und anderen
Oxidationskatalysatoren (z.B. Kobalt, Kupfer) in der Lösung kleiner als 10-6 mol/l
gehalten wird. Daher sind die Kolonnen (2) und (9) sowie die Leitungen aus nichtmetallischen
Werkstoffen, und die Wärmetauscherflächen der Apparate (6), (10) und (13) aus Graphit,
Titan oder Tantal hergestellt.